Arminius und die Varusschlacht
Arminius war ein Fürst der germanischen Cherusker und vernichtete drei römische Legionen in der Varusschlacht (9 n. Chr.). Sein Sieg hatte historische Auswirkungen. Er verhinderte eine weitere Ausbreitung des Römischen Reiches nach Germanien.
„Quintilus Varus, gib die Legionen zurück!!!“
(Kaiser Augustus)

Der Cherusker vernichtete 9 n. Chr die 17., 18. und 19. römische Legion (ca. 20.000 Mann) unter Publius Quinctilius Varus in einem Hinterhalt.
Nach der Varusschlacht schickte er den abgeschlagenen Kopf des Varus als Präsent an Marbod, den König der Markomannen.
Einige Jahre nach der Varusschlacht kam es zu einer weiteren Offensive der Römer in Germanien. Dieses mal kamen acht römische Legionen unter Nero Claudius Germanicus.
Die Germanen konnten unter Führung von Arminius jedoch auch dieses mal erfolgreich aus den Kämpfen hervorgehen.
Allein bei der Schlacht von Pontes longi im Jahr 15 verlor das Reich weitere bis zu 15.000 römische Legionäre. Arminius war jedoch innerhalb der germanischen Führung umstritten.
Er musste gegen viel Widerspruch ankämpfen und wurde schließlich im Jahr 21 vergiftet. Wahrscheinlich steckten Verwandte hinter dem Attentat.
Häufige Fragen zu Arminius und der Varusschlacht (FAQs)
- Wer war Arminius? Arminius war ein römischer Offizier, aber stammte aus einem Fürstengeschlecht der germanischen Cherusker.
- Wo fand die Varusschlacht statt? Es war eine dreitägige Schlacht, die sich über eine lange Strecke hinzog. Das letzte Gefecht fand wahrscheinlich bei Kalkriese statt.
- Hatte Varus überhaupt eine Chance? Nein, nicht nach dem auch die germanische Kavallerie der drei Legionen sich mit Arminius gegen die Römer wendete.
- Was passierte nach der Varusschlacht? Die Germanen plünderten zahlreiche Vorposten der Römer und schlugen sechs Jahre später eine weitere große Armee in der Schlacht bei Pontes longi.
- Warum war Varusschlacht so wichtig? Den Römern gelang es in der Folge nicht mehr, sich jenseits des römischen Limes in Germanien zu behaupten.
- Wie starb Arminius? Der Cheruskerfürst wurde im Jahr 21 vergiftet. Hinter dem Mord steckten wahrscheinlich Verwandte.
Das Leben des Cheruskers
Adelige Geisel der Römer
Arminius war von adeliger Abstammung. Er war ein germanischer Cherusker und wurde wahrscheinlich 17 v. Chr. geboren. Sein Stamm hatte ein Friedensabkommen mit den Römern, aber sie mussten Ehrengeiseln stellen.
Arminius und sein Bruder Flavus waren betroffen. Sie wurden schon als junge Knaben, wahrscheinlich im Alter von 11 Jahren, nach Rom gebracht. Dort wuchsen sie aber frei und standesgemäß als junge Adlige auf.
Dienst in der römischen Armee
Mit 17 oder 18 Jahren wurde Arminius ein Offizier für germanische Verbände in der römischen Armee. Der junge Cherusker war ein sehr fähiger und verlässlicher Kavallerie- und Stabsoffizier. Er galt als absolut vertrauenswürdiger Bundesgenosse und machte Karriere.
Der Sinneswandel setzte bei Arminius möglicherweise in den Jahren von 4 bis 7 n. Chr. ein. In dieser Zeit war er als Kavallerie-Offizier einer berittenen Auxiliar-Einheit in Pannonien (= Westungarn) an der Bekämpfung eines dortigen Aufstandes beteiligt.
Arminius galt als außerordenliche begabt. Er erhielt für seine Verdienste auf dem Balkan das römische Bürgerrecht und wurde vom Kaiser in den Ritterstand erhoben.
Arminius lernte schnell und war spätestens ab 7 nach Chr. bestens ausgebildet, um die spätere Varusschlacht vorzubereiten. Aber er hatte nicht nur im taktischen Bereich die römischen Legionen mit all ihren Stärken und Schwächen kennen gelernt. Vor allem konnte er auch die geopolitische Vulnerabilität des römischen Imperiums in dieser Jahren sehr gut beobachten.
Die Aufstände in Pannonien hatten die Römer zuvor gezwungen, ihr Engagement gegen die Markomannen unter Marbod im Raum der Elbe einzustellen. Die Markomannen erhielten einen vorteilhaften Friedensvertrag und konnten sich so ihre Freiheit und Unabhängigkeit vorerst sichern.
Es wäre naheliegend, wenn Arminius bereits in dieser Zeit begonnen hat, Vergleiche zu der Situation der Cherusker zu ziehen. Später sollte es auch Kontakte zwischen Arminius und Marbod geben.
Rückkehr nach Germanien
Im Jahr 7 n. Chr. ernannte Kaiser Augustus einen neuen Statthalter für Germanien, seinen Verwandten Publius Quinctilius Varus. Dieser Varus war ein sehr erfahrener Spitzen-Beamter und sollte nun eine neue Provinz entwickeln.
Zuvor war Quinctilius Varus der Statthalter in Syrien. Dabei hatte er sich bereichert, aber auch politisch bewährt, in dem er einen jüdischen Aufstand blutig niederschlug. Nun sollte er das brodelnde Germanien befrieden.
Nach seinem Einsatz in Pannonien wurde Arminius von der römischen Armee nun ebenfalls nach Germanien geschickt. Er sollte Quinctilius Varus als Kavallerie-Offizier und Verbindungsmann zur regionalen Aristokratie unterstützen.
Arminius – Architekt der Varusschlacht
Im Herbst des Jahres 9 nach Christus war Varus auf dem Weg von einem vorgelagerten Feldquartier für den Sommer an der Lippe in die Winterquartiere entlang der römischen Hauptlinie am Rhein.
Es sollte der letzte Marsch der 17., 18. und 19. römischen Legion werden. Nur einzelne Männer erreichten ihr Ziel.

Arminius kannte das Fähigkeitsprofil der römischen Legionen sehr genau. Diese hatte sich seit der Heeresreform des Gaius Marius zur schlagkräftigsten Armee der Antike entwickelt. Arminius vermied deshalb das symmetrische Gefecht im offenen Gelände.
Stattdessen wollte er die Varusschlacht in unwegsamen Gelände führen. Dort würden sich die römischen Formationen im Gefecht nicht entfalten können.
Arminius gab dafür aus seiner offiziellen Rolle heraus gezielt falsche Informationen an Varus über einen angeblichen Aufstand weiter. Dieser wollte die Chance nutzen und den nicht-existierenden Aufstand während des Marsches in die Winterquartiere im Vorbeigehen noch niederschlagen.
So gelang es Arminius, die arglosen Römer tiefer und tiefer in die germanischen Ur-Wälder zu locken. Varus bog mit seiner Armee auf dem Weg nach Westen von der bekannten Marschroute nach Norden ab.
Die drei Legionen mussten kaum passierbare Wege nehmen. Der Heerzug dehnte sich zu einem kilometerlangen Wurm aus. Durch die lockere und zerpflückte Marschordnung wurde die sonst so gut organisierte römische Armee sehr verwundbar.
Hinterhalt im Teutoburger Wald
Varus entsandte einen Teil seiner Kavallerie unter der Führung von Arminius, um das Gelände aufzuklären. Sie sollten auch nach Spuren des vermeintlichen Aufstandes suchen. Tatsächlich hatte Arminius längst seinen germanischen Reiter überzeugt, gegen die Römer zu kämpfen.

Währenddessen waren bereits unzählige germanische Krieger in den Wäldern zusammen gekommen, um die römischen Legionen in einem Hinterhalt anzugreifen und schließlich zu vernichten.
Es begann mit der frühzeitigen Vernichtung der regulären römischen Legionskavallerie durch die übergelaufenen germanischen Reiter.
Arminius führte seinen ersten Streich in der Varusschlacht wahrscheinlich gegen die Mitte des völlig überraschten römischen Heerzuges. Damit kappte er zugleich auch die Verbindung zwischen der Vorhut und der Nachhut der Römer.
Dabei rannten Germanen mit voller Wucht in einer Keilformation, „Eberkopf“ genannt, in die Mitte der gegnerischen Linien. Diese rissen auf und es wurde Mann gegen Mann gekämpft.
Entsprechend schwer war die taktische Reorganisation der Römer nach dem ersten großen Angriff des Hinterhalts. Arminius trieb die römischen Legionen drei Tage lang mit Angriffen vor sich her.
„Das tüchtigste aller Heere wurde durch die Treulosigkeit des Feindes und die Missgunst des Schicksals hintergangen, da man ihm nicht einmal Gelegenheit bot zu kämpfen oder vorzurücken.“
– Cassius Dio
Die mächtigste Armee der Welt war wehrlos. In den germanischen Urwäldern hätte der wohl ca. 15 km lange römische Heerzug auch nicht einfach wenden können. Dagegen konnten sich die leicht bewaffneten Germanen auf Pfaden relativ schnell durch das Schlachtgebiet bewegen.
Mit dieser Guerillataktik stellten die Germanen immer wieder punktuelle Überzahl her. Arminius zermürbte die römischen Legionen mit zahllosen Angriffen bei Tag und Nacht. Angeblich regnete es auch noch in Strömen.
Letztes Gefecht bei Kalkriese
Arminius trieb die erschöpften Römer immer weiter und weiter. Die Varusschlacht entwickelte sich zu drei Tagen Dschungelkrieg, der langsam auf seinen Höhepunkt zu steuerte. Insgesamt konnten auf einer Länge von 10 Kilometer eindeutige Kampfspuren nachgewiesen werden.

Aber die Legionäre mussten auf ihrer Flucht in Richtung Rhein noch ein Nadelöhr bei Kalkriese passieren. Für ein letztes Gefecht war es das ideale Gelände. Noch dazu hatte Arminius weitere Unterstützung von opportunistischen Stämmen erhalten. Diese wollte sich an der Vernichtung beteiligen.
Den Römern bot sich nur ein Schlupfloch von ca. 80 Metern Breite zwischen dem Wiehengebirge und dem Venner Moor. Archäologen entdeckten Anfang der 1990er Jahre die Überreste von Wallanlage, die die Germanen noch vorsorglich an dieser Stelle errichtet hatte.
Arminius nutzte den Geländevorteil voll aus. Die abgekämpften Legionäre hingegen sahen sich in der Not, nun auch noch einen Wall erklimmen zu müssen. Dort fanden sie ihr Ende und die Wissenschaftler mehr als 6.000 Fundstücke in der Erde.
Quinctilius Varus selbst soll von eigener Hand gestorben sein. Angeblich stürzte er sich in sein Schwert, um der Folter und Hinrichtung zu entgehen. Gefangene Legionäre wurden den Göttern geopfert.
Folgen der Varusschlacht
Nach der Varusschlacht plünderten die Germanen alle der Rhein-Linie vorgelagerten römischen Lager. Auch das Legionslager in Haltern ging in Flammen auf.
Rom brauchte drei Jahre Erholung, um überhaupt wieder jenseits der Hauptlinie aktiv werden zu können. Aber auch die folgende Kampagne der Römer scheiterte.
Doch sechs Jahre später soll eine römische Armee den Ort der Varusschlacht erreicht haben. Sie fanden die Gebeine der Toten und begruben diese in Massengräbern, die teilweise ebenso gefunden wurden. Doch die Kriegsbilanz blieb für die Römer verheerend.
Arminius und die Varusschlacht führten zur ersten großen Spaltung in Europa in einen germanischen und einen römischen Teil. Doch die Germanen fanden nicht zur Einigkeit. Sie blieben unfähig, politische Organisationen zu bilden.
Die Allianz der Germanen zerfiel noch zu Lebzeiten von Arminius. Streitigkeiten flammten wieder auf und die Bedrohung für das Römische Reich blieb zunächst in Grenzen.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Rudolf I. von Habsburg | König des Heiligen Römischen Reichs |
Adolf von Nassau | König des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
Theodore Roosevelt | US-Präsident |
Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
Manfred von Richthofen | Offizier |
Lawrence von Arabien | Agent |
Lenin | Diktator / Sowjetunion |
Josef Stalin | Diktator / Sowjetunion |
Mussolini | Diktator / Italien |
Adolf Hitler | Diktator / Deutschland |
Simo Häyhä | Offizier |
Erich von Manstein | Offizier |
Erwin Rommel | Offizier |
Georgi Schukow | Offizier |
Mao Zedong | Diktator / Militärtheoretiker |
Konrad Adenauer | Deutscher Bundeskanzler |
Nikita Chruschtschow | Diktator / Sowjetunion |
Vo Nguyen Giap | Offizier |
Ludwig Erhard | Deutscher Bundeskanzler |
Leonid Breschnew | Diktator / Sowjetunion |
Carlos Marighella | Aufständischer / Militärtheoretiker |
Kurt Georg Kiesinger | Deutscher Bundeskanzler |
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Sonstiges: Blog-Beiträge
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