Carl von Clausewitz – Preußischer General
Carl Philipp Gottlieb von Clausewitz wurde am 1. Juni 1780 in Oberschlesien geboren und war ein preußischer General. Er verstarb am 16. November 1831 als Chronist und Theoretiker der militärischen Ereignisse seiner Zeit.
Bereits als Schüler und Student zeichnete sich Carl von Clausewitz durch seine besondere Geistesschärfe aus. Er gehörte zu den Absolventen des ersten Jahrgangs der von Gerhard von Scharnhorst neu eingerichteten preußischen Kriegsschule und graduierte als der Jahrgangsbeste.
Neben zahlreichen Denkschriften verfasste Carl von Clausewitz mit der Abhandlung Vom Kriege eines der wichtigsten Werke der Kriegstheorie. Das Denken des preußischen Offiziers war dabei stets von seinen persönlichen Erfahrungen gekennzeichnet.
Bereits als junger Kadett hatte von Clausewitz blutige Gefecht erlebte. Außerdem stand er zeitlebens unter den Eindrücken der Niederlagen gegen Napoleon. Darüber hinaus diskutierte Carl von Clausewitz auch intensiv die politischen Dimensionen von militärischen Konflikten.
In diesem Zusammenhang stehen vor allem die Rückkoppelungen zwischen Armee, Regierung und Volk im gedanklichen Zentrum des Generals. Doch es war erst die Anerkennung durch Helmuth von Moltke, Chef des deutschen Generalstabes unter Wilhelm I., der den Schriften des Carl von Clausewitz zum Durchbruch verhalf.
Carl von Clausewitz – der Offizier
Die frühen Dienstjahre
Carl von Clausewitz war der Sohn eines preußischen Offiziers aus dem Siebenjährigen Krieg. Seine Söhne erhielten zunächst eine einfache Schulbildung und kamen dann mit zwölf Jahren als Offiziersanwärter zur Armee.
Der junge Carl von Clausewitz wurde Fähnrich im Infanterieregiment „Prinz Ferdinand“. Die Einheit wurde schon im folgenden Jahr 1793 im ersten Koaltionskrieg eingesetzt. Bei der Belagerung der Festung von Mainz sammelte er erste Erfahrungen im Schützengraben.
Bei der Belagerung starben die beiden anderen Fähnriche des Regiments und Carl von Clausewitz sollte zeitlebens von diesen Kindheitserfahrungen geprägt bleiben. Es folgte noch ein Feldzug am Rhein.
Doch der Frieden von Basel beendete den Krieg bald für Preußen. Zwischen 1796 und 1801 hatte der junge Offizier sehr viel Zeit, sich in seiner Garnison in Neuruppin auf militärische Studien zu konzentrieren.
Dank seiner Leistungen sowie auf Grund einer Empfehlung durfte er ab 1801 auf die neugegründete preußische Kriegsschule. Außerdem wurde er Mitglied der Militärischen Gesellschaft, einer Diskussionsrunde von höheren Offizieren.
Im Jahr 1804 beendete Carl von Clausewitz seine Ausbildung an der Kriegsschule als Jahrgangsbester. Dafür wurde er zum Adjutanten von Prinz August Ferdinand von Preußen befördert.
Carl von Clausewitz hatte sich so den Aufstieg in die höchste Gesellschaft gesichert. In diesem Milieu fand er auch seine spätere Frau, Maria von Brühl.
Als Offizier im 4. Koalitionskrieg
Im Jahr 1806 zog Carl von Clausewitz als Stabskapitän und Adjutant in den vierten Koalitionskrieg gegen das napoleonische Frankreich. Doch noch im Oktober diesen Jahres kam es zur verheerenden Niederlage in der Schlacht bei Jena und Auerstadt.
Die verbündeten Truppen von Preußen und Sachsen konnten sich nicht gegen Napoleon Bonaparte behaupten. Es oblag dem jungen Carl von Clausewitz mit seinem Bataillon den Rückzug des verwundeten Prinz August Ferdinand zu sichern, um dann zu kapitulieren.
Die Lage war jedoch auch für den Prinzen aussichtlos. Der französische Kaiser hatte Berlin besetzt und so kam es schließlich sogar zu einer persönlichen Begegnung. Es soll nur ein kurzes Gespräch gewesen sein.
„Der Eroberer ist immer friedliebend, er zöge ganz gerne ruhig in unseren Staat ein.“ – Carl von Clausewitz
Doch der Franzose gab sich irritiert darüber, dass Preußen ihm überhaupt den Krieg erklärt hatte. Er selbst wolle gar keinen Krieg. Die Begegnung hinterließ jedoch nicht den gewünschten Effekt bei dem jungen Offizier, der sich im nachhinein zu einem spottischen Spruch bemüßigt sah.
Tätigkeit im preußischen Generalstab
Nach der Niederlage der Preußen verbrachte Carl von Clausewitz zunächst einige Zeit in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung im Jahr 1809 wechselte er in den Generalstabsdienst bei Gerhard von Scharnhorst.
Seit dieser Zeit gehörte er zu den wichtigsten Reformern der preußischen Armee. Es war ein Zirkel von Offizieren, die von den schweren Niederlage schockiert waren und alles dafür taten, die alte Militärmacht Preußens wiederherzustellen.
Carl von Clausewitz wurde 1810 zum Major befördert und war in dieser Zeit auch als Lehrer für die jungen Prinzen tätig. Doch das Leben im besetzten Preußen stellte ihn vor moralische Probleme.
Wechsel in russische Dienste
Als Frankreich das preußische Militär im Jahr 1812 zum Feldzug gegen Russland aufrief, verweigerte sich Carl von Clausewitz. Er verließ Preußen und wechselte in die russische Armee.
In den Diensten von Alexander I. war er an allen wichtigen Gefechten des Krieges beteiligt. Clausewitz brachte es bis zum Stabschef eines Korps und erlebte in dieser Funktion den Verlauf der Befreiungskriege.
Rückkehr nach Preußen
Nach einigem Hin und Her erlaubte man es Carl von Clausewitz im Jahr 1814 in die preußische Armee zurückzukehren. Er war inzwischen Oberst und diente von da ab im Stab von August Neidhardt von Gneisenau.
Da er zu den liberalen Reformern in der Armee gehörte, folgten eine Reihe von uninteressanten Posten. Auch die Ernennung zum jüngsten General der preußischen Armee im Alter von 38 Jahren brachte keine erfüllende Aufgabe für Carl von Clausewitz.
Deshalb hatte er in den folgenden Jahren viel Zeit, militärische Schriften zu verfassen und auch sein Hauptwerk Vom Kriege entstand in dieser Zeit. Erst 1831 folgte wieder eine spannende Aufgabe.
Carl von Clausewitz wurde als Teil des Stabes von August Neidhardt von Gneisenau nach Polen entsandt. Doch in den Armeen grassierte die Cholera und beide Offiziere starben.
Carl von Clausewitz – der Theoretiker
Der preußische Offizier beschäftigte sich intensiv mit der Entwicklung von Kriegstheorie. Von entscheidender Bedeutung war für ihn die Entwicklung von allgemeingültigen Prinzipien im Gegensatz zur Vorgabe von allzu konkreten Anweisungen.
Das Studium der Geschichte zeige für ihn, dass ein Feldzug oder ein Krieg nicht im Detail voraus berechnet werden kann. Hierfür sind vor allem die Friktionen, die ungeplanten Hindernisse und Reibungsverluste verantwortlich.
Darüber hinaus sieht Carl von Clausewitz eine entscheidende Herausforderung im Bereich der informationellen Klarheit. Viele Aspekte der Kriegsführung bleiben vor den verantwortlichen Offizieren verborgen, wofür er das Bild vom Nebel des Krieges entwickelte.
Deswegen sieht Carl von Clausewitz die Entscheidungsfähigkeit als zentrale Stärke, über die ein Offizier verfügen muss. Er muss in der Lage sein, schnell, unter hohem Druck sowie auf Basis von unvollständigen Informationen immer noch gute Entscheidungen zu fällen.
Vom Kriege
Der Krieg ist bei Carl von Clausewitz ein existentieller Teil der Selbstbehauptung als Volk bzw. als Staat. Der Krieg dient bei Clausewitz jedoch keinem Selbstzweck sondern hat instrumentellen Charakter.
„Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“
– Carl von Clausewitz
Für den preußischen Offizier ergab sich eine klare Unterordnung des Krieges unter die Politik. Dies galt für Carl von Clausewitz auch und gerade während Kriegszeiten. Die Verselbstständigung der Obersten Heeresleitung im 1. Weltkrieg wäre dem gegenüber ein absolutes Negativbeispiel.
Bei Clausewitz bildet deshalb auch eine Dialektik von Angriff und Verteidigung das fundamentale Gerüst für zahlreiche Folgerungen. Während die Verteidigung sehr viel effizienter als der Angriff sei, erfordert das Erreichen eines Zieles in der Regel dennoch einen Angriff.
Nur die Abnutzung der gegnerischen Fähigkeit, Angriffe durchzuführen, kann als weiteres legitimes Ziel der Verteidigung angesehen werden.
Die Strategie
Clausewitz hat eine eigene Strategiedefinition: Es „ist die Lehre vom Gebrauch der einzelnen Gefechte zum Zweck des Krieges.“ Clausewitz tatsächliches Strategieverständnis reicht jedoch erheblich tiefer.
Er teilt einen Konflikt in zwei Phasen – die Zeit bis zum ersten Schuss, dann beginnt eben die Friktion, die Zeit in der alles schief gehen kann und daraus Konsequenzen entstehen, die für sich genommen nicht planbar sind.
Der preußische General legte in seiner Denkweise deshalb auch höchsten Wert auf die abstrakte Planung von künftigen Ereignissen. Es ist zwar nicht alles planbar, aber was geplant werden kann, muss geplant werden.
Dennoch zielt alles daraufhin ab, den Gegner niederzuringen. Egal, ob durch Angriff oder Verteidigung, die entscheidende Wegmarke ist jeweils die Vernichtung der feindlichen Grundlage allen militärischen Handelns.
Carl von Clausewitz unterscheidet dabei zwischen „Niederwerfungsstrategien“ und „Ermattungsstrategien“. Entsprechenderweise zielt das militärische Handeln nach Clausewitz deshalb auch keinesfalls zwangsläufig auf eine Vernichtung des Gegners.
Die Taktik
Clausewitz hat auch eine eigene Taktikdefinition: Es „ist die Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht.“ Clausewitz maß der taktischen Ebene insofern sehr viel Bedeutung bei, als dass hier viele Friktionen entstehen können.
Doch auch hierbei konzentrierte er sich vor allem auf die Dialektik von Angriff und Verteidigung. Die Mittel sind in beiden Fällen jedoch grundsätzlich dieselben. Die Verteidigung ist aber die stärkere Form der Kriegsführung.
Die Schwäche der Verteidigung ist nur, dass sie lediglich durch einen Akt des Angriffs hervorgerufen werden kann. Das Ziel der Verteidigung ist deshalb immer ein darauf folgender Gegenstoß. Reiner Widerstand hat keinen Sinn für Carl von Clausewitz.
In der Taktik zielt nach Carl von Clausewitz alles auf den „Kulminationspunkt des Sieges“. Dies ist der entscheidende Punkt in einem Verlauf, an welchem sich das Glück des Sieges eindeutig einer Partei zu neigt.
Der Kleinkrieg
Neben seinen Beiträgen zur regulären Kriegsführung beschäftigte sich Carl von Clausewitz auch mit dem Kleinkrieg, auch als Guerillakrieg bekannt.
Carl von Clausewitz konnte sich bei seinen Überlegungen zur Guerillakriegsführung auch auf die zeitgenössischen Beispiele aus den Kämpfen gegen Napoleon beziehen.
Diesen Ansatz sieht er als ideal an, um einen Volkskrieg wie beispielsweise General Giap zu führen. Damals war es insbesondere die Unterstützung durch die Bevölkerung, die den Krieg zum Erfolg werden ließ.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
Theodore Roosevelt | US-Präsident |
Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
Manfred von Richthofen | Offizier |
Lawrence von Arabien | Agent |
Lenin | Diktator / Sowjetunion |
Josef Stalin | Diktator / Sowjetunion |
Mussolini | Diktator / Italien |
Adolf Hitler | Diktator / Deutschland |
Simo Häyhä | Offizier |
Erich von Manstein | Offizier |
Erwin Rommel | Offizier |
Georgi Schukow | Offizier |
Mao Zedong | Diktator / Militärtheoretiker |
Konrad Adenauer | Deutscher Bundeskanzler |
Nikita Chruschtschow | Diktator / Sowjetunion |
Vo Nguyen Giap | Offizier |
Ludwig Erhard | Deutscher Bundeskanzler |
Leonid Breschnew | Diktator / Sowjetunion |
Carlos Marighella | Aufständischer / Militärtheoretiker |
Kurt Georg Kiesinger | Deutscher Bundeskanzler |
Willy Brandt | Deutscher Bundeskanzler |
Helmut Schmidt | Deutscher Bundeskanzler |
Juri Andropow | Diktator / Sowjetunion |
Helmut Kohl | Deutscher Bundeskanzler |
Michail Gorbatschow | Diktator / Sowjetunion |
Sonstiges: Blog-Beiträge
Name | Epoche |
---|---|
Steinschleuder | Frühantike |
Primitivbogen | Frühantike |
Griechische Phalanx | Frühantike |
Makedonische Phalanx | Frühantike |
Römische Ritter | Frühantike |
Römische Legionäre | Frühantike |
Römische Formationen | Frühantike |
Pyrrhussiege | Frühantike |
Keltische Krieger | Frühantike |
Germanische Krieger | Frühantike |
Divide et Impera | Frühantike |
Prätorianer | Antike |
Römischer Limes | Antike |
Hunnen | Spätantike |
Panzerreiter | Frühmittelalter |
Wikingerschiffe | Frühmittelalter |
Sonstige: Drittes Reich
Name | Zuordnung |
---|---|
Wilhelm Keitel | Wehrmacht / OKW |
Gerd von Rundstedt | Wehrmacht / Heeresgruppe |
Fedor von Bock | Wehrmacht / Heeresgruppe |
Walter Model | Wehrmacht / Heeresgruppe |
Heinz Guderian | Wehrmacht / Panzer |
Hermann Hoth | Wehrmacht / Panzer |
Otto Carius | Wehrmacht / Panzer |
Karl Dönitz | Wehrmacht / U-Boot |
Günther Prien | Wehrmacht / U-Boot |
Otto Kretschmer | Wehrmacht / U-Boot |
Joachim Schepke | Wehrmacht / U-Boot |
Werner Mölders | Wehrmacht / Jagdflieger |
Adolf Galland | Wehrmacht / Jagdflieger |
Erich Hartmann | Wehrmacht / Jagdflieger |
Paul Hausser | Waffen-SS |
Sepp Dietrich | Waffen-SS |
Theodor Eicke | Waffen-SS |
Felix Steiner | Waffen-SS |
Hermann Fegelein | Waffen-SS |
Joachim Peiper | Waffen-SS |
Michael Wittmann | Waffen-SS |