Erzengel Raziel – „Geheimnis Gottes“

Raziel ist Erzengel der Mysterien und des Wissens in der jüdischen Mythologie. Er war Anführer der Erelim, einer führenden Klasse von Engeln und Raziels Platz war in nächster Nähe zu Gottes Thron.

Erzengel Raziel
Erzengel Raziel von Francisco de Zurbarán um 1650 (gemeinfrei)

Dort hörte der Engel alle Geheimnisse und schrieb diese in das „Buch Raziel“. Die Schrift gab er Adam und Eva nach deren Vertreibung aus dem Paradies.

So lehrte Raziel die Menschen den Ackerbau und weitere Fähigkeiten zum Überleben auf der Erde. Über sieben Generationen hinweg wurde das Buch Raziel dann bis Henoch weitergegeben.

Henoch wiederum hatte laut dem Buch Mose einen sehr direkten Draht zu Gott und wurde von diesem entrückt. In der jüdischen Mythologie wurde er zu Metatron.

„Henoch ging mit Gott, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn genommen.“ (1. Buch Mose 5,24)

Das Buch Raziel gelangte schließlich durch die Hände des Erzengels Gabriel zu Henochs Urenkel Noah. Der fand in der Schrift die Anleitung zum Bau der Arche und ermöglichte mit diesem Wissen das Überleben der Menschheit.

Der letzte Besitzer von Buch Raziel soll König Salomo gewesen sein. Dem gab Gott einen Wunsch frei und der Sohn Davids wünschte sich die Weisheit sein Volk gut zu regieren. Neben den berühmten Sprüche und den „salomonischen Urteilen“ baute er den ersten Tempel von Jerusalem.

„Im vierhundertachtzigsten Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, im vierten Jahr der Regierung Salomos über Israel, im Monat Siw, das ist der zweite Monat, begann er das Haus des Herrn zu bauen.“ (1. Buch der Könige 6,1)

Nach dem Tod von König Salomo verschwand das Buch Raziel. Spätestens im 13. Jahrhundert entstand mit dem Sepher Raziel HaMalach ein Grimoire, welches auf den Engel zurückgehen soll. Es handelt sich dabei um ein Zauberbuch mit umfassender Angelologie, magischen Zeichen sowie Schutzzaubern. Es ist heutzutage beispielsweise bei Amazon erhältlich.

Raziel – Engel des Wissens bei Gottes Thron

Raziel wurde in theologischen Texten von jüdischen Mystikern in Bezug auf mehrere hohe Engelsklassen genannt. Vor allem ist er jedoch der Anführer der Erelim und steht als einer der Erzengel in unmittelbarer Nähe zu Gottes Thron.

Auf diesem Platz hörte Raziel alle göttlichen Geheimnisse und Diskussionen. Er meißelte diese in Stein (Saphir) und schuf damit das Buch Raziel.

Den Legenden nach war das Buch des Engels Raziel dann immer wieder Menschenhand. Es half, größte Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu lösen und war mehrfach der Schlüssel zum Überleben der Spezies.

Das Buch Raziel und die Menschen

Adam, Eva und der Ackerbau

Adam und Eva Sündenfall Michelangelo
Der Sündenfall von Adam und Eva gemalt von Michelangelo (gemeinfrei)

Adam und Eva mussten sich nach der Vertreibung aus dem Paradies erstmals selbst versorgen. Adam wurde daraufhin die Tragweite des Sündenfalls bewusst.

Er betete zu Gott: Der sandte schließlich in seiner Gnade den Erzengel Raziel auf die Erde, um die ersten Menschen mit dem Buch der Geheimnisse zu unterstützen.

So lehrte Raziel die Menschen den Ackerbau und mehr Verständnis für das Wesen von Gott. Dass er dabei auf Weisung des Herrn handelt, war im Himmel aber wohl nicht weiter kommuniziert worden.

„Da wies ihn Gott der Herr aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war.“ (1. Buch Mose 3,23)

Andere Engel waren über Raziel erbost. Sie nahmen Adam und Eva das Buch der Geheimnisse wieder ab und warfen es anschließend ins Meer. Das Werk wurde jedoch auf Gottes Weisung hin von einem Wesen der See (Rahab) aus den Fluten gerettet und den Menschen wieder übergeben.

Henoch und die hebräische Schrift

Erzengel Metatron
Islamische Darstellung des Metatron aus dem 14. Jahrhundert (gemeinfrei)

Im Kanon der äthiopischen Kirche gibt es mit dem Buch der Jubiläen die sogenannte „Kleine Genesis“. Das Werk entstand wahrscheinlich im 2. Jahrhundert vor Christus und wurde in fünf der Qumranhöhlen gefunden. 

Das Buch der Jubiläen war dieser Zeit wahrscheinlich einer der gängigsten Texte und behandelt sehr ausführlich die Rolle von Engeln. Darüber hinaus greift die kleine Genesis die besondere Bedeutung der hebräischen Sprache auf.

Ursprünglich war Hebräisch die Sprache aller Lebewesen und wurde auch im Paradies gesprochen. Doch erst Henoch lernte das Schreiben. Eben jener stand im engen Austausch mit Gott und war mancher Legende nach der Metatron:

„Und Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Methusalah. Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalah gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Henochs waren 365 Jahre. Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn weg.“ (1. Buch Mose 5,21–24)

Bauanleitung für die Arche Noah

Arche Noah
Arche Noah von Edward Hicks gemalt im Jahr 1846. (gemeinfrei)

Die Arche Noah wurde in der Genesis beschrieben. Historiker gehen davon aus, dass die Texte in der babylonischen Gefangenschaft im 6. Jahrhundert vor Christus entstanden.

Der Legende nach soll es sich bei der Arche Noah um ein kastenförmiges Boot mit einer Länge von 300 Ellen, einer Breite von 50 Ellen und einer Höhe von 30 Ellen gehandelt haben.

Das entspricht 133,5 Metern mal 22,3 Metern mal 13,4 Metern. Aufgrund des kastenförmigen Baus hätte die Arche Noah damit eine Wasserverdrängung vergleichbar mit der Titanic gehabt.

Im Inneren war die Arche Noah durch doppelte Böden verstärkt. Es gab drei Decks mit einer gesamten Bodenfläche von 8.900 Quadratmetern. Man geht davon aus, dass beim Baustoff das Holz von Zypressen gemeint ist. Die Anleitung für die Konstruktion soll aus dem Buch Raziel stammen.

„Mach dir eine Arche aus Goferholz! Statte sie mit Kammern aus und dichte sie innen und außen mit Pech ab! So sollst du sie machen: Dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch soll sie sein. Mach der Arche ein Dach und hebe es genau um eine Elle nach oben an! Den Eingang der Arche bring an der Seite an! Richte ein unteres, ein zweites und ein drittes Stockwerk ein! Ich bin es. Siehe, ich will die Flut, das Wasser, über die Erde bringen, um alle Wesen aus Fleisch unter dem Himmel, alles, was Lebensgeist in sich hat, zu verderben. Alles auf Erden soll den Tod finden. Mit dir aber richte ich meinen Bund auf. Geh in die Arche, du, deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne! Von allem, was lebt, von allen Wesen aus Fleisch, führe je zwei in die Arche, damit sie mit dir am Leben bleiben; je ein Männchen und ein Weibchen sollen es sein. (1. Buch Mose 6,14-19)

Abraham – Vater der vielen Völker

Das Buch Raziel blieb in Menschenhand und wurde über zehn Generationen bis Abraham weitergegeben. Der erneuerte den Bund mit JWHW und wurde Stammvater der Israeliten:

„Abram fiel nieder auf sein Angesicht. Und Gott redete mit ihm und sprach: Ich bin es. Siehe, das ist mein Bund mit dir: Du wirst Stammvater einer Menge von Völkern. Man wird dich nicht mehr Abram nennen. Abraham, Vater der Menge, wird dein Name sein; denn zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt. Ich mache dich über alle Maßen fruchtbar und lasse dich zu Völkern werden; Könige werden von dir abstammen. Ich richte meinen Bund auf zwischen mir und dir und mit deinen Nachkommen nach dir, Generation um Generation, einen ewigen Bund: Für dich und deine Nachkommen nach dir werde ich Gott sein. Dir und deinen Nachkommen nach dir gebe ich das Land, in dem du als Fremder weilst, das ganze Land Kanaan zum ewigen Besitz und ich werde für sie Gott sein.“ (1. Buch Mose 17,3-8)

Neben den Juden berufen sich auch die Christen und die Muslime auf Abraham als ihren legendären Stammvater. Im Islam gilt er als Errichter der Kaaba in Mekka. Außerhalb von theologischen Texten gibt es jedoch keinen Hinweis auf eine konkrete historische Figur.

Auch eine zeitliche Einordnung Lebens von Abraham ist kaum möglich. Auf Basis der biblischen Texte wird ein Zeitraum um 2.000 vor Christus angenommen. Es finden sich jedoch Anachronismen in den Textstellen, so dass von einer nachträglichen Implementierung des Abraham als literarische Figur ausgegangen wird.

Weisheit des König Salomo

Zuletzt kam das aus Saphir bestehende Buch des Engels Raziels mit weiteren Schätzen in die Hände des Königs Salomo. Der hatte sich von Gott vor allem die Weisheit zur gerechten Regierung des jüdischen Volkes gewünscht.

König Salomons Tempel
Grundriss und Querschnitt des salomonischen Tempels in Jerusalem (Reddi / CC-BY-SA 3.0)

Laut der biblischen Darstellung regierte König Salomo um 1000 vor Christus ein vereinigtes Königreich von Israel. Er war nach Saul und David der dritte Herrscher über die zwölf Stämme und reformierte das Reich.

Darüber hinaus wurde der weise König der Juden für seine „salomonischen Urteile“ bekannt wie beispielsweise über die zwei Dirnen, die die Mutterschaft eines Kindes für sich beanspruchten.

Traditionell gilt er auch als Autor der biblischen Schriften: Buch der Sprichwörter, Kohelet, Hoheslied und Buch der Weisheit. In gnostischen Schriften gilt Salomo auch als Beherrscher von Dämonen.

Außerdem errichtete der dritte König Israels den „salomonischen Tempel“. Dieser ist auch als erster Tempel von Jerusalem bekannt. Dieser salomonische Tempel wurde 587 vor Christus von den Babyloniern unter ihrem König Nebukadnezar II. zerstört.

Sepher Raziel HaMalach – ein Grimoire

Excerpt Sefer Raziel HaMalakh
Excerpt Sefer Raziel HaMalakh (gemeinfrei)

Wohl schon im 11. Jahrhundert entstand das Sepher Raziel HaMalach. Das ist ein Grimoire und bedeutet übersetzt „Das Buch des Engels Raziel“. Eine lateinische Übersetzung aus dem 13. Jahrhundert ist überliefert und wurde inzwischen auch ins Deutsche übersetzt.

Ein Grimoire ist ein Zauberbuch und enthält magische Rituale, Sprüche und Symbole. Solche Werke wurden bereits im alten Ägypten genutzt und erlebten im 18. Jahrhundert nochmal eine späte Blütephase.

Die gedruckte Version des Sepher Raziel HaMalach hat fünf Bücher. Ein sechstes Buch wurde aus dem Sefer HaRazim – dem „Buch der Geheimnisse“ – hinzugefügt.

Inhaltlich bietet dieses Grimoire eine umfassende Angelologie. Darüber hinaus enthält das Sepher Raziel HaMalach Anleitungen zur magischen Verwendung des Zodiak (Tierkreiszeichen) und der Gematrie (Zahlenwerte).

Außerdem nennt das Sepher Raziel HaMalach geheime Namen Gottes, Schutzzauber sowie Anleitungen zur Erstellung von Amuletten. Im Laufe der Renaissance fand es dann gerade im deutschsprachigen Raum eine sehr hohe Verbreitung.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Satan – der Widersacher Gottes

Das Wort „Satan“ stammt aus dem Hebräischen. Der Begriff bedeutet Widersacher oder auch Gegner und bezog sich ursprünglich auf JHWH.

Satan als Teufel in der Hölle
Darstellung von Satan in der Hölle um 1485 gemalt von Hans Memling. (gemeinfrei)

JHWH war eine regionale Gottheit auf der Sinai-Halbinsel. Den ältesten archäologischen Nachweis der Verehrung von JHWH fand man auf der Mescha-Stele aus dem 9. Jahrhundert vor Christus und zeugt von einer Niederlage:

„Und ich nahm es ein und tötete alles: siebentausend Männer und Knaben und Frauen und Mädchen und Sklavinnen, denn dem ʻAschtōr des Kamōsch hatte ich es geweiht. Und ich nahm von dort die Geräte JHWHs und schleppte sie vor Kamōsch.“

Im Buch der Weisheit Salomos ist Satan dann der Vater aller Lügen und brachte den Tod in die Welt. Das ist ein Text aus dem Alten Testament, dessen Rahmenhandlung wahrscheinlich im 7. Jahrhundert vor Christus entstand.

Doch Satan taucht in zahlreichen Schriften auf und galt bereits im Judentum als Ankläger gegen die Menschen.

Die Christen haben im Neuen Testament wie im Evangelium von Matthäus weitere Erzählstränge hinzu gedichtet wie beispielsweise die Versuchung Jesu in der Wüste. Das sind dann schon wesentlich jüngere Texte aus dem 1. und dem 2. Jahrhundert.

Der ebenfalls als Satan bekannte Luzifer wurde hingegen erst im 4. Jahrhundert populär. Der historische Hintergrund war der Sieg des Usurpators Konstantin I. über Kaiser Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke. Für die konstantinische Wende hin zum Christentum war der antike Lichtgott eine passende Propagandafigur.

Laut den Analysen insbesondere der frühmekkanischen Versen war diese jüdisch-christliche Mythologie im Wirkungskreis von Mohammed im 7. Jahrhundert als landläufiges Wissen verbreitet. Neben Engeln wie Gabriel und Michael wurde auch Satan übernommen.

Es gibt im Islam sogar eine Vielzahl an Satanen. Ihr Anführer ist Iblis, der als Engel eine Verneigung vor dem ersten Menschen Adam verweigerte und dafür aus dem Paradies verbannt wurde.

Satan im Alten & Neuen Testament

Satan als Versucher & Verführer

Schlange im Paradies

Satan wird im Alten Testament bereits mit dem „Sündenfall“ im Paradies in Verbindung gebracht. Als Schlange soll er Eva zum Essen der verbotenen Früchte verleitet haben.

Sündenfall Michelangelo
Der „Sündenfall“ und die Vertreibung aus dem Paradies von Michelangelo. (gemeinfrei)

Das zugehörige Buch Genesis oder auch Buch Mose entstand wahrscheinlich in mehreren Stufen grob ab etwa 1000 vor Christus. Die Endredaktion erfolgte aber wohl nicht vor dem 5. Jahrhundert vor Christus.

Der entscheidende Aspekt versteckt sich bereits im ersten Satz dieses Abschnitts. Die satanische Schlange ist ein Geschöpf Gottes und ihm damit letztlich untertan.

„Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen? Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben. Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.“ (Gen 3,1-5)

„Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens.“ (Gen 3,14)

Hiob und die Prüfungsleiden

Eine zentrale Stelle zur Beleuchtung der Rolle von Satan im Alten Testament ist das Buch Hiob. Die Geschichte entstand wahrscheinlich im 6. Jahrhundert vor Christus.

Die Handlung beginnt mit einem Disput zwischen Gott und Satan. Der Widersacher argumentiert, dass die Menschen nur deshalb Gottes Geboten befolgen, weil dieser sie im Gegenzug beschützt.

Prophet Hiob
Prophet Hiob gemalt um 1880 von Léon Bonnat. (gemeinfrei)

„Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt’s, er wird dir ins Angesicht absagen! Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN.“ (Hiob 1,6-12)

Mit der Erlaubnis von Gott brachte Satan dann zahlreiche Plagen über Hiob. Der Protagonist verlor zunächst seine Kinder und sein Vieh.

Als weiteres „Prüfungsleiden“ erlaubte Gott dann Satan, Hiob mit einer schweren Erkrankung zu überziehen. Schließlich forderte sogar die Ehefrau von Hiob, dass dieser Gott verfluchen soll. Außerdem erscheinen Freunde von ihm, die beispielsweise argumentieren, er hätte das alles verdient.

Hiob selbst fängt dann an sich zu beschweren. Im Buch Hiob folgt anschließend ein langer Teil aus Dialogen und Monologen. Darin erklärt Gott mit rhetorischen Fragen dem gequälten Hiob seine Allmacht:

„Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: […] Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir’s, wenn du so klug bist! Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie die Messschnur gezogen hat? Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt […]“ (Hiob 38,1-6)

Satan selbst taucht dann nicht mehr auf und Hiob erweist sich Gott gegenüber als treuer Untertan. Dafür wurde er dann von der Krankheit geheilt, sein gesellschaftlicher Stand erhöht und er bekam 14.000 Schafe, 6.000 Kamele, 1.000 Rinder, 1.000 Eselinnen, sieben Söhne und drei Töchter.

Der Sinn des sinnloses Leidens von Hiob ist aber nicht eindeutig fassbar. Theologen haben für dieses Rechtfertigungsproblem den Begriff „Theodizee“ entwickelt. Das bedeutet wörtlich soviel wie „Gerechtigkeit Gottes“ und soll irgendwie begründen, wieso ein allmächtiger Gott unverdiente Qualen zulässt.

Versuchung von Jesu Christi

Ein wichtiger Abschnitt über Satan im Neuen Testament sind die Versuchungen Jesu während dessen Fastenzeit in der Wüste. Der Abschnitt wird von Matthäus beschrieben. Die Rahmenhandlung ist etwa 800 Jahre jünger als das Buch Hiob.

  1. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.
  2. Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.
  3. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.

Doch Jesus von Nazareth blieb seiner Linie treu. Er stellte Gott nicht auf die Probe und wies Satan von sich. Über eine solche Resilienz verfügten jedoch nicht alle Menschen im Umfeld des Messias. Besonders bekannt ist der Verrat durch Judas.

Verführung von Judas

„Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte.“ (Lk 22,3-4)

Für Gnostiker war Judas Iskariot allerdings ein Heiliger, weil durch seinen Verrat die alles entscheidende Kreuzigung von Jesus ermöglicht wurde. Ohne Judas und die folgende Passion Christi wäre dieser Logik nach auch keine Erlösung am Ende aller Tage möglich.

Jüngstes Gericht & Apokalypse

Tausendjähriges Reich

Nach dem Beginn der Apokalypse erscheint Jesus auf einem weißen Pferd und beendet die Herrschaft der falschen Propheten. Dann wird Satan von einem Engel in Ketten gelegt und für 1000 Jahre weggesperrt.

„Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit.“ (Offenbarung 20,1-3)

Nach dem Ende dieses 1000-jährigen Reiches wird Satan jedoch an allen vier Enden der Welt seine Anhänger für den letzten Kampf mobilisieren. Das Heer der Gottlosen kann zwar die heilige Stadt Jerusalem mit all den Heiligen darin belagern, wird jedoch letztlich vernichtet.

Ende von Satan im Feuersee

Nach der Offenbarung des Johannes wird Satan am Ende der Zeiten in einen brennenden See aus Schwefel geworfen und muss dort in alle Ewigkeit leiden:

„Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit.“ (Offenbarung 20,10)

Beelzebub, Luzifer & Antichrist

Die Begriffe Satan, Beelzebub, Luzifer und Antichrist werden meist synonym verwendet. Chronologisch wie inhaltlich gibt es jedoch erhebliche Unterschiede:

  • Satan entstand grob um 1000 vor Christus im Zuge der Herausbildung des jahawitischen Glaubens. Es ist ein biblischer Begriff für einen generalistischen Widersacher gegen Gott und dessen Schöpfung.
  • Beelzebub beziehungsweise Beelzebul ist auch ein biblischer Begriff aus dem Alten Testament. Das war aber schon konkreter ein Dämon, der als lokale Gottheit von Philistern angebetet wurde. Übersetzt bedeutet es „Herr der Fliegen“ und wurde mit Satan gleichgesetzt. Im Neuen Testament griff beispielsweise Lukas den Beelzebul auf, um die innere Widersprüchlichkeit eines Widersachers gegen Gott darzustellen: „Ist aber der Satan auch mit sich selbst uneins, wie kann sein Reich bestehen? Denn ihr sagt, ich treibe die Dämonen aus durch Beelzebul.“
  • Luzifer war ursprünglich ein Lichtgott und wurde erst im Frühchristentum beziehungsweise verstärkt im Zuge der konstantinischen Wende ab dem 4. Jahrhundert nach Christus behandelt. Es handelt sich entsprechend um keine biblische Figur. Darüber hinaus gilt Luzifer als gefallener Engel. Es ist vor allem eine Personifikation des falschen Glaubens und passte gut in die Propaganda für das frühe Christentum.
  • Antichrist taucht ebenfalls nicht in den Evangelien auf, sondern wird nur in den Johannesbriefen erwähnt. Die Ausdifferenzierung des „Anti-Christos“ erfolgte ebenfalls erst durch Frühchristen. Darüber hinaus ist der Antichrist bereits ein spezieller Widersacher gegen das Wirken des Messias. Entsprechend hängt das Konzept des Antichristen bereits an der Vorstellung von einer trinitarischen Göttlichkeit.

666 – die Zahl des Tieres

Johannes nennt in seiner Offenbarung der Apokalypse die 666 als Hinweis auf Satan. Für diese auch „Zahl des Tieres“ genannte Stelle gibt es mehrere Lesarten:

„Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.“ (Off 13,18)

Iron Maiden Number of the Beast
Iron Maiden Albumcover „The Number of the Beast“ von 1982 (gemeinfrei)

Es handelt sich zwar um die prominenteste, aber nicht um die einzige Nennung der 666. An weiteren Stellen taucht die Zahl als Angabe für Gewichte oder auch für Nachkommen auf.

Ein wesentlicher Hintergrund ist, dass hebräische, griechische und römische Zahlen als Buchstaben geschrieben wurden. Umgekehrt konnte man Buchstaben ebenso in Zahlen ausdrücken.

Deshalb wurden im Laufe der Zeit zahlreiche und auch sehr unterschiedliche Interpretationen der 666 in die Welt gesetzt. Beispielsweise könnte es eine Anspielung auf die Hurerei von König Salomon gewesen sein.

Bereits Irenäus von Lyon mahnte deshalb schon im 2. Jahrhundert in seinem Werk „Gegen die Häresien“ vor dem Umgang mit der 666:

„Sicherer und gefahrloser ist es also, die Erfüllung dieser Prophetie abzuwarten, als allerlei Namen zu vermuten und zu weissagen. Gibt es doch viele Namen der genannten Zahl, und somit kommt die Sache nicht weiter. Denn wenn es viele Namen gibt, welche diese Zahl aufweisen, dann bleibt immer die Frage offen, welchen von diesen er führen wird.“

Im Mittelalter wurde die Verwendung der 666 vor allem in Schriften gegen Päpste populär. So ergibt beispielsweise die lateinische Formel VICARIVS FILII DEI (= „Statthalter des Sohnes Gottes“) eben diesen nummerischen Wert.

Auch Reformatoren wie Martin Luther deuteten vor allem Bezüge auf den Papst in die Zahl des Tieres von Johannes. Erst im 19. Jahrhundert kamen die heute eher bekannten Berechnungen zu Gunsten von römischen Kaisern heraus. Besonders bedacht wurden Nero, Domitian, Trajan und Hadrian.

Iblis, Dschinn und Satane im Koran

Satane und Dämonen im Islam

In der islamischen Mythologie gibt es eine Vielzahl von Satanen. Der Begriff stammt zwar vom hebräischen „Schaitān“, kann aber auch über das Arabische hergeleitet werden.

Satan bedeutet soviel wie „jemanden vom Weg abbringen“. Entsprechend geht auch im Islam der Sündenfall von Adam im Paradies auf eine solche Verführung zurück:

Islamischer Satan Zeichnung
Islamischer Satan (Siyah Qalem / gemeinfrei)

„Und Wir sagten: „O Adam, bewohne du und deine Gattin den Garten, und esst von ihm reichlich, wo immer ihr wollt! Aber nähert euch nicht diesem Baum, sonst gehört ihr zu den Ungerechten!“ Doch Satan […].“ (Sure 2:35-36)

Im Koran gibt es insgesamt sogar 88 Stellen an denen ein oder mehrere Satane erwähnt werden. Sie wollen beispielsweise mit Glücksspiel und Wein die muslimische Gemeinschaft spalten.

Laut der Al-Hidschr, der 15. Sure aus der zweiten mekkanischen Zeit, greifen Satane das Paradies aber auch direkt an und wollen Gottes Geheimnisse stehlen. Aber Allah hat das Paradies mit Türmen befestigt, auf denen Engel wachen und die Teufel abwehren:

„Und Wir haben ja im Himmel Türme gesetzt und ihn für die Betrachter ausgeschmückt, und Wir haben ihn vor jedem gesteinigten Satan behütet, außer demjenigen, der verstohlen zuhört, worauf ihn ein deutlich erkennbarer Leuchtkörper verfolgt.“

Dschinn und Al-Dschann

Dschinn sind rauchlose Wesen aus Feuer. Im Gegensatz zu Menschen verfügen Dschinn über eine „relative Unsterblichkeit“. Das heißt, sie erleiden keinen natürlichen Tod, können aber getötet werden.

Pyramiden von Gizeh Foto
Pyramiden von Gizeh (Ricardo Liberato / CC-BY-SA 2.0)

Die Dschinn haben einen freien Willen und wurden von Allah vor den Menschen geschaffen. Ihr Stammvater war Al-Dschann, der in seiner Hauptstadt tief in der Erde herrschte.

Das war 2.000 Jahre bevor Adam erschaffen wurde. Laut der islamischen Mythologie wurden in dieser Phase beispielsweise auch die Pyramiden von Gizeh durch Dschinn errichtet.

In seiner Arroganz erhob sich Al-Dschann schließlich gegen Allah. Daraufhin wurde der Engel Iblis zur Erde gesandt, um die rebellischen Dschinn zu unterwerfen.

Iblis und Kampf gegen Azrael

Satan Iblis
Iblis (gemeinfrei)

Nachdem Al-Dschann, der Stammvater der Dschinn, gegen Allah rebellierte, wurden seine Anhänger zu mächtigen Dämonen. Daraufhin erhielt der mächtige Engel Iblis den Auftrag, den Aufstand zu brechen.

Iblis war siegreich und machte sich selbst zum Anführer der Dämonen auf der Erde. Das war soweit auch noch in Ordnung.

Doch dann schuf Allah mit Adam den ersten Vertreter einer neuen Art von Geschöpfen. Anschließend befahl Gott allen seinen Engeln, sich vor „dem Menschen“ (= Adam) zu verneigen.

Aber Iblis verweigerte wie beispielsweise auch der christliche Luzifer die Verneigung vor Adam. Damit widersetzte er sich einem Befehl von Allah.

So wurde Iblis selbst zum Satan, zu einem Widersacher. Als Machthaber über die Geistwesen auf der Erde war er dann natürlich nicht mehr tragbar.

Entstehung des ersten Todesengels

Erzengel Azrael
Erzengel Azrael – der Engel des Todes (Evelyn De Morgan / gemeinfrei)

Aufgrund ihrer relativen Unsterblichkeit vergingen die Satane jedoch nicht von alleine. Doch nur der Engel Azrael hatte den Mut, sich einem Kampf mit Iblis und seinen Anhängern zu stellen.

Die Satane unter der Führung von Iblis wurden zwar nicht krank und erlitten auch keinen natürlichen Tod. Aber man fand einen Trick, um sie aus dem Diesseits zu verbannen.

Allah verlieh Azrael für seinen Kampf gegen Iblis und die Satane eine sehr spezielle Gabe:

Azrael wurde zum Erzengel des Todes und erstellte für seine Arbeit zunächst eine Liste der Lebenden. Dann begab er sich auf die Erde und begann Namen für Namen aus diesem Buch des Lebens zu streichen.

Mit einem solchen Federstrich trennt der Todesengel die Seelen von Körpern. Die betroffenen Satane wurden so jenseits der Grenzen der diesseitigen Welt gezwungen. Viele der bösen Geistern wandeln seitdem durch den Barzach, der Welt zwischen Diesseits und Jenseits.

Satanische Verse im Koran

Die „untergeschobenen“ Verse

Um das Leben des Religionsstifters Mohammed und die Entstehung des Koran ranken sich zahlreiche Legenden. Dem Glauben nach übermittelte der Erzengel Gabriel das Wort Gottes.

In der frühmekkanischen Sure 53 (An-Nadschm) geht es unter anderem um heidnische Götter, die ursprünglich in der Kaaba verehrt wurden. Diese Sure hat offiziell 62 Verse und nennt namentlich drei früharabische Göttinnen (al-Lāt, al-ʿUzzā und Manāt).

Foto Kaaba Mekka
Die Kaaba in Mekka im August 2008 (deendotsg / CC-BY-SA 3.0)

Die islamischen Historiker Muhammad ibn Saʿd und at-Tabarī interpretierten im 9. Jahrhundert eine ursprüngliche Erlaubnis für die Anbetung dieser drei Gottheiten in den Koran.

Diese „untergeschobenen Verse“ oder auch „Kranichberichte“ sollen auf Satans Einflüsterung zurückgehen und sich zwischen den heutigen Versen 53:20 und 53:21 befunden haben:

„Das sind die erhabenen Kraniche. Auf ihre Fürbitte darf man hoffen.“

Erst durch die Offenbarung einer weiteren Sure durch Erzengel Gabriel soll Mohammed den Fehler erkannt und die betreffenden Verse nachträglich gestrichen haben. Der britische Islamwissenschaftler William Muir prägte dann im 19. Jahrhundert in Bezug auf diese Legende die Rede von den „satanischen Versen“.

Historisch-kritische Analyse

Moderne islamische Theologen lehnen diese Legende um Mohammeds satanische Verse ab. Historiker verweisen jedoch bei der Analyse der Überlieferungsgeschichte auf einen Punkt:

Die schriftliche Endredaktion des Koran erfolgte erst nach dem Tod des Propheten während des Kalifats von Abu Bakr. Die strittigen Verse stammen jedoch aus der Frühphase des Wirkens von Mohammed.

Ridda-Kriege Karte
Abu Bakr gewann die Ridda-Kriege auf der arabischen Halbinsel im Jahr 632 (Mohammad Adil / CC-BY-SA 3.0)

Es erscheint zwar offensichtlich widersprüchlich, dass der Prophet einer monotheistischen Religion die Anrufung von nachrangigen Göttern erlaubt haben soll.

„Es gibt keinen Gott außer Gott.“

Aber diese These der islamischen Interpreten aus dem 9. Jahrhundert ist nicht gänzlich unplausibel, weil im Zuge der fortschreitenden Bildung einer neuen Religionsgemeinschaft sich auch Erwartungshaltungen ändern.

So könnte es beispielsweise sein, dass die Anrufung von heidnischen Göttern zunächst erlaubt war, um die Religion attraktiver für bisherige Heiden zu gestalten. Für eine dann folgende Konsolidierung der Gemeinschaft kann hingegen die klare Abgrenzung von anderen Gruppen besonders förderlich gewesen sein.

Historisch geschah diese Endredaktion des Korans noch dazu vor dem Hintergrund der sogenannten „Ridda-Kriege“. Dabei handelte es sich um militärische Auseinandersetzungen um die Nachfolge von Mohammed als Kalif der islamischen Gemeinschaft.

Dabei setzte sich mit Abu Bakr der Schwiegervater von Mohammed vor allem gegen dessen Vetter Ali und auch einige andere Stammesführer durch. Der Streit um die Rechtmäßigkeit dieser Nachfolge spaltet aber bis heute die islamische Welt.

Schiiten erkennen das nicht an und berufen sich sogar auf eigene Glaubensführer. In Anbetracht dieser politischen Gemengelage des Jahres 632 ist der Verdacht auf gezielte Manipulationen einzelner Verse im Koran sogar naheliegend.

Satanische Verse von Salman Rushdie

Die „Satanischen Verse“ wurden mit dem gleichlautenden Roman von Salman Rushdie aus dem Jahr 1988 berühmt. In dem Buch geht es um zwei muslimische Protagonisten, die wundersam einen Flugzeugabsturz überleben.

In Alpträumen erleben sie die Geschichte von Mohammed sowie weiterer Figuren aus der Lebensgeschichte des Propheten. Dabei zeichnete Salman Rushdie am Beispiel der satanischen Verse von dem Religionsstifter das Bild eines politischen Opportunisten.

Salman Rushdie 2014 Foto
Sir Salman Rushdie 2014 (Ed Lederman / PEN American Center / CC-BY-SA 3.0)

Damit eröffnete Rushdie einen fundamentalen Widerspruch gegen die religiöse Lehre, dass der Koran die unbestreitbaren Worte Gottes wären. Vielmehr hätten die einzelnen Formulierungen dem persönlichen Vorteil von Mohammed gedient.

Am 14. Februar 1989 erließ der oberste iranische Religionsführer Ayatollah Khomeini deswegen eine sogenannte Fatwa gegen Rushdie. Er verurteilte den Autor damit zum Tode und rief die Muslime in aller Welt zur Vollstreckung auf.

Darüber hinaus wurde ein Kopfgeld von anfangs einer Million Dollar ausgesetzt. Dank zahlreicher Spenden aus der islamischen Welt ist der Betrag auf inzwischen vier Millionen Dollar gestiegen.

Die Fatwa von Ayatollah Khomeini bestätigte sein Nachfolger Chamenei als unwiderruflich. Ein Übersetzer des Werkes von Salman Rushide wurde getötet. Die Organisation der islamischen Staaten lehnt ein solches Todesurteil ohne Gerichtsprozess jedoch als illegal und wider den Koran ab.

Die britische Königin Elisabeth II. schlug Salman Rushdie im Jahr 2007 für seine literarischen Leistungen zum Ritter. Dies führte zu gewaltsamen Protesten im Iran, in Pakistan und in Malaysia.

Am 12. August 2022 kam es dann zu einem beinahe tödlichen Attentat. Sir Salman Rushdie wurde während eines Vortrages attackiert. Mehrere Stiche in den Hals, in das Gesicht, in die Leber und in den Arm verletzten ihn lebensgefährlich. Er ist seitdem auf einem Auge blind und kann einen Arm nicht mehr bewegen.

Atheistischer & Theistischer Satanismus

Satanische Bibel von LaVey

Anton Szandor LaVey wurde als Howard Stanton Levey im Jahr 1930 in Chicago geboren. Er war Gründer und erster Hoher Priester der Church of Satan.

1969 verfasste Anton LaVey die Satanische Bibel und prägte damit den modernen Satanismus. Bis auf sehr wenige Ausnahmen geht es dabei jedoch nicht um theistische Vorstellungen.

Baphomet von Éliphas Lévi
Baphomet von Éliphas Lévi aus dem Jahr 1856 (gemeinfrei)

Vielmehr sind moderne Satanisten in der Regel rationale und vor allem sehr hedonistische Individualisten. Auch wenn LaVey im Teufelskostüm sogenannte „Schwarze Messen“ abhielt, ging es dennoch immer um den persönlichen Lustgewinn.

„Satanists are atheists. We see the universe as being indifferent to us, and so all morals and values are subjective human constructions. Our position is to be self-centered, with ourselves being the most important person (the “God”) of our subjective universe, so we are sometimes said to worship ourselves.“ (Church of Satan)

Die vielen Anspielungen insbesondere auf die christliche Religion sind dabei am ehesten als Parodie zu verstehen. Beispielsweise verwendet die Church of Satan den Baphomet als Symbol in ihrem Siegel.

Dabei handelt es sich um jenen androgynen Götzen, der in den Protokollen der Prozesse gegen Jacques de Molay und die Templer auftauchte. Angeblich hätten die Ordensbrüder dieses „Idol“ angebetet und dabei allerlei Freuden miteinander genossen.

Magie & Dunkle Demiurgen

Jon Nödtveidt 2005 Foto
Jon Nödtveidt im Jahr 2005 (Jon Nödtveidt / CC-BY-SA 3.0)

Ein Beispiel für theistischen Satanismus ist der britische Order of Nine Angels. Deren Anhänger berufen sich auf einen alten Sonnenkult. Darüber hinaus glauben sie an Magie von bestimmten Kristallen oder auch an die Kraft von rituellen Gesängen.

Davon abzugrenzen sind die Anhänger des nordischen Temple of the Black Light. Diese Gruppierung glaubt tatsächlich an eine chaotische Dunkelheit, aus der die Schöpfung hervorgegangen ist. Sie sehen sich in fundamentaler Opposition zum Status Quo und wollen „Feind Nummer Eins“ der Gesellschaft sein.

Die Gruppierung brachte mit Jon Nödtveidt einen besonders radikalen Satanisten hervor. Zusammen mit einem Ordensbruder tötete er 1996 ein drittes Mitglied ihrer Bewegung. Nach der Verbüßung einer Haftstrafe wegen Beihilfe zum Mord verübte Jon Nödtveidt im Jahr 2006 einen rituellen Selbstmord.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Nemesis – Göttin des Zorns und der gerechten Rache

Nemesis war eine Göttin aus der griechischen Mythologie. Sie war die Tochter der Nacht (Nyx) und ihr Name bedeutete übersetzt soviel wie „Zuteilung des Gebührenden“.

Nemesis
Die Nemesis von Alfred Rothel im Jahr 1837 (gemeinfrei)

So wurde Nemesis zur Göttin des Zorns und der gerechten Rache. Ihre zahlreichen Geschwister sind unteren anderen das Verderben, das Verhängnis, die Kritik, die Sorgen, der Trug, das Alter, der Streit sowie die Göttinnen des Schicksals.

Nemesis bestrafte vor allem Hochmut (Hybris) sowie Verstöße gegen die göttliche Ordnung.

„Ich rufe Dich, Nemesis!
Höchste! Göttlich waltende Königin!
Allsehende, Du überschaust
Der vielstämmigen Sterblichen Leben.
Ewige, Heilige, Deine Freude
Sind allein die Gerechten.“

Nemesis hat mit Aidos eine Begleiterin. Diese Göttin ist die personifizierte Scham, die nach Platon ein sittliches Zusammenleben ermöglichen soll.

Darüber hinaus wurde Nemesis als Rachegöttin von den drei Furien unterstützt. Alekto, Megaira und Tisiphone sind Personifikationen des schlechten Gewissens und verteidigten vor allem Mütter.

Außerdem rächte Nemesis die Verschmähung der Nymphe Echo durch Narziss, der dann an seiner Selbstverliebtheit zu Grunde ging.

Des Weiteren trat Nemesis als Adrasteia in Erscheinung. Das war eine Bergnymphe, die den jungen Zeus vor seinem Vater Kronos beschützte.

Nemesis wurde schließlich jedoch selbst das Ziel des lasterhaften Zeus, der mit ihr die schöne Helena zeugte. Jene Frau, für die die Griechen in den Trojanischen Krieg zogen.

Später träumte Alexander der Große von Nemesis und ließ ihr zu Ehren die Stadt Smyrna neu errichten. Dabei handelte es sich um das heutige Izmir in der Türkei. Dort befand sich das älteste Heiligtum der Rachegöttin.

Nemesis hatte als Richterin und Rächerin zahlreiche Attribute: Dazu gehörten eine Messlatte, ein Zaumzeug aus Adamantium, eine Waage, ein Schwert und eine Geißel. Sie fährt in einem von Greifen gezogenen Streitwagen.

In der modernen Rezeption wird Nemesis häufig als Dämon dargestellt. Ihren Namen und das dunkle Image verwendete man in zahlreichen Filmen und Spielen wie zum Beispiel in Resident Evil 3: Nemesis oder in dem Tabletop-Spiel Nemesis.

Mit (128) Nemesis wurde auch ein Asteroid im Hauptgürtel unseres Sonnensystems nach der Göttin benannt. Der Himmelskörper wurde 1872 von dem Astronomen James Craig Watson entdeckt und hat einen Durchmesser von 188 Kilometern. Der Asteroid Nemesis routiniert relativ langsam um sich selbst und braucht etwa 4,6 Jahre für einen Umlauf um die Sonne.

Nemesis – die Tochter der Nacht (Nyx)

Entstehung aus dem Chaos (Hesiod)

Lorenz-System Chaosforschung
Visualisierung Chaosforschung (gemeinfrei)

Der griechische Dichter Hesiod formulierte um 700 vor Christus eine Theogonie. Dabei handelte es sich um eine Entstehungsgeschichte der Götter und des Universums. Das war in etwa vergleichbar mit der abrahamitischen Genesis, die wahrscheinlich etwa zwei Jahrhunderte früher auf der Sinai-Halbinsel entstand:

„Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.“ (Genesis 1:1-2)

Bei den alten Griechen war im Anfang nicht Gott, sondern das „Chaos“. Der Begriff bedeutete übersetzt soviel wie „leerer Raum“ und erinnert auch damit an den zweiten Satz der Genesis. Das Chaos war ein Urzustand und zugleich das begriffliche Gegenteil zu „Kosmos“ als einem geordneten Universum.

In der griechischen Mythologie brachte das Chaos jedoch zeitgleich mehrere Kinder hervor. Diese ersten Gottheiten waren Gaia (Erde), Tartaros (Unterwelt), Eros (Begehren), Erebos (Schatten) und Nyx (Nacht).

„Früher als alles entstand das Chaos, aber sodann ward Gaia.“ (Hesiod)

Geschwister der Nemesis (Hesiod)

Nyx galt dann manchen alten Griechen als erste Herrscherin über die Welt. Sie schuf durch eine Verbindung mit Erebos zwei Kinder und damit die Vorrausetzung für späteres Leben.

  • Aither oder auch Aether war die personifizierte Luft.
  • Hemera war die Göttin des Tags.

Aber Nyx brachte vor allem auch aus sich selbst zahlreiche weitere Kinder hervor wie eben Nemesis. Zu den Geschwistern der Rachegöttin gehörten beispielsweise mit den Moiren die Göttinnen des Schicksals.

Aptate war die Dämonin der Täuschung und des Betrugs. Geras war das Alter beziehungsweise das Gegenteil der Jugend und damit ebenfalls negativ besetzt. Eris war die Göttin des Streits und der Zwietracht.

Oizys hingegen war die Personifikation von Jammer und Elend. Aber Nyx brachte aus sich selbst heraus zumindest einen Lichtblick hervor: Philotes war der Gott der Freundschaft.

Nemesis Stammbaum
Stammbaum der Nemesis nach Hesiod (gemeinfrei)

Ende des Goldenen Zeitalters

Nyx Göttin der Nacht Gemälde
Nyx – Göttin der Nacht gemalt 1883 von William Adolphe Bouguereau. (gemeinfrei)

Gaia brachte als Schwester von Nyx jedoch ebenfalls Kinder aus sich selbst hervor. Eine besondere Rolle spielte ihr erster Sohn Uranos, der die Herrschaft über die Welt an sich zog.

Gaia zeugte mit ihrem Sohn noch viele weitere Kinder wie die ersten Titanen. Uranos hasste jedoch seine Nachkommen und sperrte sie in den Tartaros, die personifizierte Unterwelt in der griechischen Mythologie.

Deshalb schuf die Göttin Gaia mit Adamantium ein unzerbrechliches Metall, um Uranos damit bekämpfen zu können. Der Titan Kronos schmiedete daraus eine gezahnte Sichel und entmannte damit den Vater Uranos.

Mit der Herrschaft des Titanen Kronos begann dann das „Goldene Zeitalter“. Laut der griechischen Mythologie herrschte ein paradiesischer Zustand auf der Erde.

Die Götter schufen die Menschen und lebten in Eintracht mit ihnen. Folgende Generationen degenerierten jedoch in jeder Hinsicht.

Auf dem Olymp wurde dann Kronos von seinem Sohn Zeus gestürzt, wie er selbst seinen Vater einst gestürzt hatte. Dann brachte Prometheus das Feuer zu den Menschen und die Hybris der Erdenbewohner wuchs immer weiter.

Zur Strafe ließ Zeus die Pandora vom Schmiedegott Hephaistos erschaffen. Ihr Büchse wurde vom Bruder des Prometheus geöffnet und alles Elend kam über die Welt.

Das Goldene Zeitalter war vorbei, aber die Menschen hielten sich trotz ihrer Not nicht an die göttlichen Gebote. Nun schlug die Stunde von Nemesis als göttliche Richterin und Rächerin.

Nemesis, Aidos und die drei Erinnyen

Nemesis war bei der „Zuteilung des Gebührenden“ jedoch nicht auf sich alleine gestellt. Eine besondere Rolle an ihrer Seite spielte mit Aidos die personifizierte Scham.

Orestes und die drei Furien
Orestes wurde nach dem Mord an Klytaimnestra von den drei Furien verfolgt: Gemalt von William Bouguereau im Jahr 1862. (gemeinfrei)

Nemesis und Aidos wurden deshalb häufig zusammen oder sogar als Zwillinge dargestellt. Nach Hesiod werden die beiden als letzte Göttinnen die Menschen am Ende der Zeiten verlassen.

Darüber hinaus hatte Nemesis mit den drei Erinnyen noch weitere Helferinnen. Diese aus der römischen Geschichte als Furien bekannten Damen waren das personifizierte schlechte Gewissen.

Damit waren die drei Furien wie auch Nemesis nicht rein negativ besetzt. Sie fungierten durch ihre Rollen als Schutzgöttinnen der sittlichen Ordnung.

Beispielsweise der griechische Lyriker Mesomedes, ein Freigelassener von Kaiser Hadrian, interpretierte Nemesis deshalb vor allem als Richterin und erst in zweiter Instanz als Rächerin:

„Nemesis, geflügelte Gleichmacherin des Lebens, dunkelhäutige Göttin, Tochter der Gerechtigkeit.“

Vor allem der Mord an Frauen führte in der griechisch-römischen Mythologie zum Erscheinen der Nemesis oder ihrer drei Furien. Die quälten die Täter dann für ihre Taten.

Exemplarisch gilt dies für die Sage von Orestes. Der hatte auf den Wunsch der Schwester Elektra hin die gemeinsame Mutter Klytaimnestra ermordet, weil diese den Vater Agamemnon getötet hatte.

  • Alekto – die unaufhörlich Jagende
  • Megaira – der neidische Zorn
  • Tisiphone – die Rächende

Mutter der Helena & Trojanischer Krieg

Dass der Mord an Agamemnon als solcher nicht schon den Zorn der Nemesis erregte, hatte möglicherweise noch einen weiteren Grund. Die Göttin des gerechten Zorns hatte aus einer Verbindung mit Zeus die schöne Helena hervorgebracht.

Die wiederum war eigentlich mit Menelaos, dem Bruder von Agamemnon verheiratet. Sie verliebte sich jedoch in den schönen Paris und floh mit ihm nach Troja.

Agamemnon zog dann mit den Griechen in den Trojanischen Krieg, um Helena gewaltsam heimzuholen. Entsprechend kam man wohl von erheblichen Antipathien der Nemesis gegen den griechischen König ausgehen.

Tod dem Narzissten (nach Ovid)

Narziss Gemälde
Narziss gemalt um 1600 von Caravaggio (gemeinfrei)

Nemesis spielte nach Ovid auch eine Rolle in der Sage um Narziss. Das war ein wunderschöner Jüngling, den der Flussgott Kephissos gewaltsam mit der Nymphe Leiriope gezeugt hatte.

Wie viele andere verliebte sich mit Echo eine andere Nymphe in den schönen Narziss. Sie war jedoch von der Göttermutter Juno verflucht worden und konnte jeweils nur die letzten Worte des bereits Gesagten wiederholen.

Mit viel Glück gelang es der verzweifelten Nymphe schließlich, Narziss ihre Liebe zu gestehen. Der hochmütige Jüngling wies die Arme jedoch brüsk zurück und verletzte sie mit seinen Worten sehr.

Die Nymphe verging in ihrer Traurigkeit. Nur ihre Stimme, das Echo, blieb von ihr erhalten. Dafür sollte Narziss eine gerechte Rache durch Nemesis treffen.

Der Schönling beugte sich über einen See und verliebte sich in sein Spiegelbild ohne jedoch sofort die Spiegelung zu erkennen. Nun durchlebte Narziss das Gefühl einer nicht erwiderten Liebe. Erst als seine Tränen ins Wasser fielen und sich die Spiegelung auflöste, erkannte er sich:

„iste ego sum“ – „dieser da bin ich“

Während Narziss klagte, wiederholten sich seine Worte durch Echo. Schließlich verstarb der schönen Jungling an seiner Traurigkeit und Nemesis hatte die verschmähte Nymphe gerächt.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Wer oder was ist Gott?

Gott ist – im Gegensatz zu den Göttern – eine allumfassende, transzendente Macht, die vor allem für die Schöpfung verantwortlich gemacht wird. Das beschreibende Buch Genesis entstand im 7. Jahrhundert vor Christus in Jerusalem.

„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (Gen 1,1)

Darüber hinaus war Gott der Bundespartner von Abraham, dem Stammvater, auf den sich die drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam beziehen.

Gott
Gott in einer Darstellung von William Blake von 1794 (gemeinfrei)

„Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und deine Nachkommen […].“ (Gen 17,9)

Das besondere an dem Gott der Abrahamiten ist, dass der Name keine Bedeutung oder einen Inhalt haben soll. Vielmehr wurde der ursprüngliche Bezeichner als „JHWH“ schon im vorchristlichen Judentum bewusst aus der zeremoniellen Verehrung ausgeschlichen.

Der Hintergrund war, dass im frühantiken Aberglauben die Kenntnis eines Namens mit einer gewissen Macht über das jeweilige Wesen verbunden wurde. Die Nennung des wahren Namens eines Dämons soll beispielsweise bei dessen Austreibung helfen.

Der Begriff „Gott“ stammt aus dem germanischen Sprachraum und ist aus Quellen des frühen Mittelalters überliefert. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Substantivierung von „anrufen“ und entspricht damit sinngemäß den frühantiken Vorstellungen von Beschwörungszaubern aus dem Mittelmeerraum.

In einer gewissen Fortsetzung der heidnischen Verehrung von Götterfamilien hat der abrahamitische Gott zahllose Geistwesen in seinem Umfeld. Besonders hervorgehoben sind die Erzengel, die beispielsweise als himmlische Boten oder Begleiter auftreten.

„Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt von Galiläa, mit Namen Nazareth, gesandt, zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Josef, aus dem Haus Davids, verlobt war, und der Name der Jungfrau war Maria.“ (Lukas 1,26-28)

Während die Kontinuitäten vom Judentum hin zum Christentum allgemein bekannt sind, finden sich im Islam weitere, wenn auch weniger bekannte Traditionen des Glaubens an den einen Gott. Beispielsweise gilt Johannes der Täufer auch den Muslimen als Prophet.

Deshalb ist es selbst für religiöse Autoritäten möglich, fundamentale Gemeinsamkeiten von Judentum, Christentum und dem Islam zu formulieren. Eine besonders bekannte Passage wurde im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils erstellt:

„Mit Hochachtung betrachtet die [christliche] Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergibt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.“

Häufige Fragen zu Gott (FAQs)

  • Existiert Gott? Der älteste archäologische Nachweis des abrahamitischen Gottes stammt von der Mischa-Stele aus dem 9. Jahrhundert vor Christus.
  • Wer ist Gott? Nach repräsentativen Umfragen ist Gott der Schöpfer von Himmel und Erde.
  • Ist Jesus ein Gott? Im 2. Jahrhundert nach Christus entwickelte sich im Frühchristentum das Konzept der trinitarischen Göttlichkeit: Jesus ist Gott, aber nicht der Vater und auch nicht der Heilige Geist, die wiederum auch Gott sind.
  • Liebt Gott die Menschen? Nein.

JHWH – Ich bin der, ich bin da

Älteste bekannte Nennungen

JHWH ist der Name Gottes im hebräischen Tanach. Das ist die Sammlung der 24 heiligen Bücher des Judentums bestehend aus Tora (Lehre), Nevi’im (Propheten) und Ketuvim (Schriften).

Der Name JHWH tauchte insgesamt etwa 6.800-mal auf. Die älteste bekannte Nennung stammt aber aus der Zeile 18 der Mescha-Stele, die allerdings einem heidnischen Gott gewidmet ist.

Diese Stele ist ein Gedenkstein der Moabiter und wurde etwa um 840 vor Christus geschaffen. Das war eine Stammesgruppe, die östlich des Toten Meeres lebte und lange Zeit gegenüber den Israeliten tributpflichtig war.

Mescha-Stele
Foto der Mescha-Stele (gemeinfrei)

Die Moabiter verehrten mehrere Götter mit dem Hauptgott Kamosch an der Spitze. Unter ihrem König Mescha gelang um 850 vor Christus die Befreiung vom Joch der Israeliten sowie eine territoriale Ausdehnung der von ihnen kontrollierten Gebiete.

Die Nennung von JHWH in Zeile 18 beschreibt dann auch eine Niederlage der Israeliten sowie eine Schändung von JHWHs Kultstätte:

„Und ich nahm es ein und tötete alles: siebentausend Männer und Knaben und Frauen und Mädchen und Sklavinnen, denn dem ʻAschtōr des Kamōsch hatte ich es geweiht. Und ich nahm von dort die Geräte JHWHs und schleppte sie vor Kamōsch.“

Weitere besonders alte Quellen sind Fragmente von geschäftlichen Briefen, die ebenfalls noch im 9. Jahrhundert vor Christus geschrieben wurden. In diesen Texten wurde „JHWH“ als eine Art wohlmeinende Großformel verwendet wurde.

Insgesamt deuten die Funde daraufhin, dass JHWH ursprünglich zu einem regionalen Pantheon gehörte und eine eher niedere oder zumindest nicht die höchste Gottheit war. Verbreitet war der Kult auf der Sinai-Halbinsel.

König Joschija und der Monotheismus

Als wesentliche Wegmarke in der Entwicklung des niederen JHWH hin zum allumfassenden Gott gilt die Herrschaft von König Joschija. Der stammte aus dem Geschlecht Davids und herrschte von 640 bis 609 vor Christus über Jerusalem und die umliegende Region Juda.

Die Figur wird quasi prophetisch bereits im vordatierten 1. Buch der Könige angekündigt. Die Darstellung von Joschija folgte inhaltlich einer religionspolitischen Idealisierung.

Turmbau von Babel
Turm von Babel gemalt von Lucas van Valckenborch. (gemeinfrei)

Aber auch in der Geschichtswissenschaft geht man davon aus, dass es unter König Joschija tatsächlich zu erheblichen Reformen kam. Dazu gehörte beispielsweise die „Reinigung“ des ersten Tempels und vor allem die dogmatische Einhegung des JHWH-Kults in einen monotheistischen Rahmen.

Darüber hinaus profitierte König Joschija vor allem auch ganz realpolitisch von dem Fall der assyrischen Hauptstadt Ninive im heutigen Irak im Jahr 612 vor Christus. Daraufhin konnte er bis dato besetzte Gebiete im heutigen Norden von Israel erobern.

Anschließend zog Joschija gegen das erstarkende neubabylonische Reich unter der militärischen Führung von Nebukadnezar II. ins Feld.

Eben der Nebukadnezar II. eroberte Jerusalem nach dem Tod von Joschija allerdings gleich zweimal und zwar in den Jahren 597 und 587 vor Christus. Dabei wurde der erste Tempel und die ganze Stadt zerstört. In diesem Verlauf soll auch die Bundeslade verloren gegangen sein.

„Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte.“ (Jeremia 29,1)

Nebukadnezar II. beendete letztlich die Herrschaft der israelitischen Könige und dann vollendete er auch noch den Turmbau von Babel. Er gilt deshalb als ein mögliches historisches Vorbild für Luzifer, den Satan, die alte Schlange.

Aber diese Niederlagen und die Zerstörung des ersten Tempels leisteten einen zentralen Beitrag zur Bildung einer kollektiven Identität im Judentum. Weil Joschija der letzte große König vor dieser historischen Krise war, haben seine religionspolitischen Inhalte eine besondere Langlebigkeit erfahren.

Es kam dann auch erst in den folgenden Jahrhunderten zu den abschließenden Arbeiten an der hebräischen Bibel, mit der Schöpfungsgeschichte als inhaltlichem Anker.

Enstehung der Schöpfungsgeschichte

Die Schöpfungsgeschichte beziehungsweise das 1. Buch Mose beschreibt zunächst die Erschaffung der Welt durch Gott in sieben Tagen. Inhaltlich setzt sich das Werk mit der Kreation von Adam und Eva fort.

„So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau.“ (Gen 1,27)

In der kreationistischen Sicht endet die Genesis im Jahr 1452 vor Christus mit dem Tod von Joseph, dem Sohn von Jakob. Das 2. Buch Mose beziehungsweise der Exodus aus Ägypten behandelt dann schon die Geschichte Israels mit Gott in der Rolle als Bundespartner.

Mose mit den Zehn Geboten
Mose erhält von Gott die Zehn Gebote gemalt von Guido Reni (gemeinfrei)

Die Schöpfungsgeschichte als literarisches Werk geht jedoch nicht auf einen Autor zurück, sondern auf einen mehrstufigen Prozess. Zunächst kam es wahrscheinlich nur zur Sammlung von alten Überlieferungen grob im 7. Jahrhundert vor Christus.

Die zeitliche Einordnung der Entstehung dieser Schriften stützt sich auf Anachronismen in den Texten. Dazu gehören Banalitäten wie die Beschreibung von Handelskarawanen oder auch die Nennung der Siedlung Gerar, die eben erst im 7. Jahrhundert vor Christus entstand.

„[…] Und Isaak zog zu Abimelech, der Philister König, zu Gerar.“ (Gen 26,1)

Zur weiteren Entwicklung der Genesis gibt es eine lange Forschungsgeschichte. Wahrscheinlich war die redaktionelle Überarbeitung jedoch spätestens um 400 vor Christus abgeschlossen, weil es dann zu einer Spaltung innerhalb der jüdischen Glaubensgemeinschaft kam.

Die Samariter verließen den Tempel von Jerusalem. Sie errichteten ein eigenes zentrales Heiligtum und erkannten nur noch die Tora an. Deswegen kann man auf eine Finalisierung der inhaltlichen Arbeiten beziehungsweise der Diskussionen über die Texte zu diesem Zeitpunkt schließen.

Kyrios – entpersonalisierter „Herr“

Bereits im Judentum entfernte man die Verwendung des Namens „JHWH“ nach und nach aus den Riten, um einer missbräuchlichen Verwendung vorzubeugen. Im Christentum wurde bereits früh auf „Kyrios“ gesetzt, das altgriechische Wort für „Herr“.

„Kyrie, eleison! – Herr, erbarme dich!“

So wurden dann im Neuen Testament sowohl Jesus von Nazareth wie auch Gott bezeichnet. Damit ging jedoch auch ein schleichender Wandel im Verhältnis einher: Im Gegensatz zum göttlichen Herrn entwickelte sich zunehmend die Rolle des Menschen als „Diener“.

Der einst partnerschaftliche Bund zwischen Gott und den Menschen mutierte im Christentum hinzu einer streng hierarchischen Beziehung. Diese wiederum wurde im Schlagabtausch beziehungsweise Briefverkehr zwischen meist juristisch geschulten Klerikern wie beispielsweise Augustinus von Hippo definiert.

Dreifaltiger Gott im Christentum

Neben zahllosen Ungereimtheiten standen die frühen Christen vor allem vor einer großen Herausforderung: Die Rolle von Jesus als Bindeglied zwischen Gott und den Menschen musste konzeptionell festgenagelt werden.

Göttliche Dreifaltigkeit Schema
Christen glauben an einen dreifaltigen Gott (Francis McLloyd, AnonMoos / gemeinfrei)

Im 2. Jahrhundert entwickelten Theologen deshalb die Idee von der Dreifaltigkeit immer weiter. Motive für eine solche Ausdifferenzierung des Göttlichen zogen sie beispielsweise aus dem Schlusswort des neutestamentarischen Zweiten Briefes von Paulus an die Korinther:

„Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

Diese „Trinität“ provozierte jedoch auch großen Widerspruch innerhalb des nach wie vor stark jüdisch geprägten Frühchristentums. Die Konflikte führten letztlich zum arianischen Streit.

Die Arianer hielten die Vergöttlichung von Jesus für Häresie, waren kirchenpolitisch jedoch unterlegen. Im Glaubensbekenntnis der Synode von Nicäa von 325 richtete man sich unter der Schirmherrschaft von Konstantin I. dann bereits an Gott, den Sohn und den Heiligen Geist:

„Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren. Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, […]. Und an den Heiligen Geist.“

Allah – arabischer Gott

Frühmekkanische Verse

Zu Beginn des 7. Jahrhunderts war die arabische Halbinsel von jüdischen, christlichen und heidnischen Einflüssen geprägt. Der islamischen Geschichtsschreibung nach erhielt der Händler Mohammed aus Mekka an seinem 40. Geburtstag vom Erzengel Gabriel dann eine erste göttliche Offenbarung.

Koran 1. Sure
1. Sure des Koran (gemeinfrei)

Als Eigenname für Gott wurde der arabische, jedoch inhaltsgleiche Begriff „Allah“ verwendet. Die himmlischen Worte von Gabriel wurden gemäß der Überlieferung nach und nach, aber dafür wörtlich im Koran fixiert. Das literarische Format sind Verse, die in „Suren“ unterschiedlicher Länge zusammengefasst sind.

„Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. (Alles) Lob gehört Allah, dem Herrn der Welten, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen, dem Herrscher am Tag des Gerichts. Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe. Leite uns den geraden Weg, den Weg derjenigen, denen Du Gunst erwiesen hast, nicht derjenigen, die (Deinen) Zorn erregt haben, und nicht der Irregehenden!“ (Sure 1)

Die inhaltliche Analyse der frühen Verse deutet auf eine damals hohe Verbreitung der jüdischen und christlichen Lehre in Mekka hin. Das Argument für diese Interpretation ist, dass immer wieder nur in Stichworten auf Geschichten aus den anderen Religionen gedeutet wurde, was eine Kenntnis der jeweiligen Themen auf Seiten der Leser voraussetzt.

Eine fortschreitende Emanzipierung der Inhalte ist erst für später entstandene Schriften feststellbar, die dann bereits konvertierte Personen adressierten.

Laut der Überlieferung begann Mohammed ab 616 erste Anhänger in Mekka um sich zu scharen. Wesentlich am Islam, und im Gegensatz zum Judentum und Christentum, muss eine Person die Lehren des Propheten und vor allem das Glaubensbekenntnis aber kennen, um nach dem Tod ins Paradies kommen zu können.

„Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Gesandter!“

Diese Klausel brachte zu Beginn der Aktivität von Mohammed jedoch ein kritisches Problem mit sich: Bereits Verstorbene hatten keine Chance, jemals diese Worte zu hören.

Im Prinzip erzählte Mohammed den Menschen, dass alle ihre Vorfahren automatisch vor dem Jüngsten Gericht scheitern würden. Diese Botschaft löste soziale Spannungen aus, so dass der islamische Prophet im Jahr 622 nach Christus aus Mekka fliehen musste.

Frühislamische Expansion

Mohammed zog sich mit wenigen Getreuen wie Abu Bakr nach Medina zurück und konnte dort eine stabilere Präsenz aufbauen. Es kam dann zu einer Reihe von „Schlachten“, wobei es sich jedoch nur um Kämpfe von jeweils einigen Dutzend Kriegern handelte.

Entscheidend für die Frühphase des Islam wurde dann die Schlacht bei Badr gegen den vorherrschende Stamm der Quraisch. Dabei fielen auf der muslimischen Seite laut der Überlieferung 14 Kämpfer.

Die Heiden verloren jedoch 70 Kämpfer und weitere 70 gingen in Gefangenschaft. Ein Jahr später konvertierte dann mit Chālid ibn al-Walīd der wohl begabteste Krieger der Region zum Islam.

Als das „Schwert Gottes“ trieb er die frühislamische Expansion voran. In dem Zug kam es auch zur Eroberung von Mekka. Nach Mohammeds Tod war Chālid ibn al-Walīd der führende Militär bei den Konflikten um die Nachfolge, den Ridda-Kriegen.

Das Schwert Gottes eroberte anschließend Teile des heutigen Irak und von Syrien. Er drang schließlich sogar bis Palästina vor. Nach diesen Erfolgen wurde er abgesetzt, weil die geistliche Führung des Islam befürchtete, dass nicht mehr Mohammed, sondern Chālid ibn al-Walīd zur wesentlichen Figur der neuen Religion geworden war.

Gottesbeweise in der Übersicht

In den abrahamitischen Religionen gab es zahlreiche Versuche, die Existenz Gottes mit irdischen Mitteln zu beweisen. Die Ansätze, und auch die Kritiken, werden meist nach Typen sortiert. Die drei bekanntesten Kategorien sind ontologische, kosmologische und teleologische Gottesbeweise.

Ontologische Gottesbeweise

Der älteste bekannte ontologische Gottesbeweis stammt von Anselm von Canterbury. Den Begriff prägte allerdings erst Immanuel Kant.

Ontologische Gottesbeweise richten sich vor allem an Gläubige, die Gott verstehen wollen. Es handelt sich um logische Ableitungen, beispielsweise über das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann. Eine Widerspruchsfreiheit dieser Annahme kann dann nur über die Existenz Gottes entstehen.

Bereits im 11. Jahrhundert wurde jedoch dagegen argumentiert, dass ein Begriff noch nicht zur realen Existenz des Inhalts führt. Immanuel Kant merkte in seiner Kritik an der reinen Vernunft darüber hinaus an, dass ontologische Beweise für Gott auch Kategorienfehler sind, weil die Existenz Gottes mit qualitativen Aussagen verbunden werden.

Kurz gesagt: Es sind Zirkelschlüsse.

Kosmologische Gottesbeweise

Kosmologische Gottesbeweise sind bereits aus der Antike bekannt. Die Grundannahme ist, dass das Universum eine Ursache außerhalb von sich selbst haben muss.

Im Hochmittelalter differenzierte Thomas von Aquin in seinen „Fünf Wegen“ den kosmologischen Gottesbeweis aus:

  1. Bewegungsbeweis
  2. Kausalitätsbeweis
  3. Kontingenzbeweis
  4. Stufenbeweis
  5. Finalitätsbeweis

Kosmologische Gottesbeweise sind nicht stringent, weil das Kausalitätsprinzip zunächst als Stütze dient und dann unterbrochen wird: Wenn der Kosmos außerhalb von sich selbst eine Ursache haben muss, dann muss diese Ursache ebenfalls eine Ursache haben, was den Kern von Gott in Frage stellt.

Teleologische Gottesbeweise

Teleologische Gottesbeweise gehen von einer planvollen Gestaltung der Welt aus. Eine solche Intention setzt wiederum ein intelligentes Wesen als Schöpfer voraus.

Als Beweis wird die stete Verbesserung von vielen Dingen vorgebracht. Eine zentrale Kritik ist jedoch, dass das kein Beweis ist, sondern dass lediglich die Existenz von Gott wahrscheinlicher wirkt.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
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Keltische KriegerFrühantike
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WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

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Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
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Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
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Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Samael – das „Gift Gottes“

Samael ist ein gefallener Erzengel aus der jüdischen und christlichen Mythologie. Er pflanzte Wein im Paradies, den Adam trank, bevor er von den verbotenen Früchten kostete.

(Gustave Doré / gemeinfrei)
Samael ringt mit Jakob – gemalt von Gustave Doré im Jahr 1866 (gemeinfrei)

Eine weitere wichtige Rolle fand Samael als Widersacher von Jakob, dem Enkel Abrahams und dritten Erzvater der Israeliten. Im Kampf am Jabbok rang der Engel eine Nacht lang mit dem Menschen, ohne sich jedoch durchsetzen zu können. Für diesen Erfolg erhielt Jakob den Segen von Samael und den Namen „Israel“ verliehen.

Samael wird darüber hinaus auch häufig mit der Schlange in Verbindung gebracht. Er gilt als Verführer der Verführer sowie als Schutzengel der Römer, die im Jahr 70 nach Christus den zweiten Tempel von Jerusalem zerstörten.

Samael ist jedoch eine deutlich ältere Figur. Er wird beispielsweise schon in der Henoch-Apokalypse erwähnt. Das ist eine Pseudepigraphie, die wohl im 3. Jahrhundert vor Christus entstand. Auch in der späteren griechischen Baruch-Apokalypse finden sich seine Spuren als Dämon.

Aber auch der Kirchenvater Irenäus von Lyon beschäftigte sich im 2. Jahrhundert nach Christus mit Samael. Der Kontext war eine Beschreibung der Orphiten. Das war eine gnostische Sekte, die der Schlange im Paradies einen göttlichen Charakter zuschrieb.

Aus historischer Sicht handelte sich bei dieser Strömung möglicherweise um die Fortsetzung eines alten ägyptischen Kultes, bei dem das Listigste aller Tiere besonders verehrt wurde. In manchen Tempeln wurden sogar Schlangen gehalten.

Darüber hinaus gilt Samael als Todesengel und Liebhaber der Lilith, die man in der jüdisch-christlichen Mystik als erste Frau von Adam kennt. Sie flüchtete aus dem Paradies und mutierte zu einer negativen Macht.

Samael als Schutzengel und Patron

Vor seinem Fall hatte Samael zwölf Flügel und stand noch über den Seraphim. Er gehörte in dieser Rolle zu den himmlischen Heerscharen, wie sie bei Lukas erwähnt wurden:

„Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lukas 2,13-14)

Samael hatte als Engel in der Mythologie eine ambivalente Position, weil er grausame Aufgaben für Gott übernahm. Daraus entstand eine Verknüpfung zur Rolle als todbringendes Wesen und schließlich sogar als Anführer der Satane.

Samael verblieb in dieser ursprünglichen Charakterzeichnung jedoch ein Diener Gottes. Als Patron der Staaten und insbesondere des Römischen Reiches hatte er als Engel jedoch nur sehr begrenzte Macht über Israel.

Im Spannungsverhältnis von Samael und Israel wurden zwei Themenkomplexe bildlich verwoben: Einerseits war er vor allem der persönliche Schutzengel der biblischen Figur Esau, die im Konflikt mit ihrem Bruder Isaak stand, dem Erzvater Israels.

Darüber hinaus führten die Römer unter Kaiser Vespasian einen brutalen Krieg gegen Judäa. Dabei kam es nicht nur zu gezielten Attacken auf die Bevölkerung, sondern auch zu vielen Plünderungen. Vor allem wurde der sogenannte zweite Tempel von Jerusalem zerstört.

Insofern war Samael in der Wahrnehmung der frühen Christen zum Ende des 1. Jahrhunderts als Patron der Römer ein Inbegriff des Bösen. Seine vermehrte Präsenz insbesondere in apokryphen Texten der folgenden Zeit ist deshalb auch eine Spiegelung historischer Ereignisse.

Kampf mit Jakob am Jabbok

Die Metamorphose des Samael vom Engel zum Satan geht auf eine Szene aus dem Buch Mose im Alten Testament zurück. Dort geht es um eine Prüfung für einen der Erzväter. Der Plot der Geschichte ist ein Konflikt des Protagonisten Jakob mit seinem Bruder Esau.

„Und Jakob stand auf in der Nacht und nahm seine beiden Frauen und die beiden Mägde und seine elf Söhne und zog durch die Furt des Jabbok. Er nahm sie und führte sie durch den Fluss, sodass hinüberkam, was er hatte. Jakob aber blieb allein zurück. Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, rührte er an das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt. Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob. Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.“ (1. Mose 32,23-29)

Das etwas peinliche Problem mit dieser Stelle in der Bibel ist, dass sie im fundamentalen Widerspruch zur Glaubenslehre steht: Ein allmächtiger Gott kann naturgemäß nicht bezwungen werden.

Deshalb wurde nachträglich von weiteren Autoren ein Ersatz für „Gott“ gesucht. Insofern lag die Entscheidung für einen Engel relativ nahe, weil diese Gesandten des Allmächtigen bekannterweise auch mal scheitern. Die etwas undankbare Wahl für diese Niederlage mit Ansage fiel dann eben auf Samael.

Als Scharnier in der Erzählung wurde Samael zum Schutzengel von Esau erhoben, was ihn dann eben zum Widersacher von Jakob machte. Damit schob man den Charakter für die darauf folgende Legendenbildung jedoch auf eine abschüssige Bahn.

In weiteren Ausschmückungen wurde Samael dann immer mehr mit dämonischen Zügen versehen. Als dunkles Wesen beflügelte und beschäftigte er schließlich immer häufiger die Fantasie von religiösen Autoren.

Samael als Satan in den Apokryphen

Samael wird sehr viel häufiger in Apokryphen als in den gängigen Bibeltexten thematisiert. Dabei handelt es sich um außerkanonische Schriften, die schwerpunktmäßig zwischen 200 vor und 400 nach Christus entstanden.

Apokryhon des Johannes
Apokyrphon des Johannes (gemeinfrei)

Als Autoren dieser Pseudepigraphien nannte man häufig Namen besonders prominenter Figuren, denen die Texte dann zugeschrieben werden sollten. Die literarische Qualität ist allerdings meist sehr viel niedriger als in den kanonisierten Texten.

Dennoch wird durch eine solche Erzähltechnik ein biblischer Anspruch erhoben und immer wieder zugleich auch die offizielle Lehre in Frage gestellt. Aus dogmatischer Sicht handelte es sich deshalb häufig um Häresie.

Das heißt, die Texte gelten als Irrlehre. Vor allem auf das früh-christliche Schrifttum hatten die Apokryphen dennoch eine große Wirkung, weil sie der individuellen Spiritualität einzelner Menschen häufig näher kamen als die offizielle Lehre.

Dies gilt insbesondere für den Glauben an Engel und Dämonen. Ein Hintergrund war, dass im Rahmen des Monotheismus mit solchen Kulten trotzdem an die tief verwurzelte Tradition der Verehrung von Haus- und Schutzgöttern angeknüpft werden konnte.

Demiurg in den Nag-Hammadi-Schriften

Im Jahr 1945 wurde im ägyptischen Nag Hammadi eine Sammlung von Schriften gefunden. Diese wurden zwischen dem 1. und dem 4. Jahrhundert von gnostischen Christen verfasst. Die meisten Inhalte waren bis dato gar nicht oder bestenfalls fragmentarisch bekannt.

Apostel Johannes
Johannes – Apostel und Evangelist (Maler: Peter Paul Rubens / Lizenz: gemeinfreies Bild)

Ein besonders prominentes Beispiel war das Thomasevangelium. Hinzu kamen eine Reihe von sonst nicht überlieferten Jesusworten. Zu den Nag-Hammadi-Schriften gehörte jedoch auch das pseudepigraphe Apokryphon des Johannes.

Darin wird an die Tradition aus dem 1. Jahrhundert angeknüpft, den Apostel Johannes als Offenbarer von göttlichen Visionen zu präsentieren. Den Text setzte man als Dialogevangelium auf, welches man in drei Teile gliedern kann.

Im ersten Teil geht es um die höchste Gottheit, ein Titel den sich ein Demiurg namens Samael anmaßt. Das ist ein altgriechischer Begriff und bedeutet soviel wie Erbauer oder Schöpfer. Bei Philosophen wie Platon ist ein Demiurg jedoch auch der Erschaffer des Kosmos.

Aristoteles spricht von dem „unbewegten Beweger“. In dieser begrifflichen Interpretation wird Samael in dem gnostischen Text zum bösen Gegenspieler des guten Gottes:

„Du irrst dich, Samael!“

Dämonischer Erbauer im Testament Salomos

Das Testament Salomos ist ein gnostischer Text aus dem 4. Jahrhundert. Die Schrift bezieht sich auf den biblischen König Salomo, der um 1.000 vor Christus über das Königreich Israel herrschte.

Das Testament Salomos beginnt inhaltlich mit der Übergabe eines Siegelringes von Gott an den König: Ein Ring, um die Dämonen zu knechten, sie alle zu finden und auf ewig zu binden.

Salomo lässt daraufhin die bösen Mächte gehorsamst antreten und sich ihre Fähigkeiten nennen. Anschließend befahl er den Bau des ersten Tempels von Jerusalem und Samael rutschte erneut in die Rolle als Schöpfer.

Dieser Bau des ersten Tempels für JHWH diente als literarischer Hintergrund, um das Wesen von Dämonen zu beleuchten. Heutzutage ist das Testament Salomos der älteste bekannte Text des Christentums über Dämonologie.

Wechselwirkung mit dem islamischen Iblis

Der Islam baute auf die jüdisch-christlichen Vorstellungen von der Apokalypse auf. Diese entstanden wiederum aus sehr viel älteren Mustern wie den religiösen Vorstellungen der Babylonier. Dieser ideengeschichtliche Verlauf gilt exemplarisch für das Bild vom Feuersee wie auch für zahlreiche Figuren.

Die Erzengel Michael und Gabriel wurden beispielsweise in die islamische Lehre übernommen. Eine weitere Parallele war, dass es mit Iblis ebenso einen gefallenen Engel gab, der als Anführer der Satane eine Schreckensherrschaft über die Erde errichtete.

Insofern liegt nahe, dass die apokryphen Texte aus den ersten Jahrhunderten nach Christus über den jüdisch-christlichen Samael die Entstehung der Figur des islamischen Iblis zumindest tangierte. Im 8. Jahrhundert wiederum wurden Elemente von Iblis durch einen jüdischen Rabbiner auf Samael projiziert.

Kabbalistischer Fürst der Finsternis

Im 12. Jahrhundert setzte im Judentum die Tradition der mystischen Kabbala ein. Dabei handelte es sich um mündlich übertragene Lehren, die ihre Wurzeln im Tanach hatten.

Deshalb gab es keine verbindliche Dogmatik in der Kabbala. Der Sinn des Ganzen war die persönliche Beziehung zu Gott. Ihren regionalen Ausgang hatte die Strömung im Süden von Frankreich. Die Inhalte wurden zunächst nur an Eingeweihte weitergegeben.

Lilith
„Lilith“ von John Collier im Jahr 1887 (gemeinfrei)

Zeitlich und räumlich stand die Entstehung der Kabbala im Zusammenhang mit den dualistisch orientierten Katharern. Das war eine christliche Minderheit, die die Welt der Menschen als die Schöpfung eines Demiurgen ansah.

Die Katharer wurden dann Opfer des einzigen Kreuzzuges gegen Christen. Viele endeten auf dem Scheiterhaufen. In diesem Zusammenhang entstand der Begriff von der Ketzerei.

In dieser von privater Spiritualität geprägten Gemengelage des späten Mittelalters wurde Samael wieder zu eben jenem Weltenschaffer. In diesem Rahmen konnte er in dämonologischen Texten auch zum Bringer von Leid und Tod verklärt werden.

Als blinder Engel und Fürst der Finsternis wurde Samael dann in einer weiteren Schleife auch noch in Verbindung zu Lilith gesetzt. Das soll die erste Frau von Adam gewesen sein.

Mit Samael bildete sie dann das Fürstenpaar eines Reiches der Unreinheit. In einem großen Finale stellt sich der gefallene Engel als Anführer der bösen Mächte einem Zweikampf mit dem Messias.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

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SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
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Römische LegionäreFrühantike
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Sonstige: Drittes Reich

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Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
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Hermann HothWehrmacht / Panzer
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Joachim PeiperWaffen-SS
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Lilith – die Königin der Nacht

Lilith ist ein mystisches Wesen. Sie tauchte bereits bei den Sumerern und dann den Babyloniern auf, also mehrere Jahrtausende vor Christus. Der Name hat unterschiedliche Übersetzungen, aber bedeutet in etwa „Windhauch“.

Lilith von John Collier
„Lilith“ von John Collier im Jahr 1887 (gemeinfrei)

In den mesopotamischen Religionen der Steinzeit war Lilith eine junge Göttin, die zunächst in einem Baum lebte. Dieser wurde jedoch von einer höherrangigen Göttin gefällt, so dass sie ihre Heimat verlor und sich in der Wüste zu einer negativen Macht entwickelte.

Die Figur von Lilith wurde in den jüdischen Glauben übernommen, der ab etwa 2.000 vor Christus entstand. Für Mystiker war sie die erste Frau von Adam, dem ersten Mann, und gleichermaßen sowie ebenbürtig aus Lehm geschaffen.

Doch Lilith verweigerte sich den patriarchalischen Ansprüchen von Adam und legte sich dafür sogar mit Gott an. Ihr besonderer Trick war, dass sie als erste Person den Namen des Allmächtigen herausfand und so zu einem emanzipierten Wesen wurde.

Nicht speziell gegen Gott und sogar resistent gegen den Teufel, aber um sich Adam zu entziehen, flüchtete Lilith aus dem Paradies. So entwickelte sie sich aus der Sicht von jüdischen und christlichen Autoren selbst zu einer Dämonin, der nach und nach jede Menge verwerflicher Eigenschaften angedichtet wurden.

Im Dogma des Alten Testamentes wurde Lilith mit der devoten Eva ersetzt. Diese ist schon durch ihre Erschaffung aus einer Rippe von Adam ein fundamentaler Gegenentwurf zur ersten Frau und Eva ist vor allem untertan.

Die Legenden um Lilith bieten deshalb auch einen tiefen Einblick in soziokulturelle Ansichten vergangener Zeiten. Dabei kann man auch davon ausgehen, dass solche Geschichten einen erzieherischen Effekt erzeugen sollten.

„Aber, wenn immer eine Befreiung der Frau geschah, dann bestimmt nicht dank der Kirche, sondern trotz der Kirche und schon gar nicht in der Kirche.“ (Prof. Uta Ranke-Heinemann)

Häufige Fragen zu Lilith (FAQs)

  • Wer war Lilith? Sie war ursprünglich eine Dämonin aus der Mythologie der Sumerer grob um 3.000 vor Christus. In der christlichen Mystik gilt sie als erste Frau von Adam, die aus dem Paradies verbannt wurde.
  • War Lilith gut oder böse? Sie entwickelte sich nach ihrer Verbannung zu einer bösen Dämonin, der beispielsweise Kindsmord zugeschrieben wird.
  • Welche Bedeutung hat Lilith heute? Sie gilt als feministisches Symbol, weil sie sich dem Patriarchat von Adam widersetzte und mit ihrer Verbannung dafür auch den höchsten Preis bezahlte.

לילית – geflügelte Dämonin des Nahen Ostens

Geisterfrau im sumerischen Hulupubaum

Sumer ist eine Region im südlichen Zweistromland. Die Sumerer waren eine Gruppe, die sich grob um 3.000 vor Christus zur Hochkultur entwickelten. Sie erfanden die Keilschrift und schufen damit die Grundlage für die späteren europäischen Schriften.

Darüber hinaus brachten sie eine Bürokratie hervor und schufen außergewöhnliche Anlagen zur künstlichen Bewässerung. Auch die Erfindung der Töpferscheibe und des Wagenrades wird den Sumerern zugrechnet.

Das politische System der Sumerer war eine Theokratie, was sich beispielsweise in der Tempelwirtschaft ausdrückte. Das heißt, dass die Ökonomie auf die religiösen Kultstätten ausgerichtet war.

Im heidnischen Glauben der Sumerer wurde der Hulupubaum, wahrscheinlich eine Weide, verehrt. In diesem Baum lebte mit Lilith die „junge Geisterfrau“ sowie ein Vogel und eine Schlange.

Mit Inanna hatten die Sumerer jedoch eine höherrangige Göttin, die eines Tages den Hulupubaum fällen ließ. Daraufhin musste Lilith in die Wüste flüchten und entwickelte sich in der Einsamkeit zu einem bösartigen Wesen.

Gottheit der babylonischen Unterwelt

Am Unterlauf der Flüsse Euphrat und Tigris wurde ab grob etwa 2.000 vor Christus der Stadtstaat Babylon zu einem neuen Machtzentrum innerhalb der sumerischen Einflusssphäre.

Burney-Relief
Das Burney-Relief aus babylonischer Zeit zeigt wahrscheinlich Lilith. (gemeinfrei)

Unter ihrem sechsten König Hammurabi stieg Babylon zur Regionalmacht auf und besiegte das Reich der Uruk. Für eine wenn auch relativ kurze Zeit entstand so eine neues Gravitationszentrum für religiösen Vorstellungen.

Aus dieser Phase ist das sogenannte Burney-Relief erhalten. Die dargestellte Gottheit wird mit Lilith in Verbindung gebracht.

Man muss jedoch erwähnen, dass eine eindeutige Zuordnung einer solchen Quelle nicht zweifelsfrei möglich ist. Möglicherweise handelt es sich auch um Kilili, die Schutzpatronin des ältesten Gewerbes.

Die herunter hängenden Flügel sind jedoch typische Merkmale einer Gottheit der Unterwelt. Die Figur auf dem Burney-Relief wird deshalb auch als die „Königin der Nacht“ bezeichnet.

Als Zeichen ihrer Macht trägt die angenommene Lilith einen Ring und einen Stab. Darüber hinaus hat sie eine vierfache Hörnerkrone und wird von zwei Löwen sowie zwei Eulen flankiert.

Eine Analyse des Reliefs hat ergeben, dass der Körper von Lilith ursprünglich rot und die Flügel schwarz gefärbt waren. Auch ihre tierischen Begleiter waren einstmals farbenfroh.

Lilith in der abrahamitischen Mystik

Lilith wird im Alten Testament einmal explizit erwähnt. In Einheitsübersetzungen wird der Name auch verwendet. Martin Luther hingegen machte im Zuge seiner Übersetzung daraus die wohl abwertend gemeinte Bezeichnung als Kobold. Wahlweise wird Lilith auch als Gespenst oder nachtaktives Tier beschrieben.

„Dornen werden wachsen in seinen Palästen, Nesseln und Disteln in seinen Schlössern; und es wird eine Behausung sein der Schakale und eine Stätte für die Strauße. Da werden Wüstentiere und wilde Hunde einander treffen, und ein Bocksgeist wird dem andern begegnen. Auch Lilith wird dort hausen und ihre Stätte finden.“ (Jesaja 34,13-14)

Adam & Lilith – aus Lehm geschaffen

In der jüdisch-christlichen Mystik und auch im Islam schuf Gott zuerst die Geistwesen, die meist aus Licht oder Feuer bestehen. Besonders bekannt sind die Erzengel.

Engel haben jedoch keinen freien Willen, sondern sind häufig nur einem oder bestenfalls einer Handvoll von Prinzipien unterworfen. Das heißt, es gibt gerechte Engel, die immer gerecht sind, strenge Engel, die immer streng sind und so weiter.

Selbst der Fall von Luzifer oder Iblis geht weniger auf eine persönliche Souveränität, sondern viel eher auf einen Konflikt von vorgegebenen Prinzipien zurück.

Im Gegensatz dazu schuf Gott seine ersten Menschen aus Lehm und verlieh ihnen dann einen freien Willen. Im Alten Testament wird diese Genesis im Buch Mose 1.26-28 beschrieben:

Lilith mit Adam und Eva
Lilith als fiese Ex-Frau von Adam drängt Eva zum Essen der verbotenen Früchte im Paradies. (gemeinfrei)

„Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“

In der jüdisch-christlichen Mystik ist dieses Experiment jedoch erstmal gescheitert. Adam konnte das gleichberechtigte Verhältnis zu Lilith nicht akzeptieren.

Sie beugte sich nicht seinem Anspruch auf Patriarchat und sprach Gott in dieser Angelegenheit mit seinem wahren Namen an. Dadurch hatte Lilith die Macht, sich der Fremdbestimmung zu entziehen.

Sie flüchtete lieber freiwillig aus dem Garten Eden. Laut der mandäischen Dämonenliste zog Lilith sich in eine wüstenartige Region im heutigen Iran zurück. Für diesen Schritt gilt sie heute als Vorbild im Feminismus.

Im zweiten Versuch setzte Gott dann lieber alles daran, um die fragile Männlichkeit von Adam in Watte zu packen. Der Allmächtige versetzte den ersten Mann in einen tiefen Schlaf. Er entnahm ihm eine Rippe und schuf daraus Eva, so dass die neue Frau von Anfang an ein abhängiges Wesen war.

Die gescheiterte Beziehung von Adam und Lilith ließ man dann in den offiziellen Texte lieber unerwähnt. Sie spielte jedoch zweifelsfrei auch in den Jahrhunderten nach Christus eine wichtige Rolle in den persönlichen Vorstellungen vieler Menschen, wie archäologische Funde belegen. Den kirchlichen Dogmatikern war ihre Figur deshalb sicherlich auch bekannt.

Succubus und Kindsmörderin

Da sich Lilith nicht in Abhängigkeit von einem Mann sah, war der Sprung hinzu einem dämonischen Wesen für die männlichen Mystiker der drei abrahamitischen Religionen wohl naheliegend.

So wie es mit Aufhockern, Nachzehrern, kopflosen Reitern oder Vampiren im Volksglauben unterschiedliche Untote gibt, werden auch Dämonen differenziert. Bei Lilith handelt es sich konkret um einen Succubus.

Das sind besonders attraktive, weibliche Dämonen, die „darunter liegen“. Im Gegensatz dazu gibt es den männlichen Incubus, der dann eben darüber liegt.

Das Hinterhältige an einem Succubus ist, dass sie zu absolut unschuldigen Männer einfach ins Bett steigen. Entsprechend dankbar war man sicher für praktische Hinweise, um der Verführung durch eine solche Teufelsbuhlerin zu entgehen.

„Es ist verboten im Haus allein zu schlafen, und jeder, der im Haus allein schläft, ergreift die Lilith.“ (Shabbat 151b)

Auch die nächste Windung in der Figur der Lilith durch zunächst jüdische und später auch christliche Mystiker war scheinbar selbsterklärend: Weil Lilith von Männern nur bedeutungslosen Sex bekommt, kehrt sie immer wieder als verschmähte Rächerin zurück und ermordet Kinder.

Aramäische Beschwörungen

Ab dem 5. Jahrhundert entstanden vermehrt schriftliche Quellen zu Lilith. Dies gilt insbesondere für aramäische Beschwörungsformeln. Das ist heute eine christliche Minderheit im Nahen Osten, die zu den Ostkirchen gezählt wird.

Besonders häufig fand man solche Inschriften auf Zauberschalen und Amuletten im Irak, dem Iran und Syrien. Insofern liegt nahe, dass Lilith wesentlich zur Vorstellungswelt gehörte wie man das beispielsweise auch von Michael und Gabriel kennt.

Ein etwas näherer Blick an dieser Stelle zeigt sehr schön die Entkoppelung von den offiziellen Lehren und dem Glauben einer breiten Bevölkerung. Insbesondere die Anbetung von Engeln ist im Christentum verbotene Häresie, weil damit die Macht des Allmächtigen in Frage gestellt wird.

Zumindest der Vatikan startete über Jahrhunderte hinweg zahllose Initiativen zur Bekämpfung von solchen „Engelkulten“. Dennoch sind entsprechende Spuren von offensichtlich bekennenden Christen natürlich nicht zu übersehen. Deshalb darf man die außerordentliche Bedeutung von Figuren wie Lilith für private Glaubenswelten nicht im Sinne der römischen Päpste unterschätzen.

Matruda – die Verstoßene

Der Islam entstand ab dem 7. Jahrhundert. Im Gegensatz zum Christentum unterliegt die Verehrung von Engeln in dieser Religion keinem Verbot, sondern ist sogar ein Glaubensgebot. Deshalb ist es wenig überraschend, dass man die Legenden um Lilith auch in dieser Strömung findet.

Die islamische Lilith heißt „Matruda“. Sie wird zwar nicht explizit im Koran erwähnt, jedoch konnten Feldforschungen ihre Präsenz in der Vorstellungswelt von Gläubigen nachweisen.

Matruda war den Erzählungen nach ebenso die erste Frau von Adam. Sie verließ jedoch in einem anderen Kontext das Paradies. Sie wurde verstoßen und der Name bedeutet auch wörtlich „die Verstoßene“.

Der Auslöser war, dass sie Adam keine Kinder gebar und dann auch noch zickig wurde. Die islamische Lilith musste gehen, wandte sich daraufhin dem gefallenen Engel Iblis zu und zeugte mit ihm die ersten Satane.

Samael und Lilith als Dämonenpaar

Im Mittelalter erhielt Lilith von einem rabbinischen Mystiker die Rolle als eine von sieben bösen Mächten. Sie ist dabei mit Samael, dem Obersten der Dämonen in dieser Erzählung, verheiratet. Insofern erinnert die Darstellung sehr an die Version als islamische Matruda.

Samael
Samael ringt mit Jakob – gemalt von Gustave Doré im Jahr 1866 (gemeinfrei)

In dieser Rolle kämpft Lilith gegen die guten Mächte um die Vorherrschaft über die Welt. Das ganze Drama endet in einem epischen Endkampf zwischen Samael und dem Messias. Ein solcher Dualismus ist für die Architektur der jüdischen Glaubenslehre jedoch nicht repräsentativ und aus christlicher Sicht einfach nur Ketzerei:

„Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.“ (Nicäanisches Glaubensbekenntnis)

In einer jüngeren Variante von Lilith ist Samael nur der Nebenbuhler, weil die Königin der Nacht bereits mit Asmodäus verbandelt ist. Diesen Dämon kennt man auch in der christlichen Lehre aus dem Buch Tobit, wo er mit Hilfe von Erzengel Raphael vertrieben wird:

„Tobias entsann sich der Anweisungen Rafaëls. Er nahm die Leber des Fisches und sein Herz aus dem Reisesack, den er bei sich trug, und legte sie auf die Räucherkohle. Da hielt der Geruch des Fisches den Dämon fern und er entwich bis hinauf in die Gegenden Ägyptens und Rafaël ging hin, nahm ihn dort fest und fesselte ihn sofort.“ (Tobit 8,2-3)


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Luzifer – Sohn der Morgenröte

Luzifer war ursprünglich ein Wesen aus der babylonischen Mythologie oder vielleicht auch eine Anspielung auf König Nebukadnezar II., der um 600 vor Christus herrschte und den Turm von Babel bauen ließ. Nach der Zeitenwende wurde die Figur von palästinensischen Juden mit einem gefallenen Engel und Dämon gleichgesetzt.

„Ach, du bist vom Himmel gefallen, du strahlender Sohn der Morgenröte. Zu Boden bist du geschmettert, du Bezwinger der Völker.“ (Jesaja 14,12)

Der Name „Lucifer“ stammt jedoch aus der römischen Mythologie und bedeutet soviel wie Lichtträger oder Lichtbringer. Er gilt als personifizierter Morgenstern. Das ist ein Einzelgestirn, dass von der Erde aus in frühen Morgenstunde in der Nähe des Planeten Venus erkennbar ist.

Luzifer von Gustave Doré
Luzifer gemalt von Gustave Doré (gemeinfrei)

Die Christen übernahmen Luzifer breitflächig im 4. Jahrhundert als den Obersten des Bösen, um eine inhaltliche Lücke im Evangelium des Lukas mit einer Gestalt zu füllen. Der historische Hintergrund war der Sieg von Konstantin I. in der Schlacht an der Milvischen Brücke:

„Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“ (Lk 10,18)

Dieser „Höllensturz“ des Luzifer wurde in der christlichen Mythologie farbenfroh ausgemalt und verhalf dem Erzengel Michael zu seiner besonderen Prominenz. Als Führer der himmlischen Heerscharen vertrieb er den gefallenen Engel und seine Anhänger aus dem Paradies.

Eine ganz besondere Rolle spielte Luzifer schließlich für den Dualismus der Katharer. Entgegen der katholischen Lehre gingen diese „Ketzer“ von einer bipolaren Weltordnung aus, in der der oberste Widersacher ein gleichrangiger Antagonist zu Gott und dem Guten ist.

„Lucifer“ – hellenistischer Lichtbringer

Lucifer als Personifikation des Morgensterns war ursprünglich eine sehr positiv konnotierte Figur. Selbst im ganz frühen Christentum hatte er zunächst die Rolle als eine Art von Herold für Jesus von Nazareth.

„Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden und ihr tut gut daran, es zu beachten, wie ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen.“ (2 Petr 1,19)

Helios, Phaeton, Sol Invictus

Die mythischen Wurzeln von Lucifer sind sehr alt. Er wird beispielsweise mit dem griechischen Sonnengott Helios in Verbindung gebracht.

Dieser entsprang einer Linie der zwölf Titanen. Als Sohn von Hyperion (Licht) und Theia (Himmel) war er der Bruder von Selene (Mond) und Eos (Morgenröte).

Die Aufgabe von Helios als Gott war das Steuern des Sonnenwagens, einer Quadriga, über den Himmel. Mit Klymene zeugte er außerdem vier Kinder. Besonders auffällig wurde der Sohn Phaeton.

Fall des Phaeton
„Fall von Phaeton“ von Adolphe Pierre Sunaert im Jahr 1868 (gemeinfrei)

Phaeton versuchte nämlich eines Tages ohne die Erlaubnis von Helios den Sonnenwagen zu steuern. Der junge Gott war der Aufgabe jedoch nicht gewachsen.

Der Sonnenwagen kam während seiner Fahrt über den Himmel aus der Spur. Phaeton löste so große Katastrophen auf der Erde aus. In höchster Not schleuderte Zeus deshalb einen Blitz und zerstörte den Wagen. Phaeton stürzte vom Himmel und kam dabei ums Leben.

„Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“ (Lk 10,18)

Das für die christliche Mythologie so wichtige Motiv vom Höllensturz des Luzifer hatte mit diesem Fall von Phaeton deshalb bereits eine sehr ähnlich ausgemalte Vorlage.

Helios selbst galt jedoch als außerordentlich mächtig. In der Spätantike fand die Verehrung eines „unbesiegten Sonnengottes“ einen Übergang in der Anbetung von Sol Invictus.

Ein sehr großer Verehrer von Sol Invictus war der römische Kaiser Maxentius, der gegen den Usurpator Konstantin I. in der Schlacht an der Milvischen Brücke am 28. Oktober 312 sein Leben verlor.

Konstantin war ursprünglich selbst ein Anhänger des Sonnenkultes, doch konvertierte nach der Schlacht zum Christentum. Dieser historische Hintergrund war die Kulisse für den Wandel von Lucifer als römischem Lichtbringer zu Luzifer als christlichem Teufel.

Parallelen zu Prometheus

Doch auch der Gott Prometheus weist Ähnlichkeiten zu Lucifer auf. Dabei geht es vor allem um die besondere Nähe des griechischen Gottes zu den Menschen sowie seinen tatkräftigen Ungehorsam gegenüber Zeus.

Prometheus mit dem Feuer
„Prometheus trägt das Feuer“ von Jan Cossiers um 1630 (gemeinfrei)

Zunächst täuschte Prometheus den obersten Gott, als er eine Opfergabe zu Gunsten der Menschen vertauschte. Zeus wurde nur ungenießbares Fleisch dargebracht.

Der Göttervater erzürnte und nahm den Menschen das Feuer. Damit verweigerte er ihnen ein zivilisiertes Leben.

Aber Prometheus stahl etwas Glut aus dem Himmel und brachte es zur Erde, damit die Menschen wieder ein würdiges Leben führen können. Zeus geriet in rasenden Zorn und ließ Pandora erschaffen, die Leid und Krankheit auf die Erde brachte.

Prometheus wurde zur Strafe an einen Felsen im Kaukasus gekettet. Jeden Tag erschien ein Adler, der sein Leber fraß, die dem Unsterblichen über Nacht wieder nachwuchs. Der Vogel wurde dann irgendwann von Herakles getötet und Prometheus letztlich auch von Zeus begnadigt.

Verwandtschaft mit Lilith

Bereits aus dem Reich der Sumerer im 3. Jahrtausend v. Christus kannte man die weibliche und sehr attraktive Dämonin Lilith. Sie lebte als Luftgottheit mit einer Schlange und einem Vogel bis zu ihrer Vertreibung im Weltenbaum.

Anschließend flüchtete Lilith in die iranische Wüste. Als Succubus verführte sie unschuldige Männer und wurde die Dämonin des Kindstodes.

Lilith
„Lilith“ von John Collier im Jahr 1887 (gemeinfrei)

In dieser Form fand sie später auch Zugang zur jüdisch-christlichen Tradition. Im Alten Testament wird sie beim Namen genannt.

„Dornen werden wachsen in seinen Palästen, Nesseln und Disteln in seinen Schlössern; und es wird eine Behausung sein der Schakale und eine Stätte für die Strauße. Da werden Wüstentiere und wilde Hunde einander treffen, und ein Bocksgeist wird dem andern begegnen. Auch Lilith wird dort hausen und ihre Stätte finden.“ (Jesaja 34,13-14)

In der späteren jüdischen Mythologie wurden die Dämonin und der satanische Engel Samael ein Paar. Einer der Nachkommen dieser Verbindung soll Luzifer gewesen sein. In der feministischen Theologie gilt sie hingegen als erste Frau im Paradies:

Lilith verweigerte sich jedoch der Herrschaft von Adam, dem ersten Mann, und ist damit die feministische Antagonistin zur patriarchalen Eva. In einigen Erzählungen kehrte sie dann als Schlange in das Paradies zurück und verführte ihre Kontrahentin zum Genuss der Früchte vom Baum des Lebens.

„Aber, wenn immer eine Befreiung der Frau geschah, dann bestimmt nicht dank der Kirche, sondern trotz der Kirche und schon gar nicht in der Kirche.“

Prof. Uta Ranke-Heinemann

Loki als nordischer Lucifer?

Eine weitere Theorie war, dass Loki, der nordische Gott der List und Tücke, ebenfalls eine Interpretation von Lucifer sein könnte. Neben seinen verwerflichen Taten galt vor allem der durch Loki angerichtete Schaden als funktional äquivalent.

Diese Überlegung gilt inzwischen jedoch als widerlegt: Einerseits fehlen entsprechende Belege für einen solchen Glauben. Andererseits entspricht die Midgardschlange viel eher dem Bild von einem Satan.

Luzifer als Antagonist und Widersacher

Die kanonische Lehre des Christentums kennt keinen Gott außer Gott. Luzifer als eines seiner Geschöpfe kann beispielsweise nach Anselm von Canterbury deshalb nur Gutes gewollt haben. Das Übel ergab sich erst aus dem Scheitern auf diesem Weg.

Verbrechen gegen Gott (nach oben)

Ursprünglich war Luzifer einer der Cherubim. Das ist eine sehr hohe Klasse von Engeln, die es in allen abrahamitischen Religionen gibt.

Ein solcher Cherub vereinigt gleich mehrere Prinzipien in einem Wesen. Im Gegensatz zu niederen Engeln sind sie deshalb beispielsweise nicht nur gerecht oder nur streng oder nur gütig.

Damit verfügen die Cherubim über Entscheidungsfreiheiten, die sie für besondere Aufgaben prädestinieren. Sie werden deshalb häufig mit Erzengeln gleichgesetzt und gelten als Träger von Gottes Thron. Auf den Befehl von JHWH wurde auch die Bundeslade mit der Darstellung von zwei Cherubim verziert.

Die Ur-Sünde von Luzifer war schließlich sein Streben, der schönste aller Engel zu sein. So wollte er sich zunächst über seinen Rang und schließlich über die Schöpfung erheben.

„Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! (Wie bist du) zu Boden geschmettert, Überwältiger der Nationen! Und du, du sagtest in deinem Herzen: »Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleichmachen.« Doch in den Scheol wirst du hinabgestürzt, in die tiefste Grube.“ (Jesaja 14,12-15)

Für den Weihbischof und Hexentheoretiker Peter Binsfeld aus dem 16. Jahrhundert gilt Luzifer in seinem Tractus Maleficorum deshalb auch als Dämon des Hochmuts.

Verbrechen gegen Menschen (nach unten)

Ein weiterer Konfliktpunkt zwischen Gott und Luzifer ergab sich nach der Schaffung von „Adam“, dem ersten Menschen. Wie Iblis aus der muslimischen Glaubenslehre verweigerte Luzifer die Verneigung vor diesem neuen Wesen aus Gottes schöpferischer Kraft.

In der Offenbarung des Johannes findet sich dann bereits die Gleichsetzung von Luzifer mit der Schlange im Paradies. Diese verführte zunächst Eva und letztlich auch Adam zu einer Kostprobe von den verbotenen Früchten vom Baum des Lebens.

Auch im Weiteren ist Luzifer der große Versucher und will die Menschen von Gottes Weg abbringen. Er prüfte viele Figuren aus den heiligen Texten wie Hiob, Jesus oder Judas.

Wie einst schon Lilith steht Luzifer mit der Teufelsbuhlschaft aber vor allem auch für sexuelle Versuchungen. Die Verführer treten dabei sowohl in männlicher wie auch in weiblicher Form auf:

  • Succubus: Die darunter Liegende
  • Incubus: Der darüber Liegende

Höllensturz – Vertreibung aus dem Paradies

Michael bezwingt Luzifer
Erzengel Michael bezwingt Luzifer von Raffael im Jahr 1518 (gemeinfrei)

Luzifer wollte einst der schönste aller Engel sein und konnte zahlreiche Anhänger im Himmel mobilisieren. Sie begehrten gegen Gott auf und es kam zur Revolte im Paradies.

Die gottestreuen Engel stellten sich jedoch dem Kampf. Unter der Führung von Erzengel Michael kam es zu einer Schlacht, die drei Tage lang dauerte.

Aber der unsterbliche Luzifer und seine Anhänger konnten nicht getötet, sondern nur vertrieben werden.

„Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.“ (Offenbarung 12,9)

Je nach Darstellung stürzten Luzifer und seine Anhänger aus dem Himmel auf die Erde oder direkt in die Hölle. Seitdem versuchen Sie, die Menschen von einem gottestreuen Weg abzubringen.

Ketzerei – Schöpfer einer schlechten Welt

Die Katharer waren eine christliche Glaubensgemeinschaft zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert. Die religiöse Strömung hatte ihren geographischen Schwerpunkt im Süden von Frankreich.

Sie waren zwar eine äußerst gläubige Gruppierung, die nach sehr strengen Vorgaben lebte. Aber ihre Ansichten standen im Widerspruch zur dogmatischen Lehre der römischen Kirche, so dass sie beispielsweise schon durch Bernhard von Clairvaux bekämpft wurden.

Die Katharer sahen den christlichen, den guten Gott im Kampf mit einem bösen Gott. In diesem Dualismus war die Erde eine intrinsisch schlechte Schöpfung.

Die politischen Feinde der Katharer verdrehten diesen Glauben. Sie unterstellten der Gemeinschaft die Anbetung von Luzifer beziehungsweise des Teufels. Daraus ist der bis heute bekannte Begriff von der „Ketzerei“ als Synonym für Teufelsanbetung entstanden.

Die römische Kirche ging militärisch gegen diese Häresie vor. Im Rahmen des sogenannten Albigenserkreuzzuges von 1209 bis 1229 wurden sie von Papst Innozenz III. vernichtet. Es handelte sich dabei um den einzigen Kreuzzug in der Geschichte gegen eine christliche Gemeinschaft.

Rolle als Satan in der Apokalypse

In der christlichen Heilslehre hat Luzifer zentrale Rollen. Er ist der große Versucher, will die Menschen von einem gottesfürchtigen Weg abbringen und führt am Ende ein Heer gegen das himmlische Jerusalem.

Luzifer als der Versucher

Luzifer ist in seiner Gleichsetzung mit Satan als dem obersten Teufel vor allem in seiner Rolle als Versucher aktiv. Auslöser war ein Disput mit Gott, in dem er argumentierte, dass die Menschen nur den Geboten Gottes folgen, weil dieser sie beschützt.

Versuchung Jesu Luzifer
„Versuchung Jesu“ durch Luzifer von Félix Joseph Barrias um 1860 (gemeinfrei)

Luzifer wird deshalb bereits mit jener Schlange im Paradies in Verbindung gebracht, die Adam und Eva zum ersten Sündenfall verführte. Ein weiterer großer Auftritt waren die Versuchungen des Propheten Hiob.

„Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt’s, er wird dir ins Angesicht absagen! Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN.“ (Hiob 1,6-12)

Außerdem probierte es Luzifer mit den drei Versuchungen Jesu, als dieser in der Wüste fastete. Die Szene wurde beispielsweise im Evangelium des Matthäus beschrieben:

  1. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.
  2. Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.
  3. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.

Doch Jesus von Nazareth blieb seiner Linie treu. Er stellte Gott nicht auf die Probe und wies Luzifer von sich. Über eine solche Resilienz verfügten jedoch nicht alle Menschen im Umfeld des Messias.

„Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte.“ (Lk 22,3-4)

In der orthodoxen Kirche gilt Judas Iskariot allerdings als Heiliger, weil durch seinen Verrat die alles entscheidende Kreuzigung von Jesus ermöglicht wurde. Ohne die Passion Christi wäre dieser Logik nach auch keine Erlösung am Ende aller Tage möglich.

Tausendjähriges Reich

Nach dem Beginn der Apokalypse erscheint Jesus auf einem weißen Pferd und beendet die Herrschaft der falschen Propheten. Dann wird Luzifer von einem Engel in Ketten gelegt und für 1000 Jahre weggesperrt.

„Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit.“ (Offenbarung 20,1-3)

Nach dem Ende dieses 1000-jährigen Reiches wird Luzifer jedoch an allen vier Enden der Welt seine Anhänger für den letzten Kampf mobilisieren. Das Heer der Gottlosen kann zwar die heilige Stadt Jerusalem mit all den Heiligen darin belagern, wird jedoch letztlich vernichtet.

Ende von Luzifer im Feuersee

Nach der Offenbarung des Johannes wird Luzifer am Ende der Zeiten in einen brennenden See aus Schwefel geworfen und muss dort in alle Ewigkeit leiden:

„Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit.“ (Offenbarung 20,10)


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

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RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
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PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
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Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

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TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
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MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
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Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
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Chlodwig I.König des Frankenreichs
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Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Metatron – Erzengel und Stimme Gottes

Metatron oder auch Mattatron ist ein Erzengel aus der jüdischen und der islamischen Mythologie. Er wird aber auch von Christen verehrt und spielt eine wichtige Rolle für Esoteriker.

Erzengel Metatron
Islamische Darstellung des Metatron aus dem 14. Jahrhundert (Nasir al-Din Rammal / gemeinfrei)

Der Name Metatron bedeutet: „der Vermesser“. Auch wenn ihm je nach Glaubenslehre unterschiedliche Rollen und Aufgaben zugeordnet werden, gilt er allgemein als Überbringer der Botschaft Gottes.

Manche jüdische Schulen setzen den Erzengel Metatron beispielsweise mit dem Propheten Henoch gleich. Dabei handelt es sich nach dem Buch Mose um einen Nachfahren der siebten Generation nach Adam, dem ersten Menschen.

Nachdem Henoch schon während seines menschliches Daseins mit Gott im direkten Austausch stand, wurde er später als lebende Person direkt in den Himmel entrückt. Daher kommt der Verdacht, dass es sich bei Henoch von Anfang um den Engel Metatron handelte.

Islamische Überlieferungen setzen Metatron hingegen mit Jesus von Nazareth gleich, den die Christen als Sohn Gottes verehren. Die beiden abrahamitischen Religionen sind an dieser Stelle aber nicht komplementär. Nach muslimischer Lesart beruht das Christentum damit auf der häretischen Anbetung eines Engels:

„Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren genommen außer Allah, sowie al-Masīḥ ibna Maryam, wo ihnen doch nur befohlen worden ist, einem einzigen Gott zu dienen. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Preis sei Ihm! […].“ (Sure: 9:31)

Für die islamisch geprägten Drusen ist Metatron sogar der fünfte Erzengel. In dieser Glaubensrichtung ist die Lehre von der Seelenwanderung, Reinkarnation und parallelen Welten besonders ausgeprägt, weswegen den Engeln eine hohe Bedeutung zukommt:

  1. Erzengel Azrael
  2. Erzengel Gabriel
  3. Erzengel Michael
  4. Erzengel Israfil

Metatron in der jüdischen Überlieferung

Die hebräische Bibel heißt Tanach und ist über eine sehr lange Zeit hinweg nach und nach entstanden. Die ältesten zusammenhängende Funde stammen aus den Qumranschriften vom Toten Meer aus einer Zeit zwischen etwa 250 vor bis 40 n. Christus.

Erwähnungen im Babylonischen Talmud

Der Tanach wurde als zentrale Sammlung der heiligen Schriften des Judentums, wenn auch in anderer Reihenfolge, von den Christen als Altes Testament übernommen und besteht aus drei Teilen:

  1. Tora – die Weisung
  2. Neviim – die Propheten
  3. Ketuvim – die Schriften

Die Erwähnungen von Metatron finden sich jedoch im Talmund. Im Gegensatz zum Tanach ist das keine Sammlung von biblischen Gesetzen, sondern dient der Interpretation von Vorschriften im Alltag. Von dem Werk gibt es zwei Fassungen:

  • Der Babylonische Talmud (bT) ist vom Umfang und den Inhalten her die wichtigere Ausführung. Die Sammlung entstand nach der Zerstörung des zweiten Tempels von Jerusalem durch die Römer unter Kaiser Vespasian im Jahr 70 n. Christus. In der Folge flohen viele Juden aus der Einflusssphäre des Imperiums in Richtung Euphrat und Tigris. Die Gebiete wurden dann zum namensgebenden Sammelraum der Geflüchteten.
  • Der Jerusalemer Talmud (jT) wurde hingegen wohl etwa 200 Jahre später in Palästina verfasst. Diese Fassung ist kurzer, weniger streng und selbst für erfahrene Experten eine sprachliche Herausforderung. Eine Theorie ist, dass es sich um eine redaktionelle Überarbeitung handelt, die plötzlich abgebrochen wurde.

Die Erwähnungen des Metatron finden sich im Babylonischen Talmud und zwar im ersten Teil, der Mischna. Diese „Lehre“ soll Mose am Berg Sinai von Gott mündlich erfahren haben.

Das Christentum erkennt den Talmud jedoch nicht mehr an. Martin Luther forderte neben der Verbrennung von Juden und Synagogen auch die Konfiszierung des Werkes:

Von den Juden und ihren Lügen (1543)

Die römische Kirche kam zu demselben Ergebnis. Die von Papst Paul III. eingesetzte Kongregation für die Glaubenslehre setzte den Talmud nur wenig später auf die Liste der verbotenen Bücher, den Index Librorum Prohibitorum. Damit wurde auch Metatron aus der christlichen Lehre verbannt.

Exodus des Volkes Israel aus Ägypten

Das 2. Buch Mose ist besser bekannt als Exodus, der Auszug der Israelis aus Ägypten. Dieses beginnt mit der Offenbarung Gottes durch den brennenden Dornbusch. Manche glauben, das Feuer war der Erzengel Uriel.

Anschließend kamen zunächst die zehn Plagen über Ägypten. Dann führte Mose die Israeliten aus der Sklaverei zunächst in die Wüste. Dem Metatron wird dabei die Aufgabe als Stimme des Herrn zugeordnet:

„Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken? Er schrie zu dem Herrn, und der Herr zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß. Dort gab er ihnen Gesetz und Recht und versuchte sie und sprach: Wirst du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und merken auf seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der Herr, dein Arzt.“ (2. Mose 16,24-26)

In der Zohar, einer zentralen Schrift der Kabbala, wird Metatron dann als der Engel beschrieben, der die Israelis schließlich aus der Wüste führt. Bei dem Stab, mit dem Mose das Meer teilte, soll es sich um den Speer des Metatron gehandelt haben.

Henoch – Metatron als Seraphim

Nach der Glaubenslehre von Juden, Christen und Muslimen schuf Gott mit Adam den ersten Menschen. Im Buch Mose finden sich zahlreiche Namen von seinen Nachkommen:

„[…] Jered war hundertzweiundsechzig Jahre alt, da zeugte er Henoch. […] Henoch war fünfundsechzig Jahre alt, da zeugte er Metuschelach. Nachdem Henoch Metuschelach gezeugt hatte, ging er mit Gott dreihundert Jahre lang und zeugte Söhne und Töchter. Die gesamte Lebenszeit Henochs betrug dreihundertfünfundsechzig Jahre. Henoch ging mit Gott, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen.“ (1.Mose 5,18-24)

Seraphim
Metatron wird mit den Seraphim in Verbindung gebracht. (gemeinfrei)

Von besonderer Bedeutung ist Henoch aus der siebten Generation. Dabei handelt es sich um einen von den drei Religionen anerkannten Propheten, wobei die Muslime von Idris sprechen.

„Und erwähne in diesem Buch Idris. Er war ein Wahrhaftiger, ein Prophet. Wir erhoben ihn zu hohem Rang;“ (Sure 19:56-57)

Henoch stellt mit seiner Entrückung durch Gott einen sehr seltenen Einzelfall dar. Die einen glauben, dass er in diesem Zuge in einen Engel verwandelt wurde. Andere glauben, dass es sich bei Henoch von Anfang an um Metatron gehandelt hat.

In den Legenden um Henoch ist Metatron jedoch kein Erzengel, sondern einer der Seraphim. Das sind Engel aus Feuer mit sechs Flügeln, die mit unzähligen Augen besetzt sind.

In der Offenbarung des Johannes heißt es über die Seraphim:

„Und ein jedes der vier Wesen hatte sechs Flügel, und sie waren rundum und innen voller Augen, und sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt.“

Elisa ben Abuja – Vision des Häretikers

Die wohl spannendste Interpretation von Metatron findet sich in der Vision des Elisa ben Abuja aus dem 1. Jahrhundert v. Christus. Er war ein rabbinischer Tannait, dem jedoch Häresie vorgeworfen wurde.

Obwohl er ursprünglich als hohe theologische Autorität seiner Zeit galt, wurde er aufgrund seiner freien Denkweise bereits zu Lebzeiten geächtet. Deshalb wird Elisa ben Abuja häufig nur als „der Andere“ bezeichnet.

In einer Vision will Elisa ben Abuja das Paradies gesehen haben. Dort war es Metatron gestattet, in der Gegenwart Gottes zu sitzen. Nach Chaggia 15:a diente dies seiner Aufgabe, die Verdienste der Israelis aufzuschreiben.

Doch für Elisa ben Abuja sah es zunächst so aus, als ob es „zwei Mächte im Himmel“ gäbe. Da es der Lehre nach jedoch nur einen Gott gibt, erhielt Metatron in der Vision deshalb eine rituelle Strafe.

Metatron wurde einer Pulsa deNura unterzogen. Das ist eine Züchtigung durch 60 Hiebe mit brennenden Stöcken. Das Ritual hat für jüdische Mystiker bis heute eine Bedeutung.

Die Pulsa deNura für Metatron gilt als Vorbild für die Bestrafung von Personen, die ihren religiösen Pflichten nicht nachkommen. Der Begriff taucht im Talmud immer wieder auf und dient bis heute auch dem Verfluchen.

„Regarding that Yitzchak son of Rosa, called Rabin, we have permission from the angels of destruction […] to kill him on account of his inciting the holy people and transferring the Land of Israel to our enemies […].“ (02.10.1995)

In der jüngeren Vergangenheit gab es zwei sehr prominente Fälle solcher Todesflüche unter Beteiligung des orthodoxen Rabbis Yosef Dayan. Die Ziele waren jeweils israelische Ministerpräsidenten. Auslöser waren politische Entscheidungen über den territorialen Rückzug Israels aus Gebieten, die der Glaubenslehre nach zum versprochenen Land gehören:

  • Im Jahr 1995 wurde Jitzchak Rabin wegen der Zustimmung zum Oslo-Abkommen und dem folgenden Friedensprozess verflucht. Wenig später wurde er von einem jungen Mann namens Jigal Amir mit zwei Kugeln aus einer Baretta 84F getötet. Der Untersuchungsbericht wurde aus unbekannten Gründen jedoch nie vollständig veröffentlicht.
  • Im Jahr 2005 wurde Ariel Scharon wegen seiner Pläne zur Räumung des Gazastreifens mit der Pulsa deNura verflucht. Noch im selben Jahr erlitt er einen Schlaganfall und es kam zu starken Hirnblutungen. Er vegetierte dann noch über Jahre hinweg im Wachkoma bis zu seinem Tod am 11. Januar 2014.

Metatron in islamischen Schriften

Der Glaube an Engel ist im Islam tief verankert. Der Lehre nach gibt es vier Erzengel, zu denen Metatron jedoch nicht gezählt wird:

  1. Erzengel Azrael
  2. Erzengel Gabriel
  3. Erzengel Michael
  4. Erzengel Israfil

Metatron als „der Sohn von Maria“

Isa ibn Maryam
Isa ibn Maryam während der Bergpredigt – Jesus soll eine Inkarnation von Metatron sein. (gemeinfrei)

Im Islam gibt es beginnend mit Adam, dem ersten Menschen, bis hin zu Mohammed insgesamt 26 namentlich bekannte Propheten. Die Liste überschneidet sich an vielen Stellen mit den Propheten der jüdisch-christlichen Glaubenslehre.

Der von Christen als Sohn Gottes verehrte Rabbiner Jesus von Nazareth gilt im Islam als vorletzter dieser Gesandten Gottes. Für Muslime ist er besser bekannt als Sohn von Maria beziehungsweise ʿĪsā ibn Maryam.

„[…] Und Wir gaben ʿĪsā, dem Sohn Maryams, die klaren Beweise und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist. […]“ (Sure 2:87)

Manche Schulen des Islam lehren, dass dieser Sohn von Maria eine Inkarnation von Metatron war. Die Rolle war natürlich ideal, um das Wort Gottes zu den Menschen zu tragen:

„Oh Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt gegen Allah nur die Wahrheit aus! al-Masīḥ ʿĪsā, der Sohn Maryams, ist nur Allahs Gesandter und Sein Wort, das Er Maryam entbot, und Geist von Ihm. Darum glaubt an Allah und Seine Gesandten und sagt nicht „Drei“.“ (Sure 4:171)


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Erzengel Uriel – „das Licht Gottes“

Uriel ist der vierte Erzengel im Christentum. Der Name stammt aus einer hebräischen Überlieferung und bedeutet soviel wie „das Licht Gottes“.

Uriel wird zu den Seraphim gezählt. Das sind jene Engel, die Gott am nächsten sind. Häufig wird er auch mit Phanuel gleichgesetzt, im Buch Henoch findet sich jedoch eine klare Unterscheidung.

Erzengel Uriel
Erzengel Uriel in der St John’s Church in Wiltshire (James Powell / gemeinfrei)

Über den Erzengel Uriel finden sich darüber hinaus beispielsweise im Buch Esra Erwähnungen. Dort wird er zum Offenbarer der Apokalypse:

„Und es antwortete mir der Engel, der zu mir gesandt war, dessen Name Uriel war, und er sprach zu mir: ‚Dein Herz hat sich über diese Welt entsetzt, und du überlegst, den Weg des Höchsten zu begreifen?‘ Und ich sagte: ‚Ja, mein Herr.‘ Und er antwortete mir und sprach: ‚Ich bin gesandt worden, um dir drei Wege zu zeigen und um dir drei Gleichnisse vorzulegen. Wenn du mir eins von ihnen deutest, dann werde ich dir den Weg zeigen, den du zusehen wünschst und dich belehren, warum das Herz böse ist.'“ (Esra 4,1-4)

Uriel wird jedoch in keiner kanonischen Schrift der römischen Kirche explizit bennant. Bei den jeweiligen Texten handelt es sich um sogenannte Apokryphen.

„Da blickten Michael, Uriel, Raphael und Gabriel, vom Himmel herab und sahen das viele Blut, welches auf Erden vergossen wurde und alle das Unrecht, das auf Erden geschah.“ (Hen 8,1-2)

Dennoch wurde Uriel beispielsweise von Gregor dem Großen um 600 noch als Erzengel verehrt. Im Rahmen von kirchlichen Maßnahmen gegen expandierende Engelkulte im Christentum wurde Uriel unter Papst Zacharias auf einem Konzil im Jahr 745 die kanonische Anerkennung schließlich jedoch entzogen.

Im Laufe des Mittelalters gab es einige Versuche der Rehabilitierung des Engels. Seine Fürsprecher im Klerus konnten sich jedoch nicht durchsetzen. In den östlichen Kirchen hatte Uriel als Erzengel jedoch durchweg eine starke Stellung.

„Wir verehren Uriel, als vierten unter den Engeln.“ (Eulogium)

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Uriel in römisch-katholischen Sakralbauten wieder vermehrt dargestellt. Dabei gibt es sowohl Abbildungen von ihm alleine wie auch in Gruppen von Engeln.

An Attributen verfügt Uriel häufig über ein Schwert oder er hat ein Licht beziehungsweise Feuer in der Hand. Außerdem wird er gerne in ein rotes Gewand gekleidet.

Uriel in den abrahamitischen Religionen

Das Judentum, Christentum und der Islam sehen ihre Abstammung in „Adam“, dem ersten Menschen. Darüber hinaus haben die drei abrahamitischen Religionen den Glauben an Engel gemein und beziehen sich dabei teilweise sogar auf dieselben Texte.

Judentum – rabbinische Schrifte

Uriel taucht namentlich auch in einer Reihe von weniger bekannten Apokryphen des Judentums auf und nicht nur in den Büchern von Esra und Henoch. In diesen nicht offiziell anerkannten Texten bewacht der Engel sowohl das Tor der Unterwelt wie auch des Paradieses.

„Dies sind die Namen der heiligen Engel, welche wachen: Uriel ist einer der heiligen Engel, nämlich der über das Engelheer und den Tartarus gesetzte Engel.“ (Oracula Sibyllina)

Die Führung der himmlischen Heerscharen und die Bewachung des Tores zum Paradies wird in der jüdisch-christlichen Tradition jedoch in der Regel nicht Uriel, sondern dem Erzengel Michael zugeschrieben.

In anderen Apokryphen wird Uriel auch als Schutzengel von Elisabeth und ihrem Sohn Johannes dem Täufer während der Flucht in die Wüste beschrieben.

Christentum – verbotene Engelkulte

Das Christentum hat ein ambivalentes Verhältnis zu Engeln. Einerseits gehören sie fest zur Glaubenslehre und tauchen auch in kanonischen Schriften wie der Offenbarung des Apostels Johannes vielfach auf.

Erzengel Uriel Fensterbild
Erzengel Uriel – Fensterbild in der Chester Cathedral (William Starkey / CC-BY-SA 2.0)

Andererseits ist damit zwar die Verehrung von Engeln geboten, eine Anbetung ist jedoch explizit verboten, weil dies nur Gott zusteht.

Diese feine Differenzierung der offiziellen Lehre ist der breiten Bevölkerung jedoch häufig gar nicht so bewusst.

Außerdem bietet der Glaube an Engel den einfachen Leuten die Möglichkeit, das monotheistische Christentum mit dem spirituellen Bedarf an persönlichen Hausgöttern zu kombinieren.

Die Verfechter der reinen Lehre im Christentum kämpfen deshalb spätestens seit der Synode von Laodicea in der Mitte des 4. Jahrhunderts mit Nachdruck gegen die „Engelkulte“.

In einem später explizit verbotenen Gebet von Adalbert wurden beispielsweise acht Engeln angerufen: Uriel, Raguel, Tubuel, Michael, Inias, Tubuas, Sabaol und Simiel.

Hinsichtlich Uriel legte dann ein Konzil in der Mitte des 8. Jahrhunderts unter Papst Zacharias fest, dass nur die in den kanonischen Schriften genannten drei Erzengel verehrt werden dürfen:

  1. Erzengel Michael
  2. Erzengel Gabriel
  3. Erzengel Raphael

Auf diesem Konzil wurde neben der Anrufung und Verehrung von Uriel auch die unbotmäßige Hinwendung zu weiteren Engel als Häresie verboten. Eine oftmals unterstellte Dämonisierung von Engeln durch die römische Kirche unter Papst Zacharias ist jedoch nicht belegt.

Islam – Zuordnung zu Israfil

Der Islam kennt ebenfalls vier Erzengel, deren Verehrung zum Kern der Glaubenslehre gehört. Neben großen Ähnlichkeiten gibt es jedoch auch verschiedene Rollen in den unterschiedlichen Religionen. Deswegen ist es eher eine Zuordnung der jüdisch-christlichen und der islamischen Engel als eine Gleichsetzung.

Erzengel Israfil
Isrāfīl gilt als islamische Entsprechung des jüdisch-christlichen Erzengels Uriel. (Zakariya al-Qazwini / gemeinfrei)

Dschibril entspricht dabei Gabriel und Mikhail entspricht Michael. Uriel hingegen wird zusammen mit Raphael dem islamischen Israfil zugeordnet.

Der Name Israfil bedeutet: „der Brennende“. Er wird im Koran zwar nicht explizit erwähnt. Der Legende nach soll er jedoch Mohammed zunächst drei Jahre lang vorbereitet haben, bevor dieser das Wort Gottes erfuhr.

Israfil beziehungsweise Uriel hat die besondere Aufgabe, mit einem zweimaligen Stoß in seine Posaune die Endzeit einzuläuten. Beim ersten Ton sterben alle Wesen, beim zweiten Mal erheben sie sich wieder, um vor das jüngste Gericht zu treten.

„Und es wird ins Horn geblasen, und da bricht zusammen, wie vom Donnerschlag getroffen, wer in den Himmeln und wer auf der Erde ist, außer wem Allah will. Hierauf wird ein weiteres Mal hineingeblasen, da stehen sie sogleich auf und schauen hin.“ (Sure 39:68)

Uriel als Erzengel in den Apokryphen

Nennung im Buch Henoch

Das Buch Henoch ist eine Pseudepigraphie des Alten Testamentes. Das Werk ist eine Sammlung von apokalyptischen Texten, deren Entstehung wohl bis ins 3. Jahrhundert v. Christus zurückgeht.

Damit ist das Henochbuch sogar die älteste überlieferte Schrift über die Endzeit in den abrahamitischen Religionen. Die Sammlung wurde in großen Teilen in der aramäischen Ausgangssprache in den Höhlen von Qumran gefunden.

Den Protagonisten Henoch kennt man aus dem Buch Mose. Er gehörte zur siebten Generation nach Adam, dem ersten Menschen:

„Und Jered lebte 162 Jahre und zeugte Henoch […] Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg.“ (1. Mose 5,18-24)

Als Prophet erhält Henoch eine Vision vom jüngsten Gericht. Dieses beginnt nach der Einleitung mit einer Geschichte von Engeln unter der Führung von Samyaza, die sich auf der Erde Frauen nahmen.

So wurden riesenhafte Nephilim gezeugt, die die Erde verheerten. Uriel wird dabei zu den vier Erzengeln gezählt, die das Chaos mit Trauer verfolgten.

„Da blickten Michael, Uriel, Raphael und Gabriel, vom Himmel herab und sahen das viele Blut, welches auf Erden vergossen wurde und alle das Unrecht, das auf Erden geschah.“ (Hen 8,1-2)

Im Henochbuch erhob sich daraufhin der Zorn Gottes. Die Bekämpfung der riesenhaften Nephilim wurde so zum Grund für die Sintflut.

Die gefallenen Engel hingegen wurden bis zum jüngsten Tag verbannt. Dann sollen sie nach Henoch in jenen Feuersee geworfen werden, der später von Apostel Johannes in seiner Offenbarung als Motiv wieder aufgegriffen wurde.

Bedeutung im 4. Buch Esra

Das 4. Buch Esra entstand wohl um 100 n. Christus. Es handelt sich dabei um eine jüdische Vision der Apokalypse, die in eine christianisierte Version verwandelt wurde. Man darf den Text jedoch nicht mit der Esra-Apokalypse aus der altäthiopischen Bibel verwechseln.

Dieser apokryphe Text wurde ursprünglich wahrscheinlich in Hebräisch verfasst und dann ins Griechische übersetzt sowie in die Septuaginta aufgenommen. So fand das 4. Buch Esra schließlich auch Eingang in die lateinische Vulgata.

Vespasian Büste
Kaiser Vespasian (Sailko / CC-BY-SA 3.0)

Die Schrift ist als Dialog zwischen dem Seher Esra und dem Erzengel Uriel aufgebaut. Die erzählerische Datierung wird auf das 30. Jahr nach der Zerstörung des ersten Tempels von Jerusalem durch die Babylonier im Jahr 586 v. Christus gesetzt.

„Und es antwortete mir der Engel, welcher zu mir gesandt, mit Namen Uriel.“ (4. Esra 4,1)

Im weiteren Verlauf des Textes wird jedoch ersichtlich, dass sich die Ereignisse auf die Zerstörung des zweiten Tempels von Jerusalem im Jahr 70 n. Christus durch die Römer unter der Herrschaft von Kaiser Vespasian beziehen.

Im Gespräch mit dem Erzengel Uriel erlebt Esra dann sieben Visionen. Diese beziehen sich zunächst auf die Zerstörung des Tempels und auf kommende Ereignisse.

Entscheidend ist jedoch die siebte Vision mit einem Arbeitsauftrag: Esra soll die 24 öffentlichen Schriften des Tanach sowie 70 geheime Schriften über die Endzeit verfassen.

Doch in dem Buch wird auch beschrieben, wie Uriel dem Seher Esra eine Fastenzeit von sieben Tagen auferlegt. Deshalb gilt er auch als ein Engel der Buße und Strafe.

Spätere Nennungen von Uriel

Uriel wird jedoch nicht nur in apokryphen Texten, sondern auch in theologischen Schriften diskutiert. In der Spätantike und dem frühen Mittelalter befassten sich noch führende Denker der Kirche mit seiner Rolle.

Ambrosius von Mailand

Der Kirchenvater Ambrosius von Mailand befasste sich im 4. Jahrhundert ebenfalls mit Uriel als Erzengel. In der Schrift de fide – Über den Glauben – geht er beispielsweise namentlich auf ihn ein:

„Nicht stirbt Gabriel, nicht stirbt Raphael, nicht stirbt Uriel.“

Isidor von Sevilla

Isidor war Bischof von Sevilla um 600. Er war Vorsitzender einer Synode sowie eines Reichskonzils und verfasste zahlreiche Schriften. Er gilt als „markanter Schlussstein der lateinischen Antike“.

Isidor von Sevilla führte Uriel noch als vierten Erzengel auf und schrieb ihm eine weitere Szene in der Bibel zu. Er soll das Feuer im Dornbusch gewesen sein, der nicht verzehrt wurde.

Mit der Anerkennung von Uriel lag Isidor von Sevilla im Trend der Zeit. Auch der zeitgenössische Papst Gregor der Große zählte ihn noch zu den Engelsfürsten.

Beda Venerabilis

Beda Venerabilis war ein angelsächsischer Benediktiner um 700. Er wird in den meisten christlichen Kirchen als Heiliger verehrt.

Bis heute existiert ein Gebet zur Anrufung von Uriel als Schutzengel aus seiner Feder. Die Quelle ist in der englische Nationalbibliothek archiviert.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Azrael – Todesengel der Muslime

Azrael ist einer der vier Erzengel des Islam. Ihm kommt die Rolle als Todesengel zu, wie sie im Koran in der Sure 32:11 genannt wird:

„[…] Abberufen wird euch der Engel des Todes, der mit euch betraut ist, hierauf werdet ihr zu eurem Herrn zurückgebracht.“

Erzengel Azrael
Erzengel Azrael – der Engel des Todes (Evelyn De Morgan / gemeinfrei)

Viele Aspekte von Azrael als Engel gehen wie im Judentum und dem Christentum jedoch mehr auf Überzeugungen der breiten Bevölkerung als die offiziellen Lehren zurück. Der Name wird im Koran nicht explizit erwähnt.

Die islamische Mythologie geht allerdings sogar von einer Vielzahl an Todesengeln aus. Davon sind mit Munkar und Nakir auch weitere namentlich bekannt.

Aber nicht nur der Glaube an Todesengel, sondern vor allem der Facettenreichtum des ersten und obersten seiner Art ist eine Besonderheit des Islam im Vergleich der drei abrahamitischen Religionen.

Azrael ist in der breiten Bevölkerung vor allem für seine routinemäßige Arbeit als Todesengel bekannt. Im normalen Betriebsalltag notiert er zunächst die Namen von Neugeborenen in einer Liste.

Am Ende des Lebens werden die Namen von Azrael wieder gestrichen. So trennt er die Seelen von den sterbenden Körpern und schickt sie in den Barzach, eine Welt zwischen Diesseits und Jenseits.

Aber sehr viel spannender ist die Rolle von Azrael in der islamischen Vorstellung von der Vorgeschichte. Es geht um die Zeit, als die Dschinn noch unter der Führung ihres Stammvaters Al-Dschann über die Erde herrschten.

„Und Er hat die Dschinn aus einer unruhigen Feuerflamme erschaffen.“ (Sure 55:15)

Aber einige Dschinn rebellierten schließlich gegen Allah. Um sie zu bekämpfen, sandte Gott den Engel Iblis zur Erde. Doch der Befreier wurde in einer späteren Episode selbst zu einem Gefallenen und sammelte als oberster Satan eine Schar von Dämonen um sich.

„Und es pflegte der Tor [Iblis] unter uns etwas Abwegiges gegen Allah zu sagen. […] Diejenigen, die aber vom rechten Wege abweichen, werden Brennstoff der Dschahannam sein.“ (Sure 72 – Über die Dschinn)

Doch unter all den Engeln traute sich nur Azrael in den Kampf gegen Iblis. Dafür verlieh ihm Allah die Gabe, Seelen von Körpern zu trennen und er wurde der erste Todesengel.

Die Vertreibung von Iblis durch Azrael verlief zwar anders als in der jüdisch-christlichen Überlieferung. Aber die Geschichte erinnert dennoch sehr an den Erzengel Michael.

Geistwesen in der islamischen Mythologie

Die islamische Mythologie kennt vielen Arten von Geistwesen, die auch nach wie vor auf der Erde wandeln. Die drei Hauptkategorien sind Engel, Dschinn und Satane von denen es jedoch jeweils noch ganz unterschiedliche Varianten und Rangstufen gibt.

Engel – Wesen aus Licht und Feuer

Der Glaube an Engel ist im Islam eine bindende Lehre, die auch explizit im Koran wie in der Sure 4:136 hervorgehoben wird:

„[…] Wer Allah, Seine Engel, Seine Schriften, Seine Gesandten und den Jüngsten Tag verleugnet, der ist fürwahr weit abgeirrt.“

Engel wurden von Gott aus Licht oder Feuer erschaffen. Sie sind seine Boten und Diener, aber schützen auch die Menschen. Eine herausragende Rolle hatte Dschibril als Offenbarer von Gottes Wort, den Juden und Christen als Erzengel Gabriel kennen.

Gefallene Engel – Harut und Marut

Harut und Marut
Harut und Marut (gemeinfrei)

Neben Iblis kennt der Koran auch weitere gefallene Engel beim Namen wie Harut und Marut. Der Überlieferung nach lästerten sie im Himmel über die Sündhaftigkeit der Menschen in Babel.

Allah sandte Harut und Marut daraufhin als Test zur Erde. Doch sie fielen durch die Prüfung.

“ […] die Engel in Babel, Hārūt und Mārūt […]“ (Sure 2:102)

Die beiden Engel lehrten die Menschen nicht nur Zauberei. Sie verfielen auch den Reizen einer Frau und erschlugen einen Zeugen dieses Sex-Skandals.

Im Gegensatz zur jüdisch-christlichen Glaubenswelt haben gefallene Engel im Islam jedoch die Chance auf eine Rehabilitierung. Harut und Marut konnten sich gegen die Hölle und für eine Strafe auf Erden entscheiden.

Niedere Todesengel – Munkar und Nakir

Erzengel Azrael ist der erste und höchste einer Vielzahl von Todesengeln im Islam. Mit Munkar – „das Negative“ – und Nakir – „das Verwerfliche“ – haben zwei weitere eine ganz besondere Bedeutung für Menschen.

Todesengel Munkar und Nakir
Todesengel Munkar und Nakir (Zakariya al-Qazwini / gemeinfrei)

Diese beiden Todesengel suchen der Überlieferung nach den Menschen kurz nach seiner Beerdigung im Grab auf. Sie führen die erste Prüfung der Toten durch: „das kleine Gericht“.

„Zwei finstere Engel werden zu ihm kommen und werden ihn aufrecht hinsetzen. Sie werden ihn fragen: ‚Wer ist dein Herr?‘“

Je nach den Antworten ergeben sich sehr unterschiedliche Szenarien für gläubige Muslime und Ungläubige. Abhängig von den Sünden kommt es dann bereits zur Peinigung.

Zu den Strafen gehören Folter, Schlangenbisse oder auch die Verengung des Grabes, die „Grabeszüchtigung“. Ein Gefährte des Propheten überlieferte:

„Die Toten werden in ihren Gräbern bestraft und sogar die Tiere können ihre Schreie hören.“

Deshalb gehört es zum islamischen Bestattungsritual, dass nochmal die entscheidenden Suren rezitiert werden, um sie den Toten für das kleine Gericht frisch ins Gedächtnis zu rufen.

Dschinn und die Herrschaft von Al-Dschann

Dschinn sind rauchlose Wesen aus Feuer. Im Gegensatz zu Menschen verfügen Dschinn über eine „relative Unsterblichkeit“. Das heißt, sie erleiden keinen natürlichen Tod, können aber getötet werden.

Pyramiden von Gizeh
Pyramiden von Gizeh (Ricardo Liberato / CC-BY-SA 2.0)

Die Dschinn haben einen freien Willen und wurden von Allah vor den Menschen geschaffen. Ihr Stammvater war Al-Dschann, der in seiner Hauptstadt tief in der Erde herrschte.

Das war 2.000 Jahre bevor Adam erschaffen wurde. Laut der islamischen Mythologie wurden in dieser Phase beispielsweise auch die Pyramiden von Gizeh durch Dschinn errichtet.

In seiner Arroganz erhob sich Al-Dschann schließlich gegen Allah. Daraufhin wurde der Engel Iblis zur Erde gesandt, um die rebellischen Dschinn zu unterwerfen.

Nach seinem Sieg machte er sich jedoch selbst zum Anführer der Dschinn. Doch Iblis verweigerte später ebenso einen Befehl von Allah, so dass schließlich Azrael auszog und die Hochphase der Dschinn endgültig beendete.

Doch Dschinn sind nicht grundsätzlich gut oder schlecht. Der Koran berichtet auch, dass einige von ihnen zu Mohammed kamen, um Gottes Wort zu erfahren. Sie konvertierten daraufhin ebenfalls zum Islam, denn seine Worte sind auch für sie bindend.

Satane und Dämonen im Islam

In der islamischen Mythologie gibt es eine Vielzahl von Satanen. Der Begriff stammt vom hebräischen „Schaitān“ und kann auch über das Arabische hergeleitet werden.

Satan bedeutet soviel wie „jemanden vom Weg abbringen“. Entsprechend geht auch der Sündenfall von Adam im Paradies auf eine solche Verführung zurück:

„Und Wir sagten: „O Adam, bewohne du und deine Gattin den Garten, und esst von ihm reichlich, wo immer ihr wollt! Aber nähert euch nicht diesem Baum, sonst gehört ihr zu den Ungerechten!“ Doch Satan […].“ (Sure 2:35-36)

Satan Zeichnung
Islamischer Satan (Urheber: Siyah Qalem / Lizenz: gemeinfreies Bild)

Im Koran gibt es insgesamt sogar 88 Stellen an denen ein oder mehrere Satane erwähnt werden. Sie wollen beispielsweise mit Glücksspiel und Wein die muslimische Gemeinschaft spalten.

Laut der Al-Hidschr, der 15. Sure aus der zweiten mekkanischen Zeit, greifen Satane das Paradies aber auch direkt an und wollen Gottes Geheimnisse stehlen. Doch Allah hat das Paradies mit Türmen geschützt, auf denen Engel wachen und die Teufel abwehren:

„Und Wir haben ja im Himmel Türme gesetzt und ihn für die Betrachter ausgeschmückt, und Wir haben ihn vor jedem gesteinigten Satan behütet, außer demjenigen, der verstohlen zuhört, worauf ihn ein deutlich erkennbarer Leuchtkörper verfolgt.“

Ein andere Klasse an Dämonen im Islam sind bösartige Dschinn wie die Ifrit. Sie leben in der siebenstufigen Hölle, haben Hörner, Löwenklauen sowie Eselshufe.

In den alten Überlieferungen sind die Ifrit „Todesgeister“, die aus dem Blut von ermordeten Menschen geschaffen werden. Auch der islamische Prophet wurde mehrfach von einem Ifrit attackierte, bis ihn der Erzengel Gabriel ein spezielles Gebet zur Abwehr dieser Dämonen lehrte.

Azrael und Iblis – Tod gegen Teufel

Satan Iblis
Iblis (gemeinfrei)

Nachdem Al-Dschann, der Stammvater der Dschinn, gegen Allah rebellierte, wurden seine Anhänger zu mächtigen Dämonen. Daraufhin erhielt der mächtige Engel Iblis den Auftrag, den Aufstand zu brechen.

Iblis war siegreich und machte sich selbst zum Anführer der Dämonen auf der Erde. Das war soweit auch noch in Ordnung.

Doch dann schuf Allah mit Adam den ersten Vertreter einer neuen Art von Geschöpfen. Anschließend befahl Gott allen seinen Engeln, sich vor „dem Menschen“ zu verneigen.

Aber Iblis verweigerte wie beispielsweise auch der christliche Luzifer die Verneigung vor Adam. Damit widersetzte er sich einem Befehl von Allah.

So wurde Iblis zum Satan, zu einem Widersacher. Als Machthaber auf der Erde war er dann natürlich nicht mehr tragbar.

Entstehung des ersten Todesengels

Aufgrund ihrer relativen Unsterblichkeit vergingen die bösen Geister jedoch nicht von alleine. Aber nur Azrael hatte als einziger Engel den Mut, sich dem Kampf mit Iblis und seinen Dämonen um die Kontrolle über die Erde zu stellen.

Die Satane unter der Führung von Iblis wurden zwar nicht krank und erlitten auch keinen natürlichen Tod. Sie konnten aber sehr wohl aus dem Diesseits entfernt werden und Allah verlieh Azrael für seinen Einzelkampf gegen das Böse eine sehr spezielle Gabe:

Azrael wurde zum Erzengel des Todes und erstellte für seine Arbeit zunächst eine Liste der Lebenden. Dann begab er sich auf die Erde und begann Namen für Namen zu streichen.

Durch diesen bürokratischen Akt kann Azrael Seelen von Körpern trennen. Die betroffenen Dämonen wurden so jenseits der Grenzen der diesseitigen Welt gezwungen. Die meisten der bösartigen Geister traten angesichts einer solchen Fähigkeit die Flucht an und ihre Macht über die Erde war gebrochen.

Barzach – Grenze von Leben und Tod

Sobald eine Seele den Körper verlässt, kommt sie zum „Barzach“. Nach der islamischen Lehre ist das die Grenze oder auch Zwischenwelt, die das Diesseits und das Jenseits bis zum Jüngsten Gericht trennt.

Bis zum Tag der Auferstehung bleiben Seelen im Barzach. Für Menschen ist dies die Zeit im Grab. Währenddessen kommen dann beispielsweise die Todesengel Munkar und Nakir vorbei. Nur Propheten, Heilige und Märtyrer kommen direkt ins Paradies.

Der Barzach ist damit eine Art Transitraum. Dank der Macht des Erzengels Azrael kann man in dieser Zwischenwelt aber auch auf Dämonen treffen.

40 Tage für gefallene Blätter

Nach der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies wurde der Aufgabenbereich von Erzengel Azrael erweitert. Seitdem stehen in seiner Liste der Lebenden auch die Namen der Menschen.

Vielleicht als Anerkennung für seinen herausragenden Einsatz für Gottes Plan erhielt Azrael enorme Freiheiten im Vergleich zu anderen Engeln. Er genießt etwas, was man heutzutage wohl als „Vertrauensarbeitszeit“ bezeichnen würde.

Azrael handelt zwar wie andere Engel im Auftrag Gottes. Er erfährt durch das Fallen der Blätter vom Baum des Lebens die Namen der Todgeweihten, um die er sich als nächstes kümmern muss.

Aber nachdem ein Blatt mit dem Namen eines Menschen vom Baum des Lebens gefallen ist, muss Azrael nicht sofort handeln. Er hat eine Deadline von 40 Tagen, um die Seele zu nehmen.

Deshalb sagen die Legenden, dass man Azrael um einen Aufschub des eigenen Todes innerhalb dieser Frist bitten kann. Wenn die Begründung seinen Zuspruch findet, kann einem der Erzengel diesen letzten Wunsch erfüllen.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
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Keltische KriegerFrühantike
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WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
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Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
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Sepp DietrichWaffen-SS
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Joachim PeiperWaffen-SS
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Erzengel Raphael – „Gott hat geheilt“

Raphael ist einer der Erzengel aus dem Alten Testament. Ihm wird eine besondere Rolle als Heiler und Schutzengel zugeschrieben, weshalb er in esoterischen Kreisen sehr verehrt wird.

Erzengel Raphael mit Tobias
Die drei Erzengel: Michael (links) und Gabriel (rechts) flankieren Raphael und Tobias (Francesco Botticini / gemeinfrei)

Neben Erzengel Michael und Erzengel Gabriel ist Raphael im Christentum auch von der kanonischen Lehre anerkannt.

Im Alten Testament ist er vor allem durch sein Erscheinen im Buch Tobit bekannt.

Dort tritt er zunächst in der Gestalt des Israeliten „Asarja“ auf. Er wird zum Begleiter des jungen Tobias und hilft diesem bei der Vertreibung eines Dämons und später bei der Heilung seines Vaters.

Schließlich offenbart Raphael dem Jungen sein Wesen und steigt anschließend zum Himmel auf.

Der Erzengel Raphael ist der Schutzpatron der Apotheker und Ärzte. Er wird besonders bei Augenleiden und Seuchen angerufen.

Raphael als Begleiter von Tobias im Buch Tobit

Entstehung und Einordnung des Buches

Das Buch Tobit (Tob) ist wohl um 200 v. Christus auf aramäisch und wahrscheinlich in Palästina oder der Diaspora in Ägypten geschrieben worden. Fragmente des Buches Tobit wurden auch bei dem spektakulären Fund von Schriften in den Qumran-Höhlen gefunden.

Es ist jedoch nur eine griechische Übersetzung des Buches Tobit vollständig erhalten, die allerdings nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen wurde. Die römisch-katholische und die orthodoxen Kirchen zählen das deuterokanonische Buch Tobit jedoch zum Alten Testament.

Der Erzählstil des Buches Tobit entspricht einem antiken Roman mit lehrreichen Inhalten. Die Einleitung verschafft zunächst einen kurzen Überblick über das wechselhafte Leben der Hauptfigur.

Einleitung und Geburt von Tobias

Der Erzähler Tobit berichtet zu Beginn des Buches wie sich sein Clan vom Stamm Israel und Jerusalem und dem rechten Glauben lossagt. Während seine Familie einen Götzen anbetet, folgte er den wahren Geboten und entrichtet den Zehnt.

„Als ich das Mannesalter erreicht hatte, nahm ich eine Frau aus dem Geschlecht unserer Familie und zeugte mit ihr einen Sohn und gab ihm den Namen Tobias.“ (Tob 1,10)

Flucht vor Heiden und Verspottung der Sara

Schließlich geriet Tobit mit seiner Familie in Verbannung und war mit gottlosen Heiden konfrontiert. Aufgrund seiner ablehnenden Haltung musste er schließlich erneut die Flucht vor dem Machthaber des mesopotamischen Ninive ergreifen:

„Alles, was ich besaß, wurde weggenommen. Nichts wurde mir gelassen, was nicht für den königlichen Schatz beschlagnahmt wurde, außer Hanna, meiner Frau, und Tobias, meinem Sohn.“ (Tob 1,20)

Nach diesem schon sehr schlechten Start wird die persönliche Lage von Tobit mit jedem Abschnitt immer unangenehmer:

„Ich wusste aber nicht, dass Spatzen über mir in der Mauer waren. Ihr warmer Kot fiel mir in die Augen und führte zu weißen Flecken. Ich ging zu den Ärzten, um mich behandeln zu lassen, aber je mehr Arzneien sie mir daraufstrichen, desto mehr erblindeten meine Augen an den weißen Flecken, bis sie ganz blind waren.“ (Tob 2,10)

In seinem tiefen Fall betete Tobit zu Gott. In der Geschichte wird dann ein weiterer Erzählstrang um eine Frau namens Sara eröffnet. Sie hatte bereits sieben Männer verloren und wurde von Mägden ihres Vaters Raguël verspottet.

Entsendung von Raphael durch Gott

Sara war von dem männer-mordenden Dämon Aschmedai besessen. Deshalb haderte sie im Gebet mit ihrer Existenz und stand kurz vor dem Selbstmord durch Erhängen:

„Zu diesem Zeitpunkt wurde beider Gebet vor Gottes Herrlichkeit erhört. Rafaël wurde gesandt, beide zu heilen: die weißen Flecken von Tobits Augen abzulösen und Sara, die Tochter Raguëls, Tobias, dem Sohn Tobits, zur Frau zu geben und den bösen Dämon Aschmodai von ihr zu lösen. […]“ (Tob 3,16-17)

In dem anderen Erzählstrang erinnerte sich Tobit zu Beginn des vierten Abschnitts an das „Vermächtnis für seinen Sohn“. Es handelt sich dabei um Geld, dass der Vater vor langer Zeit bei einem Gabaël in Rages hinterlegt hatte. Der Ort liegt im heutigen Iran südlich von Teheran:

„Nun also, Kind, lass mich dir mitteilen: Ich habe zehn Talente Silbergeld bei Gabaël, dem Sohn des Gabrija, in Rages in Medien hinterlegt.“ (Tob 4,20)

Der Vater gab Tobias neben dem Schuldschein des Gabaël auch zahlreiche Weisheiten mit wie beispielsweise seine langen Ausführungen zum Thema Almosen. Hier nur ein Auszug:

„Wie es dir möglich ist: Aus dem Vollen schöpfend – gib davon Almosen! Wenn dir wenig möglich ist, fürchte dich nicht, aus dem Wenigen Almosen zu geben! So sammelst du dir einen guten Schatz für den Tag der Not. Denn Almosen retten aus dem Tod und lassen nicht in die Finsternis geraten.“ (Tob 4,8-10)

Erzengel Raphael als Reisegefährte

Tobit wies zuletzt seinen Sohn Tobias an, sich einen zuverlässigen Begleiter für die Reise nach Rages zu suchen. Er würde dafür auch einen Lohn zahlen.

Der junge Tobias traf daraufhin auf den Erzengel Raphael. Er wusste zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht um dessen Wesen.

Erzengel Raphael und Tobias
Erzengel Raphael und Tobias auf ihrer Reise (Filippino Lippi / gemeinfrei)

„Tobias ging hinaus, um jemanden zu suchen, der mit ihm nach Medien reisen könnte und dem der Weg vertraut war. Er ging also hinaus und fand Rafaël, den Engel, vor sich stehen. Er wusste aber nicht, dass es ein Engel Gottes ist.“ (Tob 5,4)

Raphael gab sich als junger Israelit aus und kannte nicht nur den Weg nach Rages. Er gab auch an, bereits mit Gabaël bekannt zu sein.

„Er sagte zu ihm: Gewiss! Ich bin vielmals dort gewesen und ich bin erfahren und weiß alle Wege. Ich bin mehrmals nach Medien gegangen und habe bei Gabaël, unserem Bruder, der in Rages in Medien wohnt, übernachtet. Zwei volle Tagesreisen ist Ekbatana von Rages entfernt; denn es liegt im Bergland, Ekbatana hingegen in der Ebene.“ (Tob 5,6)

Der Vater nutzte jedoch seine Gelegenheit, um den Erzengel Raphael genauer auszufragen. Dieser gab sich als „Asarja, der Sohn des großen Hananja“ aus.

Tobit freute sich angesichts dieses Namens, denn er erinnerte sich an zwei alte Freunde aus diesem „edlen Geschlecht“. Daraufhin bot er dem Erzengel Raphael eine Drachme pro Tag sowie Verpflegung als Entlohnung für seine Dienste als Begleiter von Tobias an.

Nach dem Versprechen eines zusätzlichen Bonus, versprach der Erzengel Raphael die wohlbehaltene Wiederkehr von Tobias.

Tobias und der Fisch im Tigris

Als Tobias und der Erzengel Raphael aufbrachen, begleitete sie auch der Hund. In der ersten Nacht schlugen sie ein Lager am Fluss Tigris auf.

Tobias wollte sich im Wasser die Beine kühlen, da sprang ein großer Fisch aus dem Wasser und wollte sein Fuß abbeißen.

Erzengel Raphael mit Tobias und dem Fisch
Erzengel Raphael mit Tobias und dem Fisch (Giovanni Girolamo Savoldo / gemeinfrei)

Erzengel Raphael rief dem erschrockenen Jungen jedoch zu, dass er den Fisch in seine Gewalt bringen und aufschneiden soll. Dann kommt eine entscheidende Textstelle:

„Der Engel sagte ihm: Schneide den Fisch auf, nimm Galle, Herz und Leber heraus und leg sie für dich zur Seite. Die Innereien aber wirf weg! Denn seine Galle, sein Herz und seine Leber sind ein wirksames Heilmittel.“ (Tob 6,4)

Die Szene endet mit Lagerfeuer-Romantik. Tobias hat den Fisch gebraten, sie haben gegessen und anschließend die Überreste für ihre Weiterreise konserviert. Auf dem Marsch entwickelte sich ein weiteres Gespräch über die heilende Wirkung:

„Da fragte der Knabe den Engel: Asarja, mein Bruder, was für ein Heilmittel ist im Herzen und in der Leber des Fisches und in der Galle? Er antwortete ihm: Lass das Herz und die Leber des Fisches vor einem Mann oder einer Frau, die von einem Dämon oder einem bösen Geist angefallen werden, in Rauch aufgehen und jeder Anfall wird vertrieben werden. Die Dämonen werden in Ewigkeit nicht mehr bei ihm bleiben. Mit der Galle hingegen salbe die Augen eines Menschen, in denen weiße Flecken aufgetaucht sind. Danach hauche auf die weißen Flecken auf den Augen und sie werden heilen.“ (Tob 6,7-9)

Vertreibung des Dämons durch Tobias

In Ektabana angekommen, lotste Erzengel Raphael seinen Schützling zu Raguël, dem Vater von Sara. Der Engel berichtete Tobias von deren Verwandtschaft und dass er der Erbe von Raguël sei und Sara heiraten könne.

In einer langer Rede versucht Erzengel Raphael dann Tobias von der Brautwerbung zu überzeugen. Der Junge hatte jedoch bereits von Sara gehört:

„Tobias antwortete und sagte zu Rafaël: Asarja, mein Bruder, ich habe gehört, dass sie schon sieben Männern zur Frau gegeben wurde und dass sie in ihrem Brautbett in der Nacht starben. Wenn sie zu ihr hineinkamen, starben sie. Und ich hörte sagen, dass ein Dämon sie tötet.“ (Tob 6,14)

Dämon Aschmedai
Erzengel Raphael half den Dämon Aschmedai zu vertreiben. (Louis Le Breton / gemeinfrei)

Der Erzengel Raphael verwies jedoch auf sein Heilmittel gegen Dämonen. Er solle etwas vom Herz und von der Leber des Fisches aus dem Tigris ins Feuer werfen, wenn er das Brautgemach betritt.

Die Heirat von Tobias und Sara wurde nach einem Gespräch mit dem Vater in einer pragmatische Gesten beschlossen:

„[…] Sie sei dir nach dem Recht des Buches Mose zur Frau gegeben. Vom Himmel ist entschieden, dass sie dir gehört! Empfange deine Schwester! Von jetzt an sei du ihr Bruder und sie sei deine Schwester! […]“ (Tob 7,11)

Nachdem die Heiratsurkunde und das Brautgemach gerichtet war, legte Tobias das Herz und die Leber des Fisches auf die glühenden Kohlen in dem Raum. Der Geruch hielt den Dämon nicht nur fern, sondern vertrieb ihn bis nach Ägypten.

Tobias und Sara bedankten sich bei Gott mit einem Gebet für die Vertreibung des Dämons. Da er die Hochzeitsnacht überlebt hatte, wurde eine große Feier vorbereitet.

Erzengel Raphael übernahm dabei einen wichtigen Botendienst. Er legte die restliche Strecke zu Gabaël zurück, um das Geld zu holen:

„Da rief Tobias Rafaël und bat ihn: Bruder Asarja, nimm mit dir vier Knechte und zwei Kamele und brich nach Rages auf, geh zu Gabaël und gib ihm den Schuldschein, besorge das Geld und bring ihn mit dir zur Hochzeitsfeier!“ (Tob 9,1-2)

Heilung von Tobits Augen mit Galle

Nach der Rückkehr von Tobias und dem Erzengel Raphael bewährte der Fisch erneut als Lieferant für ein Heilmittel. Tobias konnte nun die Erblindung seins Vaters Tobit heilen:

Heilung von Tobit
Heilung von Tobit mit der Hilfe von Erzengel Raphael (August Malmström / gemeinfrei)

„Rafaël aber sagte zu Tobias, bevor er zu seinem Vater kam: Ich weiß, dass seine Augen wieder geöffnet werden. Träufle die Galle vom Fisch in seine Augen, dass das Heilmittel einzieht und es die weißen Flecken von den Augen löst! Dann wird dein Vater die Augen aufschlagen und das Licht sehen. […] Die Fischgalle in seiner Hand, blies er in Tobits Augen, hielt ihn fest und sagte: Mut, Vater! Er legte das Heilmittel auf und gab es darauf.“ (Tob 11,7-11)

Selbstoffenbarung des Erzengels

Weil sich die Dinge so positiv entwickelt hatten, sollte der treue Gefährte „Asarja“ noch den versprochenen Bonus erhalten. Tobit und Tobias besprachen, dass die Hälfte dessen, was der Erzengel gebracht hatte, ein gerechter Lohn sei.

Daraufhin beginnt Raphael sein Wesen mit einer erneuten Ausführungen über Almosen zu offenbaren, denn sie retten aus dem Tod und reinigen von der Sünde:

„Nun also: Als ihr gebetet habt, du und Sara, war ich es, der euer Gebet vor die Herrlichkeit des Herrn getragen hat und es dort in Erinnerung rief […] ich damals zu dir gesandt worden, um dich zu erproben. Zugleich hat Gott mich gesandt, dich zu heilen und Sara, deine Schwiegertochter. Ich bin Rafaël, einer von den sieben Engeln, die bereitstehen und hineingehen vor die Herrlichkeit des Herrn.“ (Tob 12,12-15)

Anschließend trug der Erzengel Raphael den Beteiligten noch auf, die Ereignisse niederzuschreiben. Dann stieg er zum Himmel empor. Das Buch Tobit hat dann noch einige Abschnitte und endete mit dem Tod von Tobias im Alter von einhundertsiebzehn Jahren.

Isrāfīl – der islamische Erzengel Raphael

Erzengel Isrāfīl
Isrāfīl gilt als islamische Entsprechung des jüdisch-christlichen Erzengels Raphael. (Zakariya al-Qazwini / gemeinfrei)

Im Islam gibt es mit Isrāfīl einen von insgesamt vier Erzengeln, der dem jüdisch-christlichen Erzengel Raphael zugeordnet wird. Der Name des muslimischen Engels bedeutet soviel wie „Der Brennende“.

Isrāfīl wird im Koran nicht explizit genannt. Einer Legende nach soll er Mohammed jedoch drei Jahre lang vorbereitet haben, bevor diesem die Worte Gottes offenbart wurden.

Isrāfīl gilt aber auch als Verkünder des jüngsten Gerichts mit einem zweimaligen Hornstoss. Beim ersten Ton sterben alle Wesen und dann beim zweiten Mal sich zu erheben und vor Gott zu treten:

„Und es wird ins Horn geblasen, und da bricht zusammen, wie vom Donnerschlag getroffen, wer in den Himmeln und wer auf der Erde ist, außer wem Allah will. Hierauf wird ein weiteres Mal hineingeblasen, da stehen sie sogleich auf und schauen hin.“ (Sure 39:68)

Weitere Legenden besagen, dass Isrāfīl die Herrlichkeit Gottes mit tausenden Stimmen in unzähligen Sprachen besiegt. Darüber hinaus soll das islamische Gegenstück zum christlichen Erzengel Raphael vier Flügel haben.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Gabriel – Erzengel und Stimme Gottes

Der Erzengel Gabriel hat im Judentum, Christentum und dem Islam jeweils eine sehr hohe Bedeutung. Für Muslime ist Ǧibrīl als Offenbarer von Gottes Wort an ihren Propheten der wohl der wichtigste Erzengel. Er soll vollständig aus Feuer bestehen.

Erzengel Gabriel
Erzengel Gabriel verkündet Mohammed auf dem Berg Hirā die erste Offenbarung (Raschīd ad-Dīn um 1300 / gemeinfrei)

Die Zuordnung dieser Rolle als Stimme Gottes im Islam geht dabei auch auf die besondere Rolle von Erzengel Gabriel in der jüdischen Überlieferung zurück. Die ersten Beschreibungen finden sich bei Daniel. Das war einer der großen Propheten des alten Testamentes:

„[…] da stand ein Mann, der hatte leinene Kleider an und einen goldenen Gürtel um seine Lenden. Sein Leib war wie ein Topas, sein Antlitz sah aus wie ein Blitz, seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und Füße wie helle, blanke Bronze, und seine Rede war wie ein großes Brausen.“ (Dan 10,5-6)

Bereits bei dem Apokalyptiker Daniel wird auf die enge Partnerschaft von Gabriel mit dem Erzengel Michael eingegangen. Wie dieser ist er nicht nur Stimme von Gott, sondern hat auch ein robustes Mandat. Als „Engelspaar“ kann man die beiden Erzengel ebenso im Christentum und dem Islam finden:

„Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt muss ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland kommen. Doch zuvor will ich dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der Wahrheit. Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, außer eurem Engelfürsten Michael.“ (Dan 10,20-21)

Im Christentum wird der Erzengel Gabriel meist eher etwas unterhalb von Michael eingeordnet. Zusammen mit dem Erzengel Raphael bilden sie auch den kanonisch anerkannten Kreis. Aber als Verkünder der unbefleckten Empfängnis von Jesus durch Maria hat Gabriel eine weit hervorgehobene Stellung in der Heilslehre:

„Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.“ (Lukas 1,26-28)

Erzengel Gavri-el – „Meine Kraft ist Gott“

Wie die Namen der anderen Erzengel auch ist „Gabriel“ ein zusammengesetztes Wort. Aus dem Hebräischen übersetzt bedeutet es soviel wie: „Meine Kraft ist Gott“

Judentum – Gabriel und Daniel

Der Erzengel Gabriel wird erstmals bei Daniel im Tanach erwähnt. „Daniel“ ist die Hauptfigur eines nach ihm benannten Buches. Der Name ist ebenfalls ein Kompositum und bedeutet soviel wie: „Gott hat Recht verschafft“

Die Entstehungszeit des Buches Daniel wurde lange Zeit aufgrund von Angaben des Autors auf das 6. Jahrhundert v. Christus datiert. Inzwischen geht man von einer Fertigstellung im 2. Jahrhundert v. Christus aus.

Das Buch Daniel (Dan 1-12) hat zwei Hauptteile. Die erste Hälfte enthält Geschichten über Daniel in der dritten Person. In diesem Teil findet sich auch die berühmte Geschichte über seine Nacht in der Löwengrube.

Prophet Daniel Löwengrube
Daniel musste in Kapitel 6 seines Buches für eine Nacht in die Löwengrube. (Rubens / gemeinfrei)

Die restlichen Kapitel sind Visionen aus der ersten Person erzählt. Zunächst tritt der Erzengel Gabriel als Erklärer der Visionen auf:

„Während ich, Daniel, noch diese Vision hatte und sie zu verstehen suchte, da stand vor mir einer, der aussah wie ein Mann. Und über dem Ulai-Kanal hörte ich eine Menschenstimme, die rief: Gabriel, erkläre ihm die Vision! Da kam er auf mich zu. Als er nähertrat, erschrak ich und fiel mit dem Gesicht zu Boden. Er sagte zu mir: Mensch, versteh: Die Vision betrifft die Zeit des Endes.“ (Dan 8,15-17)

Im folgenden Kapitel wird Daniels Vision von der Apokalypse beschrieben. Zunächst werden ihm die Fehler des Volkes Israel deutlich, bis der Erzengel Gabriel erneut erscheint:

„[…] während ich also noch mein Gebet sprach, da kam im Flug der Mann Gabriel, den ich früher in der Vision gesehen hatte; er kam um die Zeit des Abendopfers zu mir, redete mit mir und sagte: Daniel, ich bin ausgezogen, um dir klare Einsicht zu geben. Schon zu Beginn deines Gebetes erging ein Gotteswort und ich bin gekommen, um es dir zu verkünden; denn du bist geliebt. Achte also auf das Wort und begreife die Vision!“ (Dan 9,21-23)

Die Texte von Daniel wurden zwar erst spät in den jüdischen Kanon aufgenommen. Er wird dennoch zu den großen Propheten gezählt und hatte beispielsweise großen Einfluss auf die Lehren des Jesus von Nazareth.

Christentum – unbefleckte Empfängnis

Während der Erzengel Gabriel im Judentum vor allem ein Erklärer der Apokalypse ist, hat er im Christentum als Verkünder der unbefleckten Empfängnis von Maria ein anderes Image. Sein Attribut ist die Lilie.

Erzengel Gabriel mit Lilie
Christliche Darstellung des Erzengels Gabriel von 1501 (Pinturicchio / gemeinfrei)

Doch der Erzengel Gabriel erschien bereits dem Vater von Johannes dem Täufer. Dieser Zacharias hatte wie seine Frau Elisabet ein hohes Alter erreicht. Sie waren bisher kinderlos geblieben:

„Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.“ (Lukas 1,12-13)

Eben dieser Johannes wird von den Christen und den Muslimen als Prophet anerkannt. Mit seiner Tätigkeit als Prediger am Jordan bereitete er die großen Erfolge des christlichen Messias vor.

Erst nach der Schwängerung von Elisabet ging der Erzengel Gabriel zu Maria, die für die dann folgende unbefleckte Empfängnis des Jesus von Nazareth so bedeutsam wurde.

In Deutschland ist der Erzengel Gabriel als Schutzpatron mit der Zeit gegangen. Er passt auf Postboten, Zusteller, Radiomoderatoren, Müllmänner und Diplomaten auf. Außerdem ist er der besondere Schutzgeist der Fernmelder beim Heer, vergleichbar mit Michael, der als Ansprechpartner der Fallschirmjäger gilt.

Islam – Gabriel und Mohammed

Historische Einordnung

Der Islam weiß ebenso interessante Geschichten über Dschibrīl (Ǧibrīl) zu erzählen, obwohl er nur an drei Stellen im Koran explizit erwähnt wird. Besonders auffällig ist, dass diese Erwähnungen der sogenannten „medinischen Zeit“ zugeordnet werden.

Der ältesten Suren stehen nämlich am Ende des Koran, während die Verse in den vorderen Teilen eher auf das spätere Wirken von Mohammed zurückgehen. Die expliziten Erwähnungen von Erzengel Gabriel stammen also aus der Phase nach der Hidschra, der Vertreibung aus Mekka im Jahr 622.

Der martialische Charakter von Erzengel Gabriel beispielsweise in der Sure 2:98 wird in Kommentaren zum Koran vor einem historischen Hintergrund gedeutet. Die ersten Muslime mussten nach ihrer Flucht von Mekka nach Medina mit dort ansässigen Juden konkurrieren:

„Wer auch immer zum Feind wurde gegen Allah und Seine Engel und Seine Gesandten und Gabriel und Michael, so ist wahrlich Allah den Ungläubigen ein Feind.“ (Sure 2:98)

Den politischen Konflikt gegen medinische Juden konnte Mohammed erst nach seinem legendären Sieg in der Schlacht von Badr am 17. März 624 behaupten. Der Überlieferung zufolge war es in der Tat ein spektakulärer Erfolg.

Eine kleine Gruppe um den Propheten war auf Beutezug und wurde dabei von einer feindlichen Armee überrascht. Trotz ihrer Unterzahl töteten sie 70 Feinde und nahmen ebenso viele Gefangene. Es wurden jedoch nur 14 Muslime getötet:

„Und da verhalf Allah euch bei Badr zum Sieg, während ihr verächtlich erschient; darum fürchtet Allah; vielleicht werdet ihr dankbar sein. Als du zu den Gläubigen sagtest: „Genügt es euch denn nicht, daß euer Herr euch mit dreitausend herniedergesandten Engeln hilft?“ (Sure 3:123-124)

Offenbarung des Koran

In der späteren Überlieferung des Koran wird die Interpretation von Erzengel Gabriel jedoch sehr viel weiter gefasst. Ihm wird die Rolle als zuverlässiger Geist an zahlreichen Stellen zugeordnet.

„Und dein Herr ist fürwahr der Allmächtige und Barmherzige. Und er ist ganz sicher eine Offenbarung des Herrn der Weltenbewohner; mit dem der vertrauenswürdige Geist herabgekommen ist auf dein Herz, damit du zu den Überbringern von Warnung gehörst, in deutlicher arabischer Sprache.“ (Sure 26: 191-195)

Vor allem war der Erzengel Gabriel jener, der Mohammed den Koran und damit Gottes Wort offenbarte. Damit ist er natürlich der Inbegriff des göttlichen Boten.

Himmelfahrt von Mohammed

Der Erzengel Gabriel unternahm mit dem islamischen Propheten darüber hinaus eine spannende Reise: Er zeugte ihm den Himmel und die Hölle.

Foto Kaaba Mekka
Die Kaaba in Mekka im August 2008 (deendotsg / CC-BY-SA 3.0)

Die „Himmelfahrt Mohammeds“ begann in der Kaaba in Mekka. In dem sakralen Kubus wird bis heute ein schwarzer Stein aufbewahrt.

Das soll ursprünglich ein bei Nacht leuchtender Saphir gewesen sein, den Adam bei der Vertreibung aus dem Paradies auf Gottes Geheiß von dort mitgenommen haben soll. Sünden der Menschen färbten den Stein schließlich jedoch schwarz. Er wird jedoch bis heute in der Kaaba auf

Während eines Gebets stieg der Gesandte Gottes von dort über eine Leiter in den Himmel und wurde dabei von Erzengel Gabriel begleitet. Bei diesem Aufstieg konnte er schließlich die Hölle und das Paradies überblicken.

Gabriel-Hadith von Omar

Im sunnitischen Islam ist darüber hinaus eine weitere Szene zwischen dem Erzengel Gabriel und dem Propheten sehr wichtig: Eines Tages wurde Mohammed in Begleitung einiger Gefährten von einem fremden Mann angesprochen.

Im Nachgang erklärte er seinen Begleiter, dass der Mann Erzengel Gabriel gewesen sei. Die Überlieferung geht auf Omar, den zweiten Kalifen nach Abu Bakr und den damit dritten Anführer der muslimischen Gemeinschaft zurück. Er berichtete dabei aus seiner eigenen Perspektive:

„Als wir eines Tages beim Gottesgesandten waren, trat plötzlich ein Mann zu uns, der strahlendweiße Gewänder trug und pechschwarzes Haar hatte. Keine Spur einer Reise war an ihm zu sehen, und keiner von uns kannte ihn. Der Mann setzte sich dann zum Propheten, lehnte sein Knie gegen das Knie des Propheten und legte seine Handflächen auf seine Oberschenkel.“

Der Erzengel Gabriel stellte eine Reihe von Fragen zu grundlegenden Begriffen und Prinzipien des Islam. Mit seinen Antworten wurde diese Inhalte für die Gläubigen definiert:

„Er sprach: ›O Mohammed, berichte mir über den Islam!‹ Der Gottesgesandte sprach: ›Islam bedeutet, dass du bekennst, dass es keinen Gott außer Gott gibt und Mohammed der Gesandte Gottes ist.“


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Michael – Erzengel und Bezwinger Satans

Der Name des Erzengels Michael ist jüdisch-hebräischer Herkunft und wurde aus verschiedenen Begriffen zusammengesetzt. In der Übersetzung bedeutet Michael soviel wie: „Wer ist wie Gott“.

„Heiliger Erzengel Michael, beschirme uns im Kampfe gegen die Bosheiten und Nachstellungen des Teufels. Sei Du unsere Schutzwehr; Gott gebiete ihm mit Macht, wir bitten demütig darum. Und Du, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen in der Welt umherwandern, mit göttlicher Kraft in die Hölle hinab. Amen.“

Erzengel Michael gemalt von Raffael
Erzengel Michael bezwingt Luzifer. (Raffael / gemeinfrei)

Dem Glauben nach besteht der Erzengel Michael vollständig aus Wasser. Deswegen gibt es auch zahlreiche Heilquellen, die ihm geweiht sind.

Jenseits seiner Bedeutung als Heiler ist der Erzengel Michael vor allem auch als wehrhafter Beschützer und Heerführer der himmlischen Scharen bekannt. Bereits in alten jüdischen Texten finden sich entsprechende Beschreibungen:

„Als Josua bei Jericho war und die Augen erhob, schaute er und siehe: Ein Mann stand vor ihm, mit einem gezückten Schwert in der Hand. Josua ging auf ihn zu und fragte ihn: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden? Er antwortete: Nein, ich bin der Anführer des Heeres des Herrn.“ (Jos 5,13–15)

Die Ambivalenz des Erzengels Michael lässt sich auch sehr schön am Wandel seiner Darstellung in Frankreich nachvollziehen. Vor dem 100-jährigen Krieg trug er häufig eine Toga, hinterher meist eine Rüstung. Die martialische Komponente des Erzengels ist jedoch sehr tief verwurzelt und macht ihn nicht umsonst zum Schutzpatron der Soldaten:

„In jener Nacht zog der Engel des Herrn aus und erschlug im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Als man am nächsten Morgen aufstand, siehe, sie alle waren Leichen, Tote.“ (2 Kön 19,35)

Im Christentum ist das Bild vom Erzengel Michael vor allem durch seine Vertreibung von Satan aus dem Paradies in der Offenbarung des Johannes geprägt:

„Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und er siegte nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.“ (Off 12,7-9)

Einer islamischen Legende zufolge ist der Erzmichael Imam der Engel im Garten Eden.

Bedeutung in unterschiedlichen Religionen

Judentum – Michael als Willen Gottes

In der jüdischen Tradition ist vor allem bedeutend, dass Engeln allgemein keine persönliche Souveränität wie beispielsweise Luzifer bei den Christen zukommt. Damit ist auch der Erzengel Michael nur eine ausführende Gewalt.

Je nach Interpretation der heiligen Texte taucht der Erzengel Michael jedoch sehr häufig auf, ohne jedoch in jedem einzelnen Fall namentlich genannt zu werden:

  • Als Cherub, als ein Engel mit vier Flügeln, verweigerte er den Menschen nach dem Sündenfall die Rückkehr ins Paradies (Gen 3,24).
  • Der Erzengel Michael soll auch als einer von zweien nach Sodom gekommen sein, um Lot aus der untergehenden Stadt zu retten (Gen 19,1 ff.).
  • Gott soll auch Michael entsandt haben, um Abrahams Sohn Isaak vor dem Tod als Opfergabe zu bewahren (Gen 22,11 ff.).
  • Darüber hinaus soll der Erzengel Michael mit Isaaks Sohn Jakob gerungen haben, der als der dritte der Erzväter der Israeliten gilt (Gen 32,25 ff.).
  • Im Streit mit dem abtrünnigen Propheten Bileam soll der Erzengel Michael sein Schwert gezogen und mit Gottes Stimme gesprochen haben (Num 22,22).
  • u. v. m.

Christentum – Michael der Militär

Das Christentum kennt in seiner Überlieferung sogar eine ganze Reihe an persönlichen Kontakten zwischen dem Erzengel Michael und Menschen:

  • Michael soll Konstantin I., den ersten christlichen Kaiser der Römer, persönlich besucht haben.
  • Im Jahr 492 soll er Hirten an den Hängen des Gargano in Mittelitalien erschienen sein. Dort wurde ihm die sehr wichtige Wahlfahrtstätte San Michele als Grottenkirche in den Fels gehauen.
  • Im Jahr 590 wütete die Pest in Rom, woraufhin Gregor der Große den Erzengel anrief, der ihm anschließend über der Engelsburg erschien. Michael steckte sein flammendes Schwert in die Scheide und die Seuche verschwand.
  • Im Jahr 708 erschien der Erzengel dem schlafenden Aubert von Avranches und bohrte der Legende nach seinen Finger in den Kopf des träumenden Abts. Aubert errichtete anschließend auf einer kleinen Gezeiteninsel in der Normandie die Abtei Mont-Saint-Michel. Sein Schädel mit Loch existiert auch heute noch.
  • Im Jahr 955 wurde der Erzengel Michael nach dem Sieg von Otto dem Großen auf dem Lechfeld zum Schutzpatron der Deutschen. Sein Banner soll zum Sieg beigetragen haben.
  • Im Jahr 1425 erschien Michael der Jungfrau von Orléans. Jeanne d’Arc brachte daraufhin die strategische Wende im 100-jährigen Krieg zwischen England und Frankreich.
  • Im Jahr 1429 soll der Erzengel Michael die sächsische Stadt Bautzen vor den Hussiten geschützt haben, den Anhängern des ketzerischen Jan Hus.

„Heiliger Erzengel Michael, steh‘ uns bei im Kampf! Gegen die Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei Du unser Schutz. ‚Gott gebiete ihm!‘, so bitten wir flehentlich. Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die anderen bösen Geister, die in der Welt umherschleichen, um die Seelen zu verderben, durch die Kraft Gottes hinab in die Hölle. Amen.“ (Papst Leo XIII.)

Islam – Michael als Imam der Engel

Im Islam gibt es vier Erzengel, die in der Glaubenslehre einen sehr hohen Rang haben. Einer von ihnen, Mikal, wird mit dem Erzengel Michael der Juden und Christen gleichgesetzt.

Dieses Prinzip kennt man auch von Isrāfīl der Erzengel Raphael und der Erzengel Uriel zugeordnet werden.

Für Muslime ist der Erzengel Gabriel jedoch wichtiger. Michael wird überhaupt nur einmal und dann als Teil des Engelspaars im Koran explizit genannt:

„Wer auch immer zum Feind wurde gegen Allah und Seine Engel und Seine Gesandten und Gabriel und Michael, so ist wahrlich Allah den Ungläubigen ein Feind.“ (Sure: 2,98)

Darüber hinaus gibt es jedoch zwei unbestätigte Legenden über den Erzengel Michael im Islam. Zunächst sollen seine Flügel smaragdgrün sein. Außerdem soll er im Garten Eden der Imam, der Vorbeter, der Engel sein.

Ley-Linie von Erzengel Michael

Für Erzengel Michael wurden an mehreren Orten bedeutende Stätte zur Verehrung errichtet. Vor allem der Mont-Saint-Michel war schon im Mittelalter ein Magnet für Pilger.

Christen beschreiten bei ihrer spirituellen Annäherung an Michael jedoch eine Gradwanderung. Die Verehrung von Engeln ist zulässig, eine Anbetung der himmlischen Geistwesen gilt jedoch bereits als Häresie.

Sankt Michaels Linie Karte
Karte der Sankt Michaels Linie (gemeinfrei)

Dann gibt es auch noch einen spannenden Aspekt: Besonders bekannte Orte der Verehrung des Erzengels Michael befinden sich auf einer sogenannten „Ley-Linie“ – vom Michaels Felsen in Irland bis nach Israel.

Ley-Linien sind gradlinige Anordnungen von topografischen Auffälligkeiten oder Kultstätten. Konkret die Sankt Michaels Linie verbindet Klöster zu Ehren des Erzengels von Irland, über Cornwall, Frankreich, Italien und Griechenland bis nach Israel.

Laut den Legenden schleuderte der Erzengel entlang dieser Sankt Michaels Linie den Satan aus dem Paradies. Darüber hinaus soll die Gradlinigkeit sinnbildlich für die Erwartung stehen, dass Gläubige sich immer auf einem geraden Weg bewegen sollen.

Die Klöster auf der Sankt Michaels Linie entstanden dann zwischen dem 6. und dem 13. Jahrhundert. Deshalb sehen Wissenschaftler weniger himmlische Kräfte als vielmehr den Zufall am Werk.

Skellig Michael – irisches Kloster

Der „Michaels Felsen“ ist eine felsige Insel etwa 12 Kilometer vor der südöstlichen Küste von Irland. Der Ort wurde als Filmkulisse in zwei Star Wars-Filmen genutzt und dadurch einem breiten Publikum bekannt.

Der Skellig Michael diente in den Filmen als Rückzugsort für Luke Skywalker. Seitdem kommen auch regelmäßig Touristen auf die Insel.

Skellig Michael Foto
Der „Skellig Michael“ vor der irischen Küste (Jerzy Strzelecki / CC-BY-SA 3.0)

Mönche gründeten dort wahrscheinlich bereits im 7. Jahrhundert ein Kloster. Sie lebten dort in kleinen Steinhütten in der Form von Bienenkörben. Das war ein traditionelle Bauweise, für die man keinen Mörtel brauchte.

Trinkwasser sammelten die Mönche in Zisternen. Auf der windschattigen Seite des Skellig Michael bauten sie Gemüse und Kräuter an.

Über das Leben der Mönche auf dem Felsen zu Ehren des Erzengels Michael ist nur wenig bekannt. 823 wurde sie von Wikingern überfallen, konnten sich nach Einschätzung von Historikern jedoch behaupten.

Um 1000 wurde auf dem Michaels Felsen eine neue Kapelle errichtet. Ein Jahrhundert später siedelten sie jedoch auf die irische Hauptinsel über und gründete dort das Priorat St. Michael Ballinskelligs.

Seit dem 15. Jahrhundert ist der Felsen ein Wallfahrtsort zu Ehren des Erzengel Michaels. 1996 wurde der Ort zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Saint-Michaels-Mount in Cornwall

Nach der normannischen Eroberung von England ab dem Jahr 1066 erhielt die Abtei Mont-Saint-Michel große Ländereien in Cornwall. Dort errichteten sie nach eigenem Vorbild auf einer kleinen Gezeiteninsel den Saint-Michaels-Mount.

Luftbild Saint-Michaels-Mount
Luftbild des Saint-Michaels-Mount an der Südküste von Cornwall (Chensiyuan / CC-BY-SA 3.0)

Auf der Insel existierte jedoch wahrscheinlich schon vorher ein Kloster. Die Anlage wurde dann durch neuere Gebäude ersetzt. Die Kirche und die Priorei wurden in den 1130er Jahren in Auftrag gegeben.

Die beiden Abteien zu Ehren des Erzengels Michael in der Normandie und Cornwall standen in engen Kontakt. Sie tauschten beispielsweise Texte aus und waren politisch verbündet.

Der Saint-Michaels-Mount an der Südküste Cornwalls ist jedoch lange nicht so bekannt wie die einstige Mutterabtei in der Normandie. Deswegen wird die Insel von sehr viel weniger Touristen heimgesucht.

Mont-Saint-Michel in der Normandie

Im Jahr 708 forderte der Erzengel Michael den Abt Aubert von Avranches im Traum auf, eine kleine Gezeiteninsel in der Bucht zur Errichtung eines Klosters zu nutzen. Der Priester war jedoch zunächst unwillig.

Mont Saint Michel Foto
Der Mont-Saint-Michel bei Flut (Amaustan / CC-BY-SA 3.0)

Der Legende nach bohrte Michael dann seinen Finger in den Kopf des schlafenden Aubert, woraufhin ein Loch in dessen Schädel entstand.

Den Kopf von Aubert mit dem Loch darin gibt es sogar heute noch. Moderne Untersuchungen haben belegt, dass es wirklich eine saubere Perforation ist, die nicht durch eine Verletzung oder Werkzeuge entstanden sein kann.

Damit handelt es sich bei dem Schädel von Aubert vielleicht um die einzige (Berührungs-)Reliquie des Erzengels. Die wissenschaftlichen Theorien um diesen Schädel deuten jedoch eher auf einen sehr seltenen, aber gutartigen Tumor hin.

Das Loch in seinem Kopf hielt Aubert auf jeden Fall nicht davon ab, wunschgemäß eine Abtei nach dem Vorbild von Gargano zu errichten. Nach seinem Tod wurde der Schädel dann zur Attraktion für Pilger, die Geld auf die Insel brachten.

Baugeschichte des Mont-Saint-Michel

Ursprüngliche Bauten von einst sind zu Krypten tief im Inneren des baugeschichtlichen Meisterwerks geworden. Sie bilden einen Kranz um die Spitze des Felsens und schufen so ein ebenes Fundament für die 80 Meter lange Kirche.

Paln Mont-Saint-Michel
Plan des Mont-Saint-Michel (Eugène Viollet-le-Duc / gemeinfrei)

Seit dem Jahr 966 waren Benediktiner auf dem Mont-Saint-Michel angesiedelt. In der Folge erlebte die Abtei einen großen Aufschwung und durfte drei Jahrzehnte später sogar die Hochzeit des normannischen Herzogs ausrichten. Ab 1066 gehörten die Abtei zum angevinischen Reich der englischen Könige.

Zeitweise hatte der Mont-Saint-Michel eines der produktivsten Skriptorien in Europa. Die Mönche entwickelten sogar einen eigenen Stil bei der Verwebung von Bild und Text.

In der Bibliothek gab es nicht nur religiöse, sondern auch profane Texte wie von Cicero oder Vergil. Die offenbar sehr interessierten Mönche hatten sogar eher wissenschaftliche Texte wie von Aristoteles oder Plinius dem Jüngeren im Regal stehen, außerdem Astronomie-, Geometrie- und Physik-Bücher.

Ein weiteres Themengebiet der Mönche war Geschichte. Sie führten zeitweise sogar eine Jahreschronik für weite Teile Europas.

1204 nutzte der französische König die Gunst der Stunde und eroberte die Normandie von den Engländern. Damit fiel auch der noch kaum befestigte Mont-Saint-Michel wieder an Frankreich und brannte während der ungeplanten Plünderung sogar nieder.

Ausbau zur Burg im 100-jährigen Krieg

Mont Saint Michel Luftbild
Der Mont-Saint-Michel bei Ebbe (Fabos / gemeinfrei)

Im 100-jährigen Krieg blieb der Mont-Saint-Michel dank seiner vorteilhaften Lage als Gezeiteninsel dauerhaft in französischer Hand. Im 14. und 15. Jahrhundert reichte die Zeit eines Tidenwechsel weder für einen Land- noch für einen Seeangriff auf die inzwischen solide ummauerte Abtei.

Ab 1415 wurden der Mont-Saint-Michel und damit der Erzengel Michael zum Symbol für den erfolgreichen Widerstand gegen die Engländer. Der König dankte es der Abtei mit reichen Ländereien und der Ausbau zur Festung wurde fortgesetzt.

In den Hugenotten-Kriegen des 16. Jahrhunderts konnte die Insel auch weiterhin erfolgreich verteidigt werden. Die Angriffe der Protestanten schlugen fehl.

Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Abtei aufgelöst und bis ins 19. Jahrhundert als Gefängnis genutzt. Vor allem politische Gefangene mussten auf der Insel einsitzen.

Erst 1966 kamen zur 1000-Jahrfeier wieder Benediktiner dauerhaft auf den Mont-Saint-Michel, die jedoch nur noch einen kleinen Teil des Felsens nutzen können. Die Anlage ist nach wie vor in staatlicher Hand und zieht jährlich etwa 3,5 Millionen Touristen an.

Sacra di San Michele in Piemont

Die Sacra di San Michele liegt auf einem hohen Felssporn über dem östlichen Ausgang des Susa-Tals bei Turin. Die Abtei gehört zum Orden der Benediktiner und wird heute noch von Mönchen bewohnt.

Die Bergkuppe belebten wohl schon Ligurer und Kelten. Die Römer errichteten dort ein militärisches Lager. Im Frühmittelalter waren dort Langobarden

773 gewann Karl der Große im Susa-Tal eine wichtige Schlacht gegen die Langobarden und das Gebiet fiel an Franken. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts waren schließlich zeitweise sogar Sarazenen in der Gegend.

Sacra di San Michele Foto
Die Sacra di San Michele über dem Susa-Tal (Elio Pallard / CC-BY-SA 4.0)

Der Legende nach sandte dann Erzengel Michael den Erzbischof von Ravenna auf den Berg. 966 auf dem Felssporn dann eine Abtei gegründet.

Die Lage war günstig: Mit der „Via Francigena“ führte ein wichtiger Pilgerweg – von Canterbury bis nach Rom – durch die Gegend.

Die Sacra di San Michele wurde deshalb im 10. Jahrhundert um Pilgerquartiere erweitert. Außerdem vergrößerte man die Kirche.

1098 hatte man mit Anselm von Canterbury hohen Besuch, der aus dem benachbarten Aosta-Tal stammte. Ein Neffe des Erzbischofs gehörte außerdem zur Gemeinschaft auf dem Felsen über dem Susa-Tal.

Bis ins 13. Jahrhundert baute man dann eine romanische Klosteranlage auf. Darin flossen schließlich sogar schon gotische Elemente ein.

Die Abtei zu Ehren des Erzengels Michaels entwickelte sich dank vieler Pilger bestens. In ihrem Zenit verfügte sie über weite Besitzungen.

Ein Abt von Sacra di San Michele mischte sich im 14. Jahrhundert jedoch in einen politischen Streit im Haus Savoyen ein. Papst Urban IV. hob daraufhin deren Souveränität auf und das Kloster erlebte einen steilen Niedergang.

Ab dem 17. Jahrhundert war das Gelände verlassen und die Gebäude wurde nicht mehr unterhalten. Erst zweihunderte Jahre später begann die Wiederinstandsetzung.

San Michele am Gargano in Italien

Am 08. Mai 492 soll der Erzengel Michael an den südlichen Hängen des Gargano an der italienischen Ostküste Hirten erschienen sein. Das war wenige Jahre nach dem Untergang des Römischen Reiches im Westen.

San Michele Grotte
Innenansicht der San Michele Grotte am Gargano (Nikater / CC-BY-SA 3.0)

Am Ort der Erscheinung wurde die Grottenkirche San Michele in den Stein gehauen. Laut einer Inschrift über dem Eingang werden jeder Person beim Betreten der Grotte alle Sünden vergeben.

Im 9. Jahrhundert ließ der Erzbischof von Benevent ein Kastell errichten. Der heutige Ort Monte Sant’Angelo mit seinen etwa 12.000 Einwohnern entstand dann um die Jahrtausendwende.

Die Gegend war lange in normannischer Hand und entwickelte sich zu einem der bedeutensten Wahlfahrtsorte des Christentum, der häufig von römischen Päpsten besucht wird.

Kloster Panormitis in Griechenland

Kloster Panormitis Bucht Foto
Das Kloster Panormitis in Griechenland (Cotopaxus / CC-BY-SA 3.0)

Panormitis befindet sich auf der kaum bewohnten Insel Symi in der südlichen Ägäis. Das Kloster unter dem Patronat von Erzengel Michael liegt an einer einsamen Bucht und ist vom Meer aus nicht zu sehen.

Der Legende nach leitete der Erzengel Michael eine junge Frau an diesen Ort. Die Dame organisierte dann Hilfe baute die erste kleine Kapelle in der Bucht.

Dort verehrten sie eine Ikone von Erzengel Michael und es kam zu zahlreichen Wundern. Historisch reicht die Geschichte von Kloster Panormitis vielleicht sogar bis ins 9. Jahrhundert zurück.

Urkundlich belegt ist die Existenz im 14. Jahrhundert. Das Kloster unter dem Schutz von Erzengel Michael wurde aber immer wieder von Piraten und Sarazenen geplündert.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren die Anlagen weitgehend zerstört. Ein Mönch namens Neophytos trieb dann den Wiederaufbau in der heutigen Gestalt voran.

Berg Karmel in Israel

Die Sankt Michaels Linie endet auf dem Berg Karmel im Norden Israels. Das ist ein 23 Kilometer langer und bis 10 Kilometer breiter Bergzug. Dort gibt es mehr Regen und eine entsprechend üppigere Vegetation im Vergleich zum Umland.

Der Ort wurde deshalb bereits im Tanach als „Weinberg Gottes“ bezeichnet. Laut der biblischen Überlieferung offenbarte der Prophet Elija dort JHWH als wahren Gott.

„Da kam das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte es auf. Das ganze Volk sah es, warf sich auf das Angesicht nieder und rief: Jahwe ist Gott, Jahwe ist Gott! Elija aber befahl ihnen: Ergreift die Propheten des Baal! Keiner von ihnen soll entkommen. Man ergriff sie und Elija ließ sie zum Bach Kischon hinabführen und dort töten.“ (1 Kön 38-40)

Damit setzte sich JHWH im 9. Jahrhundert vor Christus unter den regionalen Gottheiten durch.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

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