Flavius Vegetius Renatus über das Militär
Publius Flavius Vegetius Renatus lebte im ausgehenden 4. Jahrhundert n. Christus. Es gibt nur wenige Quellen zu seiner Person, doch man weiß, dass er zur hohen Aristokratie des römischen Imperiums der Spätantike gehörte.
„[…] nicht schlagend, sondern stechend zuzustoßen. […] schlagend Kämpfende [werden] nicht nur leicht besiegt, sondern sogar verlacht. Ein Stich, wenn er tief genug ist, trifft ins Leben.“
Vegetius gehörte dem Hof des römischen Kaisers an. Dort konnte er den Zerfall des Reiches aus nächster Nähe beobachten. Wie viele Standesvertreter seiner Epoche reagierte er mit einer Verklärung der frühen und hohen Kaiserzeit.
Das zentrale Thema für Vegetius war die Armee. Die frühere Leistungsfähigkeit der römischen Legionen war zu seiner Zeit bereits unter einem ausgeprägten Söldnerwesen erodiert. Zur Erhaltung dieser Vergangenheit schrieb der Römer deshalb einen Leitfaden.
Das Werk war politisch motiviert und entstand im Zuge der Diskussion um eine Militärreform. Es erhielt die Bezeichnung: epitoma rei militaris oder auch de re militari.
Einerseits überhöhte Flavius Vegetius Renatus zwar die römische Armee während ihrer Zenite in den früheren Jahrhunderten. Doch man kann dennoch wertvolle Einblicke in das Militärwesen des Römischen Reiches gewinnen.
„Hunger ist schlimmer als das Schwert.“
Vegetius liefert einen systematischen Überblick über die Kriegswissenschaft und Kriegskunst der Römer. Er beschrieb in fünf Büchern die Rekrutierung und Ausbildung von Soldaten, Aufbau und Ausrüstung der Legionen, Strategie und Taktik, Belagerungstechnik und außerdem noch die Marine.
Darüber hinaus legte Flavius Vegetius Renatus weitere Schwerpunkte auf die Qualität des Trainings und der militärischen Führung. Außerdem betonte er die Bedeutung von Versorgungslinien und den Einsatz von römischen Taktiken.
Ob nun mit Absicht oder nicht, Flavius Vegetius Renatus schuf mit seiner Abhandlung über das römische Kriegswesen einen militärischen Leitfaden, der bis tief ins Mittelalter von praktischer Bedeutung blieb. Noch in der frühen Neuzeit wurde das Werk gelesen und befolgt.
Schwerpunktmäßiges Interesse der Nachwelt lag dabei auf seinen technischen Beschreibungen von Belagerungsgerät. Außerdem orientierten sich hohe militärische Führer an seinen Maximen.
Die Inhalte von De Re Militari
Buch 1 – Rekrutierung und Ausbildung
Im seinem ersten Buch widmete sich Flavius Vegetius Renatus intensiv der Auswahl und Ausbildung von neuen Rekruten. Das gesamte Militärwesen ruht nach den Vorstellungen des alten Römers auf den einzelnen Soldaten.
Schon begrifflich zieht Vegetius mit der election einen Unterschied zur selection. Ein Soldat muss bestimmte Vorraussetzungen mitbringen. Aber gerade die Legionäre des Imperiums müssen auch die beste Ausrüstung erhalten.
Buch 2 – Aufbau, Ausrüstung, Ausbildung
In seinem zweiten Buch beschrieb Vegetius sehr ausführlich den Aufbau, die Ausrüstung und die Ausbildung der römischen Legionen in der frühen und hohen Kaiserzeit. Im besonderen gedanklichen Fokus mag beispielsweise Kaiser Trajan gestanden haben, der als Optimus Princeps, als bester Kaiser des alten Rom tituliert wurde.
Gerade dieses zweite Buch von Flavius Vegetius Renatus transportiert auch einen geschichtswissenschaftlichen Mehrwert. Jedoch muss bei der Lektüre des Werkes natürlich auch stets die politische Motivation des Autors berücksichtigt werden.
Buch 3 – Militärische Maxime
In seinem dritten Buch entwickelte Vegetius eine Reihe von militärischen Maximen. So ähnlich wie bei Sunzi soll das Denken der militärischen Führer mit Hilfe dieser Maxime gestärkt werden:
„Was für den Feind vorteilhaft ist, wird dir selbst zum Nachteil, und was dir hilft, schadet dem Feind.“
„Der entscheidende Punkt in der Kriegführung ist die Sicherstellung des eigenen Nachschubs und die Vernichtung des Feindes durch Hunger.“
„Niemand gehört auf das Schlachtfeld, der nicht erfahren und erprobt ist.“
„Es ist besser, dem Feind den Nachschub abzuschneiden, ihn mit Überfällen und Hinterhalten zu bekämpfen, als eine offene Feldschlacht anzunehmen, für deren Ausgang der Zufall häufig eine größere Rolle spielt als die Entschlossenheit.“
„Wer den Frieden will, bereitet den Krieg vor.“
Dieses dritte Buch von Flavius Vegetius Renatus rückte im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit wieder in das Bewusstsein.
Beispielsweise ist bekannt, dass der englische König Richard III. im 15. Jahrhundert eine Kopie des Werkes in seiner Privatbibliothek hatte. Auch der niederländische Prinz Wilhelm I. von Oranien kannte im 16. Jahrhundert diese militärischen Maxime.
Buch 4 – Belagerungstechniken
Das vierte Buch von Vegetius blieb dagegen im unmittelbaren Gebrauch, da erst im 10. Jahrhundert bessere Beschreibungen von Belagerungswaffen entstanden. Bis dahin lieferte der alte Römer vor allem eine sehr nützliche Beschreibungen eines Onagers.
Ein Onager ist ein Katapult, beziehungsweise ein sogenanntes Torsionsgeschütz. Das bedeutet, dass mit Hilfe von verdrehten Seilen eine Spannung in der Waffe aufgebaut wird. Im Falle eines Onagers wird diese Energie dann mit Hilfe eines Wurfarmes auf ein Projektil übertragen.
Die Reichweite eines solchen Belagerungsgerätes beträgt meist etwa 100 bis 350 Meter. Neben Steinen wurden im Rahmen von Belagerungen aber auch durchaus Kadaver hinter feindliche Mauern geschossen, um Seuchen zu übertragen.
Eine vollausgestattete Legion verfügte idealerweise über zehn Onager. Darüber hinaus kannten die Römer aber auch Belagerungsgerät für direktes Feuer wie den Skorpion.
Buch 5 – Römische Marine
Im seinem fünften Buch beschrieb Flavius Vegetius Renatus die römische Flotte. Dabei handelte es sich neben den regulären Truppen und den Hilfstruppen um die dritte Teilstreikraft des Imperiums.
Die Marine verfügte auch über eine Marine-Infanterie unterstand jedoch insgesamt dem Landheer. Unterschieden wurde zwischen den beiden Hauptflotten zur Sicherung der italienischen Halbinsel im Mittelmeer.
Außerdem hatte das römische Imperium noch diverse Provinzflotten. Besonders bedeutend war die Classis Britannica, die schwerpunktmäßig im Ärmelkanal von Gallien und Britannien aus operierte.
Die Classis Germanica hatte Einheiten in der Nordsee sowie zahlreiche Flusskriegsschiffe. Eine weitere sehr wichtige Flotte war die Classis Pannonica, die auf der Donau patrollierte. Desweiteren verfügten die Römer auch über eine Schwarzmeerflotte.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
Theodore Roosevelt | US-Präsident |
Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
Manfred von Richthofen | Offizier |
Lawrence von Arabien | Agent |
Lenin | Diktator / Sowjetunion |
Josef Stalin | Diktator / Sowjetunion |
Mussolini | Diktator / Italien |
Adolf Hitler | Diktator / Deutschland |
Simo Häyhä | Offizier |
Erich von Manstein | Offizier |
Erwin Rommel | Offizier |
Georgi Schukow | Offizier |
Mao Zedong | Diktator / Militärtheoretiker |
Konrad Adenauer | Deutscher Bundeskanzler |
Nikita Chruschtschow | Diktator / Sowjetunion |
Vo Nguyen Giap | Offizier |
Ludwig Erhard | Deutscher Bundeskanzler |
Leonid Breschnew | Diktator / Sowjetunion |
Carlos Marighella | Aufständischer / Militärtheoretiker |
Kurt Georg Kiesinger | Deutscher Bundeskanzler |
Willy Brandt | Deutscher Bundeskanzler |
Helmut Schmidt | Deutscher Bundeskanzler |
Juri Andropow | Diktator / Sowjetunion |
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Sonstiges: Blog-Beiträge
Name | Epoche |
---|---|
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Name | Zuordnung |
---|---|
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Walter Model | Wehrmacht / Heeresgruppe |
Heinz Guderian | Wehrmacht / Panzer |
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