Georgi Schukow – Marschall und Held der Sowjetunion
- Georgi Schukow – Marschall und Held der Sowjetunion
- Karriere von Schukow in der Roten Armee
- Marschall im Großen Vaterländischen Krieg
- Chef des Generalstabes (1941)
- Schlacht bei Dubno-Luzk-Brody (1941)
- Gegenoffensive von Jelnja (1941)
- An der Leningrader Front (1941)
- Schlacht bei Wjasma und Brjansk (1941)
- Gegenoffensive von Moskau (1941/42)
- Schlacht um Stalingrad (1942/43)
- Panzerschlacht bei Kursk (1943)
- Dnepr-Karpaten-Operation (1943/44)
- Weichsel-Oder-Operation (1945)
- Schlacht um Berlin (1945)
Georgi Konstantinowitsch Schukow wurde am 01. Dezember 1896 in dem später nach ihm benannten Ort „Schukow“ in Zentralrussland geboren. Während des Zweiten Weltkrieges war er Marschall der Sowjetunion und gilt als bester Stratege der Roten Armee.
Georgi Schukow verteidigte Moskau, siegte in Stalingrad, eroberte Warschau und schließlich auch Berlin. Am 09. Mai 1945 nahm er in Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht entgegen.
Von 1955 bis 1957 war Georgi Schukow schließlich Verteidigungsminister der Sowjetunion und spielte eine zentrale Rolle hinter den Kulissen der großen Politik.
Schützend stellte sich Georgi Schukow nach Stalins Tod vor Nikita Chruschtschow und damit gegen den mächtigen KGB-Chef Lawrenti Beria. Der bezahlte seine Ambitionen mit dem Leben. Nach der Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU zu Stalins Verbrechen hielt Schukow wiederum dem neuen Generalsekretär Chruschtschow den Rücken frei. Zum Dank wurde er dann wenig später abgesetzt.
Aber mit Chruschtschows „Entstalinisierung“ endete auch die Hochphase der Erschießungen innerhalb der kommunistischen Führung. Georgi Schukow konnte seinen Ruhestand weitgehend genießen und verstarb am 18. Juni 1974 in Moskau. Seine Asche wurde an der Kremlmauer bestattet.
Karriere von Schukow in der Roten Armee
Georgi Schukow stammte aus einer streng orthodoxen Familie und wuchs in Kaluga auf. Das ist ein Ort etwa 200 Kilometer südwestlich von Moskau.
Er ging bei seinem Onkel als Kürschner in die Lehre und besuchte die Abendschule. 1911 machte Georgi Schukow sein Abitur.
Unteroffizier im Ersten Weltkrieg (ab 1915)
1915 wurde Georgi Schukow in die Kaiserliche Armee eingezogen. Dabei verschwieg er sein Abitur, weil er kein Offizier in der Armee von Nikolaus II. werden wollte.
Als Aufklärer machte sich der junge Schukow jedoch sehr verdient. Er wurde Unteroffizier und erhielt das Georgskreuz der 3. und 4. Klasse.
1917 erlitt Georgi Schukow eine schwere Verwundung. Bis zum Ende des Krieges war er deswegen zur Genesung beurlaubt.
In der Heimat erlebte er dann die russischen Revolutionen von 1917 sowie die Machtergreifung der Bolschewisten um Lenin.
Nach dem Frieden von Brest-Litwosk zwischen dem Deutschen Reich und den Sowjets kehrte jedoch kein Frieden ein. Vielmehr begannen nationalistische Ex-Militärs um General Kornilow einen blutigen Bürgerkrieg gegen die Bolschewisten, der von Terror und Gegenterror geprägt war.
Offizier in der Roten Armee (ab 1918)
Die Bolschewisten verfügten aus dem Revolutionsjahr über die Roten Garden. Das waren paramilitärische Verbände und zugleich die Keimzelle der Roten Armee.
Unter der Federführung von Leo Trotzki begann ab März 1918 die Transformation hinzu einer regulären Streitkraft. Georgi Schukow trat zwar als einfacher Schütze in die Rote Armee ein.
Aber in der Frühphase der Roten Armee wurden vor allem die unteren Offiziersränge eine Weile lang von den Mannschaftsgraden gewählt. So stieg Georgi Schukow schnell zum stellvertretenden Kompaniechef auf.
1921 führte er eine berittene Schwadron bei der Niederschlagung des Bauernaufstandes von Tambow. Die Rebellen waren ebenfalls Kommunisten, stellten sich jedoch gegen die Herrschaft der Bolschewisten. Georgi Schukow beschrieb in seinen Memoiren das Vorgehen der Guerillas:
„Die Taktik der Antonow-Leute lief dementsprechend darauf hinaus, dem Kampf mit größeren Einheiten der Roten Armee auszuweichen, nur dann zu fechten, wenn absolute Siegesgewissheit bestand und die eigenen Kräfte überlegen waren, und sich aus einer ungünstigen Kampfsituation nötigenfalls in kleinen Gruppen und nach verschiedenen Richtungen abzusetzen, um sich anschließend an einem verabredeten Treffpunkt wieder zu sammeln.“
Zusammen mit der Tscheka ging die Rote Armee sehr brutal gegen tatsächliche oder vermeintliche Rebellen vor. Etwa 15.000 Menschen wurden erschossen. Darüber hinaus kam es zum Einsatz von Giftgas.
1924 absolvierte Georgi Schukow die höhere Kavallerieschule der Roten Armee. In der Folge erhielt er den Befehl über eine Brigade in der Division des späteren Marschalls Konstantin Rokossowski.
1933 bekam Georgi Schukow seine eigene Division. Als Josef Stalin vier Jahre später mit seinen blutigen Säuberungen unter den hohen Militärs begann, hatte Schukow den Befehl über ein ganzes Korps.
Die genauen Gründe, wieso Georgi Schukow den „Großen Terror“ unbeschadet überstand, sind nicht bekannt. Zweifellos hatte der spätere Marschall jedoch politischen Instinkt und wusste seine Worte klug zu wählen:
„Generalissimus Stalin leitete jeden Schritt… traf jede Entscheidung… Er ist das größte und weiseste militärische Genie, das je gelebt hat.“
(Georgi Schukow)
Ende 1938 erhielt Georgi Schukow den Posten als stellvertretender Leiter des Weißrussischen Wehrkreises. Im darauffolgenden Sommer sollte er dann einen ganz besonderen Auftrag erhalten.
Schlacht am Chalchin Gol (1939)
Das Kaiserreich der aufgehenden Sonne verfolgte einen aggressiven Expansionskurs. Bereits am 07. Juli 1937 hatte der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg begonnen.
In diesem Zug wollten die Japaner auch gerne die Grenze zur Sowjetunion verschieben. Es folgten bewaffnete Provokationen in der Mongolei.
Georgi Schukow erhielt den Befehl über ein sowjetisches Korps sowie die Mongolische Volksarmee. Die vereinte Streitkraft führte er in die Schlacht am Chalchin Gol.
Die Schlacht begann mit einem Scharmützel am 11. Mai 1939. Japaner vertrieben eine mongolische Einheit, die holten Verstärkung und schlugen wenige Tage später zurück.
Dann führten die Japaner ihre komplette 6. Armee herbei und vertrieben wiederum die Mongolen. So baute sich über viele Wochen hinweg ein Treffen der Hauptstreitkräfte in dieser entlegenen Region auf.
Beide Seiten hatten lange Nachschubwege. Doch Georgi Schukow stellte in weiser Vorrausicht bereits frühzeitig ein Bataillon zum Ausbau der Infrastruktur ab.
Im Hauptgefecht hatte er dann dreimal mehr Artillerie und doppelt so viele Soldaten. Im Gegensatz zu den Japanern konnte Georgi Schukow aber vor allem auch Panzer ins Spiel bringen.
Mit dieser Übermacht kesselte Schukow die 6. Armee der Japaner ein. Die wollten sich nicht ergeben und wurden deshalb bis zum 30. August 1939 völlig aufgerieben. Die Bedrohung durch die Japaner war damit auf absehbare Zeit gebannt.
Mitte September handelte man sogar einen Waffenstillstand aus. Stalin befahl deshalb seinen neuen „Held der Sowjetunion“ in den Westen. Der Zweite Weltkrieg sollte nur wenige Wochen später beginnen.
Marschall im Großen Vaterländischen Krieg
Chef des Generalstabes (1941)
Im Juni 1940 erhielt Georgi Schukow im Rang eines Generals den Befehl über den Kiewer Militärbezirk. Das war der größte der Sowjetunion und umfasste zwei Armeen.
Laut den Memoiren von Schukow registrierte die sowjetische Seite die Konzentration deutscher Kräfte im Vorlauf zur „Operation Barbarossa“. In einer Reihe von Simulationen konnte Georgi Schukow die Potentiale für einen präventiven Krieg der Sowjetunion gegen das Dritte Reich aufzeigen.
Dafür wurde Georgi Schukow von Stalin im Februar 1941 zum Chef des Generalstabes sowie zum Stellvertreter des Verteidigungsministers und Marschalls Semjon Timoschenko ernannt. Gemeinsam arbeiteten die beiden weiter an Aufmarsch- und Mobilisierungsplänen.
Vom tatsächlichen Überfall des Dritten Reiches auf die Sowjetunion ab dem 22. Juni 1941 war dann aber vor allem Josef Stalin komplett überrumpelt. Schukow und Timoschenko mussten mehrfach vorstellig werden, bis der Diktator die volle Gefechtsbereitschaft für den Großen Vaterländischen Krieg anordnete.
Schlacht bei Dubno-Luzk-Brody (1941)
Georgi Schukow erhielt dann den Oberbefehl über die Süd- und Südwestfront. Dort stellte sich die Rote Armee noch im Juni der bis dato größten Panzerschlacht.
Die Panzergruppe 1 des Gerd von Rundstedt traf mit 700 Panzern auf die geeinten, vierfach überlegenen Panzerverbände der beiden sowjetischen Fronten.
Die zahlenmäßige Übermacht wurde jedoch ohne Schwerpunkte ausgespielt. Außerdem verfügten die Deutschen über Luftunterstützung.
So unterlag Georgi Schukow in diesem ersten großen Treffen mit der Heeresgruppe Süd und verlor dabei den größten Teil der Panzer. Dies begünstigte die dann in der Folge sehr weitreichenden Vorstöße der Deutschen auf dem Weg in die Tiefe der Sowjetunion.
Teile der geschlagenen Rotarmisten konnten sich jedoch der Einkesselung entziehen. Sie lieferten den Deutschen sogar noch einige Verzögerungsgefechte. Beispielsweise die so wichtige Belagerung von Kiew begann deshalb erst Ende August.
Gegenoffensive von Jelnja (1941)
Nach der Niederlage schlug Georgi Schukow dem Diktator eine Gegenoffensive bei Jelnja vor. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer östlich von Smolensk und lag damals in einem Frontbogen der Deutschen. Stalin hatte für diesen Vorschlag jedoch nur Hohn und Spott übrig:
„Was für ein dummes Zeug! Unsere Truppen können nicht einmal eine Verteidigung organisieren, wie es sich gehört, und Sie schlagen einen Gegenstoß vor!“
Georgi Schukow bat daraufhin um seine Abberufung und erhielt den Befehl über die Reservefront. Tatsächlich startete er dann in dieser Rolle die Gegenoffensive von Jelnja.
Zeitlich parallel zur Kesselschlacht von Kiew stellte Georgi Schukow die Heeresgruppe Mitte unter Fedor von Bock. Der hatte seine Panzergruppe 2 umgestellt und zur Unterstützung der Vorstöße im Süden entsenden müssen.
Die Gruppe stand unter dem Befehl von Heinz Guderian
, der letztlich sehr erfolgreich sein sollte. Aber den Frontbogen von Jelnja hielten zunächst nur noch sechs Divisionen der Infanterie, insgesamt etwa 40.000 Mann.
Georgi Schukow hämmerte mit 800 Geschützen und mehr als 100.000 Mann von drei Seiten zugleich auf die deutschen Verteidiger ein. Nach etwas mehr als einer Woche zogen sich die Verbände der Heeresgruppe Mitte aus dem Frontbogen von Jelnja zurück.
Auf beiden Seiten gab es je etwa 10.000 Tote. Aber die Wehrmacht hatten ihren ersten großen Rückschlag an der Ostfront erlitten. Darüber hinaus war erneut Zeit verloren gegangen und der Herbst brach langsam an.
Zu Ehren des Sieges wurden alle beteiligten sowjetischen Verbände fortan als Garde-Einheiten geführt. Georgi Schukow stand wieder voll in der Gunst von Stalin.
An der Leningrader Front (1941)
Im September 1941 kommandierte Georgi Schukow die Leningrader Front. Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt jedoch kein direktes Angriffsziel der Deutschen.
Dennoch erließ Georgi Schukow in diesen Tagen einen prägenden Befehl: Alle Politkommissare, Offiziere und Soldaten, die ohne schriftlichen Befehl die Kampflinie verließen, sollten sofort erschossen werden.
Während seines Zwischenstopps in Leningrad zeigte sich auch das Selbstbewusstsein von Georgi Schukow gegenüber Stalin. Er verweigerte die Versenkung der baltischen Flotte und fand dafür auch markige Worte:
„Wenn diese Schiffe sinken, dann nur im Kampf.“
Schlacht bei Wjasma und Brjansk (1941)
Am 10. Oktober 1941 erhielt Georgi Schukow den Befehl über die vereinigte West- und Reservefront: Die Deutschen waren auf dem Weg in Richtung Moskau.
Unter dem Decknamen „Operation Taifun“ setzte die Heeresgruppe Mitte ab dem 30. September 1941 zur Eroberung von Moskau an. Die Verteidigung der Stadt war wiederum in drei Riegeln hintereinander gestaffelt.
Mit fast zwei Millionen Soldaten attackierten die Deutschen den ersten Riegel und waren dabei zahlenmäßig erstmals deutlich überlegen. In dieser Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk standen ihnen nur 1,2 Millionen Rotarmisten gegenüber.
Die Panzergruppen 2, 3 und 4 drangen dann in drei Keilen tief in die feindlichen Linien ein. Dabei wurden große Verbände der sowjetischen Verteidiger einkesselt. Doch der klare taktische Sieg der Deutschen zog strategische Probleme nach sich.
Denn der Roten Armee war es erneut gelungen, den Vorstoß der Deutschen stark einzubremsen. Es ging ein ganzer Monat ins Land, bis die erste Verteidigungslinie vor Moskau am 30. Oktober 1941 endgültig gefallen war.
Gegenoffensive von Moskau (1941/42)
Die Deutschen kamen bei ihrer Sommeroffensive von 1941 sehr schnell voran. Sie waren aber nicht schnell genug und lagen auch weit hinter den eigenen Vorstellungen zurück.
Zur Entlastung der Logistik beziehungsweise zur Beschleunigung der Sommeroffensive hatte man beispielsweise kaum Winterbekleidung an die Ostfront geschickt. Das rächte sich, als man Moskau im November 1941 erobern wollte.
Immerhin hatte man ja bereits 500 Kilometer hinter sich gebracht. Am 17. November 1941 setzte Fedor von Bock mit der Heeresgruppe Mitte deshalb zu einer erneuten Offensive an. Ein Trupp von Aufklärern schaffte es sogar bis in den Moskauer Vorort Chimki.
Aber am 30. November 1941 erhielt Georgi Schukow die Freigabe für eine lange vorbereitete Gegenoffensive. Die Deutschen tappten dabei völlig im Dunkeln: Noch am 04. Dezember 1941 erklärte die Abteilung „Fremde Heere Ost“, dass ein Großangriff auf die Heeresgruppe Mitte ohne nennenswerte Verstärkung nicht möglich sei.
Dabei rollten zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 100 sowjetische Divisionen auf die Heeresgruppe Mitte zu. Nur drei Tage nach dem deutschen Geheimdienstbericht musste Fedor von Bock die Eroberung von Moskau abbrechen.
Das war am 07. Dezember 1941, dem Tag des Angriffs auf Pearl Habor. Wiederum eine Woche später untersagte Adolf Hitler jedoch jede weitere Absetzbewegung der Heeresgruppe Mitte:
„Unter persönlichem Einsatz der Befehlshaber, Kommandeure und Offiziere ist die Truppe zum fanatischen Widerstand in ihren Stellungen zu zwingen, ohne Rücksicht auf durchgebrochenen Feind in Flanke und Rücken.“
Am 19. Dezember 1941 entließ Hitler mit Walter von Brauchitsch den Oberbefehlshaber des Heeres und übernahm selbst den Posten. Von Bock wurde durch Günter von Kluge abgelöst und in die Führerreserve versetzt.
Das änderte aber wenig an der Gegenoffensive von Georgi Schukow. Die Rote Armee konnte ihr Momentum sogar bis weit in Frühling des Jahres 1942 aufrecht erhalten.
Schlacht um Stalingrad (1942/43)
Deutsche Sommeroffensive (1942)
Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion war schon im Dezember 1941 praktisch gescheitert. Eine Reihe von hohen Offizieren der Wehrmacht zog sich deshalb eigenmächtig in defensive Positionen zurück oder warb zumindest bei Hitler dafür.
Deshalb kam es noch um den Jahreswechsel 1941/42 zu einer Entlassungswelle: Den Oberbefehl über das Heer übernahm Hitler selbst und die Posten an den Spitzen der Heeresgruppen wurden neu besetzt. Konkret ging es um Walter von Brauchitsch, um Gerd von Rundstedt, um Fedor von Bock und um Wilhelm von Leeb.
Damit tauschte Hitler eine eingespielte Mannschaft von Marschällen aus, die zuvor Polen und Frankreich erobert hatten. Nun zweifelten diese Personen am Vorgehen in der Sowjetunion.
Der deutsche Diktator wollte jedoch mit einer Offensive im Sommer 1942 den Krieg wenden. Die Operation erhielt den Decknamen „Fall Blau“.
Der Idee war, die sowjetische Lebensader zu den Ölfeldern im Kaukasus zu trennen und den Koloss damit ökonomisch zu stürzen. Darüber hinaus hatte das Dritte Reich selbst Engpässe und wollte das Öl dann in eigener Sache nutzen.
Ein deutscher Angriff in Richtung Kaukasus war jedoch sehr anfällig für Gegenoffensiven aus der Tiefe des sowjetischen Raums. Den entsprechend notwendigen Flankenschutz sollte eine Panzerarmee gewährleisten. Mit dem Beginn der Sommeroffensive von 1942 wurde diese gen Osten geschickt und sollte im Vorübergehen ein Industriezentrum an der Wolga einnehmen: Stalingrad.
Schlacht um Stalingrad (1942/43)
Der „Fall Blau“ begann am 28. Juni 1942 und verlief zunächst sehr vielversprechend. Die Deutschen besetzten Ölfelder und hissten die Kriegsflagge auf dem Elbrus, dem mit 5642 Metern höchsten Berg des Kaukasus.
Auch die 6. Panzerarmee unter Friedrich Paulus kam auf dem Weg nach Stalingrad gut voran. Die dortige Verteidigung lag zunächst bei Marschall Semjon Timoschenko.
Die Industriestadt an der Wolga war auf Befehl Stalins nicht evakuiert worden: 600.000 Zivilisten saßen dort fest.
Am 23. August 1942 begann die Schlacht. Den ersten Kontakt hatten Panzereinheiten. Noch am selben Tag warf die Luftflotte 4 mit mehr als 600 Maschinen einen Bombenteppich über Stalingrad ab.
Schon zu Beginn der Schlacht wie auch im weiteren Verlauf kam es deshalb zu extrem vielen Toten unter der Zivilbevölkerung. Insgesamt warf die deutsche Luftwaffe mehr als eine Millionen Bomben über Stalingrad ab.
Die Stadt wurde in Schutt und Asche gelegt. Damit war sie für eine Panzerarmee aber nur noch schwer zu attackieren.
Die Rote Armee lieferte sich dann brutale Gefechte im Häuserkampf mit den Deutschen während der Winter näher kam. Mit aller Macht drückte Paulus auf das Zentrum von Stalingrad und eroberte etwa 90 % der Stadt.
Mit einer schlagkräftigen Gegenoffensive im Winter rechnete man auf deutscher Seite nicht. Außerdem waren rumänische Verbände als Flankenschutz für die 6. Armee mit dabei. Generaloberst Hermann Hoth von der unterstützenden 4. Armee war einer der wenigen Mahner.
Die rumänischen Einheiten waren jedoch schlecht trainiert und ebenso geführt. Außerdem waren sie schwerpunktmäßig mit erbeuteten Waffen aus Frankreich ausgerüstet, für die es kaum Munition gab.
Operation Uranus (1942/43)
Im November 1942 machten die Deutschen genau denselben Fehler wie im Vorjahr: Sie rechneten nicht damit, dass Georgi Schukow einen Gegenoffensive organisieren würde.
Doch bereits im September hatten die Planungen für diese „Operation Uranus“ begannen. Georgi Schukow entwickelte einen Zangenangriff gegen die rumänischen Verbände auf den Flanken.
Dafür wurden zunächst Reserven hinter der Front aufgebaut. Die Kampflinie selbst wurde von möglichst wenigen Einheiten in der zerstörten Stadt mit einem „Rattenkrieg“ verteidigt. Konstantin Rokossowski beschrieb dies folgendermaßen:
„… mit schwachen Kräften ausbluten zu lassen und als Reserve einen Stoßkeil bereitzuhalten, der ihn endgültig zerschlägt.“
Am 19. November 1942 begann der Zangenangriff auf die Deutschen in Stalingrad. Drei Tage später waren sie bereits vollständig eingekesselt.
Zeitgleich begann die „Operation Mars“ unter direkter Führung von Georgi Schukow. Er stellte Walter Model und Günther von Kluge etwas weiter nördlich, so dass diese keine Unterstützung nach Stalingrad schicken konnten.
Zunächst behauptete Hermann Göring, dass man die 6. Armee aus der Luft versorgen könne. Das war von Anfang an utopisch und wurde unmöglich, nachdem die Flughäfen im Kessel von der Roten Armee eingenommen wurden.
Unter der Führung des Erich von Manstein sollten deutsche Kräfte dann von außerhalb den Kessel brechen. Hitler wollte Stalingrad um jeden Preis halten. Sonst wären die deutschen Verbände bei den Ölfeldern im Kaukasus schnell abgeschnitten gewesen.
Das „Unternehmen Wintergewitter“ scheiterte jedoch. Die 6. Armee durfte ihrerseits nicht aus dem Kessel ausbrechen, um den Entsatz zu unterstützen. Letztlich konnte nur ein Fenster für den Rückzug der Truppen im Kaukasus offen gehalten werden.
Damit war nun auch die zweite Sommeroffensive der Deutschen an der Ostfront durch Gegenoffensiven aus der Feder des Georgi Schukow gescheitert. Auch gelang es den Sowjets erneut, das Momentum bis weit in den Frühling aufrecht zu erhalten.
Panzerschlacht bei Kursk (1943)
Im Sommer 1943 wiederholte sich das bisherige Muster: Mit einer großangelegten Sommeroffensive wollten die Deutschen den Krieg entscheiden.
Georgi Schukow antizipierte dabei sehr richtig, dass es einen massiven Schlag gegen den sowjetischen Frontbogen bei Kursk geben würde. Frühzeitig ließ er deshalb dort tief gestaffelte Linien zur Verteidigung anlegen.
Sein Plan sah dabei erneut vor, dass zunächst die Angriffswellen gebrochen werden sollten. Dann würde die Rote Armee wieder in eine Gegenoffensive über gehen.
Zum Glück der Sowjets spielte Hitler ihnen auch in die Hände. Für das „Unternehmen Zitadelle“ wollte er unbedingt einige neue Panzermodelle verwenden. Die Lieferungen verzögerten sich und die Verteidiger hatten mehr Zeit zum Ausbau ihrer Anlagen und der Reserven.
Den großen Knall gab es dann im südlichen Bereich bei der Ortschaft Prochorowka. Am 12. Juli 1943 trafen dort zwei zugleich vorrückende Panzerarmeen aufeinander.
Die Sowjets hatten die nummerische Überlegenheit und gingen mit ihren meist leichteren Panzern in den Nahkampf über. Auf kurze Distanz knackten sie dann auch mit schwächeren Kanonen selbst die dicken Panzerungen der Tiger.
Dnepr-Karpaten-Operation (1943/44)
In der zweiten Hälfte des Jahres 1943 ging die Rote Armee erneut in die Offensive. Georgi Schukow koordinierte dabei die Ukrainische Front und die Steppenfront gegen die Heeresgruppe Süd unter Erich von Manstein bei der Überquerung des Dnepr.
Trotz starker feindlicher Gegenwehr brach die Rote Armee mit anfangs 1,2 Millionen Soldaten durch. Die Verluste waren mit mehr als 280.000 Toten jedoch immens.
Die zweite Phase der Überquerung des Dnepr entwickelte sich fließend zur Schlacht um Kiew. Die Stadt verteidigte der deutsche Generaloberst Hermann Hoth.
Kiew wurde jedoch am 06. November 1943 endgültig erobert. Mehrere Versuche der Rückeroberung durch von Manstein scheiterten.
In der Folge leitete Georgi Schukow auch den weiteren Vorstoß. Zur Jahreswende gab es eine Reihe von Gefechten. Die Rote Armee konnte dabei immer weiter vordringen und besetzte bis zum April 1944 schließlich sogar die Karpaten.
Weichsel-Oder-Operation (1945)
Im Sommer 1944 kollabierte die deutsche Ostfront. Zeitlich abgestimmt mit der Landung der Alliierten in der Normandie startete die Rote Armee ihre „Operation Bagration“.
Nach dem Sieg der Sowjetunion brach die Heeresgruppe Mitte zusammen. Im November 1944 übernahm Georgi Schukow von Rokossowski die Weißrussische Front.
Mit dieser Formation startete er im Januar 1945 die Weichsel-Oder-Operation. Der Angriff hatte zwei Stoßrichtungen: Über Warschau nach Küstrin sowie in Richtung Schlesien.
Die Vorstöße der Sowjets erzielten schnelle Erfolge. Georgi Schukow profitierte dabei sehr von einer Fehleinschätzung Hitlers. Der deutsche Diktator hatte die Operation als nicht besonders gefährlich bewertet.
In Reaktion auf die Siege der Roten Armee wurden nun viele Einheiten von der Westfront abgezogen. Die Führung des Dritten Reiches wollte unbedingt die Sowjets aus Deutschland heraushalten. Hitler wettete auf die Kompromissbereitschaft der Westmächte angesichts der kommunistischen Gefahr.
Schlacht um Berlin (1945)
Die Rote Armee konnte sich im Frühling 1945 bis nach Berlin vorarbeiten. Dort wartete die letzte große Schlacht in Europa während des Zweiten Weltkrieges.
Am 16. April 1945 begann der sowjetische Angriffe. Georgi Schukow sowie Marschall Iwan Konew und Generaloberst Nikolai Bersarin führten eine sagenhafte Übermacht ins Feld:
- 2,5 Millionen Soldaten
- 41.600 Geschütze
- 7.500 Flugzeuge
- 6.250 Panzer
Zunächst kesselten sie die deutsche Hauptstadt ein. Dann zogen sie die Schlinge enger. Am Ende blieb nur die bedingungslose Kapitulation der inzwischen provisorischen Regierung um den Großadmiral und 2. Führer Karl Dönitz zum 08. Mai 1945.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
Theodore Roosevelt | US-Präsident |
Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
Manfred von Richthofen | Offizier |
Lawrence von Arabien | Agent |
Lenin | Diktator / Sowjetunion |
Josef Stalin | Diktator / Sowjetunion |
Mussolini | Diktator / Italien |
Adolf Hitler | Diktator / Deutschland |
Simo Häyhä | Offizier |
Erich von Manstein | Offizier |
Erwin Rommel | Offizier |
Georgi Schukow | Offizier |
Mao Zedong | Diktator / Militärtheoretiker |
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Nikita Chruschtschow | Diktator / Sowjetunion |
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Ludwig Erhard | Deutscher Bundeskanzler |
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Carlos Marighella | Aufständischer / Militärtheoretiker |
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