Joachim Peiper – Himmlers Adjutant
Anmerkung des Autors: Ich distanziere mich ausdrücklich von extremistischem Gedankengut. Die verwendeten Bilder mit verfassungsfeindlichen Symbolen dienen der Visualisierung historischer Ereignisse und veranschaulichen die Bildsprache einer mörderischen Diktatur, die insgesamt etwa 50 Millionen Menschen den Tod brachte.
Joachim „Jochen“ Peiper wurde am 30. Januar 1915 geboren. 1933 trat er zunächst in die Hitler-Jugend und dann auch die SS ein.
Drei Jahre später hatte er die Fortbildung in einer SS-Junkerschule absolviert. Dann kam er als Untersturmbannführer zur Leibstandarte SS Adolf Hitler unter dem Befehl von Sepp Dietrich.
Ab 1938 machte er auch eine steile Karriere in der Partei. Dabei brachte es der fanatische Aufsteiger bis zum ersten Adjutanten von SS-Chef Himmler.
Während des Zweiten Weltkrieges hatte Joachim Peiper wiederholt Kommandos im Feld. Dabei fiel er stets mit völlig überzogener Aggressivität und hohen eigenen Verlusten auf.
Er verlor wegen schlechter Ergebnisse zeitweise sogar sein Frontkommando und wurde in einen Stab versetzt. Aber Joachim Peiper eignete sich bestens für die Propaganda. Man überhöhte die Leistungen des adretten Nazis und verlieh dem Schönling zahllose Orden.
Nebenbei legte das „Blowtorch Battalion“ von Joachim Peiper reihenweise Dörfer in Schutt und Asche. Dabei ermordeten die Männer unter seinem Befehl zahllose Kriegsgefangene und natürlich auch Zivilisten.
Im Prozess zum „Malmedy-Massaker“ wurde Joachim Peiper als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Aufgrund von Übergriffen durch Ermittler gegen Verdächtige während der Untersuchung wurde er jedoch nicht hingerichtet.
Aber 30 Jahre nach dem Urteilsspruch ereilte ihn doch noch das Schicksal. Es kam nachts zu einem Schusswechsel vor seinem Haus in Traves in Frankreich, welches dann in Brand gesetzt wurde. Die Polizei fand am nächsten Morgen eine verkohlte Leiche, bei der es sich mutmaßlich um Joachim Peiper handelte.
Häufige Fragen zu Joachim Peiper (FAQs)
- Woran scheiterte Peiper während der Ardennenoffensive? Der Angriff war von Beginn an zu großräumig geplant und verlor schnell das Momentum. Die Kampfgruppe Peiper war als Speerspitze schließlich abgeschnitten, musste die Fahrzeuge aufgeben und sich zu Fuß zurück kämpfen.
- War Joachim Peiper ein Kriegsverbrecher? Ja, er war in die Organisation des Holocaust involviert. Als Truppenführer der Waffen-SS ließ er viele Dörfer niederbrennen und zahllose Menschen ermorden. Im Malmedy-Prozess wurde Joachim Peiper von einem amerikanischen Militärgericht zum Tode verurteilt. Aufgrund von Mängeln im Verfahren musste er aber nur eine etwa zehnjährige Haftstrafe in Landsberg absitzen.
- Wie starb Joachim Peiper? 1976 wurde öffentlich, dass der frührere SS-Führer in Traves in Frankreich lebte. Es folgte eine Morddrohung von acht „Rächern“. In der Nacht vom 14. Juli 1976 wurde sein Haus niedergebrannt und es gab offenbar einen Schusswechsel. Die Polizei fand nur eine verkohlte Leiche, die mutmaßlich Peipers war. Die Ereignisse der Nacht konnten jedoch nicht vollständig geklärt werden.
Peiper und die Leibstandarte SS Adolf Hitler
Joachim Peiper war schon als Teenager ein fanatischer Nazi. Er gehörte zur Hitler-Jugend und trat bereits 1933 als Freiwilliger in die SS ein.
Dort bekam Joachim Peiper einen Posten bei der Leibstandarte SS Adolf Hitler. Dabei handelte es sich ursprünglich um eine 120 Mann starke Einheit für den Personenschutz des Diktators unter dem Befehl von Sepp Dietrich.
Nach der Machtergreifung der Nazis entwickelte sich die Leibstandarte zu einer kasernierten Einheit. Sie hatten ihren Standort in der Kadettenanstalt von Berlin-Lichterfelde.
Das 9. Preußische Infanterieregiment übernahm die initiale militärische Ausbildung. Joachim Peiper gehörte damit bereits sehr früh zum Nukleus der späteren Waffen-SS, eine Rolle die Hitler beispielsweise im Jahr 1938 definierte:
„Die SS-Verfügungstruppe ist weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie ist eine stehende bewaffnete Truppe zu meiner ausschließlichen Verfügung. Im Kriegsfalle soll sie im Rahmen des Heeres eingesetzt werden oder im Bedarfsfalle im Inneren nach meinen Weisungen.“
Adjutant von Heinrich Himmler
Zum 01. März 1938 trat Joachim Peiper in die NSDAP ein. Noch im selben Jahr nahm ihn der Reichsführer-SS Heinrich Himmler in seinen persönlichen Stab auf.
1939 folgte schon die Beförderung zum ersten Adjutanten des Massenmörders. Beim Überfall auf Polen war Joachim Peiper dann aber als Chef einer Kompanie der militarisierten Leibstandarte SS Adolf Hitler beteiligt.
Kompaniechef in Polen
Der Überfall der Deutschen auf Polen war ein Zangenangriff. Die Leibstandarte gehörte zur nördlichen Heeresgruppe, die vor allem dank erfolgreicher Panzerangriffe von Heinz Guderian schnelle Erfolge erzielte.
Joachim Peiper war als Kompaniechef dabei. Am 20. September 1939 erlebte er zumindest als Zeuge die Erschießung von mehr als 20 Sozialisten in der Stadt Bydgoszcz.
Im Nachgang fand er rationalistische Argumente für die gezielte Jagd und Tötung von polnischen Eliten. Außerdem berief er sich auf die „Befehle“ der Vorgesetzten. Joachim Peiper war aber jederzeit voll im Bilde über die ethnischen Säuberungen in Polen zur Gewinnung von „Lebensraum“ für deutsche Siedler.
Darüber hinaus wusste er von übergeordneten Programmen wie der Ermordung von Personen mit geistiger Behinderung mittels Giftgas, der sogenannten „Aktion T4“. Bei einer Befragung nach dem Krieg machte Joachim Peiper dazu klare Angaben:
„Die Vergasungsaktion fand vor einem Kreis geladener Gäste statt. . . . Die Geisteskranken wurden in eine vorbereitete Kasematte geführt, deren Tür ein Plexiglasfenster hatte. Nachdem die Tür geschlossen war, konnte man sehen, wie die Geisteskranken anfangs noch lachten und miteinander sprachen. Doch bald setzten sie sich auf das Stroh, offensichtlich unter dem Einfluss des Gases. . . . Sehr bald bewegten sie sich nicht mehr.“
Inspektionsreise durch KZs
Die ersten Monate des Jahres 1940 verbrachte Joachim Peiper wieder als Adjutant an der Seite von Heinrich Himmler. Sie machten eine Inspektionsreise durch Konzentrationslager und besuchten:
- Neuengamme
- Sachsenhausen
- Buchenwald
- Flossenbürg
Während dieser Reise trafen sich Himmler und Joachim Peiper mit führenden SS-Größen und besprachen die Optimierung der Massenmorde. Eine besondere Rolle während dieser Reise hatte wiederum die „Aktion T4“.
Kompaniechef beim Westfeldzug
Am 18. Mai 1940 übernahm Joachim Peiper wieder eine Kompanie der inzwischen motorisierten Leibstandarte. Für besonderen Wagemut bei der Erstürmung einer feindlichen Artillerie-Stellung erhielt er das Eiserne Kreuz der zweiten Klasse.
Außerdem wurde Joachim Peiper zum SS-Hauptsturmführer ernannt. Dieser Rang entsprach dem Hauptmann einer regulären Streitkraft.
Am 19. Juni 1940 wurde er erneut für Tapferkeit ausgezeichnet und erhielt das Eiserne Kreuz der ersten Klasse. Zwei Tage später trat er wieder seinen Dienst im persönlichen Stab von Heinrich Himmler an.
Laufbursche des Massenmörders
Im Oktober 1940 machten sie eine Reise nach Spanien und Joachim Peiper lernte den dortigen Diktator Francisco Franco kennen. Zum 1. November beförderte ihn Himmler dann zu seinem ersten Adjutanten.
Im Februar 1941 wurde Joachim Peiper über den geplanten Überfall auf die Sowjetunion informiert. Zusammen mit Himmler inspizierte er in den folgenden Monaten die SS-Einheiten in besetzten Gebieten.
Außerdem kontrollierten sie den Verlauf der Deportationen und nutzten die Zeit auch für weitere Besuche von KZs. Über das Ghetto von Łódź schrieb Joachim Peiper:
„Es war ein makabres Bild: Wir sahen, wie die jüdische Ghetto-Polizei, die Hüte ohne Krempe trug und mit Holzknüppeln bewaffnet war, rücksichtslos Platz für uns machte.“
Vom 11. bis zum 15. Juni 1941 war Joachim Peiper bei einer SS-Konferenz, die die Ermordung von 30 Millionen Slawen plante. Eine besondere Rolle sollte dabei der Chef des Reichssicherheitshauptamtes Reinhard Heydrich spielen.
Einsatzgruppen im Osten
Zu Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion machten die drei deutschen Heeresgruppen schnelle Fortschritte. Himmler und mit ihm Joachim Peiper reisten in einem Zug durch die besetzten Gebiete, den sie auch als Hauptquartier nutzen.
Der Reichsführer-SS und sein Stab inspizierten die Fortschritte der sogenannten Einsatzgruppen. Es handelte sich dabei um vier Verbände mit je zwischen 600 und 1000 Mann. Deren Aufgabe war die „völkische Flurbereinigung“.
Die Einsatzgruppen arbeiteten eng mit der Gestapo, Waffen-SS und teilweise auch der Wehrmacht zusammen. Bereits 1939 in Polen ermordeten sie mindestens 60.000 Personen und setzten ihre Arbeit in der Sowjetunion fort.
Himmler und Joachim Peiper waren auch dabei als das Polizei-Bataillon 309 die polnische Stadt Białystok niederbrannte. Zwischen 40.000 und 60.000 Einwohner wurden in KZs verschleppt und dort ermordet.
Joachim Peiper und auch die anderen Adjutanten waren im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Korrespondenz des „Kommandostab Reichsführer-SS“ zuständig. Sie hatten entsprechend volle Kenntnis von den Vorgängen und kannten die hochrangigen Beteiligten in der SS und bei der Polizei.
Peipers Einsätze an der Ostfront
Rückkehr als Kompaniechef
Im Oktober 1941 kehrte Joachim Peiper zur Leibstandarte zurück. Die war zuletzt von einer motorisierten Brigrade nun zur 1. SS-Panzerdivision hochgerüstet worden, aber stand weiterhin unter dem Befehl von Sepp Dietrich.
In diesen Tagen dachte man auf deutscher Seite noch, dass der Krieg gegen die Sowjetunion bald vorbei wäre. Die Schlacht um Moskau hatte eben begonnen.
Die Leibstandarte gehörte damals zur Heeresgruppe Süd unter Gerd von Rundstedt. Joachim Peiper übernahm wahrscheinlich für einen verwundeten Offizier die 11. Kompanie.
Er kämpfte dann bei Mariupol und schließlich bei Rostow am Don. Neben Joachim Peiper war mit dem Panzerfahrer Michael Wittmann ein weiteres sehr bekanntes Mitglied der Leibstandarte an diesen Gefechten beteiligt.
Joachim Peiper zeichnete sich dabei ebenso als risikofreudiger Panzerfahrer aus. Er ging jedoch vor allem auch sehr leichtfertig mit dem Leben von begleitender Infanterie um. Genau gegenteilig berichtete die Propaganda, dass er ein geborener Anführer voller Verantwortung für seine Leute sei.
Letztlich war der erste Sieg bei Rostow ohnehin umsonst. Die deutschen Linien waren überdehnt und Moskau war eben nicht gefallen. Dafür holte Georgi Schukow zu einer massiven Gegenoffensive aus.
Von Rundstedt zog die Einheiten in defensivere Stellungen zurück. Dafür wurde der Feldmarschall noch im Winter 1941 von Adolf Hitler entlassen.
Chef des 3. Bataillons
Die Leibstandarte verlegte man im Mai 1942 zur Auffrischung nach Frankreich. Joachim Peiper erhielt den Befehl über das 3. Bataillon.
Die Einheit wurde im Januar 1943 wieder an die Ostfront geschickt. Die Deutschen erlitten zu dieser Zeit ihre Niederlage bei Stalingrad.
Joachim Peiper führte sein berüchtigtes Bataillon dann in die Dritte Schlacht bei Charkow. Dabei handelte es sich um den letzten großen Erfolg der Deutschen im Osten.
Der Feldmarschall Erich von Manstein konnte mit einer Rochade von Divisionen den Zusammenbruch der Front um ein weiteres Jahr verzögern.
Joachim Peiper ließ in der Zeit in dem Dorf Krasnaya Polyana ein Massaker anrichten. Zu den Ereignissen liegt die Aussage eines Unteroffiziers aus der Einheit vor:
„In dem Dorf wurden die beiden Tankwagen verbrannt und 25 Deutsche von Partisanen und sowjetischen Soldaten getötet. Als Rache befahl Peiper, das ganze Dorf niederzubrennen und die Einwohner zu erschießen.“
Es kam zu zahlreichen weiteren Fällen, in denen Joachim Peiper Ortschaften anzünden und die Bewohner ermorden ließ. Zum Beispiel zerstörte das Bataillon am 17. Februar 1943 die beiden Dörfer Yefremovka and Semyonovka. Dabei wurden etwa 900 Menschen getötet, teils in der Kirche bei lebendigem Leib verbrannt.
Das Dritte Reich zeichnete ihn dafür in schneller Folge aus. Im März erhielt Joachim Peiper das Ritterkreuz und im Mai dann das „Deutsche Kreuz in Gold“. Die Propaganda feierte ihn als Helden und außerordentlichen Truppenführer.
Im Juli 1943 war die Leibstandarte schließlich in der Schlacht um Kursk am Brennpunkt im Süden beteiligt. Das sogenannte Unternehmen Zitadelle scheiterte aber und die Einheit von Joachim Peiper zog man nach Italien zurück.
Massaker im italienischen Boves
Im Juli 1943 landeten die Alliierten auf Sizilien. Nach ihren schnellen Erfolgen konnte sich Benito Mussolini nicht mehr halten und wurde gestürzt.
Am 03. September 1943 schloss die neue italienische Regierung den Waffenstillstand von Cassibile mit Großbritannien und den USA. Kesselring ordnete deshalb mit dem „Fall Achse“ die Entwaffnung der italienischen Truppen an.
Die Leitung lag bei Erwin Rommel. Joachim Peiper kommandierte zu diesem Zeitpunkt ein Bataillon der Leibstandarte SS Adolf Hitler in Norditalien.
Am 19. September gerieten dann zwei deutsche Unteroffiziere bei Boves in der Nähe von Cuneo in die Hände von Partisanen.
Joachim Peiper rückte dann am 19. September gegen Mittag mit einer Kompanie in das Örtchen Boves ein. Wenig später brannten mehr als 350 Häuser und es wurden mehr als 20 Zivilisten erschossen wurden.
SS-Obergruppenführer Paul Hausser war damals der übergeordnete General der Waffen-SS in Norditalien und meldete an die zuständige Heeresgruppe:
„Die Versorgungsbasen für Banditen Boves und Castellar wurden abgebrannt.“
Ein deutsches Gericht kam nach dem Krieg zu dem Ergebnis, dass die Einheit den Brand gelegt und auf Flüchtende gefeuert hatte. Joachim Peiper wurde in diesem Verfahren jedoch nicht verurteilt, weil man ihm keinen direkten Befehl nachweisen konnte. Der Militärhistoriker Jens Westemeier schrieb 2014 in seinem Buch über Peiper:
„Boves brannte als Peiper mit dem Gros seiner Männer abzog; nicht durch Artilleriefeuer, sondern durch Brandlegung. Das Massaker von Boves war typisch für das Vorgehen von Peipers Verbänden und lässt sich […] in eine Reihe mit den Verbrechen in der Sowjetunion und in Belgien stellen.“
Ardennenoffensive & „Kampfgruppe Peiper“
Gegen Ende des Jahres 1943 war Joachim Peiper mit seiner Einheit erneut an der Ostfront. Dort fiel er wieder mit extrem aggressiven Attacken auf, die unnötig viele Verluste forderten.
Dazu gehörten beispielsweise Frontalangriffe gegen befestigte Stellungen. Nach einem Monat hatte er nur noch zwölf Panzer, so dass sein Erfolge als Pyrrhussiege bewertet wurden.
Er verlor deshalb im Dezember 1943 den Befehl über die Einheit. Man versetzte Joachim Peiper auf eine Stabsstelle im Hauptquartier der Division.
Obwohl er auf dem Schlachtfeld versagte, bekam Joachim Peiper als Liebling der Propaganda dennoch weitere Orden. Am 20. Januar 1944 wurde ihm mit dem Eichenlaub eine weitere Rangstufe des Ritterkreuzes verliehen.
Alle Ordensstufen des Ritterkreuzes (Übersicht)
Erschießung eigener Leute
Im März 1944 kam die Leibstandarte zur Auffrischung nach Belgien. Joachim Peiper erhielt wieder das Kommando über eine „Kampfgruppe“ und sollte neue Rekruten eingliedern.
Fünf Soldaten entsprachen nicht seinen Vorstellungen und wurde öffentlich erschossen. Joachim Peiper wies weitere Rekruten an, sich diese Szene genau zu merken.
Nach dem Krieg wurde wegen dieser Ereignisse ein Verfahren gegen Joachim Peiper eröffnet. Aufgrund fehlender Zeugen schloss man die Akte jedoch wieder.
Kämpfe in der Normandie
Die Alliierten landeten am 06. Juni 1944 in der Normandie. Die Leibstandarte war jedoch am irrtümlich angenommen Landungsort bei Calais stationiert.
Erst zwei Wochen nach dem Beginn der „Operation Overlord“ hatte die Einheit von Joachim Peiper ihre ersten Kämpfe in der Normandie. Ende Juli kollabierte die deutsche Front in der Normandie.
Der General Omar Bradley brach mit seiner „Operation Cobra“ aus dem Brückenkopf aus. Die westlichen Truppen zementierten damit ihre Präsenz auf dem Festland.
Joachim Peiper erlitt zwei Tage später einen Nervenzusammenbruch. Er verbrachte die folgenden Monate in einem Krankenhaus. Bei der anstehenden Gegenoffensive im Winter war er jedoch wieder im Einsatz.
Mit Tiger II durch die Ardennen
Im Dezember 1944 führte Gerd von Rundstedt die letzte deutsche Großoffensive aus. Hitler wollte erneut durch die Ardennen und dann weiter bis nach Antwerpen vorstoßen, um die alliierte Front im Westen zu brechen.
Kriegsverbrechen der Kampfgruppe Peiper
Dafür wurden 250.000 Mann sowie 600 Panzer zusammengezogen. Die Kampfgruppe Peiper mit etwa 3.000 Mann platzierte man ganz vorne. Die Speerspitze sollte ein übertrieben aggressiver Kommandeur sein, der bekanntermaßen keine Rücksicht auf eigene Verluste nahm.
Die Kampfgruppe Peiper verfügte mit den „Tiger II“ über die schwersten Panzern des Dritten Reichs. Aber es fehlte an Treibstoff. Deshalb sollten sie zunächst Nachschublager der Amerikaner einnehmen und sich dort versorgen.
Die Kampfgruppe Peiper startete dann erst mit Verspätung und hatte große Probleme mit den schlechten Straßen. Es gelang jedoch die Eroberung eines Treibstofflagers bei Honsfeld in Belgien.
Bei Malmedy trafen sie auf einen leicht bewaffneten Verband von Artilleriebeobachtern. Die wurden schnell überwältigt und mussten sich anschließend in einer Reihe auf einem Feld aufstellen.
Die Kampfgruppe Peiper mähte 84 Kriegsgefangene dann mit Maschinengewehren nieder. Die Leichen ließen sie im Schnee liegen.
Insgesamt ermordete die Einheit von Joachim Peiper während der Ardennenoffensive mindestens 362 Gefangene sowie 111 Zivilisten.
Sehr viel weiter kam die Kampfgruppe Peiper aber nicht mehr. Bei Stavelot wurden sie abgeschnitten und musste ihre Fahrzeuge schließlich aufgeben.
Joachim Peiper kämpfte sich dann mit seinen verbliebenen etwa 700 Mann zurück nach Deutschland. In der Folge wurde er zu einem großen Helden hochgejubelt.
Rückzugsgefechte von 1945
Joachim Peiper und der Rest seiner Kampfgruppe kamen bis zum Ende des Krieges noch bei weiteren Rückzugsgefechten zum Einsatz. In Ungarn waren sie von Januar bis März an zwei Operationen beteiligt:
- Operation Südwind
- Operation Frühlingserwachen
Joachim Peiper fiel dabei erneut mit einem extrem aggressiven Stil und sehr hohen eigenen Verlusten auf. Am 01. Mai 1945 erfuhr er durch die Radioansprache von Karl Dönitz von Hitlers Tod und setzte sich ab.
„… heute Nachmittag in seinem Befehlsstand in der Reichskanzlei bis zum letzten Atemzuge gegen den Bolschewismus kämpfend für Deutschland gefallen [ist].“
Joachim Peiper versuchte zu Fuß in die Heimat zu gelangen. Er wurde jedoch von US-Soldaten aufgegriffen und interniert. Dabei kam seine Verantwortung für das Malmedy-Massaker ans Licht.
Leben und Tod nach dem Krieg
Joachim Peiper wurde in der Kriegsgefangenschaft befragt. Dabei präsentierte er den amerikanischen Ermittlern seine fanatischen Ansichten und brachte sogar Vorwürfe zum Ausdruck:
„Alle Juden sind schlecht und alle Polen sind schlecht. Wir haben gerade unsere Gesellschaft gesäubert und diese Menschen in Lager gebracht, und ihr lasst sie frei!“
Außerdem hielt er den US-Offizieren vor, dass die amerikanische Regierung einen Fehler mache. Die Waffen-SS müsste in die Army integriert werden, damit man gemeinsam gegen die Sowjetunion kämpfen könnte.
In der Ära von Joseph McCarthy fand Joachim Peiper dann sogar tatsächlich viele Bewunderer in den USA. Nichts desto trotz wurde er für Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen.
Verurteilt im Malmedy-Prozess
Eine besondere Rolle spielte der Prozess zum Massaker von Malmedy am 17. Dezember 1944 während der Ardennenoffensive. Die Verbrechen der Einheit von Joachim Peiper waren zwar unstrittig.
Aber die amerikanischen Ermittler hatten nicht stichhaltig gearbeitet. Darüber hinaus kam es im Zuge der Untersuchung des Massakers zu Drohungen und Misshandlungen von SS-Männern.
Am Ende des Malmedy-Prozesses wurde dann zwar alle 73 Angeklagten verurteilt. In 40 Fällen kam es zur Verhängung der Todesstrafe. Aufgrund der Mängel im Verfahren wurde jedoch keiner der Angeklagten hingerichtet.
Joachim Peiper leitet dann während seiner Haftzeit in Landsberg eine Schule. Nach etwa zehn Jahren wurde er am 22. Dezember 1956 entlassen.
Entlassung bei Porsche & VW
Joachim Peiper bekam 1957 eine Beschäftigung bei Porsche. Der Betriebsrat sorgte jedoch für seine Entlassung.
Ähnlich erging es dem Kriegsverbrecher bei VW. Auch dort kam es zu Protesten aus der Belegschaft.
Joachim Peiper fand dann eine berufliche Bleibe beim Motorbuch Verlag. Dort arbeitete er sogar als Personalchef. Unter dem Pseudonym „Richard Buschmann“ übersetzte er auch militärischen Werke.
Schusswechsel & Tod in Traves
Joachim Peiper zog in den 1960er Jahren nach Traves in Frankreich. Das kam 1976 an die Öffentlichkeit und die Presse berichtete.
Joachim Peiper erhielt drauf eine Morddrohung von acht „Rächern“ des „Aktionskomitee Widerstand-Deportation“. Er schickte daraufhin seine Familie nach Deutschland, blieb aber selbst in Traves.
Dann kam es in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1976 zu einem nicht genau geklärten Vorfall. Das Haus in Traves brannte nieder und es fand sich eine verkohlte Leiche, die eine Pistole und eine kleinkalibriges Gewehr hielt.
Mutmaßlich handelte es sich um die Überreste von Joachim Peiper. der sich vor seinem Tod wohl noch verteidigen wollte. Das „Aktionskomitee Widerstand-Deportation“ bekannte sich anschließend zu diesem Anschlag, der genau 30 Jahre nach der Verurteilung von Joachim Peiper durch das Militärgericht stattfand.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
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Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
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Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
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Name | Epoche |
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