Josef Stalin – sowjetischer Diktator
Josef Stalin wurde am 18. Dezember 1878 als Iosseb Dschughaschwili in Georgien geboren. Er war schon als junger Mann ein radikaler Berufsrevolutionär.
Ab 1922 war Stalin der Generalsekretär der Kommunistischen Partei und baute als skrupelloser Apparatschik den Totalitarismus aus. Seinem Roten Terror fielen Millionen zum Opfer.
Die breite Bevölkerung der Sowjetunion knechte er mit einer rigiden Kommandowirtschaft und Zwangskollektivierungen. So forcierte Stalin einen brachialen Übergang vom Agrar- zum Industriestaat. Die folgenden Hungersnöte kosteten sechs Millionen Menschenleben.
Als „Generalissimus“ war Josef Stalin zunächst im Winterkrieg gegen Finnland und dann im Zweiten Weltkrieg ein blutiger Oberbefehlshaber. Es fielen mehr als zehn Millionen Soldaten.
Bis zu seinem eigenen Tod am 05. März 1953 prägte dieser „Stalinismus“ die Sowjetunion. Doch binnen 24 Stunden nach seinem Ableben wandelte sich bereits der Parteiapparat. Der Schreckensherrschaft folgte eine Phase der relativen Entspannung unter dem im Vergleich gemäßigteren Nikita Chruschtschow:
„Verbrecherische Handlungen wurden von Stalin begangen, Handlungen, die in jedem Staat der Welt, außer in faschistischen Staaten wie denen Hitlers und Mussolinis, strafbar gewesen wären.“
Häufige Fragen zu Josef Stalin (FAQs)
- War Josef Stalin ein Held oder ein Tyrann? Er war ein Tyrann dessen systematischer Terror gegen die eigene Bevölkerung Millionen von Menschenleben kostete. Doch vor allem für den Sieg im Großen Vaterländischen Krieg gegen das Dritte Reich wird er teils auch heute noch als Held verehrt.
- Wie regierte Stalin die Sowjetunion? In der Frühphase seiner Herrschaft ließ er massenhaft tatsächliche oder auch nur vermeintliche Gegner töten. Der Marxismus-Leninismus wurde zur verbindlichen Ideologie wie auch die Planwirtschaft. Nach den extrem blutigen Fehlschlägen im Winterkrieg gegen Finnland gestattete er einzelnen bewährten Militärs wie Georgi Schukow etwas mehr Freiraum.
- Wie viele Menschen ließ Stalin töten? Die Zahl der Opfer des Terrors von Josef Stalin lässt sich nicht genau beziffern. Schätzungen bewegen sich zwischen mindestens drei Millionen und bis zu mehr als 20 Millionen Toten.
- Wie starb Stalin und was passiert dann? Josef Stalin verstarb am 05. März 1953 an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Regierung übernahm Nikita Chruschtschow, der die „Entstalinisierung“ der Sowjetunion einleitete.
Josef Stalin und die Russischen Revolutionen
Josef Stalin wuchs als Einzelkind auf und lernte früh ein hartes Leben kennen. Der Vater war beruflich zunächst sehr erfolgreich und führte einen Betrieb mit zehn Angestellten. Aber dann verfiel er dem Alkohol, ruinierte sein Geschäft und wurde gewalttätig.
„Diese unverdienten und schrecklichen Prügel machten den Jungen genauso hart und gefühllos wie seinen Vater.“
(Jugendfreund über Stalin)
Mit sieben Jahren zeichneten Windpocken das Gesicht von Stalin. Mit zehn Jahren wurde er von einer Kutsche überfahren. Sein linker Arm brach dabei mehrfach und wuchs verkrümmt zusammen. Im selben Jahr verließ der Vater die Familie.
Aber Josef Stalin war lesefreudig und beendete im Jahr 1884 als Bester seines Jahrgangs die Schule. Daraufhin wurde er für ein orthodoxes Priesterseminar in Tiflis vorgeschlagen.
Dort lernte er die Welt des korrupten Klerus kennen. Der intelligente junge Mann wendete sich schnell anderen Gesinnungen zu.
Bald wurde er in geheime marxistische Zirkel aufgenommen und entwickelte sich in diesem Umfeld zu einem revolutionären Geist.
Messame-Dassi-Gruppe (1897/98)
Mit 18 Jahren gehörte Stalin zu der Messame-Dassi-Gruppe. Der Name bedeutet einfach nur „Die-Dritte-Gruppe“. Das war die erste sozialistische Organisation in Georgien. Der junge Josef leitete in deren Namen dann Lesezirkel für Arbeiter.
Auf der Literaturliste standen Autoren wie Marx, Engels, die frühen Werke von Lenin und andere sozial-revolutionäre Autoren wie Georgi Plechanow. Im Jahr 1898 trat Josef Stalin dann offiziell in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) ein.
Arbeiterpartei (1898 – 1903)
Seine politischen Aktivitäten verdrängten schnell das Interesse am Werdegang als Priester. Bereits ein Jahr später wurde Josef Stalin wegen Abwesenheit bei Prüfungen exmatrikuliert. Dafür machte er Öffentlichkeitsarbeit für die Partei:
„Bis zur Revolution müssen wir Gesetze brechen.“
Er legte sich den Decknamen „Koba“ zu und organisierte Demonstrationen und Streiks. 1902 wurde Josef Stalin erstmals verhaftet und nach Sibirien verbannt. Das war jedoch kein Hindernis für kommunistische Aktivitäten. Die Flucht sollte ihm zwei Jahre später gelingen.
Doch 1903 spaltete sich die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands. Josef Stalin schloss sich daraufhin den Bolschewisten an. Diese strebten nicht nur nach Reformen. Sie wollten den Zar stürzen und den Kommunismus einführen.
Acht Verbannungen (1903 – 1917)
Josef Stalin konnte 1904 aus seiner ersten Verbannung in Sibirien entkommen. Daraufhin wurde er wieder im Untergrund aktiv. Neben propagandistischen Tätigkeiten war er im Laufe der Jahre auch an zahlreichen Banküberfällen beteiligt.
Sein größter Coup war der Überfall auf die Bank von Tiflis im Juni 1907. Dabei wurden 40 Menschen getötet und über 250.000 Rubel erbeutet. Das entsprach einem heutigen Wert von mehreren Millionen Euro.
Die zaristische Polizei konnte ihn jedoch auch immer wieder verhaften. Stalin wurde insgesamt achtmal in die Verbannung geschickt und konnte jeweils zurückkehren. Für dieses absurde Spiel gibt es zwei Erklärungen:
- Die Polizei war sehr schlecht organisiert. Zahlreiche Kommunisten entkamen aus einer sibirischen Verbannung. Darüber hinaus erhielten die Revolutionäre sehr viel Unterstützung von lokalen Bauern.
- Josef Stalin wurden aber auch Kontakte zum zaristischen Geheimdienst nachgesagt.
Seinem Aufstieg im linken Lager waren diese Verbannungen und anschließende Fluchten jedoch sehr zuträglich. Ab 1912 gehörte er zum Zentralkomitee der Bolschewiki und nahm erstmals den Kampfnamen „Stalin“ an.
Februarrevolution (1917)
Die großen Umbrüche von 1917 begannen mit der sogenannten Februarrevolution. Der Aufstand begann nach dem heute gängigen Gregorianischen Kalender allerdings erst am 08. März 1917.
Der tiefer liegende Grund war die extreme Spaltung der Gesellschaft. Hinzu kamen nun die schweren Rückschläge im Ersten Weltkrieg sowie akute Versorgungsengpässe.
Es erhoben sich Soldaten und große Teile der Bevölkerung. Der letzte Kaiser von Russland wurde zur Abdankung gezwungen. Vorübergehend entstand eine Doppelherrschaft.
In Moskau regierte fortan eine Provisorische Regierung, die vom Parlament gestützt wurde. In Sankt Petersburg hatte sich hingehend ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet.
Solche Räte wurden als Sowjet bezeichnet. Es waren Organe zur Verwaltung, aber auch Plattformen für die Kämpfe der linken Flügel untereinander.
Josef Stalin hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine inner-parteiliche Machtbasis aufgebaut. Er war eine Führungsfigur mit einem umfangreichen persönlichen Netzwerk.
Im Juni 1917 wurde Josef Stalin auf dem ersten Sowjetkongress von ganz Russland in das Zentralexekutivkomitee (ZEK) gewählt. Zusammen mit Lew Kamenew und Grigori Sinowjew bildet er in dem Gremium ein Triumvirat.
Damit nahm Stalin schon sehr früh eine vorteilhafte Position innerhalb der kommunistischen Thronfolge ein. Den späteren Konflikt mit dem eher ideologisch angehauchten Leo Trotzki konnte er als der mächtigere Funktionär entsprechend gewinnen.
Oktoberrevolution (1917)
Im September 1917 gab es dann einen rechten Putsch in Russland. Der brach zwar schnell in sich zusammen, beschädigte jedoch nachhaltig die konservative Regierung des Parlamentes unter Alexander Kerenski in Moskau.
Im Oktober 1917 kam es dann zu einem Handstreich der Roten Garden gegen den Regierungssitz von Kerensiki im Winterpalais von Sankt Petersburg, der ehemaligen Hauptresidenz der Zaren.
Darüber hinaus wurden Behörden sowie Bahnhöfe und Telegraphenämter besetzt. Stalin war an der Organisation des Aufstandes maßgeblich beteiligt.
Die Oktoberrevolution entwickelte sich zum politischen Doppelschlag zu Gunsten der Radikalen. Gemäßigte Sozialisten verließen nämlich daraufhin aus Protest den Sowjet.
Damit hatten sie sich jedoch überschätzt und ihren politischen Gegnern kampflos das entscheidende Gremium überlassen. Die Bolschewisten griffen anschließend endgültig nach der Macht und bildeten eine neue Regierung.
Die tatkräftige Beteiligung von Josef Stalin zahlte sich umgehend für ihn aus. Der nun führende Lenin machte ihn in der neuen Regierung zum Volkskommissar für Nationalitätenfragen.
Kommunistischer Terror (ab 1917)
„Roter Terror“ (ab 1917)
Die Bolschewiki bauten nach der Oktoberrevolution schnell einen neuen Sicherheitsapparat auf. Man sah die Revolution durch innere und äußere Feinde bedroht. Das selbst so gerne genutzte Streikrecht wurde umgehend abgeschafft, um Massenansammlungen zu verhindern. Lenin rief zum Roten Terror auf.
Unter Feliks Dzierżyński wurde die Außerordentliche Allrussische Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage ins Leben gerufen, kurz: Tscheka.
Diese politische Polizei ermordete bereits in den ersten sechs Wochen über 50.000 Menschen. Außerdem wurde die Personalstärke binnen kürzester Zeit in die Höhe gefahren.
Innerhalb von drei Jahren baute Feliks Dzierżyński die Tscheka von anfangs 600 auf 280.000 Mann aus. Im Vergleich dazu erreichte die deutsche Gestapo in ihrem Zenit eine Stärke von 31.000.
Die Aufgabe von Josef Stalin war dabei die Eingliederung der Gebiete von Minderheiten des alten Zarenreiches unter die Diktatur der Sowjets.
Russischer Bürgerkrieg (ab 1918)
Die Mittelmächte des Ersten Weltkrieges wussten die Instabilität von 1917/18 zu nutzen. Die geheime Finanzierung der Bolschewiki und die angestrebte „Dekomposition“ des russischen Staates war letztlich eingetreten.
Mit der Operation Faustschlag begann am 08. Februar 1918 eine deutsche Großoffensive mit etwa 50 Divisionen. Nach drei Tagen wurde bereits Minsk in Weißrussland eingenommen. Anfang März fiel dann Kiew in der Ukraine an die Deutschen.
General Erich Ludendorff konnte daraufhin der russischen Delegation unter Trotzki im Frieden von Brest-Litwosk seine Bedingungen aufdrücken. Die nachteilhafte Vereinbarung wurde in Russland als Demütigung aufgenommen.
Außerdem gaben sich konservative Kreise den Kommunisten noch nicht geschlagen. Unter der Führung des rechten Generals Kornilow formierte sich die „Weiße Bewegung“.
In der Folge wurden die Milizen der Roten Garden von Leo Trotzki zur Roten Armee ausgebaut. Ursprünglich war das ein bunter Haufen aus desertierten Soldaten und Arbeitern.
Doch numerisch vereinigte sich eine Überlegenheit gegen die alte Ordnung. Ein besonderer Aspekt war, dass auch vormals im russischen Kaiserreich unterdrückte Nationalitäten integriert wurden.
Es begann der Russische Bürgerkrieg mit letztlich etwa acht Millionen Toten. Der Blutzoll war höher als im Ersten Weltkrieg.
„Selbst wenn wir halb Russland niederbrennen und das Blut von drei Vierteln der Bevölkerung vergießen müssen, wir werden es tun, wenn es zu Russlands Rettung notwendig sein sollte.“
(General Kornilow)
Josef Stalin gehörte bereits ab Juni 1918 zum „Revolutionären Kriegsrat“. Einen Monat später wurde er als Politkommissar nach Wolgograd entsandt, um die Loyalität der Einheiten im wichtigsten Anbaugebiet für Getreide zu sichern.
Generalsekretär (ab 1922)
Die Bolschewisten überstanden die Krisen nach der Oktoberrevolution. Im Juni 1922 zog sich der mythisch verklärte Lenin aber aus gesundheitlichen Gründen weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.
An der Spitze der KPdSU entstand eine Lücke, die Josef Stalin als führender Apparatschik einer wuchernden Partei sehr gut nutzen konnte.
Zunächst wurde er Generalsekretär. Damit konzentrierte Stalin bereits viele Fäden in seiner Hand. Nach der offiziellen Gründung der Sowjetunion am 30. Dezember 1922 wurde er faktisch Regierungschef.
Mit Leo Trotzki hatte er in dieser Phase jedoch noch einen prominenten Gegner. Josef Stalin war aber kein Ideologe, sondern ein Repräsentant des ausufernden Parteiapparates und besetzte nach und nach alle entscheidenden Gremien.
Seine Vergangenheit als aktiver Revolutionär kam ihm dabei zu Gute. Vor allem gelang es auch, die letzten Kommentare von Lenin vor seinem Tod zu unterdrücken:
„Stalin ist zu grob, und dieser Fehler, der in unserer Mitte und im Verkehr zwischen uns Kommunisten erträglich ist, kann in der Funktion des Generalsekretärs nicht geduldet werden. Deshalb schlage ich den Genossen vor, sich zu überlegen, wie man Stalin ablösen könnte […].“
Ab 1924 entfaltete sich seine inner-parteiliche Macht dann immer stärker. Die Tscheka war dabei sehr wichtig und ging nicht nur gegen Feinde außerhalb der Partei vor. Sie entwickelte sich auch zum Instrument des Terrors gegen Parteigegner und arbeitete häufig einfach nur nach Quote.
Neue Partner (ab 1924)
Es folgten weitere drei Jahre der Flügelkämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei. In dieser Zeit baute Josef Stalin seine persönlichen Bündnisse um.
Er sicherte sich die Loyalität von Feliks Dzierżyński, dem Gründer der Tscheka, und anderen militärischen Führern aus dem Bürgerkrieg. In seinem Treiben wandte er sich aber auch gegen alte Partner wie Lew Kamenew und Grigori Sinowjew, die er 1926 aus der Partei drängte.
Ein Jahr später konnte sich auch Trotzki nicht mehr halten. Er wurde als Verräter nach Kasachstan verbannt und 1940 von einem sowjetischen Agenten mit einem Eispickel erschlagen.
Ära des Stalinismus (1927 – 1953)
Mit Leo Trotzki hatte Stalin seinen letzten großen Konkurrenten aus dem Weg geräumt. Anschließend verfügte er über uneingeschränkte Macht und verwandelte die Sowjetunion endgültig in einen totalitären Staat.
„Wenn Stalin sagt: tanze, dann tanzt ein kluger Mann.“
(Nikita Chruschtschow)
Erster Fünfjahresplan (ab 1928)
Ab 1928 forcierte Josef Stalin den radikalen Umbau vom Agrar- zum Industriestaat. Der Grundbesitz von Bauern wurde enteignet und zwangsweise kollektiviert. Das zentrale Argument für diesen Schritt war, dass die russischen Bauern als Ersatz für fehlende Kolonien einen Tribut leisten müssen.
Stalin griff dabei auch zu Hungerexporten. Obwohl das Land unter Nahrungsknappheit litt, wurde dennoch Getreide ins Ausland verkauft. Mit den Erlösen wiederum kaufte die Sowjetunion dann Maschinen ein.
In der Ukraine entstand 1932 der Begriff Holodomor. Damit wurde die von Josef Stalin verursachte Hungersnot bezeichnet. Der Begriff bedeutet in der Übersetzung soviel wie „Tötung durch Hunger“.
Dennoch konnte Stalin so die Wirtschaft anschieben und ein hohes Wachstum erzielen. Auch legte er die Basis für die enorme Waffenproduktion der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg.
„Großer Terror“ (1936 – 1938)
Die alte Tscheka wurde bereits seit 1922 als GPU, als Geheimpolizei der Sowjetunion, bezeichnet. 1934 war die Organisation in das neue Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) umbenannt worden. Es folgten noch viele Neubezeichnungen im Laufe der Zeit.
Doch in diesem Jahr bot die Ermordung des Leningrader Parteisekretärs einen Anlass für großangelegte Säuberungen. Die Leitung der Maßnahmen lag nun beim Innenministerium. Das NKWD unter der Führung von Nikolai Jeschow übernahm die Vorbereitung und Durchführung.
„Ein Mensch ein Problem, kein Mensch kein Problem.“
(Josef Stalin)
Ab 1936 kam es sowohl in den Städten wie auch in den ländlichen Gebieten der Sowjetunion zu zahllosen Schauprozessen. In Großoperationen ging der NKWD gegen Personen in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens vor.
Nach Schätzungen wurden etwa 1,5 Millionen Menschen verhaftet. Die Hälfte davon wurde direkt erschossen. Die andere Hälfte wurde in Arbeitslager, die Gulags, deportiert und hatte dort nur eine geringe Überlebenschance.
Diese „Stalinschen Säuberungen“ bluteten die Partei und vor allem auch das Militär aus. In der Folge fehlte es an fähigen Offizieren in den mittleren und hohen Rängen, was sich während des Winterkrieges gegen Finnland und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges sehr negativ auswirken sollte.
Die Episode ging als „Großer Terror“ in die Geschichte ein. Nikolai Jeschow wurde 1940 in einem Keller exekutiert.
Hitler-Stalin-Pakt (1939)
Seit 1933 war Adolf Hitler in Deutschland, dem Gegner aus dem Ersten Weltkrieg, an der Macht. Zwischen den Großmächten lag zu dieser Zeit mit Polen jedoch ein Staat als Puffer.
Um jeweils besser expandieren zu können, schlossen das Dritte Reich und die Sowjetunion am 24. August 1939 einen Nichtangriffspakt. Für diesen Vertrag kursieren drei synonyme Begriffe:
- Deutsch-Sowjetischer Nichtangriffspakt
- Molotow-Ribbentrop-Pakt
- Hitler-Stalin-Pakt
In einem geheimen Zusatzprotokoll wurden Einflusssphären für eine „territorial-politische Umgestaltung“ vereinbart. Die Sowjetunion erhob Anspruch auf:
- Ostpolen
- Finnland
- Estland
- Lettland
Auf der Landkarte verblieben Westpolen und Litauen, was den Deutschen zu gesprochen wurde. Man einigte sich auf Grenzen, die vor allem entlang der Flüsse Narew, Weichsel und San verliefen.
Am 01. September 1939 begann der deutsche Überfall auf Polen. Am 17. September fiel die Rote Armee in den Osten des Landes ein. Ende November griff Stalin dann Finnland an und der Winterkrieg begann.
Winterkrieg gegen Finnland (1939/40)
Die Sowjetunion wollte die Karelische Landenge nördlich von Sankt Petersburg einnehmen. Das Gebiet gehörte zu Finnland. Mit dem Argument eines unbedingten Sicherheitsinteressen griff Stalin das kleine Land an.
Es folgte der finnisch-sowjetische Winterkrieg vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940. Mit voller Macht griff die industrialisierte Sowjetunion mit mehreren Armeen die finnische Mannerheim-Linie an.
Josef Stalin befahl den Generälen, eine Welle nach der anderen zu schicken. Doch die Unfähigkeit vieler Offiziere wie auch der insgesamt schlechte Zustand der Roten Armee führten nicht zu den gewünschten Erfolgen.
Nach extremen Verlusten folgte eine zweite Großoffensive von Nordosten gegen die lange finnisch-sowjetische Grenze. In der 100-tägigen Schlacht von Kollaa konnten sich die Finnen jedoch bis zu einem Friedensschluss behaupten.
Vor allem die hohe Beweglichkeit der Finnen durch den Schnee brachte immer wieder die entscheidenden Vorteile. Darüber hinaus hatten sie exzellente Scharfschützen wie den legendären Simo Häyhä in ihren Reihen. Auf sowjetischer Seite hingegen mussten zahllose Offiziere die Konsequenzen für die Misserfolge mit ihrem Leben bezahlen.
Diese beiden Lektionen würden später entscheidend zur Niederlage der Wehrmacht vor Moskau im Großen Vaterländischen Krieg beitragen. Die Verbesserungen der Roten Armee wie auch die Spezialisierung auf den Winterkrieg entging den deutschen Planern.
Großer Vaterländischer Krieg (1941 – 1945)
Doch Josef Stalin schätzte auch die Nazis falsch ein. Am 22. Juni 1941 begann die Offensive des Dritten Reiches gegen die Sowjetunion.
Trotz aller Vorzeichen war Stalin bis zuletzt überzeugt, dass es gar keinen Angriff geben würde oder wenn überhaupt, dann erst ein Jahr später. Aber Adolf Hitler wollte unbedingt neuen Lebensraum im Osten erschließen.
Dieses „Unternehmen Barbarossa“ war eine Großoffensive entlang der kompletten Grenzlinie. Der Angriff bestand aus drei Keilen:
- Die Heeresgruppe Nord unter Wilhelm Ritter von Leeb stieß ins Baltikum vor.
- Die Heeresgruppe Mitte unter Fedor von Bock griff Weißrussland an.
- Die Heeresgruppe Süd unter Gerd von Rundstedt attackierte die Ukraine.
Gerade in den ersten Tagen nach dem Überfall kam es zu keiner konzertierten Gegenwehr. Die Ungläubigkeit Stalins und der blinde Gehorsam seiner Generäle begünstigte die deutsche Offensive. Nur die einfachen sowjetischen Soldaten waren von Anfang an sehr hartnäckig.
Die deutschen Verbände konnten sehr schnell Gelände gewinnen. Bereits im Oktober begann die Bombardierung von strategischen Zielen rundum Moskau.
Doch im Dezember 1941 geriet der Vormarsch ins Stocken. Die Wehrmacht und das Material war nicht für einen russischen Winter gemacht. Außerdem blieb der Blutzoll der deutschen Armee entgegen der Erwartungen fortlaufend auf einem hohen Niveau. Monat für Monat starben etwa 100.000 Mann.
Dafür konnte Josef Stalin mit schnellen Divisionen von sibirischen Gebirgsjäger die deutschen Linien weiträumig umgehen. Nur 40 Kilometer vor Moskau scheiterte der Angriff auf die Sowjetunion. Dennoch sollte die Rote Armee noch Jahre brauchen, um die deutschen Truppen im Großen Vaterländischen Krieg zurückzudrängen.
Stalin im Kalten Krieg (1945 – 1953)
Konferenz von Jalta
Als das Ende des Zweiten Weltkrieges absehbar wurde, traf sich Josef Stalin mit Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill Anfang 1945 zur Konferenz von Jalta.
Sie planten die Aufteilung Deutschlands sowie die Abgrenzung ihrer Einflussgebiete in Europa. Bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ein Folgekonflikt des Zweiten Weltkrieges ab.
Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 07. Mai 1945 expandierte die Sowjetunion bis in die Mitte Europas. Die kommunistische und die kapitalistische Welt prallten nun direkt aufeinander. Die ehemalige Reichshauptstadt Berlin wurde dabei zum Symbol der Teilung.
Der Kalte Krieg zwischen den ehemaligen Verbündeten begann bereits in den letzten Zügen des Zweiten Weltkrieges. Josef Stalin und der Westen lieferten sich ein Rennen um deutsches Know-How und verwertbares Material.
Eiserner Vorhang in Europa
Josef Stalin versuchte so viel wie möglich aus den eroberten Gebieten heraus zu pressen. Damit fühlte er sich auch völlig im Recht. Die deutsche Zivilbevölkerung musste bei der Demontage von Maschinen helfen.
Darüber hinaus wurden tausende Facharbeiter und Wissenschaftler in die Sowjetunion deportiert. In Mittel-Europa setzten sich Millionen von Flüchtlingen in Bewegung. Stalins eiserner Wille traf aber nicht nur die Deutschen.
Polen wurde beispielsweise als ganzer Staat auf der Landkarte nach Westen versetzt. Die Sowjetunion übernahm dann die östlichen Gebiete. Polen erhielt im Westen neue Gebiete von Deutschland. Auf die Bevölkerung wurde keinerlei Rücksicht genommen.
In der Folge wurden in den neuen Satelliten-Staaten umgehend Partei- und Geheimdienst-Strukturen aufgebaut. Die neue Einflusssphäre wurde nach den Vorgaben von Josef Stalin gestaltet. Er hatte mit dem Sieg im Großen Vaterländischen Sieg die Sowjetunion zu einer Supermacht erhoben.
Die Rote Armee war die größte Armee der Welt. Am 29. August 1949 zündete die Sowjetunion dann auch die erste Atombombe.
In der Weltordnung gab es von da an zwei bestimmende Pole, die USA und die Sowjetunion. Deren Verhältnis wiederum war von Stellvertreter-Kriegen geprägt.
Koreakrieg (1950 – 1953)
Als Gegenspieler der amerikanischen Präsidenten wurde Josef Stalin zum Patron der kommunistischen Welt. Vor allem die chinischen Genossen unter dem großen Vorsitzenden Mao Zedong profitierten schon lange von der Unterstützung durch die Sowjets.
Die Chinesen wiederum unterstützten ihre roten Brüder in Nordkorea. 1950 sahen diese ihre Chance, den kapitalistischen Süden des Landes zu überfallen. Deren Schutzmacht war jedoch die USA.
Stalin und Mao garantierten Nordkorea seine Existenz, falls die Amerikaner zum Gegenschlag ausholen sollten. Tatsächlich entwickelte sich der Krieg denkbar ungünstig für den kapitalistischen Süden und die amerikanischen Truppen.
Der US-Oberbefehlshaber wollte daraufhin die Freigabe für den Einsatz von Atomwaffen gegen Nordkorea. Aber die Sowjetunion trat nun erstmals als atomare Schutzmacht auf. Ein Gleichgewicht des Schreckens hatte sich etabliert, als Josef Stalin am 05. März 1953 verstarb.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
Theodore Roosevelt | US-Präsident |
Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
Manfred von Richthofen | Offizier |
Lawrence von Arabien | Agent |
Lenin | Diktator / Sowjetunion |
Josef Stalin | Diktator / Sowjetunion |
Mussolini | Diktator / Italien |
Adolf Hitler | Diktator / Deutschland |
Simo Häyhä | Offizier |
Erich von Manstein | Offizier |
Erwin Rommel | Offizier |
Georgi Schukow | Offizier |
Mao Zedong | Diktator / Militärtheoretiker |
Konrad Adenauer | Deutscher Bundeskanzler |
Nikita Chruschtschow | Diktator / Sowjetunion |
Vo Nguyen Giap | Offizier |
Ludwig Erhard | Deutscher Bundeskanzler |
Leonid Breschnew | Diktator / Sowjetunion |
Carlos Marighella | Aufständischer / Militärtheoretiker |
Kurt Georg Kiesinger | Deutscher Bundeskanzler |
Willy Brandt | Deutscher Bundeskanzler |
Helmut Schmidt | Deutscher Bundeskanzler |
Juri Andropow | Diktator / Sowjetunion |
Helmut Kohl | Deutscher Bundeskanzler |
Michail Gorbatschow | Diktator / Sowjetunion |
Sonstiges: Blog-Beiträge
Name | Epoche |
---|---|
Steinschleuder | Frühantike |
Primitivbogen | Frühantike |
Griechische Phalanx | Frühantike |
Makedonische Phalanx | Frühantike |
Römische Ritter | Frühantike |
Römische Legionäre | Frühantike |
Römische Formationen | Frühantike |
Pyrrhussiege | Frühantike |
Keltische Krieger | Frühantike |
Germanische Krieger | Frühantike |
Divide et Impera | Frühantike |
Prätorianer | Antike |
Römischer Limes | Antike |
Hunnen | Spätantike |
Panzerreiter | Frühmittelalter |
Wikingerschiffe | Frühmittelalter |
Sonstige: Drittes Reich
Name | Zuordnung |
---|---|
Wilhelm Keitel | Wehrmacht / OKW |
Gerd von Rundstedt | Wehrmacht / Heeresgruppe |
Fedor von Bock | Wehrmacht / Heeresgruppe |
Walter Model | Wehrmacht / Heeresgruppe |
Heinz Guderian | Wehrmacht / Panzer |
Hermann Hoth | Wehrmacht / Panzer |
Otto Carius | Wehrmacht / Panzer |
Karl Dönitz | Wehrmacht / U-Boot |
Günther Prien | Wehrmacht / U-Boot |
Otto Kretschmer | Wehrmacht / U-Boot |
Joachim Schepke | Wehrmacht / U-Boot |
Werner Mölders | Wehrmacht / Jagdflieger |
Adolf Galland | Wehrmacht / Jagdflieger |
Erich Hartmann | Wehrmacht / Jagdflieger |
Paul Hausser | Waffen-SS |
Sepp Dietrich | Waffen-SS |
Theodor Eicke | Waffen-SS |
Felix Steiner | Waffen-SS |
Hermann Fegelein | Waffen-SS |
Joachim Peiper | Waffen-SS |
Michael Wittmann | Waffen-SS |