Karl XII. und der Große Nordische Krieg
Karl XII. wurde am 27. Juni 1682 in Stockholm geboren. Er stammte aus dem Geschlecht der Fürsten von Pfalz-Zweibrücken. Dabei handelte es sich um eine der vielen Nebenlinien der bayerischen Wittelsbacher. Mütterlicherseits war er ein Enkel des dänischen Königshauses.

Als er 15 Jahre alt war, starb sein Vater Karl XI. nach langer Krankheit am 05. April 1697. Aufgrund seines jungen Alters hätte nun eigentlich zunächst ein Regent die Herrschaft über das schwedische Königreich übernommen.
Aber der Junge war ein hervorragend ausgebildeter Kronprinz. Karl XII. setzte sich dann als Teenager gegen den Adel durch – und sich selbst die Krone aufs Haupt. Der schwedische Reichstag erklärte daraufhin seine Volljährigkeit und Karl XII. wurde als Monarch anerkannt.
Seine Position innerhalb des schwedischen Reichs war zunächst sehr vorteilhaft, weil sein Vater ihm gesunde Staatsfinanzen und ein starkes Militär hinterließ. Aber das jugendliche Verhalten von Karl XII. wurde im Ausland als Schwäche gewertet.

Dänemark, Russland und Sachsen verschworen sich gegen ihn. Die drei Mächte überfielen gemeinsam das schwedische Reich, um sich große Territorien anzueignen.
Im Februar 1700 begann dieser „Große Nordische Krieg“. Überraschenderweise zeigte der junge Karl XII. dabei enormen Qualitäten als Feldherr und errang zunächst zahlreiche Siege.
Voltaire schrieb deshalb eine vielbeachtete Biographie über Karl XII. und er gilt als eines der wichtigsten Vorbilder für Friedrich den Großen.
„Ich habe mir vorgenommen, nie einen ungerechten Krieg zu beginnen, aber auch nie einen legitimen Krieg zu beenden, es sei denn, ich besiege meine Feinde.“
(Karl XII.)
Doch letztlich übernahm sich der schwedische König. Bei einer Offensive tief in das russische Zarenreich erlitt er in der Schlacht bei Poltawa im Sommer 1709 die letztlich entscheidende strategische Niederlage.
Doch Karl XII. sollte das Ende des Krieges nicht mehr erleben. Am 11. Dezember 1718 wurde er bei der Belagerung von Frederikshald südlich von Oslo durch einen Kopfschuss getötet. Vermutlich wurde er aus einer Distanz von etwa 200 Metern durch die Gewehrkugel eines Verteidigers getroffen.
Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken aus dem Haus der Wittelsbacher
Ahnherr Otto II. von Scheyern
Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten Geschlechter des deutschen Hochadels. Sie sind benannt nach ihrer Stammburg in Aichach im heutigen Bayerisch-Schwaben. Die Burg wurde um 1000 erstmals urkundlich erwähnt.
Aber die genaue Entstehung der Wittelsbacher ist unbekannt. Die gesicherte Geschichte des Geschlechts beginnt mit Graf Otto II. von Scheyern. Der gehörte zur Opposition gegen den berühmten Heinrich IV. aus dem Haus der Salier.
Otto II. von Scheyern folgte außerdem dem Aufruf von Urban II. zum Ersten Kreuzzug. Später wurde er Vogt von Freising und dann von Weihenstephan. Am 31. Oktober 1120 verstarb er wahrscheinlich während einer Pilgerreise nach Jerusalem.
Entstehung der pfälzischen Wittelsbacher

Aus dem ursprünglichen Haus Wittelsbach entstanden zahlreiche Linien. Die pfälzischen Wittelsbacher und damit die Nebenlinie von König Karl XII. bildeten sich unter Rudolf von Hohenberg um 1300 heraus.
Bei diesem Grafen von Hohenberg handelte es sich nebenbei um den Enkel des Rudolf von Habsburg, seines Zeichen erster deutscher König aus dem Haus Habsburg.
Das für das Geschlecht des späteren schwedischen Königs Karl XII. namensgebende Herzogtum Pfalz-Zweibrücken wurde jedoch erst in den 1450er Jahren im Zuge einer Erbteilung eingerichtet.
Es handelte sich um ein reichsunmittelbares Fürstentum östlich von Saarbrücken und sollte bis 1801 unter der Kontrolle der Wittelsbacher stehen. Es fiel dann im Rahmen des Friedens von Lunéville zum Ende des Zweiten Koalitionskrieges an Frankreich.
Machtübernahme im schwedischen Reich

Nach dem Tod von Gustav II. Adolf im Jahr 1632 in der Schlacht bei Lützen übernahm faktisch der Reichskanzler Axel Oxenstierna die Macht. Als königliches Staatsoberhaupt folgte jedoch zunächst die damals erst fünf Jahre alte Tochter Christina.
Man versuchte die junge Dame zu einer starken Kronprinzessin zu erziehen. Christina wollte jedoch nicht regieren und schon gar nicht aus politischen Gründen heiraten. Vielmehr konvertierte sie zum Katholizismus und dankte am 06. Juni 1654 in Uppsala ab. Damit waren alle hochtrabenden Pläne um ihre Person beerdigt.
Die schwedische Krone fiel an ihren Vettern, den Herzog Karl Gustav von Zweibrücken. Der übernahm daraufhin als Karl X. Gustav die Macht im schwedischen Reich und war zweifellos eine passende Wahl.
Bei Karl X. Gustav handelte es sich nämlich um einen erfahrenen Militär, der in der Spätphase des 30-jährigen Krieges ein bedeutender Feldherr war. Das kam ihm als neuem König von Schweden sehr zu Gute. Er musste sich nämlich umgehend gegen den Thronanspruch des polnischen Königs Johann II. Kasimir wehren.
Dabei war der Großvater von Karl XII. allerdings auch außerordentlich erfolgreich. In einem weiteren Krieg gegen Dänemark griff er über das Eis an und eroberte Teile des kleinen und großen Belts. Damit erreichte Schweden unter der Führung von Karl X. Gustav seine größte territoriale Ausdehnung.
Selbstkrönung und frühe Jahre von Karl XII.
Regierungszeit von Karl XI.

Karl X. Gustav starb 1660 bereits im Alter von 37 Jahren. Sein Sohn und Thronfolger Karl XI. war zu diesem Zeitpunkt erst fünf Jahre alt. Deshalb wurde sein Regent Magnus Gabriel De la Gardie zunächst zur politischen Schlüsselfigur.
Der ließ sich jedoch auf unvorteilhafte Deals mit Frankreich ein und stolperte so in einen Krieg gegen Brandenburg-Preußen. Zugleich ließ de la Gardie auch das Militär verfallen und Schweden kassierte in der Schlacht von Fehrbellin im Sommer 1675 trotz großer Überlegenheit eine herbe Niederlage.
Unter der Führung von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Preußen, dem Ur-Großvater von Friedrich dem Großen aus dem Haus der Hohenzollern, zerrupften etwa 6.000 Preußen eine doppelte Zahl an Gegnern.
Der Rückzug der Schweden unter dem Befehl des Wolmar Wrangel entwickelte sich zu einem Debakel. Neben den Toten und Verwundeten musste die schwedische Armee deshalb auch erhebliche Verluste durch zahlreiche Deserteure hinnehmen.
Von anfänglich 12.000 ausgesandten schwedischen Soldaten kehrten nur etwa 4.000 zurück und ganz Europa registrierte die krachende Niederlage der nordischen Großmacht. Bis heute erinnerte der „Fehrbelliner Platz“ in Berlin an diesen großen Sieg des langsam, aber sicher aufstrebenden Preußens. Friedrich der Große schrieb dazu:
„[…] berühmten und entscheidenden Schlacht […] die mehr durch Mut als durch Klugheit herbeigeführt wurde. […] [Kurfürst Friedrich Wilhelm] schlug mit einer kleinen und von langem Marsch ermüdeten Kavallerie eine zahlreiche und ansehnliche Infanterie, die durch Tapferkeit das Reich und Polen bezwungen hatte. […] Seine Nachkommen halten dieses berühmte Treffen für den Ausgangspunkt der Größe, zu der das Haus Brandenburg seither aufgestiegen ist.“
Es folgte ein direkter Angriff des Heiligen Römischen Reiches, Dänemarks und Hollands gegen Schweden. Karl XI. feuerte daraufhin zunächst den unfähigen Regenten und übernahm selbst die Organisation der Verteidigung. Zu Land gelang dies auch, aber die schwedische Flotte steuerte von Niederlage zu Niederlage.
Letztlich gelang König Karl XI. die Konsolidierung der Staatsfinanzen und des Militärs. Doch er verstarb nach langer Erkrankung relativ früh mit nur 41 Jahren im April des Jahres 1697.
Karl XII. – ein selbstgekrönter Teenager
Karl XII. war 15 Jahre alt, als sein Vater starb. Eigentlich war er damit noch minderjährig und entsprechend nicht geschäftsfähig als König von Schweden. Das hielt ihn aber nicht davon ab, einen Regenten abzulehnen und sich selbst zum König auszurufen.

Die schwedischen Reichsstände (Adel, Geistliche, Bürger und Bauern) erklärten deshalb auf dem Reichstag seine Volljährigkeit. Geprägt von einem absolutistischen Selbstverständnis krönte sich Karl XII. dann selbst und setzte damit einen Trend.
Nur wenige Jahre später sollte sich Friedrich I. von Preußen ganz in dieser Manier ebenfalls selbst krönen. Die Selbstkrönung von Napoleon Bonaparte bedarf wahrscheinlich keiner Erwähnung.
Aber die Position von Karl XII. war auch sehr stark: Der Vater hatte ein gefestigtes Staatswesen, solide Finanzen und eine erneuerte Armee hinterlassen. Darüber hinaus hatte das Schwedische Reich zu diesem Zeitpunkt eine enorme Ausdehnung.
Karl XII. regierte nun als Teenager über das heutige Schweden, Finnland, Livland, Karelien und Ingermanland, Wismar und Schwedisch-Pommern und das Herzogtum Bremen-Verden. Die ersten Jahre seiner Herrschaft blieben politisch auch sehr ruhig und er machte sich vor allem einen Ruf als unseriöser Draufgänger.
Karl XII. im Großen Nordischen Krieg
Vorspiel – Bündnis gegen Schweden

Benachbarte Fürsten und Könige hielten das große und wirtschaftlich stabile Schweden unter dem jungen Karl XII. für eine leichte Beute.
Bereits 1698 verbündeten sich August der Starke in seiner damaligen Rolle als Kurfürst von Sachsen und König von Polen-Litauen sowie Friedrich IV. von Dänemark in einem offensiven Bündnis gegen Schweden.
Der russische Zar Peter der Große schloss sich 1700 dieser Allianz an. Im März diesen Jahres begann dann der „Große Nordische Krieg“.
Doch überraschenderweise veränderte sich das Verhalten von Karl XII. sofort. Eben noch ein leichtfertiger Lebemann, entwickelte sich der Teenie zu einem spartanischen Kriegerkönig.
Er fokussierte sich auf seine militärischen Aufgaben und hatte eine simple Strategie: Karl XII. konzentrierte sich jeweils mit voller Wucht auf einen Gegner, um diesen aus dem Krieg zu drängen. Das funktionierte gegen Friedrich von Dänemark und August den Starken. Gegen Russland sollte er letztlich jedoch den Kürzeren ziehen.
Ein „starker“ Angriff auf Livland

Eigentlich sollten die drei Verbündeten zeitgleich gegen Schweden losschlagen. Karl XII. erfuhr von dem verbündeten Herzog von Holstein-Gottorf mit etwas Vorlaufzeit von der dänischen Truppenkonzentration. Der schwedische König hatte deshalb eine kleine Vorwarnzeit.
Er konnte der Offensive von August dem Starken von Polen aus gegen Livland jedoch im offenen Feld nicht initial etwas entgegensetzen. Dafür konzentrierte er sich zunächst voll auf die Dänen.
Aber der Kurfürst von Sachsen und gewählte König von Polen-Litauen war trotzdem nicht so erfolgreich wie gewünscht. Der eitle Pfau aus Dresden schickte 14.000 Mann unter Jacob Heinrich von Flemming gen Riga.
Dort erwartete ihn mit Feldmarschall Erik Dahlberg der royale Festungsbaumeister von Schweden hinter massiven Fortifikationen. Deshalb hatten die Angreifer auf lokale Unterstützung für ihre Offensive gezählt. Diese blieb jedoch weit unter den Erwartungen. Riga wurde dann den Rest des Jahres belagert, aber hielt stand.
Schwedischer Angriff auf Kopenhagen

Die Dänen hatten zum Start des Großen Nordischen Krieges eine andere Angriffsachse. Sie wollten das schwedische Schonen erobern. Das ist die Region im Süden um Malmö.
Friedrich IV. von Dänemark attackierte jedoch zunächst das mit Schweden verbündete Gottorfer Teilherzogtum in Schleswig-Holstein. Das war ein strategischer Kardinalfehler.
Damit war nämlich für Karl XII. der Weg frei für einen direkten Angriff auf Kopenhagen. Mit der Unterstützung einer englisch-niederländischen Flotte landete er am 23. Juli auf der dänischen Hauptinsel Seeland. Den Verbündeten ging es dabei um die Sicherung von Handelsinteressen in der Ostsee.
Der dänische König befand sich damit aber sofort in einer prekären Lage. Seine Marine war unterlegen und sein Heer war weit weg von der Hauptstadt. Bereits am 18. August 1700 schloss Friedrich IV. deshalb einen Separatfrieden mit Schweden und war damit aus dem Spiel genommen.
Schwedische Verteidigung von Narwa

Doch am folgenden Tag, den 19. August 1700, eröffnete Peter der Große seine Offensive gegen angrenzende Territorien. Sein Hauptziel war Narwa am finnischen Meerbusen. Eigentlich hätte er schon viel früher angreifen sollen, doch Verhandlungen mit dem Osmanischen Reich hatten seinen rechtzeitigen Beitritt zum Großen Nordischen Krieg verzögert.
Der russische Zar begann die Belagerung von Narwa schließlich mit 30.000 Mann sowie mehr als 150 Kanonen und Mörsern. Eigentlich hätte diese Feuerkraft reichen müssen, um Narwa in Grund und Boden zu schießen. Aber die Armee von Peter dem Großen litt unter großen Versorgungsproblemen.
Narwa hielt stand und im November erreichte Karl XII. mit einer Streitmacht die Region. Peter verließ daraufhin die Szene und überließ die Verteidigung seines Belagerungsrings um Narwa militärisch unfähigen Höflingen.
Die schwedische Infanterie sprengte in einem frontalen Angriff den Ring in der Mitte und rollte die russischen Positionen auf. Damit erzielte Karl XII. im November 1700 bei Narwa einen sehr nachhaltigen Sieg. Aber Russland sollte sich letztlich erholen und sehr viel stärker zurückkommen.
Entthronung von August dem Starken
Gegen Ende des Jahres 1700 stand Karl XII. sehr gut da: Dänemark hatte er mit einem Handstreich aus dem Spiel genommen, Polen und Sachsen waren an den Mauern von Riga verzweifelt und Russland war vor Narwa gescheitert.

Es war ein günstiger Moment, in die Offensive zu gehen. Zunächst besetzte Karl XII. deshalb das Kurland und marschierte anschließend in Polen ein, um mit August dem Starken den nächsten Akteur zu einem Frieden zu zwingen.
Das Vertrauen in einen formalen Friedenschluss fehlte jedoch. Deshalb zielte Karl XII. gleich auf die Entthronung und er marschierte gen Warschau. Sein Gegner setzte sich weiter nach Süden ab und die polnische Hauptstadt fiel an den schwedischen König.
Karl XII. verfolgte ihn und verfügte dabei etwa über 8.000 Grenadiere und 4.000 Reiter sowie vier Kanonen. Das feindliche Aufgebot an sächsischen sowie polnisch-litauischen Truppen hingegen war mit etwa 28.000 Mann mehr als doppelt so stark.
Bei Klissow verschanzte sich der polnische König und entdeckte während einer Aufklärungsmission nur Teile des schwedischen Heeres. Er hielt sie für eine Aufklärungseinheit und nahm die Bedrohung noch nicht wirklich ernst.
Tatsächlich setzte Karl XII. jedoch zu einem Überraschungsangriff an und errang damit einen großen Sieg in der Schlacht von Klissow im Sommer 1702. Ein Schlüsselmoment war erneut, dass die schwedische Infanterie im Zentrum durchbrach und anschließend die restlichen Positionen aufrollte.
Russlandfeldzug & Schlacht bei Poltawa
Die Frühphase des Großen Nordischen Krieges entschied Karl XII. klar für sich. Aber dann begann er sich zu verzetteln und es kam auch Pech hinzu: Obwohl ihm bereits im Sommer 1702 der entscheidende Sieg in der Schlacht bei Klissow gelang, dauerte der Krieg zur Entthronung von August dem Starken letztlich bis in den Herbst des Jahres 1707.

Der russische Zar konnte diese lange Phase bestens zur Aufrüstung nutzen. Er verfügte zu Beginn des Jahres 1708 über knapp 200.000 Soldaten, hatte bereits das heutige Sankt Petersburg gegründet und inzwischen auch Narwa eingenommen.
Karl XII. entschloss sich deshalb zu einer Offensive, die er auch sehr gut vorbereitete. Er hatte zwar nur etwa 36.000 Mann an kämpfender Truppe. Die waren aber bestens ausgebildet und ausgestattet. Außerdem verfügte der schwedische König über eine üppige Kriegskasse.
Die Strategien der beiden Feldherrn waren klar: Karl wollte eine Entscheidung erzwingen und marschierte dafür auf Moskau. Peter wollte eine Entscheidung vermeiden, hinterließ verbrannte Erde, lieferte sich Scharmützel und attackierte Versorgungslinien.
Der schwedische König konnte sich jedoch nicht durchsetzen und machte schließlich selbst den entscheidenden Fehler. Statt sich nach Norden zurückzuziehen, wich er nach Süden in die heutige Ukraine aus.
Bei Poltawa, etwa 350 Kilometer südöstlich von Kiew, erlitt Karl XII. die entscheidende Niederlage des Großen Nordischen Krieges. Zu ihrem Glück konnten die Schweden sich nach ihrer Niederlage zunächst ins Osmanische Reich zurückziehen.
Voltaire verfasste später eine vielfach aufgelegte Biographie von Karl XII. und beschrieb das Ereignis mit folgenden Worten:
„Karl XII. wollte nicht fliehen, verteidigen konnte er sich nicht. Nur Oberst Poniatowski […] befand sich noch bei ihm […] Er gab zwei Gefolgsleuten ein Zeichen, sie fassten den König unter den Schultern und hoben ihn auf ein Pferd, ungeachtet der qualvollen Schmerzen. Jetzt wurde Poniatowski, der bei der Armee kein Kommando hatte, der Not gehorchend zum Führer. Er sammelte 500 Berittene um die Person des Königs […] Der kleinen Schar gab der Anblick ihres Königs neue Kraft. Sie bahnte sich mit blanker Waffe durch mehr als zehn russische Regimenter einen Weg und gelangte zum schwedischen Tross. Auf diesem von allen Seiten gehetzten Ritt wurde des Königs Pferd getötet. Oberst Gierta, selbst schwer verwundet, gab ihm das seine.“
Kopfschuss vor der Festung Fredriksten
In den Jahren nach der Niederlage in der Schlacht von Poltawa versuchte Karl XII. den Sultan in einen Krieg gegen Russland zu ziehen. Erst 1713 endeten diese Bemühungen, nach dem es mit osmanischen Truppen zum „Handgemenge von Bender“ kam.

Doch sogar erst im Herbst 1714 kehrte Karl XII. zurück in den Ostseeraum. Dort beteiligte er sich noch einige Wochen an der Belagerung von Stralsund. Die Stadt war von Schweden besetzt, kapitulierte aber am 23. Dezember 1715 vor dem preußischen General Leopold von Anhalt-Dessau. Das waren die letzten Kämpfe des Großen Nordischen Krieges auf deutschem Boden.
Die letzten Jahre des Großen Nordischen Krieges waren dann auch vor allem von diplomatischen Manövern geprägt. Der Hintergrund war, dass Russland mit seinen Siegen über Schweden von anderen Großmächten als aufschließenden Player wahrgenommen wurde. Die internationalen Mächteverhältnisse verschoben sich und wurden durch neue Bündnisse austariert.
Karl XII. hingegen war vermehrt durch innere Angelegenheiten gebunden und versucht militärisch das alte schwedische Großreich herzustellen. 1716 begann er deshalb eine Offensive gegen das damals dänische Norwegen. Konkret wollte er Oslo erobern und musste dafür etwa 100 Kilometer südlich in Frederikshald die Festung Fredriksten einnehmen.
Dort begab sich Karl XII. am 11. Dezember 1718 im Schützengraben bis auf etwa 200 Meter an den nördlichen Bereich der Festung Fredriksten heran. Der Hintergrund war, dass dort bereits 70 schwedische Soldaten gefallen waren und er den Ausbau der Gräben persönlich planen wollte. Doch dabei wurde er selbst am Kopf getroffen und war sofort tot.
Sein Leichnam wurde von einem Militärarzt einbalsamiert, nach Stockholm überführt und in der traditionellen Grablege schwedischer Könige in der Riddarholmskyrkan bestattet. Der Militärarzt äußerte jedoch auch den Verdacht, dass es sich bei dem Tod um ein Attentat aus den eigenen Reihen gehandelt haben könnte.
Experimente untermauern jedoch die offizielle Version eines Todes durch Feindeshand. Sehr wahrscheinlich war es eine Gewehrkugel mit einem Durchmesser von etwa 22mm, die den Schädel von links nach rechts durchschlug.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Rudolf I. von Habsburg | König des Heiligen Römischen Reichs |
Adolf von Nassau | König des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
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Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
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Lawrence von Arabien | Agent |
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