Nemesis – Göttin des Zorns und der gerechten Rache
Nemesis war eine Göttin aus der griechischen Mythologie. Sie war die Tochter der Nacht (Nyx) und ihr Name bedeutete übersetzt soviel wie „Zuteilung des Gebührenden“.
So wurde Nemesis zur Göttin des Zorns und der gerechten Rache. Ihre zahlreichen Geschwister sind unteren anderen das Verderben, das Verhängnis, die Kritik, die Sorgen, der Trug, das Alter, der Streit sowie die Göttinnen des Schicksals.
Nemesis bestrafte vor allem Hochmut (Hybris) sowie Verstöße gegen die göttliche Ordnung.
„Ich rufe Dich, Nemesis!
Höchste! Göttlich waltende Königin!
Allsehende, Du überschaust
Der vielstämmigen Sterblichen Leben.
Ewige, Heilige, Deine Freude
Sind allein die Gerechten.“
Nemesis hat mit Aidos eine Begleiterin. Diese Göttin ist die personifizierte Scham, die nach Platon ein sittliches Zusammenleben ermöglichen soll.
Darüber hinaus wurde Nemesis als Rachegöttin von den drei Furien unterstützt. Alekto, Megaira und Tisiphone sind Personifikationen des schlechten Gewissens und verteidigten vor allem Mütter.
Außerdem rächte Nemesis die Verschmähung der Nymphe Echo durch Narziss, der dann an seiner Selbstverliebtheit zu Grunde ging.
Des Weiteren trat Nemesis als Adrasteia in Erscheinung. Das war eine Bergnymphe, die den jungen Zeus vor seinem Vater Kronos beschützte.
Nemesis wurde schließlich jedoch selbst das Ziel des lasterhaften Zeus, der mit ihr die schöne Helena zeugte. Jene Frau, für die die Griechen in den Trojanischen Krieg zogen.
Später träumte Alexander der Große von Nemesis und ließ ihr zu Ehren die Stadt Smyrna neu errichten. Dabei handelte es sich um das heutige Izmir in der Türkei. Dort befand sich das älteste Heiligtum der Rachegöttin.
Nemesis hatte als Richterin und Rächerin zahlreiche Attribute: Dazu gehörten eine Messlatte, ein Zaumzeug aus Adamantium, eine Waage, ein Schwert und eine Geißel. Sie fährt in einem von Greifen gezogenen Streitwagen.
In der modernen Rezeption wird Nemesis häufig als Dämon dargestellt. Ihren Namen und das dunkle Image verwendete man in zahlreichen Filmen und Spielen wie zum Beispiel in Resident Evil 3: Nemesis oder in dem Tabletop-Spiel Nemesis.
Mit (128) Nemesis wurde auch ein Asteroid im Hauptgürtel unseres Sonnensystems nach der Göttin benannt. Der Himmelskörper wurde 1872 von dem Astronomen James Craig Watson entdeckt und hat einen Durchmesser von 188 Kilometern. Der Asteroid Nemesis routiniert relativ langsam um sich selbst und braucht etwa 4,6 Jahre für einen Umlauf um die Sonne.
Nemesis – die Tochter der Nacht (Nyx)
Entstehung aus dem Chaos (Hesiod)
Der griechische Dichter Hesiod formulierte um 700 vor Christus eine Theogonie. Dabei handelte es sich um eine Entstehungsgeschichte der Götter und des Universums. Das war in etwa vergleichbar mit der abrahamitischen Genesis, die wahrscheinlich etwa zwei Jahrhunderte früher auf der Sinai-Halbinsel entstand:
„Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.“
(Genesis 1:1-2)
Bei den alten Griechen war im Anfang nicht Gott, sondern das „Chaos“. Der Begriff bedeutete übersetzt soviel wie „leerer Raum“ und erinnert auch damit an den zweiten Satz der Genesis. Das Chaos war ein Urzustand und zugleich das begriffliche Gegenteil zu „Kosmos“ als einem geordneten Universum.
In der griechischen Mythologie brachte das Chaos jedoch zeitgleich mehrere Kinder hervor. Diese ersten Gottheiten waren Gaia (Erde), Tartaros (Unterwelt), Eros (Begehren), Erebos (Schatten) und Nyx (Nacht).
„Früher als alles entstand das Chaos, aber sodann ward Gaia.“
(Hesiod)
Geschwister der Nemesis (Hesiod)
Nyx galt dann manchen alten Griechen als erste Herrscherin über die Welt. Sie schuf durch eine Verbindung mit Erebos zwei Kinder und damit die Vorrausetzung für späteres Leben.
- Aither oder auch Aether war die personifizierte Luft.
- Hemera war die Göttin des Tags.
Aber Nyx brachte vor allem auch aus sich selbst zahlreiche weitere Kinder hervor wie eben Nemesis. Zu den Geschwistern der Rachegöttin gehörten beispielsweise mit den Moiren die Göttinnen des Schicksals.
Aptate war die Dämonin der Täuschung und des Betrugs. Geras war das Alter beziehungsweise das Gegenteil der Jugend und damit ebenfalls negativ besetzt. Eris war die Göttin des Streits und der Zwietracht.
Oizys hingegen war die Personifikation von Jammer und Elend. Aber Nyx brachte aus sich selbst heraus zumindest einen Lichtblick hervor: Philotes war der Gott der Freundschaft.
Ende des Goldenen Zeitalters
Gaia brachte als Schwester von Nyx jedoch ebenfalls Kinder aus sich selbst hervor. Eine besondere Rolle spielte ihr erster Sohn Uranos, der die Herrschaft über die Welt an sich zog.
Gaia zeugte mit ihrem Sohn noch viele weitere Kinder wie die ersten Titanen. Uranos hasste jedoch seine Nachkommen und sperrte sie in den Tartaros, die personifizierte Unterwelt in der griechischen Mythologie.
Deshalb schuf die Göttin Gaia mit Adamantium ein unzerbrechliches Metall, um Uranos damit bekämpfen zu können. Der Titan Kronos schmiedete daraus eine gezahnte Sichel und entmannte damit den Vater Uranos.
Mit der Herrschaft des Titanen Kronos begann dann das „Goldene Zeitalter“. Laut der griechischen Mythologie herrschte ein paradiesischer Zustand auf der Erde.
Die Götter schufen die Menschen und lebten in Eintracht mit ihnen. Folgende Generationen degenerierten jedoch in jeder Hinsicht.
Auf dem Olymp wurde dann Kronos von seinem Sohn Zeus gestürzt, wie er selbst seinen Vater einst gestürzt hatte. Dann brachte Prometheus das Feuer zu den Menschen und die Hybris der Erdenbewohner wuchs immer weiter.
Zur Strafe ließ Zeus die Pandora vom Schmiedegott Hephaistos erschaffen. Ihr Büchse wurde vom Bruder des Prometheus geöffnet und alles Elend kam über die Welt.
Das Goldene Zeitalter war vorbei, aber die Menschen hielten sich trotz ihrer Not nicht an die göttlichen Gebote. Nun schlug die Stunde von Nemesis als göttliche Richterin und Rächerin.
Nemesis, Aidos und die drei Erinnyen
Nemesis war bei der „Zuteilung des Gebührenden“ jedoch nicht auf sich alleine gestellt. Eine besondere Rolle an ihrer Seite spielte mit Aidos die personifizierte Scham.
Nemesis und Aidos wurden deshalb häufig zusammen oder sogar als Zwillinge dargestellt. Nach Hesiod werden die beiden als letzte Göttinnen die Menschen am Ende der Zeiten verlassen.
Darüber hinaus hatte Nemesis mit den drei Erinnyen noch weitere Helferinnen. Diese aus der römischen Geschichte als Furien bekannten Damen waren das personifizierte schlechte Gewissen.
Damit waren die drei Furien wie auch Nemesis nicht rein negativ besetzt. Sie fungierten durch ihre Rollen als Schutzgöttinnen der sittlichen Ordnung.
Beispielsweise der griechische Lyriker Mesomedes, ein Freigelassener von Kaiser Hadrian, interpretierte Nemesis deshalb vor allem als Richterin und erst in zweiter Instanz als Rächerin:
„Nemesis, geflügelte Gleichmacherin des Lebens, dunkelhäutige Göttin, Tochter der Gerechtigkeit.“
Vor allem der Mord an Frauen führte in der griechisch-römischen Mythologie zum Erscheinen der Nemesis oder ihrer drei Furien. Die quälten die Täter dann für ihre Taten.
Exemplarisch gilt dies für die Sage von Orestes. Der hatte auf den Wunsch der Schwester Elektra hin die gemeinsame Mutter Klytaimnestra ermordet, weil diese den Vater Agamemnon getötet hatte.
- Alekto – die unaufhörlich Jagende
- Megaira – der neidische Zorn
- Tisiphone – die Rächende
Mutter der Helena & Trojanischer Krieg
Dass der Mord an Agamemnon als solcher nicht schon den Zorn der Nemesis erregte, hatte möglicherweise noch einen weiteren Grund. Die Göttin des gerechten Zorns hatte aus einer Verbindung mit Zeus die schöne Helena hervorgebracht.
Die wiederum war eigentlich mit Menelaos, dem Bruder von Agamemnon verheiratet. Sie verliebte sich jedoch in den schönen Paris und floh mit ihm nach Troja.
Agamemnon zog dann mit den Griechen in den Trojanischen Krieg, um Helena gewaltsam heimzuholen. Entsprechend kam man wohl von erheblichen Antipathien der Nemesis gegen den griechischen König ausgehen.
Tod dem Narzissten (nach Ovid)
Nemesis spielte nach Ovid auch eine Rolle in der Sage um Narziss. Das war ein wunderschöner Jüngling, den der Flussgott Kephissos gewaltsam mit der Nymphe Leiriope gezeugt hatte.
Wie viele andere verliebte sich mit Echo eine andere Nymphe in den schönen Narziss. Sie war jedoch von der Göttermutter Juno verflucht worden und konnte jeweils nur die letzten Worte des bereits Gesagten wiederholen.
Mit viel Glück gelang es der verzweifelten Nymphe schließlich, Narziss ihre Liebe zu gestehen. Der hochmütige Jüngling wies die Arme jedoch brüsk zurück und verletzte sie mit seinen Worten sehr.
Die Nymphe verging in ihrer Traurigkeit. Nur ihre Stimme, das Echo, blieb von ihr erhalten. Dafür sollte Narziss eine gerechte Rache durch Nemesis treffen.
Der Schönling beugte sich über einen See und verliebte sich in sein Spiegelbild ohne jedoch sofort die Spiegelung zu erkennen. Nun durchlebte Narziss das Gefühl einer nicht erwiderten Liebe. Erst als seine Tränen ins Wasser fielen und sich die Spiegelung auflöste, erkannte er sich:
„iste ego sum“ – „dieser da bin ich“
Während Narziss klagte, wiederholten sich seine Worte durch Echo. Schließlich verstarb der schönen Jungling an seiner Traurigkeit und Nemesis hatte die verschmähte Nymphe gerächt.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
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Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
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Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
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