Paul Hausser – Generaloberst der Waffen-SS
- Paul Hausser – Generaloberst der Waffen-SS
- Paul Hausser und die Waffen-SS
- General der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg
- SS-Verfügungstruppe in Polen (1939)
- Heeresgruppe B in Frankreich (1940)
- SS-Division „Reich“ auf dem Balkan (1941)
- Überfall auf die Sowjetunion (1941)
- SS-Panzerkorps bei Charkow (1942/43)
- Fall Achse und Verbrechen in Italien (1943)
- Verwundung im Kessel von Falaise (1944)
- Oberbefehl Heeresgruppe G (1945)
- Kriegsgefangenschaft & Freilassung
Anmerkung des Autors: Ich distanziere mich ausdrücklich von extremistischem Gedankengut. Die verwendeten Bilder mit verfassungsfeindlichen Symbolen dienen der Visualisierung historischer Ereignisse und veranschaulichen die Bildsprache einer mörderischen Diktatur, die insgesamt etwa 50 Millionen Menschen den Tod brachte.
Paul Hausser wurde am 07. Oktober 1880 geboren. Er verließ 1932 altersbedingt als Generalleutnant die Reichswehr. Aber er setzte sich nicht zur Ruhe.
Paul Hausser schloss sich erst dem Stahlhelm, dann der SA und schließlich der Allgemeinen SS an. Ab 1934 kommandierte er die SS-Junkerschule in Braunschweig und bildete spätere Offiziere der Waffen-SS aus.
Ab 1936 war Paul Hausser der Inspekteur der SS-Verfügungstruppe und damit auch für die militärische Ausbildung der Mannschaftsgrade zuständig. Auf seine Initiative geht beispielsweise die Einführung der Tarnuniformen zurück.
Paul Hausser war dabei ein Vertreter der preußischen Militärtradition in der Waffen-SS und legte besonderen Wert auf die Stabsarbeit. Andere hohe Offiziere wie Felix Steiner waren dagegen stärker von den Erfahrungen im Ersten Weltkrieg geprägt und bildeten einen Gegenpol bei der taktischen Ausrichtung der Verbände.
Paul Hausser wurde dann im Zweiten Weltkrieg an zahlreichen Schauplätzen eingesetzt. Er war beim Überfall auf Polen, dem Westfeldzug, dem Feldzug auf dem Balkan und schließlich auch beim Überfall auf die Sowjetunion dabei. Unter seinem Befehl kam es zu zahllosen Kriegsverbrechen von Angehörigen der Waffen-SS, für die er jedoch nie verfolgt wurde.
In dieser Zeit machte er eine steile Karriere in Himmlers schwarzem Orden. Neben dem Kommandeur der SS-Leibstandarte Sepp Dietrich war Paul Hausser am Ende als SS-Oberst-Gruppenführer der ranghöchste General der Waffen-SS. Im Mai 1945 stellte er sich amerikanischen Truppen.
Paul Hausser und die Waffen-SS
Paul Hausser stammte aus einer preußischen Offiziersfamilie. Er kam bereits als Junge in eine Kadettenanstalt und trat 1899 der Infanterie bei.
Generalleutnant der Reichswehr
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war Paul Hausser ein Hauptmann. Von 1916 bis 1918 gehörte er zur 109. Infanterie-Division, die zunächst in Rumänien und dann in Frankreich kämpfte.
Zum Ende des Ersten Weltkrieges war Paul Hausser ein Major und wurde als Berufsoffizier in die stark verkleinerte Reichswehr übernommen. Er machte dann trotz der begrenzten Möglichkeiten eine schnelle Karriere als Generalstabsoffizier.
Er wurde bis zum Generalmajor befördert und erhielt 1932 den „Charakter“ eines Generalleutnants. Damit bezeichnete man unbesoldete Ehrentitel für überschüssiges Personal.
Paul Hausser trat dann mit 51 Jahren aus der Reichswehr aus. Er rechnete scheinbar nicht mit der legalen Machtergreifung der Nazis im folgenden Jahr. Ab 1933 konnte man bei den regulären Streitkräften nämlich wieder bestens Karriere machen.
Paul Hausser wechselte aber schon 1932 von der Reichswehr zum Stahlhelm. Dabei handelte es sich um den „Bund der Frontsoldaten“. Das war eine paramilitärische Organisation, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg gegründet worden war.
Stahlhelm-Putsch & Sturmabteilung
Wenige Wochen nach der Wahl von Adolf Hitler erfasste die Gleichschaltung bereits diesen Bund der Frontsoldaten. Ein entscheidendes Ereignis war der „Stahlhelm-Putsch“ vom 27. März 1933.
Konkreter Auslöser waren die Spannungen zwischen der SA und dem Stahlhelm in Braunschweig. Eine groß angelegte Werbeaktion des Bundes der Frontsoldaten wurde von der Nazi-Propaganda als Versuch eines Staatsstreiches dargestellt.
Die Anwesenden wurden von SA, SS und Schutzpolizei niedergeknüppelt. Man verhaftete dann noch etwa 1.400 Personen. Die Verfahren wurden wenige Monate später allerdings eingestellt:
„Zu dem Zwecke, die Herstellung der Volksgemeinschaft weiter zu fördern …“
Paul Hausser wechselte umgehend zur SA. Er wurde dort als „Standartenführer“ aufgenommen. Das entsprach einem Oberst in den regulären Streitkräften.
Kommandeur einer SS-Junkerschule
Doch schon im November 1934 zog es Paul Hausser von der SA weiter zur SS. Man nahm ihn offenbar sehr gerne auf. Er wurde Kommandeur der SS-Junkerschule in Braunschweig und Inspekteur der Schule in Bad Tölz.
Die „SS-Junker“ waren Offiziersanwärter und wurden nach ideologischen Kriterien ausgewählt. Sie mussten mindestens 1,74 Meter groß, keine Brillenträger und höchstens 23 Jahre alt sein.
Der Nachweis der arischen Abstammung musste bis zurück ins 18. Jahrhundert reichen. Ansonsten war noch sportliche Fitness gefragt und die Anwärter wurden medizinisch untersucht.
In militärischer Hinsicht waren die SS-Junkerschulen mit den Kriegsschulen des Heeres vergleichbar. Die Waffen-SS verfügte dank Paul Hausser bereits früh über gut ausgebildete Offiziere. Aber diese Junkerschulen dienten auch der „weltanschaulichen Erziehung“:
- Germanische Geschichte
- Arische Rassenkunde
- Lebensraumideologie
Dazu gehörte auch der Besuch eines Konzentrationslagers zur konkreten Veranschaulichung der nationalsozialistischen Politik. Eine solche Klassenfahrt ging meist in das KZ Dachau, welches von Theodor Eicke zu einem Prototypen aller späteren Lager entwickelt worden war.
„Himmler bestimmte am 26. Juni 1933 einen Mann zum Kommandanten in Dachau, der zu diesem Zeitpunkt – gemessen an bürgerlichen Karrierevorstellungen und auch aus der Perspektive der SS – als gescheiterte Persönlichkeit galt: einen erwerbslosen, vorbestraften Psychiatriepatienten, der wegen diverser Querelen innerhalb der SS aus deren Listen gestrichen war, Theodor Eicke.“
(Karin Ohrt, Historikerin)
Ein weiterer Aspekt war der Kirchenaustritt. Die Nazis sahen auch in den christlichen Kirchen eine Bedrohung. Als formalen Ersatz präsentierten sie ihren Anhänger die „Gottgläubigkeit“.
Damit implizierte man die Abkehr von der Kirche und signalisierte eine besondere Nähe zur NS-Ideologie. Im Jahr 1937 gaben etwa 90 % der Angehörigen der SS eine solche Gottgläubigkeit als Konfession an.
Inspekteur der SS-Verfügungstruppe
Ab 1936 war Paul Hausser auch im SS-Hauptamt tätig. Dort leitete er das Führungsamt und war Inspekteur der SS-Verfügungstruppe.
Dabei handelte es sich um einen sehr speziellen Verband, der einem permanenten Wandel unterlag und schließlich zur Waffen-SS wurde. Adolf Hitler äußerte sich dazu im Jahr 1938:
„Die SS-Verfügungstruppe ist weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie ist eine stehende bewaffnete Truppe zu meiner ausschließlichen Verfügung. Im Kriegsfalle soll sie im Rahmen des Heeres eingesetzt werden oder im Bedarfsfalle im Inneren nach meinen Weisungen.“
Paul Hausser war für die militärische Ausbildung der SS-Verfügungstruppe zuständig. Formal erhielten die Totenkopf-Verbände der SS zur Bewachung von KZs eine solche Ausbildung nicht.
Tatsächlich gab es aber eine systematische Rotation zwischen den Einheiten. Deshalb verfügten zumindest die allermeisten Angehörigen der Totenkopf-Verbände ebenfalls über eine militärische Ausbildung. Auch wenn es auf dem Papier getrennte Einheiten waren, teilte man sich den Personalpool.
Zum Bereich von Paul Hausser gehörten nach dem Anschluss Österreichs drei SS-Standarten. Die Leibstandarte SS Adolf Hitler unter Sepp Dietrich wurde zwar zur Verfügungstruppe gezählt, war jedoch sehr unabhängig.
- 1. SS-Standarte „Deutschland“ in München (SS-Standartenführer Felix Steiner)
- 2. SS-Standarte „Germania“ in Hamburg (SS-Standartenführer Karl Demelhuber)
- 3. SS-Standarte „Der Führer“ in Wien (SS-Oberführer Georg Keppler)
1938 umfasste die Verfügungstruppe 16.000 Mann, 1.500 SS-Unterführer (Unteroffiziere) und 500 SS-Führer (Offiziere). Im Laufe der Zeit ist jeder Angehörige der SS-Verfügungstruppe ein Unteroffizier und jeder Dritte ein Offizier der Waffen-SS geworden.
General der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg
Im Juni 1939 erhielt Paul Hausser die Beförderung zum SS-Gruppenführer. Das entsprach einem Generalleutnant in den regulären Streitkräften.
SS-Verfügungstruppe in Polen (1939)
Mit der SS-Verfügungstruppe war Paul Hausser beim Überfall auf Polen dabei. Sie gehörten dabei zu der improvisierten Panzer-Division Kempf in Ostpreußen.
Der Verband war ein Experiment, um die künftige Zusammenarbeit von SS und Wehrmacht zu proben. Sie hatten auch nur etwa die Stärke einer halben Division.
Der Bereitstellungsraum der Panzer-Division Kempf für den Überfall auf Polen war bei Neidenburg. Werner Kempf und Paul Hausser sollten die in Ostpreußen operierende 3. Armee unter Georg von Kuchler unterstützen.
Kriegsverbrechen in Polen
Die initialen Angriffe der Panzer-Division Kempf scheiterten. Den SS-Truppen fehlte es noch an fähigen Unteroffizieren, so dass es im Gefecht häufig zu Chaos kam.
Die SS-Einheiten galten in Polen deshalb aus Sicht der Wehrmacht als unzuverlässig. Dafür begannen sie bereits nach wenigen Tagen mit schweren Kriegsverbrechen vor allem gegen Juden.
Am 04. September 1939 wurde eine Synagoge in Przasnysz niedergebrannt. Am folgenden Tag brandschatzten SS und Wehrmacht den Ort Krasnosielc.
Anschließend zwangen sie 50 Juden gewaltsam zu den Aufräumarbeiten. Die wurden nach getaner Arbeit alle erschossen. In der Manier ging es dann immer weiter.
Am 28. September 1939 kapitulierte beispielsweise eine polnische Division vor Kempf und Paul Hausser bei der Ortschaft Zakroczym. Dort kam es erneut zu Plünderungen sowie auch zu Erschießungen von insgesamt etwa 600 Gefangenen und Zivilisten.
Heeresgruppe B in Frankreich (1940)
Am 22. April 1940 erging mit dem Tagesbefehl Nr. 1481 vom SS-Führungshauptamt eine Anweisung, die den Wandel der SS von einer Hilfspolizei hinzu einer Streitkraft weiter vorantrieb:
„Auf Befehl des RfSS (Heinrich Himmler) sind alle unter den Waffen stehenden Einheiten der SS in der Waffen-SS zusammengeschlossen. (…) Die Bezeichnungen »SS-Verfügungstruppe« und »SS-Totenkopfverbände« sind nicht mehr anzuwenden.“
Beim Angriff auf Frankreich gehörte die Waffen-SS dann zur Heeresgruppe B unter dem Befehl des Fedor von Bock beziehungsweise auch zur Reserve. Wieder zeigte die SS große Schwächen im Vergleich zur Wehrmacht.
Durch planlosen Fanatismus erlitten sie schwere Verlusten und mussten sich auch immer wieder zurückziehen. Erwin Rommel verlor beispielsweise in der Schlacht bei Arras deshalb fast das Hauptquartier seiner Division, weil Verbände der Waffen-SS auf dem linken Flügel ins Chaos verfielen. Diese Einheiten standen allerdings unter dem Befehl von Theodor Eicke und nicht von Paul Hausser.
Massaker von Wormhout
Die Waffen-SS verübte wie an allen Schauplätzen auch beim Westfeldzug zahllose Kriegsverbrechen. Besonders bekannt ist das „Massaker von Wormhout“ durch Männer unter dem Befehl von Sepp Dietrich.
Dabei wurden am 28. Mai 1940 etwa 80 bis 100 Briten und Franzosen ermordet. Die Soldaten hatten die Evakuierung des britischen Expeditionskorps bei Dünnkirchen gedeckt. Man sperrte die Kriegsgefangenen in eine Scheune und warf dann Handgranaten hinein.
SS-Division „Reich“ auf dem Balkan (1941)
Am 28. Oktober 1940 griff Benito Mussolini das benachbarte Griechenland an. Die italienische Offensive war jedoch wenig erfolgreich und wurden zurückgeschlagen.
Für Hitler ergaben sich daraus zwei Probleme: Der Überfall auf die Sowjetunion war in Planung, aber über Griechenland hätten die Alliierten die Flanke einer solchen Offensive gen Osten bedrohen können.
Außerdem machten sich die Faschisten vor der Weltöffentlichkeit lächerlich. Darunter litt auch die Reputation der verbrüderten Nazis als vermeintlich unbesiegbare Militärmacht.
Am 06. April 1941 attackierte deshalb das Dritte Reich die Königreiche von Jugoslawien und Griechenland. Der Verband von Paul Hausser war zu diesem Zeitpunkt bereits zur SS-Division „Reich“ ausgebaut worden.
Die SS-Division „Reich“ gehörte zu einem motorisierten Armeekorps und war in diesem Rahmen der Panzergruppe 1 unter Ewald von Kleist zugeordnet. Sie waren vom Start weg sehr erfolgreich, vernichteten zwei Armeen und besetzten Belgrad am 12. April 1941.
Überfall auf die Sowjetunion (1941)
Unternehmen Barbarossa
Schon im Mai 1941 verlegte man die Division von Paul Hausser in den Bereitstellungsraum für den Überfall auf Polen. Sie wurden der Panzergruppe 2 unter Heinz Guderian zugeordnet, die sich bei Brest-Litwosk befanden.
Die Panzergruppe 2 wiederum gehörte zur Heeresgruppe Mitte unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls von Bock. Dem unterstand ebenso die Panzergruppe 3 unter Hermann Hoth.
Insgesamt hatte Fedor von Bock anfangs 930 Panzer sowie mit den beiden Generalobersten Guderian und Hoth eine eingespielte Führungsebene. Die waren in den ersten Monaten auch sehr erfolgreich.
Die SS-Division „Reich“ von Paul Hausser durchbrach beispielsweise in der Schlacht um Smolensk eine wichtige Verteidigungslinie der Sowjets. Damit bedrohten sie eine wichtige Eisenbahntrasse und hierdurch die Versorgung gleich zweier feindlicher Armeen.
Schlacht um Moskau
Am 01. Oktober 1941 erhielt Paul Hausser die Beförderung zum SS-Obergruppenführer. Das war zu diesem Zeitpunkt der höchste Generalsrang in der Waffen-SS. Erst im folgenden Jahr sollte der dann wiederum höchste Rang des SS-Oberst-Gruppenführers eingeführt werden.
Das strategische Ziel der Heeresgruppe Mitte war Moskau. Zwar erreichten ein paar Aufklärer sogar den Vorort Chimki. Dieser vermeintliche Fortschritt täuschte jedoch.
Am 30. November 1941 bekam Georgi Schukow die Freigabe für eine lange vorbereitete Gegenoffensive. Die Deutschen tappten dabei völlig im Dunkeln:
Noch am 04. Dezember 1941 erklärte die Abteilung „Fremde Heere Ost“, dass ein Großangriff auf die Heeresgruppe Mitte ohne nennenswerte Verstärkung nicht möglich sei.
Dabei rollten zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 100 sowjetische Divisionen auf die Heeresgruppe Mitte zu. Nur drei Tage nach dem deutschen Geheimdienstbericht brach Feldmarschall von Bock die Eroberung von Moskau ab. Hitler verweigerte jedoch die Genehmigung für einen Rückzug und Fedor von Bock wurde wenig später entlassen:
„Unter persönlichem Einsatz der Befehlshaber, Kommandeure und Offiziere ist die Truppe zum fanatischen Widerstand in ihren Stellungen zu zwingen, ohne Rücksicht auf durchgebrochenen Feind in Flanke und Rücken.“
Die Division von Paul Hausser erlitt dabei sehr schwere Verluste. Er selbst wurde verwundet. Im Frühjahr 1942 musste der Verband neu aufgestellt werden.
SS-Panzerkorps bei Charkow (1942/43)
Im Juli 1942 richtete die SS ein „Generalkommando“ für ihre Panzerverbände ein. Paul Hausser erhielt in dem Zug den Auftrag, das II. SS-Panzerkorps aufzustellen. Dazu gehörten mit „Leibstandarte“, „Das Reich“ und „Totenkopf“ drei SS-Panzergrenadier-Divisionen.
Nach der Niederlage bei Stalingrad trug der Verband eine große Last bei den Kämpfen zur Stabilisierung der Heeresgruppe Süd. In dem Zusammenhang waren sie an den Kämpfen um Charkow beteiligt.
Entgegen der Weisung von Adolf Hitler zog sich Paul Hausser jedoch im März 1943 mit seinen Truppen aus Charkow zurück. Er wollte so einer weiteren Einkesselung wie bei Stalingrad entgehen.
Hitler hatte Hausser erst wenige Wochen zuvor das goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen. Er wollte sich deshalb wohl nicht Blöße geben, den so schön dekorierten General der Waffen-SS wenig später zu entlassen.
Man feuerte deshalb mit Hubert Lanz den direkten Vorgesetzten von Paul Hausser. Als weitere Strafe für den SS-Obergruppenführer wurde ihm das Eichenlaub als Upgrade zu seinem Ritterkreuz vorerst nicht verliehen.
Alle Ordensstufen des Ritterkreuzes (Übersicht)
Fall Achse und Verbrechen in Italien (1943)
Im Juli 1943 landeten die Alliierten auf Sizilien. Paul Hausser und sein SS-Panzerkorps wurde daraufhin nach Italien zur Verteidigung geschickt.
Nach den schnellen Erfolgen der Alliierten auf Sizilien konnte sich Benito Mussolini nicht mehr halten und wurde gestürzt. Am 03. September 1943 schloss die neue italienische Regierung den Waffenstillstand von Cassibile mit Großbritannien und den USA.
Der deutsche Oberkommandiere Albert Kesselring ordnete deshalb mit dem „Fall Achse“ die Entwaffnung der italienischen Truppen an. Internierte sollten zur Zwangsarbeit ins Reich deportiert werden. Dabei verübte die Waffen-SS unter dem Befehl von Paul Hausser wie üblich sehr schwere Kriegsverbrechen.
Beispielsweise kommandierte mit Joachim Peiper der erste Adjutant von Himmler zu diesem Zeitpunkt ein Bataillon der Leibstandarte SS Adolf Hitler in Norditalien.
Der rückte am 19. September gegen Mittag mit einer Kompanie in das Örtchen Boves ein. Wenig später brannten mehr als 350 Häuser und es wurden mehr als 20 Zivilisten erschossen wurden. Paul Hausser meldete an die ihm übergeordnete Heeresgruppe:
„Die Versorgungsbasen für Banditen Boves und Castellar wurden abgebrannt.“
Ein deutsches Gericht kam nach dem Krieg zu dem Ergebnis, dass die Einheit den Brand gelegt und auf Flüchtende gefeuert hatte. Peiper wurde in diesem Verfahren jedoch nicht verurteilt, weil man ihm keinen direkten Befehl nachweisen konnte. Paul Hausser wurde nie auch nur angeklagt. Der Militärhistoriker Jens Westemeier schrieb 2014 dazu:
„Boves brannte als Peiper mit dem Gros seiner Männer abzog; nicht durch Artilleriefeuer, sondern durch Brandlegung. Das Massaker von Boves war typisch für das Vorgehen von Peipers Verbänden und lässt sich […] in eine Reihe mit den Verbrechen in der Sowjetunion und in Belgien stellen.“
Weitere Beispiele für Kriegsverbrechen der deutschen in Italien sind das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen, das Massaker am Turchino-Pass, das Massaker von Sant’Anna di Stazzema, das Massaker von Marzabotto, das Massaker vom Lago Maggiore, das Massaker von Civitella in Val di Chiana, Cornia und San Pancrazio oder auch das Massaker von Fivizzano.
Verwundung im Kessel von Falaise (1944)
Im Dezember 1943 wurden Paul Hausser und das II. SS-Panzerkorps nach Frankreich verlegte. Man erwartete bereits seit Längerem eine dortige Landung der Alliierten.
Den Oberbefehl über Frankreich teilten sich mit Rommel und Gerd von Rundstedt gleich zwei Feldmarschälle. Zunächst versuchte man die Befestigungen auszubauen, um eine Landung zumindest zu erschweren.
Besonders bekannt wurden die „Rommelspargel“. Aber der sogenannte Atlantikwall war nie das von Hitler geforderte Bollwerk.
Der Plan der Deutschen sah deshalb vor, dass um Paris gruppierte Panzerverbände die Alliierten kurz nach einer Landung wieder ins Meer zu treiben. Allerdings behielt sich Hitler einen Vorbehalt zur Verwendung dieser Truppen vor.
Das verlängerte die Befehlskette und verzögerte letztlich einen geballten Schlag gegen die Landungsköpfe der Alliierten. Bevor es dann soweit war, kämpfte das Korps von Paul Hausser zwischenzeitlich jedoch wieder Ostfront.
Landung der Alliierten (Juni 1944)
Am 06. Juni 1944 landeten die Alliierten in der Normandie. Das II. SS-Panzerkorps von Paul Hausser wurde daraufhin umgehend wieder nach Frankreich geschickt.
Sie kämpften dann in der Schlacht um Caen. Eigentlich wollte Bernard Montgomery die Stadt noch am D-Day einnehmen.
Das konnten die Deutschen jedoch mehrere Wochen lang verhindern. Zwischenzeitlich schnitt der US-General Omar Bradley jedoch die Reste der deutschen 7. Armee bei Cherbourg ab.
Deren Befehlshaber Friedrich Dollmann starb am 28. Juni 1944 entweder durch einen Herzinfarkt oder durch eigene Hand. Am folgenden Tag übernahm Paul Hausser den Befehl über die deutsche 7. Armee. Die hatte seit dem Beginn der Schlacht um die Normandie bereits knapp 100.000 Mann verloren.
Operation Cobra (Juli 1944)
Hitler und der Chef des Oberkommandos Wilhelm Keitel hielten auch in den Wochen nach der Invasion viele Reserven zurück. Die 7. Armee unter Paul Hausser sowie die 5. Armee unter dem zwischenzeitlichen Befehl von Sepp Dietrich mussten die Front halten.
Doch die alliierten Generäle planten den Ausbruch. Omar Bradley schlug einen als Operation Cobra bekannten Plan vor. Dazu organisierte zunächst Dwight D. Eisenhower die Verwendung von strategischen Bombern für einen taktischen Einsatz in der Normandie.
Die bekannte Panzer-Lehr-Division wurde dann im Bombenhagel des 25. Juli 1944 weitgehend aufgerieben. Die Alliierten konnten sich in den folgenden Tagen auf dem linken Flügel langsam vorkämpfen.
Verbliebende deutsche Stellungen auf der Halbinsel Cotentin kesselten sie ein. Paul Hausser wurde dann am 01. August 1944 zum SS-Oberst-Gruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS befördert. Die Alliierten konnten die 7. Armee dennoch immer weiter umgehen.
Damit schufen sie den Kessel von Falaise. Dort sollten dann etwa 12.000 deutsche Soldaten fallen wie beispielsweise der Propaganda-Star Michael Wittmann.
Weitere 40.000 bis 50.000 gingen in Gefangenschaft. Paul Hausser selbst wurde schwer verwundet und dann evakuiert.
Oberbefehl Heeresgruppe G (1945)
Im Januar 1945 erhielt Paul Hausser den Befehl über die Heeresgruppe Oberrhein. Diese Formation wurde jedoch wenige Tage später aufgelöst und er bekam das Kommando über die Heeresgruppe G.
Diese Heeresgruppe G war ein Verband der Wehrmacht. Sie lieferten der 3. US-Armee unter General Patton auf dem Rückzug noch schwere Gefechte.
Im März 1945 musste die Heeresgruppe unter dem Befehl von Paul Hausser das linke Rheinufer räumen. Der SS-Oberst-Gruppenführer gab in dieser Phase Durchhaltebefehle heraus. Vermeintliche oder tatsächliche Deserteure wurden reihenweise erschossen.
Die Heeresgruppe G zog sich in den letzten Wochen des Krieges nach Süddeutschland zurück. Anfang April wurde Paul Hausser dann von Hitler aufgrund unterschiedlicher Einschätzungen entlassen.
Kriegsgefangenschaft & Freilassung
Nach seiner Entlassung flüchtete Paul Hausser im April 1945 nach Österreich. Im Mai stellte er sich dort amerikanischen Truppen.
Paul Hausser kam als SS-General in den „automatischen Gewahrsam“. Das war eine Inhaftierung ohne Einzelprüfung für NS-Belastete.
Trotz seines hohen Ranges und den vielen Verbrechen von Soldaten unter seinem Befehl kam es jedoch nie zur Anklage gegen Paul Hausser. Dabei trat er sogar als Zeuge in den Nürnberger Prozessen auf und stellte die Waffen-SS als eine unpolitische Truppen dar. Das ist natürlich abwegig, weil er als Inspekteur der Junkerschulen für die ideologische Schulung verantwortlich war.
1949 wurde Paul Hausser dann aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Eine Erklärung für seine Straffreiheit trotz Kriegsverbrechen könnte sein, dass Paul Hausser mit den westlichen Alliierten kooperierte. Die „Historical Division“ rekonstruierte unter Beihilfe deutscher Generäle die Operationen in der Sowjetunion. Man befand sich bereits im Kalten Krieg.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
Theodore Roosevelt | US-Präsident |
Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
Manfred von Richthofen | Offizier |
Lawrence von Arabien | Agent |
Lenin | Diktator / Sowjetunion |
Josef Stalin | Diktator / Sowjetunion |
Mussolini | Diktator / Italien |
Adolf Hitler | Diktator / Deutschland |
Simo Häyhä | Offizier |
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Mao Zedong | Diktator / Militärtheoretiker |
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