Walter Model – „Hitlers Feuerwehrmann“
- Walter Model – „Hitlers Feuerwehrmann“
- Kaiserreich und Weimarer Republik
- Hitlers Feuerwehrmann im Zweiten Weltkrieg
- Chef der technischen Abteilung (1935)
- Teilnahme am Westfeldzug (1940)
- Befehl über die 3. Panzer-Division
- Unternehmen Barbarossa
- Befehl über die 9. Armee
- Operationen Uranus & Mars
- Unternehmen Zitadelle
- Rückzug zum Ostwall
- Operation Bagration
- Panzerschlacht vor Warschau
- Operation Market Garden
- Ardennenoffensive
- Ende im Ruhrkessel
- Nerobefehl & Selbstmord
Anmerkung des Autors: Ich distanziere mich ausdrücklich von extremistischem Gedankengut. Die verwendeten Bilder mit verfassungsfeindlichen Symbolen dienen der Visualisierung historischer Ereignisse und veranschaulichen die Bildsprache einer mörderischen Diktatur, die insgesamt etwa 50 Millionen Menschen den Tod brachte.
Walter Model wurde 24. Januar 1891 geboren. Er war ein Offizier in der Wehrmacht und auch ein überzeugter Nazi. Seine große Stunde schlug in der Schlacht um Moskau.
Walter Model übernahm am 16. Januar 1942 von Generaloberst Adolf Strauß die 9. Armee. Er schlug Hitler wenig später eine Gegenoffensive gegen die Gegenoffensive von Georgi Schukow vor:
„Dann machen Sie es!“
Auch in späteren besonders kritischen Lagen erwies sich Walter Model als ein sehr fähiger Militär, der vor allem in der Defensive große Fähigkeiten zeigte.
In dieser Rolle brachte es „Hitlers Feuerwehrmann“ bis zum Feldmarschall. Walter Model war dabei einer der wenigen hohen Offiziere, die Hitler in Fragen der Kriegsführung widersprachen oder Anweisungen offen missachteten.
Walter Model hatte dabei nicht nur ein gutes Auge für das Timing von Gegenangriffen. Er setzte vor allem auch immer wieder auf mehrere taktische Prinzipien:
- Aufklärung: Model stützte sich auf Berichte direkt von der Front und verließ sich nicht auf die Berichte von Analysten in der Etappe.
- Frontline: Hitlers Feuerwehrmann hielt unter allen Umständen eine durchgängige Front, egal wie ausgedünnt diese Linie war. Entgegen der Weisungen des Diktators setzte er dabei auch auf gestaffelte Verteidigungslinien.
- Reserven: Walter Model hielt stets Reservekräfte in der Hinterhand, die er dank der durchgehenden Frontlinie relativ problemlos verschieben konnte, um eben diese Linie halten zu können.
- Artillerie: Der General fasste die normalerweise auf Regimenter verteilte Artillerie in einem Verband zusammen und unterstellte sie seinem direkten Befehl. Statt nach dem Gießkannenprinzip setzte er diese Waffengattung geballt ein.
Der Umgang von Walter Model mit untergebenen Offizieren und auch mit gleichrangigen Befehlshabern war ruppig und harsch. Der Feldmarschall war extrem unbeliebt, aber dennoch als treuer Anhänger von Adolf Hitler auch sehr gefürchtet.
Walter Model selbst ordnete Kriegsverbrechen an und wurde dafür von der Sowjetunion in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Er kam einem Prozess durch Selbstmord am 21. April 1945 zuvor.
Generalsränge der Wehrmacht (Übersicht)
Kaiserreich und Weimarer Republik
Fahnenjunker bei der Infanterie (1909)
Walter Model war der Sohn eines Musiklehrers. Er machte Abitur und trat 1909 als Fahnenjunker der Infanterie bei.
Walter Model wurde noch in diesem Jahr zum Fähnrich befördert und an die Kriegsschule in Neiße geschickt. 1910 ernannte man ihn zum Leutnant.
Verwundung als Oberleutnant (1915)
Bei Beginn des Ersten Weltkriegs war Walter Model ein Adjutant bei dem Bataillon. Zum Ende des Jahres 1914 bekam er diesen Posten auf Regimentsebene.
Am 25. Februar 1915 erhielt Walter Model die Beförderung zum Oberleutnant. Im Mai diesen Jahres wurde er bei Arras in Frankreich schwer verwundet, aber konnte nach der Genesung in den Dienst zurückkehren.
Im Oktober 1915 erhielt Walter Model das Eiserne Kreuz erster Klasse. Er galt damals als ein unbequemer Offizier. Dennoch empfahl ihn sein Divisionskommandeur für eine Verwendung im Generalstab.
Ordonnanzoffizier der OHL (1917)
Ab April 1916 absolvierte Walter Model eine Fortbildung für Offiziere des Generalstabs. Das Timing war dabei sehr glücklich für ihn.
Walter Model erlebte nur den Beginn der Schlacht bei Verdun. Außerdem verpasste er die Schlacht an der Somme, in der seine Division schwere Verluste erlitt.
Aber das Pech holte ihn dann doch noch ein. Gegen Ende 1916 war er wieder an der Westfront und wurde erneut schwer verwundet.
Nach seiner neuerlichen Genesung wechselte Walter Model zum 07. Juni 1917 endgültig in eine Stabsfunktion. Er wurde Ordonanzoffizier bei der Obersten Heeresleitung und unterstand dabei dem Chef der Operationsabteilung.
Im November 1917 kam die Beförderung zum Hauptmann. In diesem Rang wurde Walter Model im letzten Kriegsjahr zunächst zur Garde-Ersatz-Division und dann zur 36. Reserve-Division abkommandiert.
Walter Model in der Nachkriegszeit
Walter Model erhielt 1919 einen Posten in der stark verkleinerten Reichswehr. In der folgenden Zeit war er an der Auflösung von widerstrebenden Einheiten beteiligt, darunter vor allem der sogenannten „Eisernen Division“.
Das war ein Freikorps, dem zumindest für einige Zeit beispielsweise Heinz Guderian angehörte. Walter Model selbst wechselte in den Nachkriegsjahren schnell durch verschiedene Stationen als Kompaniechef.
Während des „Kapp-Putsch“ war er wieder im Zentrum des Geschehens. Das war ein konterrevolutionärer Aufstand unter der Führung der Generäle Walther Lüttwitz und Erich Ludendorff.
Das Bataillon von Walter Model musste zu Beginn des Putsches einen Rückzug von Truppen der Reichswehr decken. 1921 erhielt er dann einen Posten im „geheimen Generalstab“ in Münster.
Wenige Jahre später veröffentlichte Walter Model ein Buch über den preußischen General und Militärreformer August Neidhardt von Gneisenau. Der hatte u.a. nach einer Niederlage in einem Vorgefecht der Schlacht bei Waterloo einen sehr klugen Rückzug gestaltet. Nur so konnten die Preußen den Duke of Wellington im Hauptgefecht überhaupt noch unterstützen.
Hitlers Feuerwehrmann im Zweiten Weltkrieg
1929 erhielt Walter Model seine Beförderung zum Major und wurde als Ausbilder in das Truppenamt versetzt. In dieser Rolle besuchte Walter Model zwei Jahre später die geheimen Ausbildungsstätten der Reichswehr in der Sowjetunion.
1932 wurde Walter Model zum Oberstleutnant befördert und konnte auch nach der Machtübernahme von Hitler seine Karriere ungehindert fortsetzen. Ihm wurde der Befehl über ein Bataillon der Infanterie in Ostpreußen übertragen.
Die Beförderung zum Oberst bekam Walter Model zum 01. Oktober 1934. Einen Monat später übernahm er den Befehl über das Regiment.
Chef der technischen Abteilung (1935)
Am 15. Oktober 1935 ernannte man Walter Model zum Chef der technischen Abteilung beim Generalstab des Heeres. Er setzte sich auf diesem Posten sehr wesentlich für die Realisierung des Sturmgeschützes ein.
Die Idee einer „Sturmartillerie“ ging auf den späteren Feldmarschall Erich von Manstein zurück. Der Hintergrund waren Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg.
Reine Infanterie-Verbände hatten sehr große Probleme, wenn sie befestigte Positionen erobern sollten. Vor allem MG-Stellungen forderten einen enormen Blutzoll.
Aber das Steilfeuer durch weitreichende Artillerie hatte häufig ebenso keine ausreichende Wirkung. Von Manstein konzipierte deshalb eine mobile und gepanzerte Artillerie, die Sturmangriffe der Infanterie mit direktem Feuer begleiten konnte. Walter Model sah das Potential dieser Überlegungen und trieb dann die Konstruktion von diesen Sturmgeschützen voran.
Im Grunde genommen waren das gepanzerte Kanonen auf Ketten, um frontal durch feindliche Linien zu brechen.
Teilnahme am Westfeldzug (1940)
Am 01. März 1938 erhielt Walter Model die Beförderung zum Generalmajor. Im November diesen Jahres wurde er Chef des Generalstabes von Walter von Reichenau bei der 10. Armee im IV. Korps.
Nach dem Überfall auf Polen wurde er Chef des Generalstabes der neu aufgestellten 16. Armee unter dem Befehl des späteren Feldmarschalls Ernst Busch. Am 01. April 1940 beförderte man Walter Model zum Generalleutnant.
Im Mai nahm er dann am Westfeldzug teil. Er gehörte dabei zum linken Flügel der Heeresgruppe A unter Gerd von Rundstedt, die Belgien und die Niederlande attackierte.
Befehl über die 3. Panzer-Division
Im November 1940 erhielt Walter Model den Befehl über die 3. Panzer-Division. Der Verband hatte jedoch große Teile für den Afrikafeldzug abgegeben.
Walter Model musste die 3. Panzer-Division deshalb zunächst wieder aufbauen. Offiziell wurde er dann mit „Grenzschutz“ bei Brest-Litwosk in Polen beauftragt. Spätestens im April 1941 müsste ihm jedoch klar geworden sein, dass er sich schon im Bereitstellungsraum für den Überfall auf die Sowjetunion befand.
Unternehmen Barbarossa
Die 3. Panzer-Division von Walter Model gehörte zu Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion zur Panzergruppe 2 unter Heinz Guderian.
Die Panzergruppe 2 wiederum war ein Teil der Heeresgruppe Mitte unter dem Befehl des Feldmarschalls Fedor von Bock. Sie erzielten in den ersten Wochen des Unternehmen Barbarossa große Geländegewinne.
Die 3. Panzer-Division unter Walter Model schloss den Kessel von Kiew. Dort verlor die Rote Armee etwa 165.000 Verwundete und Gefallene sowie etwa 665.000 Gefangene.
Walter Model erhielt dann zum 01. Oktober 1941 die Beförderung zum General der Panzertruppe. Gegen Ende des Monats übertrug man ihm den Befehl über das XXXXI. Armeekorps.
An der Spitze dieses Verbandes war Walter Model schließlich auch an der Schlacht um Moskau beteiligt. Dort konnte er im nördlichen Bereich weit vorstoßen, wurde aber letztlich durch die Gegenoffensive von Georgi Schukow fast eingekesselt. In dieser Notlage schlug seine große Stunde.
Befehl über die 9. Armee
Trotz hoher Verluste war die deutsche Führung noch im Herbst 1941 siegessicher. Man rechnete mit einer zeitnahen Eroberung von Moskau und hoffte auf einen anschließenden Zusammenbruch der Sowjetunion.
Aber Josef Stalin setzte unbeirrt auf Widerstand. Außerdem hatte er mit Schukow einen überragenden Spezialisten für Gegenoffensiven. Noch am 04. Dezember 1941 erklärte die deutsche Aufklärung der Abteilung „Fremde Heere Ost“, dass ein Großangriff auf die Heeresgruppe Mitte ohne nennenswerte Verstärkung nicht möglich sei.
Am 07. Dezember 1941, dem Tag des Angriffs auf Pearl Habor, rollten 100 sowjetische Division aus dem vermeintlichen Nichts heraus auf die Heeresgruppe Mitte zu. Wiederum eine Woche später untersagte Adolf Hitler jeden Rückzug:
„Unter persönlichem Einsatz der Befehlshaber, Kommandeure und Offiziere ist die Truppe zum fanatischen Widerstand in ihren Stellungen zu zwingen, ohne Rücksicht auf durchgebrochenen Feind in Flanke und Rücken.“
Der Roten Armee unter Georgi Schukow gelang es dann sogar beinahe, große Verbände der Deutschen einzukesseln. Im nördlichen Bereich befehligte in dieser Phase noch dazu mit Adolf Strauß ein Generaloberst, der gesundheitliche Probleme hatte. Der Chef des Generalstabes des Heeres Franz Halder notierte:
„Strauß kann nicht mehr.“
Am 16. Januar 1942 bekam deshalb Walter Model den ihm bis dato übergeordneten Befehl über die 9. Armee. Dabei wurden alleine in der Heeresgruppe Mitte mindestens 15 dienstältere Offiziere zu seinen Gunsten übergangen.
Aber die Lage war denkbar kritisch. Die 9. Armee war zu diesem Zeitpunkt durch die Kaliningrader Front unter dem späteren Marshall Iwan Konew im „Bogen von Rschew“ bereits beinahe eingekesselt.
Am 17. Januar 1942 war Walter Model in der Wolfsschanze und lernte Adolf Hitler erstmals persönlich kennen. Er schlug dem überraschten Diktator einen Gegenangriff vor und begründete damit seinen Ruf als überragender Kommandant in besonders brenzligen Situationen:
„Dann machen Sie es!“
Walter Model gelang es tatsächlich, die Lage innerhalb von etwa zwei Wochen weitgehend zu stabilisieren. Dabei setzte er auf mehrere taktische Prinzipien:
- Aufklärung: Model stützte sich auf Berichte direkt von der Front und verließ sich nicht auf die Berichte von Analysten in der Etappe.
- Frontline: Hitlers Feuerwehrmann hielt unter allen Umständen eine durchgängige Front, egal wie ausgedünnt diese Linie war. Entgegen der Weisungen des Diktators setzte er dabei auch auf gestaffelte Verteidigungslinien.
- Reserven: Walter Model hielt stets Reservekräfte in der Hinterhand, die er dank der durchgehenden Frontlinie relativ problemlos verschieben konnte, um eben diese Linie halten zu können.
- Artillerie: Der General fasste die normalerweise auf Regimenter verteilte Artillerie in einem Verband zusammen und unterstellte sie seinem direkten Befehl. Statt nach dem Gießkannenprinzip setzte er diese Waffengattung geballt ein.
Am 05. Februar 1942 war die Lage weitgehend stabilisiert und gegen Ende des Monats erhielt Walter Model seine Beförderung zum Generaloberst. Darüber hinaus wurde die Rangstufe seines Ritterkreuzes mit dem Eichenlaub aufgewertet.
Alle Ordensstufen des Ritterkreuzes (Übersicht)
Operationen Uranus & Mars
Am 25. Mai 1942 wurde Walter Model schwer verwundet. Während eines Aufklärungsfluges traf ihn eine Gewehrkugel. Er musste zunächst einen Genesungsurlaub antreten. Anfang August kehrte er zur 9. Armee zurück, „wo die Hölle los war“.
Im Laufe des Spätsommers 1942 errangen die Deutschen zunächst einige Siege. Doch mit dem Winter kam eine erneute Gegenoffensive aus der Feder des Georgi Schukow bestehend aus zwei fast zeitgleichen Angriffen:
- Operation Uranus richtete sich gegen die Heeresgruppe Süd und endete erfolgreich am 23. November 1942 mit der Einkesselung der 6. Armee bei Stalingrad.
- Operation Mars richtete sich gegen die Heeresgruppe Mitte und sollte zur Einkesselung der 9. Armee von Walter Model führen.
Am frühen Morgen des 25. November 1942 attackierten fast 830.000 Rotarmisten an vier Punkten die Heeresgruppe Mitte. Der Auftakt verlief jedoch wegen Nebel und des Schneetreibens nur sehr schleppend.
Die Sowjets konnten nicht wie geplant ihre Luftunterstützung einbringen. Auch die Artillerie hatte bei der Zielerfassung große Probleme.
Walter Model verfügte zu diesem Zeitpunkt über eine Infanterie-, eine motorisierte und eine Panzer-Division als Reserve. Diese verlagerte er sehr schnell an kritische Punkte wie bei der Stadt Belyj.
Dennoch brachte die Operation Mars punktuell auch Erfolge. Der damalige General Iwan Konew brach beispielsweise in die Linie ein und rieb mit etwa 200 Panzern die 78. Infanterie-Division fast komplett auf.
Doch die insgesamt eher mageren Gewinne der sowjetischen Panzer waren von immensen Verlusten der Infanterie begleitet. Walter Model hingegen erwies sich erneut als ein Meister im Umgang mit dem „Vorteil der inneren Linie“. Damit meint man, dass Verteidiger aufgrund der räumlichen Verhältnisse ihre Reserven in der Regel schneller verschieben können als Angreifer.
Unternehmen Zitadelle
1943 setzte sich der abwechselnde Lauf von deutschen Sommeroffensiven und sowjetischen Winteroffensiven fort. Höhepunkt in den warmen Monaten diesen Jahres war das Unternehmen Zitadelle und damit die Schlacht bei Kursk.
Kursk liegt etwa 450 Kilometer südlich von Moskau. Die Stadt war zu Beginn des Jahres 1943 in sowjetischer Hand. Georgi Schukow antizipierte richtig, dass die Deutschen dort eine Großoffensive starten würden.
Konkret war es eine Idee des Befehlshabers der Heeresgruppe Süd Erich von Manstein. Der hatte bis dato einige sehr große Erfolge mit überraschenden Angriffswinkeln erzielt. Besonders prominent war sein „Sichelschnitt“ gegen Frankreich.
Walter Model hatte als Befehlshaber der 9. Armee in Vorbereitung auf das Unternehmen Zitadelle eine zentrale Rolle. Er stand mit seinen Truppen im nördlichen Abschnitt unter dem Dach der Heeresgruppe Mitte und sollten den dortigen Zangenangriff führen.
Aber im Sommer 1943 waren die Deutschen durchschaubar und ließen sich viel zu viel Zeit. In Vorbereitung auf die Schlacht konnten die Sowjets den „Kursker Bogen“ rechtzeitig und massiv befestigen. Walter Model selbst diskutierte dies mit Hitler, der sich letztlich jedoch nicht von dem Angriffsplan abbringen ließ.
Am 05. Juli 1943 begann die Offensive und die Deutschen liefen in das sprichwörtliche Messer. Der Hauptangriff erfolgte im südlichen Abschnitt mit etwa 1.000 Panzern. Mit dabei war beispielsweise der als „Schwarzer Baron“ verehrte SS-Mann Michael Wittmann.
Die Rotarmisten blieben jedoch nicht in ihren Stellungen, sondern konterten den Angriff mit mehreren tausend Panzern. Die sowjetischen Modelle waren zwar meist leichter gepanzert und schwächer bewaffnet.
Aber sie fielen wie ein Schwarm über die Deutschen her. Aus nächster Nähe konnten sie dann in dieser größten Panzerschlacht der Geschichte selbst schwere Tiger zerstören und behaupteten das Feld.
Am 12. Juli 1943 brach Hitler das Unternehmen Zitadelle ab. Die Alliierten waren auf Sizilien gelandet. Benito Mussolini konnte sich nicht mehr halten. Deshalb wurden die Panzer nun zur Verteidigung von Italien gebraucht.
Rückzug zum Ostwall
Am 05. November 1943 gab Walter Model den Befehl über die 9. Armee an Josef Harpe ab. Für zwei Monate versetzte man ihn in die „Führerreserve“.
Ab dem 14. Januar 1944 begann die Rote Armee mit etwa 1,25 Millionen Soldaten einen Angriff auf die Blockade von Leningrad. Erneut war Walter Model in seiner Rolle als „Feuerwehrmann“ gefragt.
Am 31. Januar 1944 erhielt Walter Model den Befehl über die Heeresgruppe Nord. Der Verband stand bis dahin unter dem Befehl des Generalfeldmarschalls Georg von Küchler, aber hatte zu diesem Zeitpunkt längst keine Panzer-Division mehr und nur noch etwa 750.000 Mann.
Allerdings bot die Situation dennoch einen großen Vorteil für Walter Model. Die Deutschen hatten im Laufe der Zeit bei Leningrad umfangreiche Abwehranlagen errichtet.
Dies galt vor allem für den „Nordwall“ zwischen dem finnischen Meerbusen und dem etwa 180 Kilometer weiter südlich gelegenen Ilmensee. Der größte Erfolg von Walter Model war dann jedoch nicht militärischer Natur.
Er überzeugte Hitler von einem Rückzug in die „Panther-Stellung“. Das war eine rückwärtige Auffangstellung entlang der ganzen Ostfront vom finnischen Meerbusen bis hinunter zum Asowschen Meer.
Walter Model gelang der Rückzug zu dieser auch als „Ostwall“ bezeichneten Linie. Die Rote Armee brach dabei zwar erfolgreich die Belagerung von Leningrad, aber drang in der Tiefe nur etwa 200 Kilometer vor.
Die deutsche Seite zahlte dennoch einen horrenden Blutzoll. 26 Divisionen wurde ganz oder zumindest teilweise aufgerieben. Walter Model hingegen erhielt am 30. März 1944 seine Beförderung zum Generalfeldmarschall.
Operation Bagration
Am 22. Juni 1944, dem dritten Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion, holte die Rote Armee mit der „Operation Bagration“ zum vernichtenden Schlag gegen die Heeresgruppe Mitte aus.
1,4 Millionen sowjetische Soldaten marschierten gen Minsk. Sie waren dabei operativ so erfolgreich, dass man die Operation Bagration letztlich sogar bis zur Weichsel fortgesetzte.
Das Dritte Reich sollte damit seine schwerste Niederlage erleben und verlor 28 Divisionen auf einen Schlag. Hitler machte für diese Niederlage mit Ernst Busch den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte verantwortlich.
Dabei handelte es sich ebenfalls um einen treuen Unterstützer des Regimes, dem jedoch zögerliches Verhalten in der Frühphase vorgeworfen wurde. An seiner statt erhielt Walter Model am 28. Juni 1944 den Befehl über die Heeresgruppe Mitte.
Der konnte aber auch nicht mehr viel retten, sondern nur versuchen, weiter westlich eine neue Frontlinie zu errichten. Die Kräfte waren jedoch zu sehr ausgedünnt, als dass man eine starre Stellung hätte halten können.
Die Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg sahen sich vor dem Hintergrund dieser Ereignisse ermutigt für das Attentat am 20. Juli 1944.
„Es lebe das heilige Deutschland!“
(Von Stauffenberg – letzte Worte)
Nach dem Fehlschlag sandte Walter Model – wie viele andere hohe Offiziere auch – eine sogenannte „Ergebenheitsadresse“ an Hitler. Darin drückte der überzeugte Nazi besonders ausführlich seine Loyalität gegenüber dem Diktator aus.
Panzerschlacht vor Warschau
Aber Walter Model war noch für eine militärisch bemerkenswerte Überraschung gut. Entgegen eines Haltebefehls von Hitler konterte er vor Warschau eigenmächtig ab dem 01. August 1944 die 2. sowjetische Panzerarmee.
Völlig unerwartet kesselte Walter Model bis zum 04. August 1944 die angreifende Armee mit vier deutschen Panzer-Divisionen ein.
Während der „Warschauer Aufstand“ tobte, ergab sich militärisch vor der polnischen Hauptstadt ein absurdes Bild. Walter Model hatte zwei Armeen zur Verfügung.
Ihm gegenüber standen jedoch 13 sowjetische Armeen, die zunächst keinen weiteren Angriff starteten. Zumindest kurzfristig verhinderte Hitlers Feuerwehrmann so den Zusammenbruch der Ostfront. Die Situation blieb dann sogar längere Zeit stabil, obwohl deutsche Kräfte abgezogen und sowjetische nachgeführt wurden.
Der Warschauer Aufstand endete am 02. Oktober 1944 mit der Niederschlagung. Die polnische Hauptstadt wurde sogar erst im Zuge einer neuen Operation am 17. Januar 1945 befreit.
Operation Market Garden
Nach der vorläufigen Stabilisierung der Ostfront befahl Hitler seinen Feuerwehrmann nach Berlin. Walter Model übernahm den Oberbefehl West von Gerd von Rundstedt, den Befehl über die Heeresgruppe B und man wertete die Rangstufe seines Ritterkreuzes nun mit Brillanten auf.
Die Westfront war nach der Kesselschlacht von Falaise jedoch ebenfalls kollabierte. Dabei war nun auch der Propaganda-Star Michael Wittmann im Kreuzfeuer von fünf Shermans gefallen.
Walter Model hatte deshalb zunächst den Auftrag, die Lage in Frankreich zu stabilisieren. Vor allem sollte er Paris halten. Die aktuellen Positionen waren jedoch nicht zu verteidigen.
Deshalb organisierte Walter Model nach seiner Ankunft den Rückzug der deutschen Truppen. Das erwies sich wenig später als ein kluger Schachzug.
Unter der Federführung des Bernard Montgomery versuchten die westlichen Alliierten mit einer Luftlandeoperation einen schnellen Weg nach Deutschland aufzubrechen. Entscheidend für diese „Operation Market Garden“ war die Besetzung mehrerer Brücken durch Fallschirmjäger.
In der entscheidenden Schlacht um die Brücke von Arnheim in den Niederlanden machten dann deutsche Panzer in Reserve den Unterschied. Dagegen hatten die Fallschirmjäger keine Chance und der Weltkrieg ging am europäischen Schauplatz in ein weiteres Jahr.
Ardennenoffensive
Am 05. September 1944 übernahm wieder Gerd von Rundstedt zur Entlastung von Walter Model den Oberbefehl West. Unter dessen Befehl startete das Dritte Reich im Dezember seine letzte Großoffensive. Hitler wollte wie schon 1940 erneut durch die Ardennen und dann weiter bis zum Ärmelkanal vorstoßen.
Dafür wurden 250.000 Mann sowie 600 Panzer zusammengezogen. Gerd von Rundstedt hatte für einen räumlich begrenzten Schlag argumentiert.
Doch Hitler ließ die Ardennenoffensive dann aber sehr großräumig anlegen. Genau daran scheiterte das Unternehmen bereits in seiner Frühphase.
Die Deutschen konnten die Alliierten unter dem Oberbefehl von Dwight D. Eisenhower zwar anfangs tatsächlich überraschen. Die vordersten Spitzen unter Joachim Peiper kamen fast bis zur Maas.
Aber die Amerikaner hielten einzelne Punkte wie vor allem den Ort Bastogne. Dies behinderte die Versorgung und verzögerte die Offensive.
Damit entstand wiederum ein Zeitfenster, die es den Generälen Bernhard Montgomery und George S. Patton ermöglichte, die Flanken des deutschen Keils zu attackieren.
Die Ardennenoffensive war ein Fehlschlag und nach nur sechs Wochen waren alle Geländegewinne wieder verloren. Darüber hinaus hatten die Deutschen große Verluste erlitten und der Kampf um die „Festung Europa“ war endgültig verloren.
Ende im Ruhrkessel
Ende März 1945 überquerten erste Truppen unter General Patton den Rhein. Walter Model betonte zu diesem Zeitpunkt gegenüber seinen Offizieren:
„Der Sieg der nationalsozialistischen Idee steht außer Zweifel, die Entscheidung liegt in unserer Hand!“
Seine verbliebenen 300.000 Mann der Heeresgruppe B kesselten die westlichen Alliierten ab dem 01. April 1945 zwischen Dortmund und Hamm ein. Walter Model verweigerte jedoch die Kapitulation.
Stattdessen entließ er alle seine Soldaten aus dem Dienst. Die wurden dann von den Amerikaner auf den Rheinwiesen unter freiem Himmel festgehalten. Die schlechten Bedingungen in dem Lager forderten etwa 5.000 weitere Menschenleben.
Nerobefehl & Selbstmord
Aber für Walter Model war der Krieg noch nicht vorbei. Im April unterstützte er noch mit seinen verbliebenden Möglichkeiten Heinrich Himmler bei der Verfolgung von Deserteuren.
In Essen ließ Walter Model beispielsweise Fahnenflüchtige erschießen. In Düsseldorf duldete er zumindest am 16. April 1945 ein Standgericht in dessen Folge man den Kommandanten der Schutzpolizei hinrichtete.
Am 19. April 1945 erließ Hitler den „Nerobefehl“ zur Zerstörung der Infrastruktur und Industrie in Deutschland. Dem kam Walter Model nur teilweise nach. Eine wesentlich größere Rolle bei der Verweigerung des Nerobefehls hatte Albert Speer.
Am 21. April 1945 zog sich Walter Model in den Spee’schen Wald bei Köln zurück. Unter einer Gruppe Eichen schoss sich der überzeugte Nazi in den Kopf.
Walter Model wurde zunächst vor Ort von Offizieren
seines Generalstabs begraben. Den Kommandeuren im Ruhrkessel hinterließ er eine Nachricht:
„Unter dem Druck der Kriegsereignisse zeigt sich, dass noch immer weite Kreise des deutschen Volkes und damit auch der Truppe vom jüdischen und demokratischen Gift der materialistischen Denkweise verseucht sind.“
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Name | Rolle |
---|---|
Theodore Roosevelt | US-Präsident |
Leo Trotzki | Politischer Philosoph |
Woodrow Wilson | US-Präsident |
Manfred von Richthofen | Offizier |
Lawrence von Arabien | Agent |
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Mao Zedong | Diktator / Militärtheoretiker |
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Sonstiges: Blog-Beiträge
Name | Epoche |
---|---|
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