Wilhelm Keitel – ein fleißiger Helfer
Anmerkung des Autors: Ich distanziere mich ausdrücklich von extremistischem Gedankengut. Die verwendeten Bilder mit verfassungsfeindlichen Symbolen dienen der Visualisierung historischer Ereignisse und veranschaulichen die Bildsprache einer mörderischen Diktatur, die insgesamt etwa 50 Millionen Menschen den Tod brachte.
Wilhelm Bodewin Johann Gustav Keitel wurde 22. September 1882 geboren. Ab 1938 war er Chef des Oberkommandos der Wehrmacht.
Dabei handelte es sich vor allem um einen administrativen Posten. Wilhelm Keitel war auch keiner der großen Taktiker oder Strategen des Zweiten Weltkriegs.
„Mein Führer, Sie sind der größte Feldherr aller Zeiten!“ (Wilhelm Keitel am 17. Juni 1940
)
Vielmehr gilt Wilhelm Keitel als devote Witzfigur – als der „Lakeitel“. Aus diesem Blickwinkel wird aber leicht übersehen, dass das NS-Regime wesentlich von willfährigen Schreibtischtätern getragen wurde.
Unter diesen war Wilhelm Keitel eine herausragende Figur. Er goss die meist nur sehr diffusen Vorgaben von Adolf Hitler in bindende Befehle für Wehrmacht und Waffen-SS.
Als „Übersetzer“ der NS-Ideologie in die Sprache des Militärs hatte Wilhelm Keitel eine zentrale Rolle bei der konkreten Ausgestaltung der Vernichtungskriege. Dabei fällt auch sofort auf, dass er im Gegensatz zu fast allen anderen Generälen ununterbrochen im Amt war.
Wilhelm Keitel wurde dann im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher in allen Punkten schuldig gesprochen und am 16. Oktober 1946 gehängt.
Karriere als Offizier beim Heer
Wilhelm Keitel war der Sohn eines Gutsbesitzers aus Helmscherode im heutigen Niedersachsen. Mit Bodewin Keitel hatte er einen jüngeren Bruder, der später ebenfalls Karriere beim Heer machte.
Bodewin Keitel war ab 1941 ein General der Infanterie. Er sollte noch eine wichtige Rolle bei den Maßnahmen gegen die Operation Walküre nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 spielen.
Werdegang bei der Artillerie
Wilhelm Keitel war ein durchschnittlicher Schüler und wollte wie sein Vater ein Landwirt werden. Auf dessen Druck hin musste er jedoch eine Karriere beim Militär antreten.
Wilhelm Keitel trat 1901 in die Preußische Armee ein. Er kam zur berittenen Feldartillerie. Gegen Ende des Jahrzehnts heiratete er mit Lisa Fontaine ein wohl sehr dominante Frau, die seinen weiteren Weg mitbestimmte.
Generalstabsoffizier in WK1
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges kämpfte Wilhelm Keitel an der Westfront. Bereits 1914 lernte er den damaligen Major Werner von Blomberg kennen. Dabei handelte es sich um den späteren ersten Generalfeldmarschall der Wehrmacht.
Werner von Blomberg sollte die Karriere von Wilhelm Keitel im Dritten Reich noch maßgeblich prägen. 1914 wurde er jedoch in Flandern erstmal durch einen Granatsplitter schwer verwundet.
Nach seiner Genesung erhielt Wilhelm Keitel die Beförderung zum Hauptmann. Anschließend wurde er zum Batterieführer ernannt.
1915 kam er ohne die sonst obligatorische Ausbildung in den Generalstab einer Infanterie-Division. Es handelte sich dabei um die 19. Reserve-Division, die beispielsweise in den Schlachten um Verdun und an der Somme kämpfte.
1918 gehörte er zum Marinekorps Flandern. Das war ein Großverband der Kaiserlichen Marine unter dem kommandierenden Admiral Ludwig von Schröder. Das Korps hatte viel Infanterie, eine ganze Reihe an Küstenbatterien und wurde als Teil des Heeres eingesetzt.
Im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges war Wilhelm Keitel an zahlreichen Schauplätzen: In Belgien, den Vogesen, zeitweise an der Ostfront, wieder zurück nach Verdun und zuletzt erneut in Flandern.
Am Ende des Ersten Weltkrieges war Wilhelm Keitel ein hochdekorierter Offizier. Er hatte insgesamt zwölf Auszeichnungen und darunter das Ritterkreuz mit Schwerter des Königlichen Hausordens von Hohenzollern.
Illegaler Ausbau der Reichswehr
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Wilhelm Keitel in die stark verkleinerte Reichswehr übernommen. Zunächst arbeitete er als Taktiklehrer an der Kavallerie-Schule in Hannover.
Drei Jahre später wechselte Wilhelm Keitel wieder zur Artillerie und wurde 1923 zum Major befördert. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre hatte er vermehrt administrative Posten – zunächst beim Truppenamt und später im Reichswehrministerium.
Wilhelm Keitel war dort am illegalen Ausbau der Reichswehr beteiligt. Zunächst ging es vor allem darum, die bestehenden zehn Divisionen im Notfall auf 30 erhöhen zu können.
Darüber hinaus besuchte er im Jahr 1931 auch die geheimen Ausbildungsstätten in der Sowjetunion. Wilhelm Keitel hatte damals den Ruf eines sehr fleißigen und gewissenhaften Stabsoffiziers.
Dies ging jedoch auch sehr zu Lasten seiner Gesundheit: Wilhelm Keitel war übergewichtig und Kettenraucher. Als 1933 die Nazis die Macht ergriffen, war er zur Kur in einem Sanatorium.
Wilhelm Keitel und die Wehrmacht
Während einer Rede von Adolf Hitler auf dem Tempelhofer Feld im Juli 1933 erlebte Wilhelm Keitel den obersten Nazi das erste Mal. Er entwickelte sich fortan zu einem großen Sympathisanten und wurde im folgenden Jahr zum Generalmajor befördert.
Generalsränge der Wehrmacht (Übersicht)
Aber Wilhelm Keitel wäre wohl eigentlich viel lieber Landwirt geworden. Nachdem sein Vater als treibende Kraft hinter der militärischen Karriere verstarb, reichte er am 10. Mai 1934 ein Rücktrittsgesuch ein.
Man stellte Wilhelm Keitel jedoch eine weitere Beförderung in Aussicht. Darüber hinaus wollte die ehrgeizige Frau lieber mit einem hohen Offizier als mit einem Landwirt verheiratet sein.
Im Oktober 1934 wurde er Kommandant von Bremen und stellte die 22. Infanterie-Division auf. Im folgenden Jahr bekam er jedoch wieder ein Posten im Kriegsministerium.
Chef des Oberkommandos der Wehrmacht
1936 erhielt Wilhelm Keitel die Beförderung zum Generalleutnant und im folgenden Jahr zum General der Artillerie. 1938 kam es dann zur „Blomberg-Fritsch-Krise“.
Werner von Blomberg war bis dato der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht. Werner von Fritsch war der Oberbefehlshaber des Heeres. Beide wurden zu Beginn des Jahres 1938 wegen einer Heirat mit einer früheren Sexarbeiterin (Blomberg) und angeblicher Homosexualität (Fritsch) entlassen.
Das Amt des Reichskriegsministers übernahm Hitler persönlich. Dazu gab es am 04. Februar 1938 einen „Erlass über die Führung der Wehrmacht“:
„Die Befehlsgewalt über die gesamte Wehrmacht übe ich [Adolf Hitler] von jetzt an unmittelbar persönlich aus. Das bisherige Wehrmachtamt im Reichskriegsministerium tritt mit seinen Aufgaben als „Oberkommando der Wehrmacht“ und als mein militärischer Stab unmittelbar unter meinen Befehl. An der Spitze des Stabes des Oberkommandos der Wehrmacht steht der bisherige Chef des Wehrmachtamts
.[Wilhelm Keitel]
als „Chef des Oberkommandos der Wehrmacht“. Er ist im Range den Reichsministern gleichgestellt. Das Oberkommando der Wehrmacht nimmt zugleich die Geschäfte des Reichskriegsministeriums wahr, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht übt in meinem Auftrage die bisher dem Reichskriegsminister zustehenden Befugnisse aus.“
Für die neu geschaffene Rolle als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht brauchte Hitler einen willfährigen Bürokraten. Wilhelm Keitel war als General der Artillerie die ideale Wahl.
Das OKW gliederte sich in sechs Ämter, die Adjutantur beim Führer und den Obersten Befehlshaber der Wehrmacht:
- Amtsgruppe Allgemeines Wehrmachtamt (AWA)
- Amtsgruppe Ausland/Abwehr (militärische Spionage)
- Wehrmacht-Führungsamt (ab 1940 Wehrmachtführungsstab)
- Wehrmacht-Zentral-Abteilung (bspw. für das Personalreferat)
- Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt
- Justizdienststelle beim Chef des OKW
Darüber hinaus waren die Kriegsgerichte beim OKW angesiedelt. 1942 kam auch die „militärische Geschichtsschreibung“ hinzu.
Unterschied zum Wehrmachtsführungsstab
Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) war ein administrativer Posten. Es ging um die Interpretation der Anweisungen von Hitler.
Entgegen der vermeintlich intuitiven Begrifflichkeit hatte das Oberkommando der Wehrmacht aber keine operative Weißungsbefugnis gegenüber den Oberkommandos von Heer, Marine oder Luftwaffe.
Die operative Führung lag vielmehr beim Wehrmachtsführungsstab unter Alfred Jodl. Der sollte jedoch erst mit dem Unternehmen Weserübung wirklich sichtbar werden – der Besetzung von Dänemark und Norwegen.
Das noch beim Überfall auf Polen federführende Oberkommando des Heeres (OKH) hatte zu viele Bedenken gegen das Unternehmen Weserübung geäußert und deshalb an Einfluss verloren.
Doch auch Alfred Jodl stand nur zeitweise in der Gunst des Diktators. Hitler wollte ihn nach dem Sieg über Stalingrad durch Friedrich Paulus ersetzen.
Massenerschießungen in Polen
Wilhelm Keitel war nach dem Überfall auf Polen administrativ an den systematischen Massenmorden beteiligt. Mit seiner Unterschrift als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht bekamen die Anweisungen Befehlskraft.
Damit öffnete er Tür und Tor für die Einsatzgruppen der SS und die Gestapo, denen ein fester Platz an der Seite der Wehrmacht zugewiesen wurde. Wilhelm Keitel trug damit zur Verfestigung der im Dritten Reich weit verbreiteten Doppelstrukturen bei:
„… Es würden daher in jedem Militärbezirk neben den Militär- auch Zivil-Befehlshaber eingesetzt werden. […]“
Insgesamt ermordeten deutsche Einheiten in Polen etwa 5,65 Millionen Zivilisten. Gegenüber Kritikern wie dem Chef der Abwehr Wilhelm Canaris verteidigte Wilhelm Keitel die Anweisungen. Diese Manier setzte er im weiteren Verlauf des Krieges fort und unterschrieb noch zahlreiche, offenkundig verbrecherische Befehle.
Ernennung zum Generalfeldmarschall
Nach dem Westfeldzug war Hitler in Hochstimmung. Am 19. Juli 1940 beförderte er im Rahmen einer Rede vor dem Reichstag zahlreiche Generäle.
„Abgeordnete! Männer des Deutschen Reichstages! Inmitten des gewaltigen Kampfes um die Freiheit und für die Zukunft der deutschen Nation habe ich [Adolf Hitler] Sie zu dieser Sitzung einberufen lassen. Die Gründe dafür liegen in der Notwendigkeit, unserem eigenen Volk die Einsicht in die historische Einmaligkeit der Vorgänge, die wir erlebten, zu erschließen, den verdienten Soldaten aber zu danken, sowie in der Absicht, zu versuchen, noch einen, und dieses Mal den letzten, Appell an die allgemeine Vernunft zu richten.“
Dazu gehörten auch zwölf Beförderungen in den Rang des Feldmarschalls. Wilhelm Keitel war einer der Glücklichen:
„In meinem Oberkommando Wehrmacht befördere ich [Adolf Hitler] den Generalobersten Keitel zum Generalfeldmarschall; den Generalmajor Jodl zum General der Artillerie.“
Massenerschießungen in der UdSSR
Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion begann am 22. Juni 1941. Bereits fünf Tage später schrieb Wilhelm Keitel, dass bereits eroberte und noch zu erobernde Gebiete dem Reichsführer SS (Himmler) zu unterstellen seien.
Damit handelten dann beispielsweise die Einsatzgruppen des Sicherheitsdienstes zwar unter dem Dach der SS. Aber letztlich waren sie im Auftrag der Wehrmacht aktiv.
Dem entsprechend gab es weitere Befehle wie durch den damaligen Kommandeur der Heeresgruppe Süd Gerd von Rundstedt am 24. September 1941:
„Eigenmächtiges Vorgehen einzelner Wehrmachtsangehöriger […] gegen die Juden ist verboten, ebenso das Zuschauen oder Photographieren bei der Durchführung der Maßnahmen der Sonderkommandos.“
Insgesamt ermordeten deutsche Einheiten etwa 15,2 Millionen Zivilisten in der Sowjetunion. Hinzu kamen etwa 11,4 Millionen Soldaten, von denen man wiederum etwa drei Millionen in Gefangenschaft vorsätzlich sterben ließ.
Der „Sühnebefehl“ für Serbien
Vor dem Angriff auf die Sowjetunion hatte das Dritte Reich noch den Balkan überfallen. Der sogenannte „Balkanfeldzug“ dauerte militärisch zwar nur vom 06. April bis zum 01. Juni 1941.
Aber damit war die Region aus Sicht der Invasoren noch nicht befriedet. Am 4. Juli 1941 rief Tito den allgemeinen Aufstand aus und es bildeten sich Partisaneneinheiten.
Am 16. September 1941 erließ Wilhelm Keitel deshalb denn sogenannten „Sühnebefehl“. Für jeden durch Partisanen getöteten deutschen Soldaten seien 50 bis 100 Zivilisten hinzurichten:
„Als Sühne für ein deutsches Soldatenleben muß in diesen Fällen im allgemeinen die Todesstrafe für 50 bis 100 Kommunisten als angemessen gelten.“
Zu diesem Zweck gab Wilhelm Keitel am 01. Oktober 1941 einen weiteren Befehl: Die Kommandeure vor Ort sollten Geiseln unter der Zivilbevölkerung nehmen, damit man jederzeit die genannten 50 bis 100 Personen ermorden konnte.
Auf Basis dieses Sühnebefehls von Wilhelm Keitel wurden alleine in Serbien etwa 41.000 bis 45.000 Menschen ermordet. Die Anweisung wurde darüber hinaus in zahlreichen weiteren Ländern angewandt und forderten entsprechend weitere Opfer. Am 16. Dezember 1942 erließ Wilhelm Keitel als Ergänzung zum Sühnebefehl noch den „Banditenbekämpfungsbefehl“:
„Die Truppe ist daher berechtigt und verpflichtet, in diesem Kampf ohne Einschränkung auch gegen Frauen und Kinder jedes Mittel anzuwenden, wenn es nur zum Erfolg führt.“
Der „Kommissar-Befehl“
Bereits vor dem Überfall auf die Sowjetunion drängten Alfred Jodl und Wilhelm Keitel auf eine besondere Anweisung zum Umgang mit den „Politischen Kommissaren“ in der Roten Armee.
Diese Politoffiziere waren bereits von Leo Trotzki im Jahr 1918 beim Aufbau der Roten Armee implementiert worden. Der historische Hintergrund war der damalige Bürgerkrieg sowie großes Misstrauen vor allem zu einstmals zaristischen Mannschaften und Offizieren.
Der Kommissar-Befehl wurde dann einer der bekanntesten kriegsverbrecherischen Befehle des NS-Regimes. Die Ausformulierung stammte von Generalstabschef Franz Halder. Wilhelm Keitel unterzeichnete die Anweisung in seiner Funktion als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht:
„Politische Kommissare als Organe der feindlichen Truppe sind kenntlich an besonderen Abzeichen – roter Stern mit golden eingewebtem Hammer und Sichel auf den Ärmeln. […] Sie sind aus den Kriegsgefangenen sofort, d. h. noch auf dem Gefechtsfelde, abzusondern. Dies ist notwendig, um ihnen jede Einflussmöglichkeit auf die gefangenen Soldaten abzunehmen. Diese Kommissare werden nicht als Soldaten anerkannt; der für die Kriegsgefangenen völkerrechtlich geltende Schutz findet auf sie keine Anwendung. Sie sind nach durchgeführter Absonderung zu erledigen.“
Reinhard Heydrich wiederum ergänzte, dass die sowjetischen Kommissare in KZ verbracht und dort getötet werden sollen. Damit war es ein Thema für Theodor Eicke, den Chef der SS-Totenkopf-Verbände.
Die Inspektion der Konzentrationslager koordinierte die Ermordungen. Zu diesem Zweck baute man in einigen KZ extra Genickschussanlagen ein:
Unter dem Vorwand einer ärztlichen Untersuchung wurden gefangene Politoffiziere in einen Raum gebracht und auf einen Stuhl gesetzt. In der Wand dahinter befand sich eine kleine Öffnung durch die dann ins Genick geschossen wurde.
Solche Exekutionen beziehungsweise die Zuarbeit für die SS wurden von etwa 80 % der deutschen Divisionen bereitwillig umgesetzt. Insgesamt sind etwa 3.400 Hinrichtungen von Politkommissaren eindeutig belegt. Davon wurden etwa Zweidrittel bereits direkt an der Front erschossen. Weitere Anhaltspunkte deuten auf eine Dunkelziffer im hohen vierstelligen Bereich hin.
Der „Nacht-und-Nebel-Erlass“
Der „Nacht-und-Nebel-Erlass“ war ein Führererlass von Hitler. Auch in diesem Fall erledigte Wilhelm Keitel den Papierkram und setzte die Anweisung mit seiner Unterschrift in Kraft.
Dieser Führererlasse entstand in Folge eines Todesurteils für eine Französin im Sommer 1941 durch ein Militärgericht. Hitler behielt sich die Bestätigung des Urteils vor und ließ die Frau in Isolationshaft verschleppen.
Die Rechtsabteilung des OKW schuf daraufhin eine formale Grundlage für solche Nacht-und-Nebel-Aktionen. Diese wurden dann vor allem von der Gestapo und der Geheimen Feldpolizei durchgeführt.
Die erste Verordnung vom 12. Dezember 1941 führte Delikte auf: Anschläge gegen Leib und Leben, Spionage, Sabotage, kommunistische Umtriebe, unerlaubter Waffenbesitz, Feindbegünstigung sowie das Stiften von Unruhe.
Die „Nacht-und-Nebel-Häftlinge“ waren meist Zivilisten. Sofern es sich nicht um Deutsche handelte, wertete man ein Todesurteil als grundsätzlich angebracht.
Dass überhaupt Gerichte eingesetzt wurden, war ein Erfolg u.a. von Roland Freisler, der seine Kompetenzen als damaliger Staatssekretär im Reichsjustizministerium schützen wollte. Insgesamt waren Schätzungen zu Folge etwa 10.000 Personen betroffen.
Attentat vom 20. Juli 1944
Beim Attentat vom 20. Juli 1944 war Wilhelm Keitel ebenfalls in der Wolfsschanze. Er half dem leicht verletzten Hitler aus den Trümmern und setzte sich dann ans Telefon.
Wilhelm Keitel gab unter anderen seinem Bruder Bodewin Keitel neue Anweisungen zur Verfolgung der Verschwörer. Später gehörte er dann zum „Ehrenhof der Wehrmacht“.
Dieses Gremium entließ insgesamt mehr als 80 Offiziere aus der Armee, um sie vor dem zivilen Volksgerichtshof verurteilen zu können. Das war ein expliziter Wunsch von Hitler.
Das Verfahren vor dem Volksgerichtshof leitete Roland Freisler. Besonders bekannt wurden seine Attacken auf Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin:
„Sie sind ja ein schäbiger Lump!“
Nürnberger Prozess gegen Wilhelm Keitel
Wilhelm Keitel blieb dem NS-Regime bis zum Ende treu. Nach Hitlers Selbstmord schloss er sich der provisorischen Regierung unter Karl Dönitz an.
Nach zahlreichen verbrecherischen Befehlen unterschrieb Wilhelm Keitel zuletzt am 9. Mai 1945 die Kapitulation im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst. Vier Tage später wurde er in Flensburg verhaftet.
Die Amerikaner brachten ihn zunächst in das geheime Lager Camp Ashcan für hochrangige Vertreter des Regimes. Dort schrieb er seine Memoiren: Mein Leben – Pflichterfüllung bis zum Untergang
Man verlegte Wilhelm Keitel im August 1945 nach Nürnberg und machte ihm den Prozess.
Anklage als ein Hauptkriegsverbrecher
Die Nürnberger Prozesse waren insgesamt 13 Gerichtsverfahren mit unterschiedlichen Anklagen gegen verschiedene Personengruppen. Zunächst klagte man die noch lebenden „Hauptkriegsverbrecher“ wegen vier Punkten an:
- Erarbeitung und Ausführung eines gemeinsamen Planes (Verschwörung) zur Begehung von Verbrechen gegen den Frieden, das Kriegsrecht und die Humanität.
- Teilnahme an der Planung, Vorbereitung, Entfesselung und Führung von Angriffskriegen, die internationale Verträge, Abkommen und Zusicherungen verletzten.
- Kriegsverbrechen gegen Mitglieder feindlicher Truppen und die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete.
- Ermordung und Verfolgung von Oppositionellen und die Ermordung, Ausrottung, Versklavung, Deportation und andere unmenschliche Handlungen gegen Zivilisten vor oder während des Krieges.
Der amerikanische Chefankläger Jackson hatte Erfahrung mit Antitrust-Verfahren und konzentrierte sich bei der Beweisführung vor allem auf die Aktenlage. Auf Basis von etwa 4.000 Dokumenten vor allem aus deutschen Archiven belegte er die „Nazi-Verschwörung“.
Die Briten übernahmen den Anklagepunkt des Angriffskrieges. Franzosen und Sowjets belegten die Kriegsverbrechen sowie Ermordungen. Dabei wurde jeder angeklagten Person einzeln die individuelle Mitwisser- und Mittäterschaft nachgewiesen.
Hinrichtung am 16. Oktober 1946
Wilhelm Keitel wurde in allen vier Anklagepunkten schuldig gesprochen und zum Tod durch den Strang verurteilt. Mit acht weiteren Verurteilten wurde er am 16. Oktober 1946 gehängt.
Die Hinrichtung von Wilhelm Keitel war wohl extrem qualvoll. Der Tod auf dem Schafott Nr. 2 trat erst nach 14 Minuten ein. Seine Leiche wurde verbrannt und die Asche in der Isar verstreut.
Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli
„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“
(Augustus – letzte Worte)
Vorzeit
Name | Rolle |
---|---|
Gott | / |
Satan | Dämon |
Metatron | Erzengel |
Azrael | Erzengel |
Michael | Erzengel |
Gabriel | Erzengel |
Raphael | Erzengel |
Uriel | Erzengel |
Raziel | Erzengel |
Luzifer | Dämon |
Samael | Dämon |
Lilith | Dämonin |
Nemesis | Dämonin |
Baphomet | Dämon |
Frühantike
Antike
Spätantike
Frühmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Chlodwig I. | König des Frankenreichs |
Benedikt von Nursia | Priester |
Gregor der Große | Papst |
Abu Bakr | Feldherr |
Karl Martell | Hausmeier / Feldherr |
Pippin III. | König des Frankenreichs |
Karl der Große | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig I. der Fromme | Kaiser des Frankenreichs |
Ludwig II. der Deutsche | König des Ostfrankenreichs |
Karl der Kahle | König des Westfrankenreichs |
Ragnar Lodbrok | König der Wikinger |
Alfred der Große | König von England |
Karl III. der Dicke | Kaiser des Frankenreichs |
Konrad I. | König des Ostfrankenreichs |
Olga von Kiew | Apostelin |
Heinrich I. | König des Ostfrankenreichs |
Otto I. der Große | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Otto II. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Harald Blauzahn | König der Wikinger |
Erik der Rote | Entdecker der Wikinger |
Sven Gabelbart | König von England |
Otto III. | Kaiser des Ostfrankenreichs |
Leif Eriksson | Entdecker der Wikinger |
Heinrich II. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Knut der Große | König von England |
Konrad II. | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Heinrich III. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Hochmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
Heinrich IV. (HRR) | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Harald Hardrade | König der Wikinger |
Wilhelm der Eroberer | König von England |
Gregor VII. | Papst |
Urban II. | Papst |
Anselm von Canterbury | Priester |
Gottfried von Bouillon | Kreuzritter |
Bernhard von Clairvaux | Priester |
Eleonore von Aquitanien | Herzogin |
Heinrich der Löwe | Herzog im Heiligen Römischen Reich |
Friedrich I. Barbarossa | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Thomas Becket | Priester |
Sultan Saladin | Feldherr |
Richard Löwenherz | König von England |
Johann Ohneland | König von England |
William Marshal | Ritter |
Friedrich II. der Staufer | Kaiser des Heiligen Römischen Reichs |
Spätmittelalter
Name | Rolle |
---|---|
William Wallace | Aufständischer |
Robert the Bruce | König von Schottland |
Jaques de Molay | Häretiker / Templer |
Schwarze Prinz | Feldherr |
Frühe Neuzeit
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
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---|---|
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